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Erfahrungsbericht Speed TR 2011

Curl, Curve, Jifo, EEZZ, Flo, Mu, IOS, Vector, Jetstream, ..
Motte
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Erfahrungsbericht Speed TR 2011

Beitrag von Motte »

Mein neues Speed TR

Wer aus meinem (natürlich völlig subjektiven) Bericht für sich etwas mitnehmen möchte, muss ein paar persönliche Dinge über mich wissen.

Ich bin 172 cm groß und wiege (z.Z.) so um die 74 kg. Fahre seit 2001 auch ein Faltrad, seit 2006 ausschließlich Falträder. Insoweit kann ich heute auch nicht mehr den Vergleich zum "Normalrad" ziehen, wenn es um Fahrgefühl oder Flexen von Vorbau und Sattelstütze geht. Wohl aber den Vergleich zu anderen Falträdern. Als da wären ein Birdy Grey, ein Utopia Timor jeweils mit Rohloff Schaltung und ein Batavus Vice Versa mit Nexus 7 und Schlumpf Speed Drive - bis vor Kurzem gehörten dazu auch noch ein Dahon MU XL und ein Brompton L3.

Das Speed TR hab ich Anfang Juni gekauft, um bei langen Strecken eine "Reserve" für mein Birdy und um für "radelbegeisterten Besuch" ein zum Birdy kompatibles "Gästerad" zu haben.
Heute, nach knapp 1100 Km und einigen Umbauten kann ich so etwas wie ein Résumé ziehen.

"Neu" war für mich nach 5 Jahren wieder ein Rad mit Kettenschaltung zu haben. Man gewöhnt sich doch so einige Macken an, die eine Kettenschaltung eher übel nimmt. Schalten im Stand und der Versuch immer mehrere Gänge in einem Rutsch zu schalten. Es hat eine Weile gedauert sich umzustellen - die Dual Drive hat es geduldig ertragen. Gegenüber der Rohloff genieße ich die relative Ruhe beim Treten. Gerade in den Berggängen sind meine Rohloff Falträder unangenehm laut und dies wird wohl durch die Resonanz der Einrohrrahmen noch verstärkt.

Das Speed Tr kam in der Ausführung für 2011 - d.h. mit Axis Stem und Andros Vorbau, den neuen Gepäckträgern vorne und hinten, einer winzigen Metallkuppel (wohl der Radglocke), die "Pok" machte, wenn man den Klöppel betätigt und der komischen Lampe die Dahon für eine Fahrrad Lampe hält :mrgreen:
Rahmen und Gabel sind aus Stahl. Auch wenn die Hälfte aller Händler in ihren Angaben im Netz behauptet die Gabel sei aus Alu, mein Magnet bleibt trotzdem überall haften.

Zur Lieferung:

Die Montage durch Dahon und die Endmontage durch den Fachhändler waren grottenschlecht. Vieles hab ich daher nachträglich einstellen müssen. (Steuersatz/ Magnete/ Andros Stem). Am Andros Stem musste Montagepaste aufgetragen werden, Grate abgefeilt und das richtige Anzugsmoment eingestellt werden. Die Verriegelungsschiene musste man umbiegen, da sie sonst bei Belastung des rechten Griffes von selbst aufsprang. Mit dem serienmäßigen Mittelbauständer fiel das Rad um, wenn ich mein "Bordo" in die linke hintere Seitentasche gepackt habe und der Lenker nach links schwenkte. Die Bremsen hatten nicht abstellbares axiales Spiel und "rubbelten" auf der Felge. Dem war auch mit Beilegscheiben nicht beizukommen. Fett war wohl auch grad bei Dahons ausgegangen. Drastischer war eine zu weit gezogene Schweißnaht am Rahmen Faltgelenk, die ein Falten des Rades wirksam verhinderte. Und ich war anscheinend zu Hause der Erste, der das bemerkt hat. Das sprich für die Qualitätskontrolle bei Dahon und meinen Händler. Konnte man aber abfeilen, ist ja bei nem Stahlrahmen relativ ungefährlich. War auch der Grund, dass ich von der "kostenlosen Erstinspektion" dann lieber keinen Gebrauch gemacht habe.
Aber immerhin hab ich einen Aufkleber " Handbuilt in EU" am Rad. :roll:
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* Nachtrag am 12.09.

Zur Ausstattung:

Da man sich die jederzeit bei Dahon selbst angucken kann, sag ich hier nur was zu den Dingen, die man nicht sieht.

Geliefert wird der dunkelgrüne Stahlrahmen mit einem Hinterradgepäckträger namens Tour Rack, der in 2010 noch einmal verbessert wurde und nun das Tascheneinhängen in zwei Ebenen ermöglicht. Er ist speziell für die Dahon Geometrie gebaut, besteht aus Aluminiumrohr mit 10mm Durchmesser und 2mm Wandstärke und passt ohne irgendwelche Adapter direkt an die Anlötsockel des Rahmens. Dadurch ist er ziemlich stabil er verträgt laut Angabe 20 Kg Gepäck. Mehrere scheinbar sinnlose Bögen, die beide Hälften verbinden, stellen sich im Alltag als wunderbarer Handgriff heraus, wenn man das Rad umsetzen, tragen oder im gefalteten Zustand transportieren möchte. Eine angeschweißte Lasche dient der Rücklichtbefestigung. Das Rücklicht ist durch den weiter nach hinten gezogenen Rahmen gut geschützt. Die Befestigung am Ausfallende erfolgt über eine aufgeschweißte Platte (und nicht über plattgedrückte Rohre des Trägers). Wer HR-Taschen mit Federhaken liebt, findet unten am Träger entsprechende Aussparungen an der Platte.

Große Hinterradtaschen kann man nur oben einhängen - weil sonst auf der rechten Seite die Schaltbox der Dual Drive im Weg ist. Montiert man die Ortlieb Back Packer so weit wie möglich nach hinten und füllt sie voll auf, dann beträgt der kürzeste Abstand zwischen Pedalachse und Tasche 19 cm. Bei der Vaude Aqua Back ist es genau so. Mit Schuhgröße 43 bekommt man jedenfalls keinen Ärger.

Vorne sitzt der Frontgepäckträger, der ebenfalls 2010 überarbeitet wurde. (Viele Internethändler haben noch alte Modelle eingestellt - da darf man sich nicht irritieren lassen). Der neue Träger besteht aus dem gleichen Rohr wie hinten und kann nunmehr 12 statt 10 kg Gepäck vertragen. Markantester Unterschied - der neue Träger baut höher und bietet neben der Lowrider Funktion zugleich einen Frontgepäckträger - also mit einer Auflagefläche oben. Unten sind Stopper für die Federhaken einiger Taschentypen angeschweißt - aufgeschweißte Abstandsröhrchen ersparen Schraubentürme zum Ausfallende hin. Vorne ist eine Befestigung mit Gewinde für ein Vorderlicht aufgeschweißt. (Eine dort befestigte Lampe würde aber über den Gepäckträger hinausragen und wäre dadurch bruchgefährdet - daher hab ich das so nicht genutzt)

Das Speed kommt von Hause aus mit 50er Big Apple und hat die breiten 53mm SKS Schutzbleche, jeweils mit Gummispoiler am Ende.

Pedale sind die MKS EZY MT-E Steckpedale - allerdings ohne Reflektoren - die muss man eventuell selbst nachrüsten. Sie sind unsymmetrisch - auf einer Seite wölben sie sich leicht nach oben. Das hilft den Fuß richtig zu setzen - wenn man die richtige Seite trifft. Ich fand sie im Alltag mit normalem Schuhwerk (z.B. Leichtwanderschuhen) recht rutschig. Mit Radschuhen auf langen Strecken sind sie angenehm. Der Steckmechanismus ist m.E. eher was für den gelegentlichen Gebrauch. Zunächst muss man den gelben Sicherheitsring da rausfummeln und dann (wie bei einer Druckluftkupplung) einen Ring verschieben, um die Pedale rauszuziehen. Bei der Aktion gibt es unweigerlich dreckige Hände, wenn man die Lager vernünftigerweise fettet, damit sie leicht laufen. Die beiden Pedale (nebst losen Schutzringen) muss man dann irgendwo hintun. Das ist nix für den Alltag - da sind Faltpedale einfach praktischer.

Licht ist die Leuchtdiodenlampe Valo Light, die normalerweise in der Mitte des Andros Stem ihren Platz hat, während der Fahrt verstellt werden kann (und das bei Huppeln auch selbstständig tut) und wahlweise mit Batterien/Akkus oder dem Nabendynamo betrieben werden kann.
Das Licht ist fleckig und nicht besonders hell, entspricht aber der Mindestnorm - in der Praxis aber eher ein Positionslicht, wenn man es mit den hierzulande üblichen LED Radleuchten vergleicht.

Rücklicht ist die Dahon übliche Batterielampe - die aber im Gegensatz zu jener die ich 2006 am MU hatte nunmehr auf An - Aus - Sensor Funktion geschaltet werden kann. Sie entspricht - als Batterielampe dem Stand der Technik ist also ordentlich hell.
Ebenfalls dabei war das BioLogic ReeCharge power pack und die praktische Transporthülle "Carry on Cover".

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Geändert hab ich Folgendes:

Montage von Reflektoren für die Steckpedale
Tausch des Mittelbauständers gegen einen umgebauten Humpert X-Act Hinterbauständer
Tausch der Radglocke gegen Asista "Charly" (der laute Bruder der Billy Glocke)
Tausch der Sattelstütze gegen die Cane Creek Thudbooster LT
Tausch der V-Bremsen gegen Shimano LX, Umlenkung an der Bremse jeweils über Führungsröhrchen V-Brake Flex-Pipe
Montage Rückspiegel Mirrycle für das Lenkerende
Vorderlicht BUMM LUMOTEC IQ Cyo T Senso plus und Rücklicht Toplight Line Plus, jeweils an den serienmäßigen Dahon Joule II Nabendynamo angeschlossen.

(Ich hab die Frontleuchte auf einer eigenen Schiene (Alu Vierkant) am Vorderradgepäckträger montiert, so dass diese nicht über diesen hinausragt. Durch die Schiene verlaufen auch die Kabel und sind so optimal geschützt, wenn Taschen eingehangen werden. Das Rücklicht musste weiter nach unten versetzt werden, weil es sonst überwiegend die Querstrebe des Gepäckträgers anleuchtet.)


Montage eines abschließbaren Ortlieb Gepäckträger-Adapters

Montage eines Klick Fix Caddy für die Lenkertasche
(Der rahmenfeste Klick Fix Halter lässt sich bei montiertem Tour Rack Gepäckträger nicht für Lenkertaschen nutzen - den Dahon Luggage Truss, der höher baut, hab ich im hiesigen Handel noch nicht entdeckt)

Zum Fahren:

Mit all den Umbauten hab ich nun das Rad, das ich wollte. Es fährt sich großartig beim Einkauf, bei gemütlichen Touren, bergigen Abschnitten und langen Strecken. Es fällt mir schwer zu entscheiden, ob es dem 4-mal so teuren Birdy ebenbürtig ist. Ich meine ja. Nur das Faltmaß, die Vollfederung und das viel einfachere Tragen im gefalteten Zustand sprechen eindeutig für das Birdy.
Im nichtgefalteten Zustand lässt sich das Speed durch die D-Form des Rahmens sehr angenehm tragen. Man rutscht auch nicht so leicht ab, wie bei den runden Rohren anderer Räder. Den unten spitz zulaufenden MÜ-Rahmen meines "alten" MU XL fand ich da ausgesprochen unangenehm.

Bedingt durch die beiden Gepäckträger baut das Speed im gefalteten Zustand sehr breit. Das Dahon fährt sich dagegen wieder ruhiger - das ist ein Vorteil, wenn es ans Reisen geht. Dafür ist beim Birdy auch das Gepäck gefedert - das bekommt meiner Kamera besser. Beim Dahon mit seinem 2 Ebenen Gepäckträger kann ich wiederum einen Korb über das Ortlieb-System anklicken. Da kann man prima und unkompliziert Trinkflasche, Kekse und Jacke reinwerfen und noch wichtiger - Kuchen heil nach Hause bringen. :mrgreen:

Wie schon in der Theorie vermutet, macht der Andros Vorbau auf langen Touren Spaß, weil er sich sehr leicht von bequem auf sportlich stellen lässt. Der Lenker flext im Andros Stem ein wenig. Und zwar, um so mehr, je höher er steht. Auf langen Touren ist das aber ganz angenehm. Wer ein bocksteifes Rad will, den wird das stören. Der Vorbau selbst ist hinreichend steif - mir genügt er. Ich würde ihn als gleichwertig zum Birdy (Komfort-Vorbau, ganz eingeschoben) ansehen. Nur der Vorbau des Timor ist steifer - aber das dürfte auch kaum zu toppen sein. Wenn man das originale Licht rausschmeißt, ist in der Mitte des Vorbaus der ideale Platz für den Tacho.
In der Ebene lag meine Spitzengeschwindigkeit bislang bei 53 Km/h - wenn man will ist das Rad also ordentlich schnell mit dieser Entfaltung. Sie beträgt mit der serienmäßigen 8 Gang Dual Drive (mit SRAM X7 Schaltwerk) und den 50er Big Apple Reifen 1,68 Meter bis 8,82 Meter.
Persönlich würde ich jedem nahelegen es mir beim Umbau der Bremsen nachzumachen. Am MU XL hatte ich Bremsschuhe an den original Dahon Bremsen nachgerüstet - aber an die "Bremsperfomance" der hier eingebauten LX kamen sie nicht heran.

Ich hab mich ein paarmal "erwischt", dass ich das Speed TR genommen habe und die anderen Räder stehen gelassen hab. Das zeigt mir persönlich, dass man beim Speed TR sehr viel Faltrad für sein Geld bekommt.
An der Qualität der Endfertigung muss Dahon aber noch tüchtig arbeiten - vielleicht war das auch eine vorübergehende Auswirkung des Krieges in ihrer Firmenleitung. Hier im Forum haben ja auch andere in diesen Jahr an dem Auslieferungszustand ihrer Räder rumgemäkelt.

So, genug jetzt - sonst liest das ja kein Mensch mehr.

Gruß Udo
Zuletzt geändert von Motte am Mo Sep 12, 2011 12:43 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Ahab
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Erfahrungsbericht Speed TR 2011

Beitrag von Ahab »

Hey Udo,

vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht... wirklich sehr interessant zu lesen.

Die Fertigungsmängel, besonders die Schweißnaht, finde ich schon recht haarig.
Allerdings kommt es mir auch so vor, ähnlich wie du es andeutest, dass die Qualität im letzten/vorletzten Jahr nachgelassen hatte... davor liest man eigentlich nur positives... ein Verschwörungstheoretiker würde jetzt vermutet, dass das Dahon-Global Team damals absichtlich das Produkt schlecht gemacht hat um einen bevorstehenden Start der eigenen Marke zu unterstützen.

Naja, wie dem auch sei.

Das Speed interessiert ich auch ziemlich, wie man ja in einigen Posts rauslesen kann :D

Allerdings werd ich mal noch bis nächstes Jahr warten, evtl. haben sich dann die Wogen ein wenig geklättet und vielleicht weiß ich dann auch endlich ob P8 oder doch TR ;)

Ahja, eins noch, hast du Fotos von deinem Speed TR mit den umbauten? Würd mich, und vielleicht auch andere, interessieren.

Gruß Ahab
Rone
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Erfahrungsbericht Speed TR 2011

Beitrag von Rone »

Hallo Udo,

schöner Bericht, der sich ja doch in großen Teilen mit den allgemeinen Erfahrungen hier deckt. Schade, dass die letzten Jahre doch wohl so bergab mit der Fertigungs- und Montagequalität gegangen ist. Mein Rad war wirklich noch tadellos. Das nun auf Dahon Global zu schieben, ist natürlich quatsch: Vor allem, wenn stimmen sollte, was hier neuerdings behauptet wird, dass die Rahmen in China gefertigt werden und nicht beim Rahmenhersteller Fort, der die EU-Dahons bis zuletzt montiert hat...

Die Dahons kommen üblicherweise fertig montiert im Karton. Genau genommen muss man nur Auspacken, Sattelstütze rein stecken und Pedale montieren. Dass Dein Kartonschieber mehr als das gemacht hat, wage ich vorsichtig zu bezweifeln :-)

Lustigerweise kann man zum Thema Montagequalität & vor allem Fettarmut gleiches auch bei anderen Herstellern lesen, allen voran der (trotzdem tolle) kompakte Engländer. Ich denke, Montagemängel wie Fettarmut, leichtes Spiel oder Flexen fällt nur Leuten auf, die Schnall von Fahrrädern und hier insbesondere Falträdern haben.
Ich kann mir auch vorstellen, dass das einiges auch ein wenig Absicht ist. Schauen wir mal auf Shimano an: Jahrelang wurde Fettmangel von den "Profis" bemängelt, heute kannst Du bei allen gelagerten Teilen die ersten 1000km "kiloweise" überschüssiges Fett abputzen. Ich kann mir schon vorstellen, dass da der eine oder andere sein Rad beim Händler vorführt und das als Mangel sieht.

Das Thema miese Bremsen scheinen ja wohl sowohl Dahon als auch Tern erkannt zu haben und wechseln nun auf Avid, wenn ich das richtig gesehen habe. Vielleicht wird's dann ja besser.

Beim Licht wollen wir mal froh sein, dass überhaupt welches dran ist. Dass Dahon keinen teuren Cyo montiert, der den Preis des Rades um 50€ anhebt, kann und muss man verstehen. Außerdem will der Zubehörhandel ja auch verdienen.
Motte
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Erfahrungsbericht Speed TR 2011

Beitrag von Motte »

Also vom Fehler am Gelenk (der ja "nur" beim Falten stört) mal abgesehen konnte man es so fahren. Bin ja auch gleich 60 km nach Hause gefahren. Aber nicht gut, denn der Steuersatz hatte Spiel und die VR Bremse war eine "Intervallbremse" das stört schon gewaltig bei Tempo 40 bergab, wenn die Kreuzung naht. Das fehlende Fett hätte sich erst in ein paar Jahren bemerkbar gemacht, wenn die Bremse festgegammelt wäre.
Das mit dem Licht wusste ich vorher, da wollte ich ohnehin tauschen und da die Bremsen identisch mit denen waren, die mein MU XL hatte, waren die ebenfalls zum Tausch vorgesehen. Wobei ich da vermutlich in der Tat etwas pingeliger als der Durchschnittsfaltradler bin und dieser eventuell mit der Ausstattung zufrieden ist.
Andererseits hat der komplette LX Satz für vorne und hinten 35 Euro gekostet - das ist dann auch nicht die Welt und sieht sogar noch schicker aus.

Zum Preis Leistungsverhältnis habe ich ja oben schon alles gesagt. Für den Preis (ich hab ja noch nen Barzahlungsrabatt bekommen) darf man auch keine vergoldeten Spiegel erwarten. Ich wollte auch nicht über Gebühr hier jammern, aber doch wahrheitsgemäß berichten. Wäre der Händler in meinem Stadtteil gewesen, hätte ich ihm das Rad am nächsten Tag wieder auf die Theke gestellt und gesagt - "mach ma fettich".

Mein "alter Händler" hätte mir das Rad so nicht übergeben. Da bin ich ganz sicher - und kann Pibach verstehen, der dem "Kistenauspacker" dann auch nicht den Reibach gönnt und lieber im Versandhandel bestellt.
In der Eu wird doch nur montiert um dem Strafzoll zu entgehen.
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Erfahrungsbericht Speed TR 2011

Beitrag von Rone »

Motte hat geschrieben:Mein "alter Händler" hätte mir das Rad so nicht übergeben. Da bin ich ganz sicher - und kann Pibach verstehen, der dem "Kistenauspacker" dann auch nicht den Reibach gönnt und lieber im Versandhandel bestellt.
Hier bin ich auf Grund der gemachten Erfahrungen auf der selben Seite wie Pibach. Einerseits blutet es einem das Herz, den Einzelhandel vor Ort nicht zu unterstützen, aber wenn man sich nur verarscht fühlt, soll sich ebendieser auch nicht wundern.
Die Quittung kommt, wenn es den Einzelhandel nicht mehr gibt und man genau einen Schlauch im Netz bestellen muss. :o
Motte hat geschrieben:In der Eu wird doch nur montiert um dem Strafzoll zu entgehen.
Warum nimmt man sich da ausgerechnet einen durchaus angesehenen RAHMEN-Hersteller als Montagebetrieb? :?:
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Beitrag von Motte »

Zunächst - ich weiß nicht ob Fort für Dahon tätig ist. Dazu hab ich noch nichts gelesen, suche gerade noch. Aber ich finde das Thema spannend - sollten wir einen eigenen Thread draus machen und mal Material sammeln.
Gefunden hab gerade ich folgendes: http://www.dahon.ch/galerie/pdf/dahon-modelle2008.pdf

Nachtrag - ging ja schnell - den tschechischen Partner von Dahon gefunden: http://www.radmarkt.de/rm/content/home/news.php?id=4433 nämlich die Firma 4ever.
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Beitrag von Rone »

Ich mag mich irren! In einem der vielen Tern-Interviews sagt Josh Hon auf jeden Fall was zu den Tschechen (siehe Josh Hon-Faden). Ob da der Name der Fabrik fällt, weiß ich gerade auch nicht mehr...
Pibach
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Erfahrungsbericht Speed TR 2011

Beitrag von Pibach »

Rone hat geschrieben:
Motte hat geschrieben: Die Quittung kommt, wenn es den Einzelhandel nicht mehr gibt und man genau einen Schlauch im Netz bestellen muss. :o
2 Schläuche + Versand sind online bereits billiger als 1 Schlauch (x2) beim lokalen Händler des geringsten Misstrauens ;)
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Beitrag von Sheygetz »

Schluck ... :?
Da kommt man ja schon ins Grübeln als prospektiver Käufer eines Speed TR. Ich weiß nicht mal, was "Montagepaste" ist und wie ich "axiales Spiel" erkennen könnte. Geschweige denn, wie ich sie wo drauf mache bzw. es beseitige. Gibt's da geeignete Selbstlern-Literatur? ;)

Die örtliche Beschaffungsquelle wäre Lucky Bike. Öh ... ich hatte bei meinen Besuchen nicht den Eindruck, daß ich da gegenüber einem Versender, wie Marine Dingens, im Vorteil wäre.

Hendrik
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Erfahrungsbericht Speed TR 2011

Beitrag von Motte »

Hallo Hendrik,

Lucky Bike haben wir hier auch (in einer Nachbarstadt) und ich war mit denen immer zufrieden. Ich hab eine Weile überlegt, ob ich das so schreibe, wie ich es letztlich getan hab. Ich habe es als ärgerlich - aber nicht als Drama gesehen. (Ähnliches ist mir aber auch schon beim Kauf richtig teurer Räder passiert) Das Ganze kann ja ein bedauerlicher Einzelfall gewesen sein und es ist gut möglich, dass auch dieser ohne viel Aufsehen vom örtlichen Händler vielleicht schon vor Auslieferung - spätestens bei Reklamation beseitigt wird. Zuständig ist aber immer Dein Händler. Auf den kommt es an und der schuldet Dir eine mängelfreie Ware - egal wie er sie selbst vom Hersteller erhält.
Ich hätte auch (vermutlich mehrmals) bei meinem Händler reklamieren können. Darauf hab ich freiwillig verzichtet, weil mir der Aufwand zu groß erschien dort wohl möglich ein paarmal hin zu müssen. Und umbauen wollte ich ja eh. :roll:

Hier im Forum hatten aber in diesem Jahr auch andere eine Mini Odyssee beim Dahon Kauf beschrieben - da passte es ins Bild.
Das war auch der Grund, warum ich es so und nicht anders geschrieben hab - wer handwerklich begabt ist, kann daraus seine Schlüsse ziehen und wer nicht, sollte darauf Acht geben, dass er einen vertrauenswürdigen Händler in seiner Nähe hat - wenn er ihn dann gar nicht braucht, weil alles in Ordnung ist, um so besser.

Gruß

Udo

P.S. ich hab meinen Eingangsbericht noch um den Bereich "Ausstattung" ergänzt.
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