Lieber superfalter,
Du sprichst in Rätseln - aber der verdrehte Riemen ist altbekannt.
Belt twisted twice
Two belts in two days
..nur um zwei ältere Beiträge passend zum Thema zu nennen...
Diesen Satz, beginnend mit "Komischerweise..." verstehe ich leider nicht;
Ja klar, die Riemen sollten immer unter "richtiger" Spannung stehen - die Kunden haben das ja hoffentlich alle mit dem passenden 60 mm Hakenschlüssel rechtzeitig nachgestellt...
Ja es gibt Führungsschienen und eine Rolle - öhm, und?
Natürlich beim Losfahren - gerade da treten ja hohe Kräfte auf - eigentlich auch logisch.
Zum Strida auf den Bildern:
Auf Deinem zweiten Bild ist m. E. sehr "schön" die bereits fortgeschrittene Abnützung der Zähne des Freilaufs zu erkennen, dieser ist mit Sicherheit mehrere hundert Kilometer (ich schätze 500 bis höchstens 1500) gelaufen, den als "neuer" zu bezeichnen finde ich kühn...

Natürlich möchte ich eine weitere Erklärung nicht schuldig bleiben, der unten gezeigte Freilauf stammt aus Deutschland und ist laut Aussage des Besitzers ~ 1.000+ km gelaufen, darunter ein fabrikneues Exemplar,

in der Nahaufnahme wird deutlich das ein Teil des Zahnes (der in Zugrichtung btw) abgetragen wurde,

dies verringert auch den Durchmesser des Freilaufs (minimal) und der Riemen lockert sich.
*So, hier behaupte ich mal rotzfrech daß der Riemen vom Benutzer eben nicht zeitgerecht nachgespannt wurde - einfach deswegen weil keiner den unbedingt erforderlichen 60 mm Hakenschlüssel besitzt.
Und weiter gehts:
In unmittelbarer Nähe des Freilaufs befindet sich auch die Achillesferse des Strida, das hintere Gelenk.
Kann hier nur wieder empfehlen
Herrn Wilby's Beitrag zu lesen.
Um sich das jetzt in der Kürze zu sparen bitte nur versuchen den gesamten hinteren Teil des Stridas,
gebildet aus Gelenk, Achse, Freilauf, Radbolzen usw. nicht als eine Folge von Bauteilen sondern vielmehr als System zu verstehen.
Ein System das mit einzelnen kleinen Fehlern zwar noch funktioniert aber beim Zusammenwirken mehrerer versagen kann.
Auf der anderen Seite des Hinterrades, also links, finden wir nun die nächste Falle:
Gemeint ist hier vor Allem Teil nr 338 (Abstandshalter) und der Radbolzen 379.

Es liegt keine Herstellerempfehlung für das Anzugsmoment des Radbolzens vor (ist in der Bedienungsanleitung nicht angegeben) und das unter Strida Benutzern bekannte Dokument
"Tips from Mark.pdf" für diese Information heranzuziehen wäre grundfalsch!
(Das Dokument bezieht sich auf die ältere Version ohne Magnet!)
Dadurch kommt es leider oft vor daß der Radbolzen mit zu hohem Drehmoment angezogen wird - dann wird Teil 338 unweigerlich verbogen.
(Der Bund auf dem Abstandshalter muß mittig sitzen und darf nicht nach einer Seite gebogen sein.)
Das Resultat ist seitliches Spiel des Hinterrades - ein weiterer Schritt zum verdrehten Riemen.
Was kann man tun?
Der Riemen ist bei solchen Aktionen m. E. als erledigt zu betrachten, dann würde ich logischerweise auch den Freilauf erneuern.
Teil 338 genau prüfen (kommt auch vor daß der Bund zwar halbwegs gerade erscheint aber an der Wurzel ein/abgerissen ist),
Radschraube nur ganz leicht handfest anziehen (2 Nm können zuviel sein) - aber unbedingt Schraubensicherung benutzen!
Jedenfalls die Bohrung im Unterrohr für den Achsstummel prüfen...
Edit: Link korrigiert