FALTRADFORUM

http://cc.fahrtwindberlin.de/?p=158

aus dem Leben eines Fahrradcouriers .....

Dabei hat er sich eine schwere Verletzung am Knie, der Schulter und am Kopf zugezogen. Zum Glück trägt der Typ einen Helm! Wenn er keinen Helm getragen hätte… egal, ich muß das hier nicht ausformulieren, denke ich. Ich will dies zum Anlass nehmen alle Kollegen auf die Sinnhaftigkeit des Helms hinzuweisen. Egal wie alt, wie lange dabei, wie schnell, wie langsam: Helm tragen hilft!

Eine gegensätzliche Betrachtung ist genauso gut möglich:

Dabei hat er sich eine schwere Verletzung ... und am Kopf zugezogen.

Also waren die Verletzungen entweder an einer Stelle die der Helm nicht abdeckt oder der Helm hat versagt.

TomK hat geschrieben:Eine gegensätzliche Betrachtung ist genauso gut möglich:

Dabei hat er sich eine schwere Verletzung ... und am Kopf zugezogen.

Also waren die Verletzungen entweder an einer Stelle die der Helm nicht abdeckt oder der Helm hat versagt.

Interessant, wie positiv Du das noch siehst.
Möglicherweise hat der Helm auch zu dem Unfall bzw. den Verletzungen beigetragen.
Wenn man sich die Untersuchungen zur Biomechanik dazu anschaut, die Aufpralltests, und die Statistiken scheint es jedenfalls naheliegend, dass der Helm in vielen Fällen mehr schadet als nützt.

Lenkt aber alles völlig ab vom wesentlichen, denn die - eingebildete oder tatsächliche - Schutzwirkung in Anbetracht der geringen Gefährdung ist ja gar nicht relevant. Auch das wäre Schnurz, wenn nicht diese nervige Helmpropaganda so enorm schädlich wäre.

Muahaha - supa, die Geschichte mit den drei Fliegen (?).

Beim Radeln in der Stadt trage ich mein Nutcase; I love my brain.

In weiter Flur, in Wald und Feld fahr ich nackig. Aber da ist der Hund auch mit bei, so daß es tempomäßig eher Richtung Spazieren geht.

http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/v ... -1.1486339

"So selbstverständlich wie sie klingt, ist die Nachricht nicht. Denn ob die Helme wirklich schützen, war bislang umstritten. Mit Tests an menschlichen Totenschädeln konnten Forscher die Wirkung der Fahrradhelme nun belegen."

Solche Dummfug-Artikel könnten ja belustigend sein, verkörpern aber genau den unangenehmen Druck auf die Normalradler, den ich meine, und sind leider sehr schädlich.

Kaum ein Radfahrer geht diese Frage sachlich an. Meist hat man sich schon längst für eine Antwort entschieden. Und deshalb gibt es in dieser Angelegenheit in Fahrrad - Foren auch keine "Wahrheit" und keine "Lösung". Nur Meinungen und Emotionen.

An der Tatsache, dass der menschliche Schädel erst recht spät seine endgültige Festigkeit und Form ausprägt und daher nicht ohne weiteres mit einem Erwachsenen verglichen werden kann, kommt man jedoch nicht vorbei. Welche Schlussfolgerung man daraus zieht ist eine andere Geschichte.

Eigentlich hatte ich die Pressemeldungen so interpretiert, dass die Helmfrage sich bei den meisten Kindern ohnehin nicht stellt, weil die eh zur Schule und in der Freizeit von Mama oder Schulbus gefahren werden.

Der Artikel ist wiklich banal. Ich lese hier seit drei Tagen mit (bin aber erst bis S.20 gekommen) und fand die Argumente der Gegner vertretbar, dass der Helm tatsächlich Einfluß auf das Reaktionsvermögen haben kann und dadurch vermeidbare Verletzungen entstehen können.

Man sollte sich aber zunächst auch auf eine Sichtweise einigen. Einzelfall = Mikroebene oder Allgemein, also wiklich für die Gesamtheit sprechend. Im Allgemeinen könnte es ja tatsächlich so sein, dass die Nachteile überwiegen, dazu bedarf es aber großer Datenmengen und Aussagekräftigere Untersuchungen als Totenschädel in Kinderhelme zu packen um diese auf den Boden fallen zu lassen. Für dieses Ergebnis braucht man keine Tests.

Jedoch pauschal zu behaupten, der Helm schützt nicht, wirkt auf die meisten erstmal weltfremd, da die Vorstellung "Bordstein/Vierkantholz/PKW Frontscheibe gegen Kopf" könnte tatsächlich wehtun. Dafür braucht man ebenfalls keine Tests.

Ich finde Pibach und co. sollten ihre Ansichten nochmal präzisieren. Unter anderem, weil der Faden so lang ist. Z.B. steht ziemlich am Anfang, dass Menschen mit niedrigem Reaktionsvermögen vom Helm profitieren können. Das wären Kinder und Senioren. Weiter seien aber nur Jugentliche und Senioren von schweren Verletzungen betroffen. Nicht Kinder. (Jugentliche könnten aber auch BMX-Künstler o.ä. sein. Die provozieren Unfälle und erscheinen "mir" damit irrelevant).

Konkrete Frage an Pibach und diejenigen, welche sich angesprochen fühlen: Würdest Du deiner 6 bis 10-jährigen (11 bis 15) kleinen Tochter einen Helm aufsetzen?

Das Australienbeispiel ist für die meisten nicht mit Deutschland (Mitteleuropa) vergleichbar. NL ist vorbildlich, aber leider auch nicht mit hiesigen Gegebenheiten vergleichbar.

Edit: Ich bin mir in konkreten Fällen der Schutzwirkung von Helmen sicher, das dürften Helmgegner aber ähnlich sehen. Fraglich ist es z.B. bei Dämmerung, schlechtem Wetter und einer Jacke mit hohem Kragen. Das allein schränkt bereits die Rundumsicht ein. Hier könnte ein Helm tatsächlich zusätzlich behindern. Ein paar Handschuhe und Ellenbogenschützer würden vielleicht mehr bringen.

Unfallgegner:

LKW: Wenn man vom LKW erfasst wird hilft auch kein Helm. LKWs fahren innerorts aber in der Regel langsam und die Unfälle passieren an Kreuzungen. Da ist man als Radler in der Verantwortung, die Situation (vorausschauend) einzuschätzen.

PKW: Wenn man vom PKW erfasst wird (PKW fährt seitlich auf das Fahrrad oder umgekehrt) kann der Helm schützen. Noch besser ist das hier, selbstverständlich von Volvo. Besser wären Airbags über die Komplette Säule (A, B, und C) bis nach hinten durch.


Sturz: Wenn man vom Rad stürzt, könnte der Helm stören oder sogar zur ungewollten Verletzung führen. Gerade auf Feldwegen und Schotter sind Handschuhe vielleicht bereits effizienter.
In der Stadt kommt es ganz auf die Fahrweise an. Ruhige Gegend, Einkaufsfahrten, 15-20km/h gemütlich fahrend oder in Fahrradkurier Manier jeden Zentimeter nutzend.
Apropos Fahrradkuriere, eine besonders gefährdete Spezies, die tragen doch in der Mehrzahl Helme, oder?