superfalter hat geschrieben:
Also sammeln wir mal die Problematiken
Eigentlich müsste man ja umgekehrt fragen: was sind die Gründe, einen Helm zu nutzen? Objektivierbare können es ja kaum sein. Der (eingebildete?) Sicherheitsgewinn (Verlust?) ist wohl hinlänglich als vernachlässigbar bestätigt worden.
Insgesamt ist zu berücksichtigen:
Wahrscheinlichkeit eines schweren Unfalles x Wahscheinlichkeit einer Kopfverletzung dabei x Wahrscheinlichkeit, ein Helm hätte sie verhindern können
versus
Einfluss des Helms auf Wahscheinlichkeit, den Unfall hervorzurufen (Reduzierung der arkustischen Ortung, Rotationsträgheit des Kopfes, "Überspring- und Durchschlüpf-Problematik, Verrutschen und Behindern der Sicht)
die Verletzung innerhalb des Unfalles selbst erst zu verursachen (Strangulation, Hängenbleiben, "Kick-and-Turn-Neck")
Daher kann ein Helm Sicherheitsgewinne erziehlen, wenn die Unfallwahrscheinlichkeit vergleichsweise hoch, der reaktive Anteil an der Sicherheit gering ist (also schlechte Warnehmungs- und Reaktionsfähigkeit wie z.B. bei Kindern oder Senioren), der Anteil an nur sehr kurzfristig warnzunehmenden Gefahren gering ist (als nicht durch bewegliche Objekte des Strassenverkehrs, sondern z.B. durch Glätte oder Schotter). Und die Art der Helmkonstruktion gegen die typischen Unfälle tatsächlich wirksam schützt (statt die Unfallgefahr zu erhöhen). Z.B. ist beim MTB daher mit (Integral-)Helm wohl schon sicherer als ohne (nicht in allen Fällen). Im Strassenverkehr aber wohl (marginal) umgekehrt.