in einem älteren Posting http://faltradforum.de/viewtopic.php?f=34&t=1598 habe ich einen Bruch an der Verriegelung der Lenksäule an meinem Dahon Mu P8 thematisiert. Sowohl die Rückmeldungen, die ich diesbezüglich bekommen (z.B. in diesem Forum), als auch nicht bekommen habe (z.B. von Dahon, die ich zweimal direkt angeschrieben habe...) und die in einem anderen Posting diskutierte grundsätzliche Art der Montage der Dahon-Lenksäule an der Gabel, haben mich dazu bewogen, mich nach einer anderen Lösung umzusehen. Dabei habe ich eine gesteckte Lenksäule einer faltbaren vorgezogen, da ich zumeist nur für den ÖPNV falte, und hierbei meistens lediglich das Hauptscharnier benutze. Sollte ich doch einmal ein kompaktes Paket benötigen, dann habe ich auch die paar Sekunden, die ich bei einer gesteckten Säule zum Demontieren / Montieren länger brauche.
Ich habe mir direkt von airnimal den J-Stem Riser geordert, der am Joey verbaut wird. Diesen habe ich mit einem Ergotec Comfi Ahead-Vorbau kombiniert. Ich habe mich bewusst für eine "nackte" Lenksäule und gegen eine Lenksäule mit fest montierter Lenkerklemmung entschieden, um in der Wahl der Vorbauten frei zu sein.
Der J-Stem Riser besteht aus der Lenksäule an sich, und einer Basis, die auf den Gabelschaft gesteckt und dort mittels Ahead montiert wird. Auf die Basis wird die eigentliche Lenksäule gesteckt und diese mittels Schnellspanner fixiert. Eine Aussparung in der Basis und die dazugehörige Nase an der Lenksäule (ähnllich Nut un Feder) beugen dem Verdrehen vor und ermöglichen die schnelle Montage, ohne jedes Mal den Lenker wieder zeitaufwendig neu ausrichten zu müssen.
Den Umbau hat mein FdgM um die Ecke ausgeführt; "einfaches" Rumschrauben am Rad traue ich mir ohne Probleme zu, aber die Montage einer neuen Gabel nebst Austausch des Lagers und des Steuersatzes wollte ich lieber anderen überlassen...
Eine entsprechende Gabel zu finden war dann das größte Problem bei der Umbauaktion, da 20" Gabel nicht gerade üppig vertreten sind. Gesucht wurde eine 1 1/8" Gabel mit Sockeln für V-Brakes, Nachlauf und 20cm Schaft ohne Gewinde. Gabeln aus dem BMX-Bereich sind meistens zu kurz und haben keine oder aber die falschen Bremssockel. Andere Gabeln haben meist einen Gewindeschaft. Hersteller von Kinderfahrrädern rücken ihre nicht raus, es sei denn, man hat einen Reklamationsfall vorliegen.
Der J-Stem Riser wurde schließlich auf eine Stahlgabel montiert, die vom Falttandem Butterfly vom Pedalpower stammt. Einziges Manko: natürlich eine andere Einbauweite als die originale Dahongabel. Daher war ein neues Laufrad fällig - oder aber eine neue Nabe und umspeichen...
Den Gabelschaft könnte ich noch drei Zentimeter kürzen; zwischen Lenksäule und Rahmen befinden sich noch entsprechende Spacer. Ich bin jedoch mit der Höhe im Moment ganz zufrieden...
Anbei lieber ein paar Bilder anstatt weiteren tausend Worten:
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/c ... yL1UA21901
Auf dem ersten Bild habe ich eine ältere Aufnahme des Rades und eine aktuelle übereinandergelegt. Man erkennt gut die unterschiedlichen Lenksäulen, sowie die dennoch nahezu identische Position des Lenkers.
Ich bin sehr zufrieden mit dieser Lösung. Ich war überrascht davon, wie steif sich das gesamte Rad anfühlt. Kein Flattern, kein Flex. Wiegetritt ist problemlos möglich, ohne Angst um die Verriegelung haben zu müssen. Die Lenksäule sitzt bombenfest, Angst vor Verdrehen ist unbegründet.
Die neue Gabel baut natürlich etwas breiter, was sich auf das Faltmaß auswirkt; dies stört mich jedoch nicht. Auch das etwas umständlichere "Falten" (bzw. Zerlegen) und Zusammensetzen stört mich nicht. Für die Fixierung des Lenkers während des gefalteten Transports werde ich mir noch eine Lösung einfallen lassen, ähnlich dieser hier: http://faltradforum.de/viewtopic.php?f=74&t=455
Alles in allem bin ich sehr zufrieden damit, mich gegen eine originale Lenksäule und für diesen Umbau entschieden zu haben...
Zum Gewicht kann ich nicht allzu viel sagen, da ich weder vorher noch hinterher gewogen habe. Die Gabel ist sicherlich schwerer als das Original, die Lenksäule allerdings leichter. Gefühltermaßen ist das Rad nicht wesentlich schwerer geworden... Ich bin kein Leichtbauer, wichtiger ist mir Stabilität.
Die Kombination von Rad / Fahrer ist mittlerweile auf jeden Fall glücklicherweise leichter geworden...
Für diejenigen, die es interessiert:
Die Bilder zeigen das Rad "in Herbstkonfiguration"; i.e. mit dem Steckschutzblechset "Rowdy" von SKS. Diese "Bleche" sind eigentlich für die Verwendung bei Jugendfahrrädern vorgesehen, sind aber einige der wenigen mir bekannten, die für 20" verfügbar sind und dabei auch für 60mm BA passen. Sie erfüllen ihren Job ganz gut; einzig der sehr dominante und nervige Schriftzug "Rowdy" musste mittels Nagellackentferner weichen.
Die "Rowdys" habe ich noch mit einem noch vorhandenen Dirtboard von SKS ergänzt; das ist zwar nicht schön, aber zweckmäßig und lässt mich wirklich "trockenen Fußes und Hosenbeins" ins Büro radeln...
Bester Gruß,
sero