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Bahntauglicher Stahlrahmen-Tourer

Faltrad-Entscheidungshilfe für Unentschlossene.
Motte
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Re: Bahntauglicher Stahlrahmen-Tourer

Beitrag von Motte »

Ich bin zwar nicht oft Pibachs Meinung, aber hier stimme ich zu.
(wobei Tourenfahrer als konservative Klientel eher zu Stahlrahmen neigen. Da wird vielfach noch an die Mär vom Dorfschmied geglaubt, der im tiefsten Busch eine Ausbildung als WIG Schweißer für hauchdünne, muffenllos verarbeitete, hoch legierte Stähle hat und die entsprechenden Gerätschaften zufällig in seiner Bambushütte :P )

Die Mehrheit aller Räder sind heute aus Alu. Wäre das (unabhängig von der Verarbeitung) ein schlechter Werkstoff für Fahrräder, dann müsste es eine Unmenge von Rahmenbrüchen geben. Und ich bin mir sicher, dass die Besitzer das dann (gerade bei teuren Rädern) ziemlich hörbar im Netz verkünden würden. Wichtig ist die materialgerechte Verarbeitung.

Komischerweise waren in der DDR die meisten defekten Autos vom Typ Trabant. :roll:
Und die meisten defekten Räder sind heute aus Aluminium. :roll:
Fällt Dir da eine Parallele auf? :mrgreen:

Ich hatte schon ganz bewusst vorhin "schnell (früher Produktionsbeginn) /viel (Mengenfertigung) und günstig (damit der Absatz stimmt)" verknüpft. Weil dann die Gefahr besteht, dass die Qualität leidet. Es sind auch bezeichnenderweise die ersten Terns, die von dem Mangel betroffen waren.
Wenn Du mal bei Utopia nachliest, wie lange deren Rahmenbauer (van Raam) gebraucht hat um den Produktionsprozess beim Schweißen (Edelstahl für das Ausfallende/Tretlager und legierter Stahl für den Rahmen) in Griff zu bekommen (1 Jahr) dann ahnt man, dass es manchmal woanders verdächtig schnell geht. Das wären Punkte, auf die ich viel mehr schauen würde.

Ich verweise zu dem Thema Rahmenmaterial mal lieber auf einen recht fairen Artikel eines renommierten Rahmenbauers: Georg Blaschke
http://www.gebla.de/Technische%20Artike ... ex2TA.html

Das finde ich ansprechender und ehrlicher als die festgefahrenen Vorurteile alter Maschinenbauer oder Fahrradfreaks.

Wenn Du dein Sicherheitsgefühl bei Stahlrahmen nicht gefährden möchtest, dann google bitte niemals "Bruch Stahlgabel" oder "Bruch Stahlrahmen" vielleicht noch mit dem Zusatz "plötzlich" in Deutsch oder Englisch.
EmilEmil
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Re: Bahntauglicher Stahlrahmen-Tourer

Beitrag von EmilEmil »

sno hat geschrieben:........................
Ich möchte hier mal das Handbuch Maschinenbau: Grundlagen und Anwendungen der Maschinenbau-Technik zitieren:
Handbuch Maschinenbau: Grundlagen und Anwendungen der Maschinenbau-Technik hat geschrieben:Auch subjektive Eigenschaften spielen eine Rolle. So ist ein Fahrrad mit einem Aluminiumrahmen teurer verkaufbar im Vergleich zu einem Fahrrad mit Stahlrahmen, obwohl Alumnium gegenüber Stahl kein wirkliches Leichtbaupotenzial hat.
......................
Stahl hat eine etwa dreimal so hohe Dichte wie Aluminium, hat aber auch einen dreimal so hohen E-Modul wie Aluminium. D.h. man braucht auch etwa drei mal mehr Material (gemessen am Volumen) von Aluminium wie von Stahl, wenn man ähnliche mechanische Eigenschaften erreichen will. Das ist kein Glauben sondern (zugegebenermaßen in kurzer Zeit angelesene) Materialkunde. Gewichtsmäßig ist das also fast ein Nullsummenspiel. Mit dem Mehr an Material geht aber auch eine höhere Rahmensteife ein, das bevorzugen MTB-Fahrer und da hat Alu dann auch ganz klar die Nase vorne gegenüber Stahl.

Das Tern Link P24h Tour (Alu) wiegt 14,4 kg, das sehr gut vergleichbare Dahon Speed TR wiegt 15,1 kg. Klar, das sind fast 10% Unterschied, aber in absolutem Gewicht nicht die Welt und die Frage ist, ob das wirklich alles der Rahmen ist.

Ich möchte es gerne vermeiden, bei Geschwindigkeiten größer der Schrittgeschwindigkeit hinzufallen, da ich eben Straße fahre und nicht Waldboden. Da hat Stahl die Nase vorn gegenüber Alu.
.......................
Das ist ja vermutlich immer so, aber wenn man das bisherige mal zusammenfasst scheint es ja mit Pacy und Bernds zwei heiße Kandidaten zu geben und mit Bike Friday und modifiziertem Brompton zwei warme. Damit kann ich erstmal arbeiten, zumal der nächste Pacy-Fachhändler garnicht so weit weg ist.
Pibach hat geschrieben:Die beste könnte dabei sein, Dein Tern (mit Austauschrahmen?) weiter zu nutzen.
.......................
Wenn ich alle tragenden Teile mit ausreichend Gewebeband umwickle, damit ich bei einem Bruch noch ein paar Sekunden Reaktionszeit für eine Geschwindigkeitsreduzierung habe vielleicht ;)
Das ist wirklich nur angelesen, und das "Handbuch Maschinenbau" kommt zu Schlußfolgerungen "obwohl Alumnium gegenüber Stahl kein wirkliches Leichtbaupotenzial hat" , die einfach nur weh tun.
Das ist ein typisches Beispiel, wie man mit oberflächlich betrachteten Tatsachen, die gar nicht falsch sind, einem Problem gerecht werden will, das man nicht verstanden hat.
Nun hab ich keinen Bock und vor allem keine Zeit, weder dem Verfassser des Maschinenbau-Handbuches oder dem TE eine Nachhilfe-Stunde (Tutorium) in Leichtbau zu geben.
Zumal ich den Eindruck habe, daß der TE nur Argumente sucht, um seine vorgefassten Meinungen zu untermauern.
Es ist manchmal besser, den Versuch zu machen, etwas zu verstehn als sofort bereit zu sein, zusammengegoogeltes Zeug auf die Menschheit loszulassen.
In diesem Sinne weitergoogeln, vor allem verstehen und von der Suche auch dieses Forum nicht ausklammern.
Bei 15 [kg] Radl-Gewicht (vollausgestattet: Schaltung,Bremsen,Gepäckträger,Licht, Schutzbleche) entfallen auf Rahmen und Gabel ca 2,7 [kg] in Aluminium, 4,0[kg] in Stahl (Schätzung) . 1,3 [kg] Unterschied ist bei einem Alu-Rahmen-Gewicht von 2,7 [kg] fast 50% davon.

MfG EmilEmil
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Re: Bahntauglicher Stahlrahmen-Tourer

Beitrag von sno »

Motte hat geschrieben:Wenn Du dein Sicherheitsgefühl bei Stahlrahmen nicht gefährden möchtest, dann google bitte niemals "Bruch Stahlgabel" oder "Bruch Stahlrahmen" vielleicht noch mit dem Zusatz "plötzlich" in Deutsch oder Englisch.
Was ich finden konnte ist, das Stahlrahmen monatelang knarzen und immer wabbeliger werden bevor sie brechen.

Bin bei dem Thema absolut undogmatisch, bis vorgestern war mich reichlich egal, aus welchem Material ein Rad gebaut ist. Lese daher gerne auch andere Erfahrungsberichte über Stahlrahmen, konnte aber keine finden.
Zuletzt geändert von sno am Sa Jun 14, 2014 3:25 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bahntauglicher Stahlrahmen-Tourer

Beitrag von sno »

EmilEmil hat geschrieben:Nun hab ich keinen Bock und vor allem keine Zeit, weder dem Verfassser des Maschinenbau-Handbuches oder dem TE eine Nachhilfe-Stunde (Tutorium) in Leichtbau zu geben.
Ist auch nicht nötig, ich lege keinen besonderen Wert auf ein niedriges Gewicht.
EmilEmil hat geschrieben:In diesem Sinne weitergoogeln, vor allem verstehen und von der Suche auch dieses Forum nicht ausklammern.
Bei 15 [kg] Radl-Gewicht (vollausgestattet: Schaltung,Bremsen,Gepäckträger,Licht, Schutzbleche) entfallen auf Rahmen und Gabel ca 2,7 [kg] in Aluminium, 4,0[kg] in Stahl (Schätzung) . 1,3 [kg] Unterschied ist bei einem Alu-Rahmen-Gewicht von 2,7 [kg] fast 50% davon.
Nur hilft einem der Rahmen ohne den Rest nicht. Man muß also das Gesamtsystem betrachten und dann sind es auch plötzlich nur noch 8,7% Unterschied.
sno
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Re: Bahntauglicher Stahlrahmen-Tourer

Beitrag von sno »

Motte hat geschrieben: Ich hab das Birdy nicht wegen des Materials Alu als Empfehlung verworfen.
Interessehalber: Was war der Grund?
Pibach
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Re: Bahntauglicher Stahlrahmen-Tourer

Beitrag von Pibach »

Vielleicht diese Diskussion?
Motte
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Re: Bahntauglicher Stahlrahmen-Tourer

Beitrag von Motte »

Nö, das dürfte wirklich ein Ausnahmefall sein. Jedenfalls hab ich noch nie von einem derartigen Vorfall gehört, obwohl ich alles beim Birdy mit Interesse verfolge. (schon aus Eigennutz)

Das Birdy (in gleicher Ausstattung - also Touring) ist im täglichen Betrieb beim Pendeln und Falten einfach etwas umständlich. Der Nutzen der Vollfederung nicht so groß, dass er das (gegenüber den 55er Reifen und der Hinterbaufederung am Bernds) aufwiegt. Du musst beim Birdy Touring einen bestimmten Gang einlegen, wenn die Kette beim Falten nicht runter fallen soll. Und ins Vorderrad packen beim Falten. Es gibt eine arg eingeschränkte Auswahl an Reifen und bei den Taschen Probleme mit dem dicken Rahmenrohr am Gepäckträger (16 mm), wenn man sie auch an anderen Rädern mitnehmen möchte. Dann gefällt mir die Möglichkeit besser eine Lenkertasche am Rahmen zu befestigen. Beim Birdy geht das nur oben am Lenker und stört einfach mehr. Etliche Menschen haben am Birdy Probleme mit dem Schuhwerk und großen Taschen hinten (ich zwar nicht aber....).
Der mitgefederte Lowrider und Gepäckträger ist beim Birdy genial - aber logischerweise nicht so steif wie der Touring Gepäckträger am Tern (oder mein Ragtime Addit an meinem Tern)

Daher würde ich es nicht jemanden empfehlen, der gerade genervt ein Rad wie das Tern Link P 24 H wechseln will.

Für mich persönlich ist mein Birdy erste Wahl, wenn es um lange Strecken und schnelles Fahren geht. (die dort verbaute Rohloff ist natürlich für Denkfaule, die einfach nur den nächsten größeren/kleineren Gang wollen, ideal - und absolut pflegeleicht)

Für`s Einkaufen und den Alltag hab ich früher lieber das Dahon Speed Tr und heute das Tern Link genommen. Wobei mein Link auch auf auf längeren Touren gut wegkommt - aber nicht in der Originalversion. (bei mir sind längere Touren solche mit 50 - 150 Km Distanz)
Momomuck
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Re: Bahntauglicher Stahlrahmen-Tourer

Beitrag von Momomuck »

Aluräder haben keine Seele.
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Re: Bahntauglicher Stahlrahmen-Tourer

Beitrag von Motte »

Ja,ja, hört man immer wieder. Das ist aber eine Verwechselung aufgrund eine Hörfehlers.

Selen ist (nicht sind) ein Additiv(e) im Stahl. :P
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