derMac hat geschrieben:
Ich habe die Pressemitteilung verlinkt, weil da eben seht, dass unmittelbar etwas geschehen soll.
Unmittelbar ist in Berlin eben sehr relativ. Wenn ich nur daran denke wie oft unsere Flughafenattrappe schon unmittelbar vor der Eröffnung stand...
Das pompöse Verkündigen von irgendwas mit anschliessener Nichtleistung, Totschweigen und empört guckend "nicht-dran-schuld"-Sein und "kein-Problem-erkennen-können" wenn irgendwann doch einer nachfragt ist ein elementares Kennzeichen der Berliner Politik und Verwaltung.
OT: Heute wurde beispielsweise die Kriminalstatistik für 2014 vorgestellt (
http://www.tagesspiegel.de/berlin/poliz ... 09420.html). 543.156 erfasst Straftaten - 2013 waren es 503.165 und das war ein sehr deutliches langjähriges Hoch. Was sagt die Polizei dazu?
„Berlin ist keineswegs unsicherer geworden“ sagt Polizeipräsident Klaus Kandt. Die BVG sei schuld, sie habe nämlich 343% mehr Schwarzfahrer gemeldet wegen eines im Vorjahr kaputten Computers (

) und verstärkter Kontrollen. Wenn man nachrechet sind das insgesamt rund 27.000 Fälle. Ohne den BVG-Effekt bleiben also immer noch rund 25.000 mehr gemeldete Straftaten als im Jahr zuvor, das seinerseits schon aussergewöhnlich hoch war. Aber soweit denkt schon keiner mehr mit und daher fragt auch keiner mehr nach. Bei offiziellen 3,3 Mio Einwohnern (
http://www.berlin.de/berlin-im-ueberbli ... ex.de.html) heisst das mit anderen Worten: Statistisch ist 2014 jeder siebte Berliner Opfer einer gemeldeten (!) Straftat geworden. (Was zugegeben ein wenig polemisch ist, weil es weitere Delikte gibt, die sich nicht gegen konkrete Personen Richten wie etwa im Ausländerrecht.) Da viele Leute eh nix mehr Anzeigen wegen Nutzlosigkeit dürfte die Dunkelziffer erklecklich sein. Wohl auch bei den Fahrraddiebstählen - offiziell wurden 2014 in Berlin mehr als 30.000 Fahrräder gestohlen. Ein echtes Ruhmesblatt...
Allerdings ist der Senat gerade vollauf damit beschäftigt mit voller Aufmerksamkeit Kohle für die Olympiabewerbung rauszuschmeissen - klar dass da andere Dinge zurückstehen müssen. Wobei: Olympia darf man ja nicht sagen, das ist ein geschützer Begriff vom IOC bzw. DOSB (
http://www.tagesspiegel.de/berlin/olymp ... 82454.html). Wir schmeissen also Geld raus und können nicht sagen wofür. Das immerhin hat in Berlin eine lange Tradition.

Spruch und Logo haben übrigens 140.000 Euro gekostet (
http://www.rbb-online.de/sport/thema/20 ... kannt.html) OT Ende
Persönlich bin ich ja der Meinung, dass ich mit meinen Steuern so was ähnliches wie einen Dienstleistungsvertrag mit Stadt und Staat abgeschlossen habe - vielleicht sollte ich mal anfangen wegen Schlechtleistung die Steuerzahlung zu kürzen oder einzustellen.
