Weder der Gyroskopische Effekt noch der Nachlauf halten dabei dieses Rad aufrecht:

Wurde 2011 auch auf Spiegel Online gebracht mit weiterem Video.
Also ich finde auch niedrigen Schwerpunkt (des Rades und auch des Gepäcks) "angenehmer", in wie fern hab ich ja schon geschrieben.Harry hat geschrieben:Wenn nun jemand das Gegenteil behauptet und die These nicht ausreichend stützt, dazu aber (relativ freundlich) aufgefordert wird, ist das noch keine Provokation.
Es geht in dem ganzen Artikel ausschließlich um Freihandfahren und Verkippung. Wenn du jetzt der Meinung bist, das wäre überhaupt nicht relevant, warum behauptest du dann, der Artikel würde deine Argumentation unterstützen?Pibach hat geschrieben:Das mit der "Verkippung"? Das gilt ja nur für Freihandfahren. Da muss man den Rahmen kippen, um den Lenker zum Einschlagen zu bringen. Das ist für uns aber eigentlich eine unwichtige Überlegung.derMac hat geschrieben:Den IMO dazu interessanten Teil habe ich oben zitiert und dich auch schon mal drauf hingewiesen.
Tieflieger sind bei hohen Geschwindigkeiten überhaupt nicht verdammt schwierig zu fahren. Wenn du mit autonom balancierten Rädern solche ohne Regelung meinst, dann gilt nach dem Artikel, dass alle ab 20 km/h instabil werden, IMO unabhängig von der Masse. Du hast behauptet, es wäre doch abhängig von der Masse und ich hab dich nach der auf den Gleichungen des Artikels basierenden Begründung gefragt. Ich hab sie noch nicht erhalten.Pibach hat geschrieben:Aber das Balancieren ist mit hohem Schwerpuntk "einfacher" (wobei hier dann die Masse und der Schwerpunkt vor allem durch den Fahrer bestimmt ist). Zumindest, wenn alle Massen fest montiert sind und nicht aufschaukeln. Das ist doch auch leicht zu sehen. Und auch empirisch "erfahrbar". Daher sitzt man ja auch hoch auf dem Rad. Und im Tieflieger ist es verdammt schwierig. Auch die autonom balcierenden Räder haben hohe Massen.
Der Artikel beschreibt die Dynamik eines "klassischen" Fahrrades. Dazu benutzt er ein Differentialgleichungssystem. Du kannst jetzt aus einem solchen System nicht einfach einen Term rauspicken und sagen, den gibt es woanders auch, also ist es das Gleiche. Die Zentrifugalkraft gibt es beim inversen Pendel so nämlich nicht. Dummerweise ist die aber auch von der Höhe des Schwerpunktes abhängig. Der Artikel untersucht nun das dynamische Zusammenspiel der auftretenden Kräfte. Du stellst nur statische Betrachtungen an. Es ist aber relativ sinnlos sich einfach Punkte auf der Trajektorie des Schwerpunktes des Fahrrades herauszupicken und über diese zu diskutieren, das führt nicht zum Verstehen des dynamischen Gesamtsystems. Wie man solche dynamischen Systeme untersucht zeigt der Artikel. Um darüber zu diskutieren musst du dich schon insgesamt damit auseinandersetzen und kannst dir nicht nur die Teile raussuchen, die dir in den Kram passen.Die Physik dazu beschreibt der verlinkte Artikel. Das Rad kann durch die Schwerkraft (und gegen seine Trägheit) kippen, die Ausgleichskraft erfolgt durch Lenken. Das erbringt die "Knickkraft" und die Zentrifugalkraft. Dazu kommt noch ein wenig durch Gyro-Effekt. Im Gleichgewicht müssen diese Kräfte das Kippmoment des Rades neutralisieren. Das Kippmoment und das Trägheitsmoment ist das selbe wie beim invertierten Pendel. Die einzelnen Einflüsse sieht man in der angebenen Formel. Verstehe da nicht, was noch konkreter gefragt ist.
Der Artikel zeigt die Fahrradphysik.derMac hat geschrieben: Es geht in dem ganzen Artikel ausschließlich um Freihandfahren und Verkippung. Wenn du jetzt der Meinung bist, das wäre überhaupt nicht relevant, warum behauptest du dann, der Artikel würde deine Argumentation unterstützen?
Mach ich doch auch gar nicht.Du kannst jetzt aus einem solchen System nicht einfach einen Term rauspicken und sagen, den gibt es woanders auch, also ist es das Gleiche.
Von mir forderst Du das aber vehement ein.Ich muss übrigens für meine eigenen Beobachtungen überhaupt keine Theorie bringen
Nein, das Fahrrad kippt ständig, sonst bräuchten wir es nicht aktiv stabilisieren.Pibach hat geschrieben: Das Kippen fürs Lenken ist dabei wegzudenken, das brauchen wir nicht.
Ist doch wohl sebstredend, oder?
Nein.In sofern entfält auch die 20km/h Instabilität.
Doch. Für eine sinnvolle Betrachtung musst du das gesamte DGL analysieren, wie im Artikel. Das ist nicht trivial, aber das kann ich leider nicht ändern.Mach ich doch auch gar nicht.
Ich hab von dir nirgends eine Theorie gefordert. Du bringst von dir aus ständig welche und ich kritisiere die weil ich sie ungeeignet finde.Von mir forderst Du das aber vehement ein.
Auf die Massen wirkt die selbe Beschleunigung, unabhängig von deren Höhe. Liegen sie höher, müssen sie aber mehr Weg zurücklegen für die selbe Neigung. Man hat also mehr Zeit für Lenkkorrekturen.derMac hat geschrieben: Die Zentrifugalkraft gibt es beim inversen Pendel so nämlich nicht. Dummerweise ist die aber auch von der Höhe des Schwerpunktes abhängig.
Klar.derMac hat geschrieben: Nein, das Fahrrad kippt ständig, sonst bräuchten wir es nicht aktiv stabilisieren.
Das ist so für dich allein betrachtet erstmal richtig. Man Braucht aber bei gleichem Krafteinsatz auch länger, um die Masse wieder in die Nullposition zu bringen. Aber was hat das jetzt mit der Zentrifugalkraft zu tun (die es beim inversen Pendel nicht gibt).Pibach hat geschrieben:Auf die Massen wirkt die selbe Beschleunigung, unabhängig von deren Höhe. Liegen sie höher, müssen sie aber mehr Weg zurücklegen für die selbe Neigung. Man hat also mehr Zeit für Lenkkorrekturen.derMac hat geschrieben: Die Zentrifugalkraft gibt es beim inversen Pendel so nämlich nicht. Dummerweise ist die aber auch von der Höhe des Schwerpunktes abhängig.
Das ständig passierende Kippen erzeugt aber ein Lenken (bzw. unterstütze es). Man lenkt nur nicht mehr ausschließlich durch aktives Kippen sondern auch am Lenker.Pibach hat geschrieben: Wir fahren es in der Regel aber nicht freihändig. Also entfällt der Teil mit Lenken durch Verkippen (komm mir etwas blöd vor, das wiederholen zu müssen).
Welche genau sind bei dir die ausgleichenden Terme?Bei langsamer Fahrt , im Extremfall ein Track Stand, ist das Balancieren analog zum invertieren Pendel. Je schneller man fährt, werden die ausgleichenden Terme verstärkt, es wird also “einfacher“ das Rad zu balancieren, d.h.es reagiert schneller auf Lenkbewegungen.
Vll ist das so, ich weiß es nicht.Irgendwann ist diese starke Reaktion aber vielleicht schlecht beherrschbar? Und du meinst mit hoher Konzentration bezogen auf das Balancieren mit ganz feinen Lenkbewegungen?
Könnte, ja.Allerdings steigen auch die Störkräfte insbesondere der Lenkung, da könnte wie gesagt mehr Trägheit dämpfend wirken, das ist dann aber etwas andere Situation.
Auch möglich. Ich versuchs noch mal: Wenn du das in einem Modell beschreiben willst, muss die entsprechenden Zustandsgleichungen aufschreiben und so wie in dem Artikel untersuchen. Anders geht das nicht, da sich all diese Größen gegenseitig bedingen und die Dynamik eine Rolle spielt (geringe Änderungen in irgendwelchen resultierenden Zeitkonstanten können über Aufschaukeln oder nicht entscheiden). Wahrscheinlich kommt das alles von dir genannte gleichzeitig vor und hat einen irgendwie gearteten Einfluss.Bei diesen Oszilationen fährt man Schlangenlinien. Dabei ist die Drehachse näher beim Schwerpunkt, nicht mehr bei den Aufstandspunkten. Diesbezüglich würde tiefes Gepäck das Drehmoment erhöhen und wohl etwas stabilisieren. Vielleicht merkst du also sowas?
Für die zu balancierende Masse ist es ja gleich, ob die Kraft durch Erdanziehung oder durch Kurvenfahrt entsteht.derMac hat geschrieben: Aber was hat das jetzt mit der Zentrifugalkraft zu tun (die es beim inversen Pendel nicht gibt).
Ja. Das hab ich ja auch schon gesagt, bevor Du mich da zu Aussagen gedrängelt hast.Ich versuchs noch mal: Wenn du das in einem Modell beschreiben willst, muss die entsprechenden Zustandsgleichungen aufschreiben und so wie in dem Artikel untersuchen. Anders geht das nicht, da sich all diese Größen gegenseitig bedingen und die Dynamik eine Rolle spielt (geringe Änderungen in irgendwelchen resultierenden Zeitkonstanten können über Aufschaukeln oder nicht entscheiden). Wahrscheinlich kommt das alles von dir genannte gleichzeitig vor und hat einen irgendwie gearteten Einfluss.
Genau. Das balancieren ist beim (schnellen) Rad (mit hohem Schwerpunkt) halt eigentlich sehr "einfach". Problematisch sind ggf. Störungen und Oszilationen.Ich hab heute mal versucht zu beobachten wie ich beim schnellen Fahren (> 30 km/h, kaum mit Gepäck beladenes Rad) steuere und ich muss zugeben, dass ich nicht genau sagen kann, was ich da mache, die Lenkbewegungen und die Schwerpunktverlagerungen sind gefühlt jedenfalls extrem klein.