Updates| Bilder|Videos |Shop

Reload nach langer Pause. Sorry dafür.

Hi ich hoffe einiges lernen zu können...

Wir heissen Dich herzlichst Wilkommen. Hast du schon ein Faltrad ? Welches ?
Pibach
Moderator
Beiträge: 8367
Registriert: Mi Aug 05, 2009 10:09 pm
Faltrad 1: Dahon Mu Ex
Faltrad 2: Dahon Mu Singlespeed
Faltrad 3: Gotway MCM V3
Geschlecht: m
Geburtsjahr: 1968
Status: FALTradfahrer
Wohnort: Berlin

Re: Hi ich hoffe einiges lernen zu können...

Beitrag von Pibach »

Harry hat geschrieben: Wäre doch schöner, wenn Osteuropa oder z.B. Portugal davon profitieren würde.
Das Leben ist kein Ponnyhof. Und manche Sachen sind nicht so leicht umzusetzten. In Europa gibt es keine Alurahmen-Großproduktion. Und auch kein Know How dazu. Das könnte man alles versuchen aufzubauen, aber hier geht es doch um den Entwurf und dann sind die späteren Widerstände für eine Realisierung schon ohnehin nicht klein. Da will man sich kein "Portugal-Hilfsprojekt" ans Bein binden, ist doch klar. Ich finde es auch nicht sinnvoll, in die Produktionsschiene zu gehen, lieber was "wissensintensives" machen.

Ansonsten: Würde man die Alurahmen in der EU statt in Fernost produzieren würde es nicht einfach mal 10% teurer, sondern doppelt so teuer. Und es würde keiner kaufen. Dann lieber in Asien produzieren und hierzulande die Kostruktion. Haben alles was davon.

Am Brompton ist mir gerade die ineffektive Produktion unsympatisch.
Pibach
Moderator
Beiträge: 8367
Registriert: Mi Aug 05, 2009 10:09 pm
Faltrad 1: Dahon Mu Ex
Faltrad 2: Dahon Mu Singlespeed
Faltrad 3: Gotway MCM V3
Geschlecht: m
Geburtsjahr: 1968
Status: FALTradfahrer
Wohnort: Berlin

Re: Hi ich hoffe einiges lernen zu können...

Beitrag von Pibach »

Hier sieht man übrigens in den Konstruktionsplänen des Czechischen Designbikes à la Montague, dass der Rahmen etwas schief ist und sich dadurch die Räder genau parallel darauf falten lassen.

Bild

Der Clou: beide Räder bleiben dabei frei drehbar (!), das Rad kann damit also geschoben werden.
derMac
Beiträge: 2072
Registriert: Di Jul 17, 2012 2:01 pm
Faltrad 1: Dahon Dash P18
Faltrad 2: Giant Halfway
Faltrad 3: Bike Friday Family T
Geschlecht: m
Geburtsjahr: 1970
Status: FALTradfahrer
Wohnort: Grünes Herz Deutschlands 650 hm

Re: Hi ich hoffe einiges lernen zu können...

Beitrag von derMac »

Pibach hat geschrieben:Und wir müssten hier entweder eine Monocoque zwei Schalen Alu Konstruktion wie am Birdy wählen, fließende Formen aus Carbon, oder ein Fachwerk aus Carbon. Andere Bauweisen würden demgegenüber wohl sehr nacheilig sein und kommen damit kaum in Frage.
Wie du am Bsp. von Bike Friday gezeigt hat, ist Stahl durchaus konkurrenzfähig. Ansonsten sollte das Rad doch bezahlbar bleiben, nix Carbon und so.. ;)

Mac
Pibach
Moderator
Beiträge: 8367
Registriert: Mi Aug 05, 2009 10:09 pm
Faltrad 1: Dahon Mu Ex
Faltrad 2: Dahon Mu Singlespeed
Faltrad 3: Gotway MCM V3
Geschlecht: m
Geburtsjahr: 1968
Status: FALTradfahrer
Wohnort: Berlin

Re: Hi ich hoffe einiges lernen zu können...

Beitrag von Pibach »

derMac hat geschrieben: Wie du am Bsp. von Bike Friday gezeigt hat, ist Stahl durchaus konkurrenzfähig. Ansonsten sollte das Rad doch bezahlbar bleiben, nix Carbon und so.. ;)

Mac
Ja, Bike Friday baut schon leichte Rahmen, und bei seinen English Cycles setzt Rob dem noch mal einen drauf. Die Konstruktion ist auch sehr durchdacht. Was die sonst noch mit ihrem Stahl machen (konifizieren?) weiß ich nicht. Ist jedenfalls alles Handarbeit. Und sehr teuer. Weiß nicht ob man das günstig und in Menge produzieren kann so. Oder besonderes Hydroforming? Ich befürchte nein.

Denkbar wäre eine Stahlkonstruktion, halte das hier für ein Designprojekt aber nicht für zielführend.

Ich komme halt aus dem MTB Bereich, da ist längst alles aus Alu und immer mehr Carbon manchmal auch Titan.
Gibt auch ein paar Stahlrahmen. Aber nicht unter den Leichtgewichten. Bei den Weightweenies gibt es auch einige Stahlbikes, die sind aber dennoch einiges schwerer als die Alu/Carbon Pendants. Ich kenne jedenfalls keine Stahlrahmen, die in den besten Gewichts- (und Preisbereichen) liegen. Man sieht es doch auch schon am Brompton Rahmen: der ist eben sehr schwer. Den in Alu etwa 1kg leichter zu machen wäre doch eine der wichtigsten Aufgaben.

Ich denke auch, dass man eher Alu nehmen wird als Carbon. Aber Carbon muss nicht so ausufernd teuer sein. Gibt einige aisiatische Firmen, die das recht preisgünstig verarbeiten. Ist halt das Material, mit dem man auch neuartige Formen machen kann und auch extrem leicht und steif bauen kann. Und wo die neuen Computer Simulationstechniken am meisten bringen, man kann da die Kräfte und Materialdicken genau berechnen. Ausserdem kann man das am ehesten selber als Prototyp bauen. Und es sieht auch am besten aus (finde ich zumindest).

Bei den Tretrollerfahrern gibt es einen der seine Rahmen in Positivbauweise herstellt, also auf einen Schaumstoffkern werden die Fasern aufgebracht. Das ist noch mal ca 30% leichter als Negativbauweise, etwa ein drittel so schwer wie die leichtesten Alurahmen von Stahlrahmen ganz zu schweigen. Ich vermute das ist so ein großer Unterschied, weil Tretrollerrahmen durch die fehlende Dreieckskonstruktion Biegelasten tragen müssen, das geht mit Stahl und auch Alu offenbar schlecht. Wobei, Rob English hat ja auch einen Tretroller gebaut, aus Stahl, extrem leicht, allerdings mit Mittelstrebe... ;)
derMac
Beiträge: 2072
Registriert: Di Jul 17, 2012 2:01 pm
Faltrad 1: Dahon Dash P18
Faltrad 2: Giant Halfway
Faltrad 3: Bike Friday Family T
Geschlecht: m
Geburtsjahr: 1970
Status: FALTradfahrer
Wohnort: Grünes Herz Deutschlands 650 hm

Re: Hi ich hoffe einiges lernen zu können...

Beitrag von derMac »

Pibach hat geschrieben:Ich komme halt aus dem MTB Bereich, da ist längst alles aus Alu und immer mehr Carbon manchmal auch Titan.
Gibt auch ein paar Stahlrahmen. Aber nicht unter den Leichtgewichten.
Du bist ja etwas älter. In den 90ern waren die Stahlrahmen von Marin z.B. gerade bei leichtbauern sehr beliebt. Die Entwickung in Richtung Alu hat viele Gründe, dass man mit Stahl nicht leicht bauen könnte ist nicht der Hauptgrund. Es ist schon richtig, dass es mit Alu etwas leichter geht, aber der Unterschied ist nicht sehr groß. Hochwertige Stahlrahmen sind aber einfach zu teuer geworden. Carbon ist dann noch mal eine ganz andere Sache, aber gerade in Kleinserie extrem teuer.

Mac
Pibach
Moderator
Beiträge: 8367
Registriert: Mi Aug 05, 2009 10:09 pm
Faltrad 1: Dahon Mu Ex
Faltrad 2: Dahon Mu Singlespeed
Faltrad 3: Gotway MCM V3
Geschlecht: m
Geburtsjahr: 1968
Status: FALTradfahrer
Wohnort: Berlin

Re: Hi ich hoffe einiges lernen zu können...

Beitrag von Pibach »

derMac hat geschrieben:. Carbon ist dann noch mal eine ganz andere Sache, aber gerade in Kleinserie extrem teuer.
Ein positiv Carbonrahmen hätte dafür potenzial zum klaren Weltrekord, ist vergleichsweise recht einfach zu bauen, wenn man viel Zeit hat und weiß wie kann man das selber machen.
Shortie
Beiträge: 8
Registriert: Do Sep 27, 2012 8:24 am
Faltrad 1: Strida SX
Geschlecht: m
Geburtsjahr: 1987
Wohnort: Stuttgart

Re: Hi ich hoffe einiges lernen zu können...

Beitrag von Shortie »

Soo,
nicht dass der Eindruck entsteht ich lese mir die Sachen nicht durch, weil ich nicht antworte. Sehr sehr interessant bisher muss ich sagen.
Über manche Dinge habe ich mir ebenfalls Gedanken gemacht, manch erschließen sich mir nicht immer direkt, da ich die Modell nicht im Original oder gar nicht kenne.
Aber äußerst spannend von den konkreten Unterschieden zwischen den Modellen zu erfahren.

Dahon Curl & Untenfalter:
Das Curl ist mir neu, gibt es das in Europa? Habe es nicht auf der Seite von Dahon gefunden und auch noch nicht in einem Laden gesehen.
Hat das Curl eine Tretlager Schaltung und wieviel Zoll sind das denn, 16“, 18“?
Die Biegung im Oberrohr damit die Räder gefaltet parallel zueinander sind, ähnlich dem Entwurf von MIkulas Novotny, richtig? Dann ist also die Faltachse unten nicht parallel zum tretlager sondern leicht schräg?
Weiter zu den Untenfaltern.
Am Birdy stört mich eben auch dass das Vorderrad seitlich wegsteht wenn es gefaltet ist.
Das Brompton ist bisher mein Favorit weil es einfach unglaublich simpel und schnell zu falten ist und das Faltmaß äußerst gering ist. Hingegen strebe ich einen Entwurf mit 20" Rädern an, da sie auch ohne Federung ausreichenden Fahrkomfort bieten und gleichzeitig noch ein sehr kompaktes Faltmaß zu lassen. Mir persönlich wird auch optisch alles unter 20" zu klein .
Apropo Untenfaltern die um das Tretlager falten. Fand ich ursprünglich sehr interessant um eine Achse zu drehen die durch ein Bauteil sowieso gegeben ist. Ebenso das Prinzip von Montague, bei dem das Sattelrohr die Drehachse ist. Jedoch steht bei diesen Lösungen das Hinterrad weit ab, es ist daher ein klarer Vorteil bei 'Untenfaltern' die Drehachse hinter das Tretlager zu setzen und somit das Hinterrad mehr ins Zentrum des Faltpackets zu bringen.

Seitenfalter:
Pibach hat geschrieben: ...derzeit state of the art das Verge X10...
Das ist Stand der Dinge bei den Seitenfaltern, mit einem Faltmaß von 79x72x39?! Ich bin sowieso nicht sehr überzeugt von Falträdern die nur seitlich gefaltet werden, eben weil ich es noch zu sperrig und groß finde.
Dahon Mu Uno:
Ansicht sehr schick ein so reduziertes Fahrrad, aber ich persönlich bin kein großer Fan von Rücktrittbremsen, besonders als einzige Bremse, finde ich nicht sehr effektiv. Dennoch habe ich im Kopf ein Faltrad dass keine eierlegende Wollmilchsau ist sondern eine effiziente Kombination aus Fallt- und Fahrbarkeit, weshalb ich solch eine Reduzierung nicht nur optisch ansprechend finde.

Material - Preisklasse:
Pibach hat geschrieben: ...ein Faltrad, dass so kompakt wie das Brompton faltet und leichter und günstiger wäre (alles machbar) würde m.E. weggehen wie heiße Semmeln...
So sehe ich es auch und das Ziel ist eben nicht das Faltrad neu zu erfinden sondern technische Innovationen clever zu vereinen und das ganze gestalterisch in eine klare Form zu bringen. Aber ich möchte versuchen, dass so etwas eben auch erschwinglich ist.
Ich denke daher nicht an Carbon Rahmen, ich finde das ist ein Material für Hochleistungssport.
Außerdem ist solch ein Rad beim Mitnehmen im Kofferraum oder im Zugabteil immer mit Schlägen und Stößen ausgesetzt. Bei einem Carbonrahmen reicht bereits der kleinste Riss und das ganze Gefüge ist zerstört und der Rahmen unbrauchbar.

Prototyp -Konstruktion:

Ich habe wie bereits erwähnt einen Prototypen gebaut. Ich habe dabei versucht dass das Rad zusammengeschoben wird und am Oberrohr einmal gefaltet wird damit das Packet nicht so lang ist.
Hinten als auch vorne sind es Einarmschwingen, das Vorderrad wird dementsprechend nicht auf die Antriebsseite gefaltet, sondern so dass die Räder direkt nebeneinander sind, Nabe an Nabe. Dadurch ist die Kette außen, aber ich dachte an einen Riemenantrieb wodurch eine dreckige Kette sowieso weg fällt.
M.E. spricht aber gegen einen Riemenantrieb dass lediglich eine Nabenschaltung möglich ist, was aber schwerer ist wie eine Kettenschaltung. Ein geringes Gewicht spielt aber m.E. eine wichtige Rolle.
Außerdem ist es mir neu dass es eine Nabenschaltung gibt bei einer einseitig aufgehängten Nabe.

Desweiteren habe ich bei dem Prototypen eine klassische Diamanterahmenform, weil ich damit einen steiferen Rahmen erhalten wollte. Zusätzlich erhoffe ich mir dadurch Gewichtsersparnisse , durch eine optimalere Kraftverteilung, wodurch Knotenpunkte und Rohrprofile weniger stark ausgebildet sein müssen. Dies ist allerdings nur eine Vermutung.
Allerdings habe ich eben auch gelesen dass Birdy mit seinem monocoque Rahmen den leichtesten Faltradrahmen besitzt. Ich dachte diese zusammengeschweißten Rahmen seien zwar sehr stabil aber schwer. Das hat zumindest ein Bekannter mir berichtet der bei Merida/Centurion arbeitet.
Nochmal zu dem Diamantrahmen, der Unterrohr lässt sich einfach auch hochklappen wodurch es mir nicht mehr im Weg ist beim falten...

Stabilität:

Abschließend hab ich zur Stabilität noch eine Frage. Ich finde es sehr wichtig dass das Rad sehr fest ist und nichts sich bewegen kann wenn es aufgefaltet ist. Beim Brompton hat aber das Hinterdreieck horizontal spiel, in dem Video des Bike Friday macht es denselben Eindruck. Gibt es noch weitere Modelle die solchen Spielraum haben, der zwar wegfällt wenn man auf dem Fahrrad sitzt, aber da ist wenn man einen Bordstein runterfährt oder das Rad anhebt?
Pibach
Moderator
Beiträge: 8367
Registriert: Mi Aug 05, 2009 10:09 pm
Faltrad 1: Dahon Mu Ex
Faltrad 2: Dahon Mu Singlespeed
Faltrad 3: Gotway MCM V3
Geschlecht: m
Geburtsjahr: 1968
Status: FALTradfahrer
Wohnort: Berlin

Re: Hi ich hoffe einiges lernen zu können...

Beitrag von Pibach »

Shortie hat geschrieben: Dahon Curl & Untenfalter:
Das Curl ist mir neu, gibt es das in Europa? Habe es nicht auf der Seite von Dahon gefunden und auch noch nicht in einem Laden gesehen.
Hat das Curl eine Tretlager Schaltung und wieviel Zoll sind das denn, 16“, 18“?
Die Biegung im Oberrohr damit die Räder gefaltet parallel zueinander sind, ähnlich dem Entwurf von MIkulas Novotny, richtig? Dann ist also die Faltachse unten nicht parallel zum tretlager sondern leicht schräg?
Das Curl ist lange umhergeisternde Vaporware, einige wollen es in Asien gesichtet haben, da ist es zumindest auf der Webseite, in EU nicht zu bekommen.
Es gibt ein paar Photos. So wirklich gut fahrbar wird das nicht sein, vermute ich. Dahon hat sich da etwas verzettelt mit nicht umsetzbaren Ideen, u.a. ist das das Kettenbaltt ganz klein, die Übersetzung dann in einem entsprechend ausgelegten Getriebe realisiert (ich vermute in der Hinterradnabe). Es hat jedenfalls 18". Und ja, die Faltachse ist leicht schräg, wie auch am Birdy, Bike Friday oder dem Novotny Teil. Es hat aber ein S-förmiges Oberohr, dass sich gekonnt an die reifenform anschmiegt, daher auch der name "Curl"! Sowas wäre die Designoption, oder aber "Hohlrahmen" in den das Rad gerade einrotiert.

Besonders unglücklich am Curl ist aber, dass der Antrieb wieder mal aussen liegt. So geht auch der genannte Trick mit dem Kenntenhalter nicht, eine auslandende Spannvorrichting muss stattdessen her. Auch schlecht ist der rahmenfeste Gepäckträger. Gepäckträger will man i.d.R. an einem Faltrad nicht, da man beim Falten, Tragen, Einkaufen etc immer das Gepäck umspannen müsste, viel praktischer und flexibler ist da ein Rucksack. Wobei eine flexibel andockbare Satteltaschenlösung für Touren willkommen wäre. Oder eben der Transportkoffer, mit dem man das Rad vorher im Flieger aufgegeben hatte.

Wenn man dieses "Kofferproblem" nicht direkt mitlöst, ist die Fliegerei mit Faltrad leider kaum praktikabel.

Bild vom Curl:
Bild
Bild
Dateianhänge
20110506_DahonCurl.jpg
20110506_DahonCurl.jpg (84.13 KiB) 4365 mal betrachtet
Pibach
Moderator
Beiträge: 8367
Registriert: Mi Aug 05, 2009 10:09 pm
Faltrad 1: Dahon Mu Ex
Faltrad 2: Dahon Mu Singlespeed
Faltrad 3: Gotway MCM V3
Geschlecht: m
Geburtsjahr: 1968
Status: FALTradfahrer
Wohnort: Berlin

Re: Hi ich hoffe einiges lernen zu können...

Beitrag von Pibach »

Shortie hat geschrieben:Hingegen strebe ich einen Entwurf mit 20" Rädern an, da sie auch ohne Federung ausreichenden Fahrkomfort bieten und gleichzeitig noch ein sehr kompaktes Faltmaß zu lassen. Mir persönlich wird auch optisch alles unter 20" zu klein .
Gut. Damit ist das ja immerhin fix.
Dann geht kein Handgepäckmaß.
Ziel sollte dann m.E. sein, das Koffermaß von 62" linear inches zu halten und zwar ohne das Hinterrad ausbauen zu müssen.
Jedoch steht bei diesen Lösungen das Hinterrad weit ab, es ist daher ein klarer Vorteil bei 'Untenfaltern' die Drehachse hinter das Tretlager zu setzen und somit das Hinterrad mehr ins Zentrum des Faltpackets zu bringen.
Bei 16" nicht unbedingt, und auch bei 20" würde ich das nicht ausschließen. Es soll ja nicht zu zentral kommen, denn es sollen beide Räder etwas achversetzt aufeinander falten. So wie ich das sehe ist damit Rotation um das Tretlager bei 20" exakt passend.

Ich sehe aber das Problem, dass das kostruktiv sehr teuer wird und auch Steifigkeit im Hauptrahmen kosten dürfte.
Immerhin sollen es ja BB30 Lager werden und das ganze extrem schmal (wüde ich zumindest vorschlagen). Während man sonst standard Gleitlage machen kann. Geht man weg vom Achsdrehpunkt würden allerdings alle Nabenschaltungsoptionen und Singlespeed wegfallen. Hier gäbe es die besonders trickreiche Möglichkeit, die Kette durch Umlenkung nahe dem Kettenblatt beim Faltvorgang derart gespannt zu halten, dass das trotzdem geht ohne einen Kettenspanner zu benötigen! Da reicht ein kleiner Pin, wird beim normalen Treten nicht berührt. Oder könnte auch als Hosenbeinschutz fungieren. Könnte am Unterrohr sein. Das ist auch bei Schaltwerken interessant, damit die Kette nicht abfällt beim Unterfalten bzw. man short cage Schaltwerke verwenden kann. Sollte also auf jeden Fall im Design berücksichtigt werden.

Wenn Du Dich für Schaltwerk-Lösung entscheidest, besteht halt Problem, das Schaltwerk kompakt wegzufalten so dass es nicht absteht, das erzeugt dann evtl. andere Beschränkungen, u.a. für das kompakte Auflegen des Vorderrades bzw. das Unterachsfalten des Lenkers.

Sehr angesagt ist derzeit die SRAM Automatix. Das Gewicht ist etwas unklar, wenn die aber tatsächlich nur 760g - wie in der Spec angegeben für die Version ohne Rücktritt - wiegt ist das sehr wenig und m.E. erste Wahl, geht auch mit normalen Bremsen, wird extrem schmal (110mm), kein exponiertes Gehängsel nach untern, man spart den Schaltzug, und man kriegt damit auch das Kettenblatt deutlich kleiner. Designtechnisch einer Schaltwerklösung wohl ohnehin klar vorzuziehen. Und ist auch sehr preisgünstig.
Das ist Stand der Dinge bei den Seitenfaltern, mit einem Faltmaß von 79x72x39?! Ich bin sowieso nicht sehr überzeugt von Falträdern die nur seitlich gefaltet werden, eben weil ich es noch zu sperrig und groß finde.
Nicht unbedingt.
Also erstmal ist das Tern X10 das Maß bei Seitenfaltern in Hinsicht Schnellfalten durch das N-Fold und die Scharniere. Den total verschenkten Raum kann man leicht optimieren, siehe meine Hinweise. Bei Schaltwerksbeschränkung wird jedenfalls die Achsbreite 130mm fix sein. Damit kann man dann jede Achs-auf-Achs Faltung eigentlich ausschließen, weil das zu breit wird. Bei 110mm (SRAM Automatix) würde Achs-auf-Achs eine schön einfache und praktikable Realisierung ergeben. Bei 16" Rädern würde man zudem Unterachsfaltung der Lenksäule schaffen. Könnte aber auch bei 20" gehen, wenn man etwas diagonal einfalten, nur einem Bremshebel vorsieht, sowie kleinem Schlenker in der Hinterbaustrebe macht.

Für Kofferfaltmaß müsse man allerding beide Räder rausnehmen, das ist leider gravierender Nachteil, allerdings hat man viele Vorteile wie bessere Rollbarkeit gefaltet (ohne Ministützräder), kein Konflikt mit Gepäck hinter dem Sattel, günstige Realisierbarkeit, einfach kombinierbar mit Schutzblechen, kann es einfach hochheben (ohne das der Hinterbau runterrotiert).

Den Seitenfalter achsversetzt wäre auch nicht verkehrt. Wenn beim Koffertransport das Hinterrad verbleiben soll, müsste der Versatz aber recht stark sein (etwa höhe Sattelstütze) und die Räder würden im "Quick fold" nie beide gleichzeitg den Boden berühren. Aber gut, meinetwegen eliminieren wir mal diese Designrichtung aber die genauen Vor-/Nachteile solltest Du im Hinterkopf behalten.
Pibach
Moderator
Beiträge: 8367
Registriert: Mi Aug 05, 2009 10:09 pm
Faltrad 1: Dahon Mu Ex
Faltrad 2: Dahon Mu Singlespeed
Faltrad 3: Gotway MCM V3
Geschlecht: m
Geburtsjahr: 1968
Status: FALTradfahrer
Wohnort: Berlin

Re: Hi ich hoffe einiges lernen zu können...

Beitrag von Pibach »

Shortie hat geschrieben: Ich denke daher nicht an Carbon Rahmen, ich finde das ist ein Material für Hochleistungssport.
Außerdem ist solch ein Rad beim Mitnehmen im Kofferraum oder im Zugabteil immer mit Schlägen und Stößen ausgesetzt. Bei einem Carbonrahmen reicht bereits der kleinste Riss und das ganze Gefüge ist zerstört und der Rahmen unbrauchbar.
Also da hat sich in den letzten Jahren sehr viel getan und ich sehe umgekehrt in Carbon gerade in diesen Punkten die Vorteile. Durch bestimmte Faserzugaben oder andere Materialien der "Matrix" (normalerweise Epoxy) wird es schlagfest und reißfest u.U. sogar etwas weich außen. Man kann das deutlich robuster machen als z.B. Alu. Wird inzwischen bei einigen MTB umgesetzt, bei Cannondale unter dem Schlagwor "BalistTec Carbon".
Mit Hochleistungssport hat das auch nichts zu tun, schon lange spielen auch Hobbysportler Carbonschläger beim Tennis ;)
Und ein Faltrad verdient m.E. das beste was technisch geht.
Ich bin auch nicht davon überzeugt, dass das teurer würde. Im Carbonbereich ist eine echte Revolution im Gange. Die auch durch den Karrosseriebau bei KFZ angetrieben wird und die Reduzierung von CO2 Ausstoß.
Meinetwegen schließt Du diese Richtung aus, aber dann bitte eine stimmige Arguentation, die die vielen Vorteile von Carbonkostruktionen nicht verdrängt.
Prototyp -Konstruktion:
hab das nicht ganz verstanden ohne Bild.
Jedenfalls halte ich wie paar Posting weiter vorne genannt einseitige Aufhängung für ungünstig.
Wesentliche Nachteile: teuer, nicht so stabil, schwerer, steht nicht auf drei Punkten, kein Platz für Rahmen dazwischen, bringt eigentlich nur was bei einer rollbaren "Stocklösung" also so wie das Strida oder If Mode, was aber überhaupt nicht kompakt oder leicht ist, für Flugreisen also ungeeignet. Dass es keine Nabenschaltung dafür gibt hast Du ja bereits gesagt. Würde also nur Singlespeed gehen. Oder mit Schlumpf Getriebe. Das hat aber einen zu hohen Entfaltungssprung (ca. 60%), entfällt damit. Sehe für diese Sachen keine Lösung, würde das also klar verwerfen. Oder? Unmittelbar aufeinander kriegst du die Reifen übrigens achsversetzt auch mit Doppelaufhängung/Standardnaben.
Desweiteren habe ich bei dem Prototypen eine klassische Diamanterahmenform, weil ich damit einen steiferen Rahmen erhalten wollte. Zusätzlich erhoffe ich mir dadurch Gewichtsersparnisse , durch eine optimalere Kraftverteilung, wodurch Knotenpunkte und Rohrprofile weniger stark ausgebildet sein müssen.
Ich denke diese Optimalität gilt für Minibikes nicht.
Hier kommt der Dreiecksrahmen eng zusammen bzw. wird andernfalls parallel. Einrohrrahmen und speziel Halbschalenkostruktionen, oder aber auch Fachwerk sind hier m.E. dem überlegen. Dies gilt insbesondere, wenn man irgendwo Gepäck dranbauen möchte, da hat der Diamantrahmen zu geringe Seitensteifigkeit.
Ich dachte diese zusammengeschweißten Rahmen seien zwar sehr stabil aber schwer. Das hat zumindest ein Bekannter mir berichtet der bei Merida/Centurion arbeitet.
Das glaube ich bei klassischen Dreiecksrahmen gerne, da wäre das doof den per Halbschalen zu bauen, aber wenn das ganze eine komplexere Form hat wie beim Birdy reisst der verbesserte Kraftverlauf das wieder raus. Jedenfalls ist Fakt, dass der Doppelschalen Birdy Rahmen (incl. Schwinge) knapp der leichteste Faltradrahmen ist, siehe auch Übersicht der Rahmengewichte im Leichtbau Bereich.
Nochmal zu dem Diamantrahmen, der Unterrohr lässt sich einfach auch hochklappen wodurch es mir nicht mehr im Weg ist beim falten...
Hochklappen glaub ich jetzt so nicht dran, das macht es schwerer, labiler, komplexer und kollidiert vermutlich anderswo mit Teilen. Am Hautrahmen was rumklappen würde ich nur anraten, wenn man gleichzeitg den Lenkkopf länger abstützen kann und durchgehenden Gabelschaft. So ist das z.B. am Airnimal Chameleo, das dadurch als einziger koffertauglicher Falter richtig steif vorne ist, die nutzen das Längsmaß des Koffers für die durchgehende Gabellänge und verkürzen das Oberrohr durch die URT-Falttechnik. Auch das IF Mode 20 ist da durchgehend, rotiert die Gabel parallel zum Hauptrahmen, passt aber wohl kaum in einen Koffer, das geht auch nur bei 24" oder größer wegen der geringeren Gabellänge. Durchgehender Gabelschaft bringt jedenfalls einiges mehr Steifigkeit vorne und ist bisher immer der kritischste Bereich bei Falträdern. Hierfür würde sich Falten im Hauptrahmen ggf. lohnen, sonst m.E. eher nicht.
Stabilität:
Da ist sicher kein wesentiches "Spiel" in den Gleitbuchsen aber das Brompton wippt etwas vertikal und ist auch horizontal nicht sehr steif. Beim Birdy halte ich die Schwinge für etwas fragil, aber "Spiel" hat die auch nicht. Bike Friday ist satt steif. Das erreichst Du, wenn es oben einrastet und mit abstützt statt nur Elastomer. Oder steifes Tretlager mit breit liegende Lagerpunkten für die Hinterschwinge. Das Moulton hat so auch eine steife Hinterschwinge dank einiger Fachwerkstreben und besonders steifem Tretlagerbereich, was mit Diamantrahmen nicht so leicht geht - und es hat einen genialen Dämpfer. Oder Du machst größere Lager wie bei MTB-Fullys, die taugen für viel stärkere Belastungen, das lohnt m.E. aber nur, wenn Du auch Richtung gefedert nachdenkst.
Antworten