Soo,
nicht dass der Eindruck entsteht ich lese mir die Sachen nicht durch, weil ich nicht antworte. Sehr sehr interessant bisher muss ich sagen.
Über manche Dinge habe ich mir ebenfalls Gedanken gemacht, manch erschließen sich mir nicht immer direkt, da ich die Modell nicht im Original oder gar nicht kenne.
Aber äußerst spannend von den konkreten Unterschieden zwischen den Modellen zu erfahren.
Dahon Curl & Untenfalter:
Das Curl ist mir neu, gibt es das in Europa? Habe es nicht auf der Seite von Dahon gefunden und auch noch nicht in einem Laden gesehen.
Hat das Curl eine Tretlager Schaltung und wieviel Zoll sind das denn, 16“, 18“?
Die Biegung im Oberrohr damit die Räder gefaltet parallel zueinander sind, ähnlich dem Entwurf von MIkulas Novotny, richtig? Dann ist also die Faltachse unten nicht parallel zum tretlager sondern leicht schräg?
Weiter zu den Untenfaltern.
Am Birdy stört mich eben auch dass das Vorderrad seitlich wegsteht wenn es gefaltet ist.
Das Brompton ist bisher mein Favorit weil es einfach unglaublich simpel und schnell zu falten ist und das Faltmaß äußerst gering ist. Hingegen strebe ich einen Entwurf mit 20" Rädern an, da sie auch ohne Federung ausreichenden Fahrkomfort bieten und gleichzeitig noch ein sehr kompaktes Faltmaß zu lassen. Mir persönlich wird auch optisch alles unter 20" zu klein .
Apropo Untenfaltern die um das Tretlager falten. Fand ich ursprünglich sehr interessant um eine Achse zu drehen die durch ein Bauteil sowieso gegeben ist. Ebenso das Prinzip von Montague, bei dem das Sattelrohr die Drehachse ist. Jedoch steht bei diesen Lösungen das Hinterrad weit ab, es ist daher ein klarer Vorteil bei 'Untenfaltern' die Drehachse hinter das Tretlager zu setzen und somit das Hinterrad mehr ins Zentrum des Faltpackets zu bringen.
Seitenfalter:
Pibach hat geschrieben:
...derzeit state of the art das Verge X10...
Das ist Stand der Dinge bei den Seitenfaltern, mit einem Faltmaß von 79x72x39?! Ich bin sowieso nicht sehr überzeugt von Falträdern die nur seitlich gefaltet werden, eben weil ich es noch zu sperrig und groß finde.
Dahon Mu Uno:
Ansicht sehr schick ein so reduziertes Fahrrad, aber ich persönlich bin kein großer Fan von Rücktrittbremsen, besonders als einzige Bremse, finde ich nicht sehr effektiv. Dennoch habe ich im Kopf ein Faltrad dass keine eierlegende Wollmilchsau ist sondern eine effiziente Kombination aus Fallt- und Fahrbarkeit, weshalb ich solch eine Reduzierung nicht nur optisch ansprechend finde.
Material - Preisklasse:
Pibach hat geschrieben:
...ein Faltrad, dass so kompakt wie das Brompton faltet und leichter und günstiger wäre (alles machbar) würde m.E. weggehen wie heiße Semmeln...
So sehe ich es auch und das Ziel ist eben nicht das Faltrad neu zu erfinden sondern technische Innovationen clever zu vereinen und das ganze gestalterisch in eine klare Form zu bringen. Aber ich möchte versuchen, dass so etwas eben auch erschwinglich ist.
Ich denke daher nicht an Carbon Rahmen, ich finde das ist ein Material für Hochleistungssport.
Außerdem ist solch ein Rad beim Mitnehmen im Kofferraum oder im Zugabteil immer mit Schlägen und Stößen ausgesetzt. Bei einem Carbonrahmen reicht bereits der kleinste Riss und das ganze Gefüge ist zerstört und der Rahmen unbrauchbar.
Prototyp -Konstruktion:
Ich habe wie bereits erwähnt einen Prototypen gebaut. Ich habe dabei versucht dass das Rad zusammengeschoben wird und am Oberrohr einmal gefaltet wird damit das Packet nicht so lang ist.
Hinten als auch vorne sind es Einarmschwingen, das Vorderrad wird dementsprechend nicht auf die Antriebsseite gefaltet, sondern so dass die Räder direkt nebeneinander sind, Nabe an Nabe. Dadurch ist die Kette außen, aber ich dachte an einen Riemenantrieb wodurch eine dreckige Kette sowieso weg fällt.
M.E. spricht aber gegen einen Riemenantrieb dass lediglich eine Nabenschaltung möglich ist, was aber schwerer ist wie eine Kettenschaltung. Ein geringes Gewicht spielt aber m.E. eine wichtige Rolle.
Außerdem ist es mir neu dass es eine Nabenschaltung gibt bei einer einseitig aufgehängten Nabe.
Desweiteren habe ich bei dem Prototypen eine klassische Diamanterahmenform, weil ich damit einen steiferen Rahmen erhalten wollte. Zusätzlich erhoffe ich mir dadurch Gewichtsersparnisse , durch eine optimalere Kraftverteilung, wodurch Knotenpunkte und Rohrprofile weniger stark ausgebildet sein müssen. Dies ist allerdings nur eine Vermutung.
Allerdings habe ich eben auch gelesen dass Birdy mit seinem monocoque Rahmen den leichtesten Faltradrahmen besitzt. Ich dachte diese zusammengeschweißten Rahmen seien zwar sehr stabil aber schwer. Das hat zumindest ein Bekannter mir berichtet der bei Merida/Centurion arbeitet.
Nochmal zu dem Diamantrahmen, der Unterrohr lässt sich einfach auch hochklappen wodurch es mir nicht mehr im Weg ist beim falten...
Stabilität:
Abschließend hab ich zur Stabilität noch eine Frage. Ich finde es sehr wichtig dass das Rad sehr fest ist und nichts sich bewegen kann wenn es aufgefaltet ist. Beim Brompton hat aber das Hinterdreieck horizontal spiel, in dem Video des Bike Friday macht es denselben Eindruck. Gibt es noch weitere Modelle die solchen Spielraum haben, der zwar wegfällt wenn man auf dem Fahrrad sitzt, aber da ist wenn man einen Bordstein runterfährt oder das Rad anhebt?