Ich hab das ja schon zigfach gemacht.Ich finde Pibach und co. sollten ihre Ansichten nochmal präzisieren.
Kann das aber noch mal schnell zusammenfassen.
Wichtigstes Argument bleibt: (Altags-)Radfahren ist nicht so gefährlich. Und Helmpropaganda behindert das Radfahren. Weniger Radfahrer macht es für die restlichen gefährlicher. Soweit sollte jeder dem zustimmen können, denn das ist ja ziemlich offensichtlich.
Nun zu der Frage ob der Helm den Einzelnen schütz oder nicht.
Sie ist in jedem Fall nebensächlich, da der Effekt nach allen Erkenntnissen wie auch immer nicht relevant ist.
Dem sollte auch noch jeder zustimmen können.
Darüber hinaus scheint zuzutreffen, dass in der Summe der Helm zu mehr Verletzungen führt.
Interessanter Weise selbst zu mehr Kopfverletzungen.
Er beeinträchtigt ganz offenbar nicht nur das Risikoverhalten, sondern auch das Wahrnehmungs- und Reaktionsvermögen. Viel schlimmer aber, befördert er Trosionsverletzungen des Kopfes.
Er verhindert natürlich auch einige (Stoßverletzungen), das ist ja auch fraglos so, wie sich jeder leicht denken kann (und somit der Artikel nur eine Banalität repetiert).
Aber da Radfahrsicherheit überwiegend darauf beruht, den Unfall zu vermeiden, bzw. den Kopf einzurollen, abzudrehen o.ä. ist der (minimale) Prallschutz den der Helm bietet offenbar gegenüber seinen Einschränkungen nicht ausschlagebend genug. Das mag anfangs überraschend sein, wenn man etwas darüber nachdenkt ist es aber recht einleuchtend, wie der Artikel über Biomechanik des Kopfes schön darstellt.
Das ist auch keine Frage der eigenen Meinung, wie Udo vorschlägt, sonder einfach die Schlußfolgerung aus erdrückend vielen Untersuchungen und auch plausibler Modelle.
Klar scheint auch zu sein, dass es Konstellationen gibt, in denen der Helmschutz doch überwiegt.
Nun könnte die Einzelperson ja in solch einer Situation sein (die Gesamtheit der Altagsradler ist es sicher nicht). Das kann z.B. sein, wenn man besonders riskant fährt. Oder unsicher.
Soviel ist wohl auch unstrittig.
Das Senioren oder Kinder manchmal etwas unsicher sind ist wohl auch klar.
Für Senioren erinner ich mich nicht an explizite Untersuchungen, aber die düften ab einer gewissen Tatterigkeit - die nicht unbedingt was mit dem Alter zu tun haben muss, aber schon damit hinreichend korreliert - wohl von dem Helm profitieren.
Kinder i.d.R. nicht, das wurde ja untersucht.
Warum?
Möglicherweise weil die doch ganz gute Reflexe haben.
Oder weil deren Nackenmuskulatur nicht so stark ist und sie besonders anfällig für Torsionverletzungen des Kopfes sind.
Oder weil sie der Helm in ihren Wahrnehmungsfähugkeit besonders stört.
Oder es liegt an den etwas anderen Größenverhältnissen (Helm zu Kopf zu Körper) und entsprechenden Hebeln.
Schwer zu sagen.
Meinen Kindern würde ich jedenfalls versuchen, die Freude am Radfahren zu vermitteln.
Und wie sie sich, wenn sie möchten, gegen diesen unangenehmen, grassierenden Druck zum Helmtragen wehren können.
Entscheind gegenüber Kindern ist aber sicher eine gewisse Fröhlichkeit, Lässigkeit und Normalität mit dem Thema Radfahren.
Das ist nicht nur vieleicht so.Ein paar Handschuhe und Ellenbogenschützer würden vielleicht mehr bringen.
Bereits ein angeklebter Zopf bringt - statistisch - ganz sicher mehr als jeder Helm.
Und Helm absetzen ist aller Voraussicht nach auch schon einen kleinen Tick sicherer als mit dieser Styroporbedeckung.
Das mit dem Zopf klingt albern, ist aber so und führt die Verhältnisse/Größenordnungen demonstrativ vor Augen.
Radkurriere: einige fahren Helm, schon, die haben zum Thema Sicherheit i.d.R. aber ganz ander Einstellung, schau einfach mal auf youtube nach "alleycat races"...
