Harry hat geschrieben: Eine Handgepäcktaugliche Tiefe kriegt man imho nur mit einseitiger Aufhängung hin und Strida zeigt wie/das es geht.
Ich sehe Einseitenaufhängung als eine mögliche Designentscheidung. Potenziell geht das dann schmaler. Aber die Gegenargumente, geringere Teileauswahl, geringere Steifigkeit bzw. höheres Gewicht sind auch valide. Daher würde ich die Räder einfach versetzt aufeinander falten. Das ist im Prinzip gegenüber den Einseitennaben nur Rahmenrohrbreite mehr. Da man den Rahmen (bzw. den Lenker) aber sowieso entweder Außen oder Innen an die Räder falten muss (oder aber gar nicht wircklich faltet und mit der Länge lebt wie beim Strida) kommt es im Endeffekt auf die selbe Tiefe raus. Hat imho den Vorteil, dass alle spitzen, dreckigen oder fragilen Teile zwischen die Räder können. U.a. der Antrieb und auch der Lenker.
Ich finde solche prinzipiellen Überlegungen wie in diesem Thread sehr interessant. Denn einerseits kann man sich fragen, a) was man für ein Faltrad kaufen möchte, aus der Auswahl der vorhandenen, ziemlich langweilig. Andererseits kann man b) Vorhandenes neu Kombinieren und ein Custom Faltrad aufbauen, schon interessanter. Oder man kann c) von Grund auf das optimiert entwerfen - spannend, wenn man die Möglichkeit sieht, das zu realisieren. Was wohl nur sehr eingeschrängt geht. Ich finde daher b) am interessantesten. Und denke ein 20" Birdy/Rhine Rahmen mit Starrgabel und gesteckter Lenksäule könnte die Anforderungen an ein "leichtes, high Performance Reiserad" unter den derzeitigen Alternativen am ehesten erfüllen, und wäre auch preislich wohl recht attraktiv realisierbar. Würde mir sowas gerne konkret zusammen stellen.
Wesentliches Potenzial sehe ich noch in der Konstruktion der Lenksäule. Ideal fände ich: Konterring, der das Steuerlager gegenhält. Den müsste man bei der Montage mit speziellem Werkzeug (A-Head Kralle) andrücken. Danach kann man über den Gabelschaft eine "Swan Neck" geformte Lenkstütze drübersetzen. Die sollte per Kerbung/Gegennut sich automatisch zentrieren. Sowas gibt es aber wohl nicht.
Alternativ kann man durchgehenden Gabelschaft machen. Dann muss man die Gabel für Koffermaß immer rausbauen. Damit das flott geht benötigt man weiderum eine entsprechende Kerbung für den Ahead Vorbau. Schnellspanner an der Vorbauklemmung und an der Ahead-Kappe. Und eine Schafthülse, die den Lager-Andruck aufbringt. Das halte ich für recht leicht umsetzbar. Ist zwar nicht ganz so flott "faltbar", aber Gabel rausnehmen dürfte so ca 1 Min dauert, also noch vertretbar. Für Commuting in U- und S-Bahn reicht ja meist das Einfalten des Hinterbaus. Ansonsten ist das natürlich die stabilste und leichteste Konstruktion. Das schwebt mir schon länger im Kopf rum und ich hab in
diesem Thread ja nach möglichen Gabeln gefahndet. Ideal wäre eine schmale (74mm Achsbreite) mit ausreichend langem Schaft. Man könnte eine von den Dahon Minibikes nehmen, das sollte passen, vorzugsweise hätte ich aber gerne eine komplett aus Carbon.
@Emil: Nebenbei, "Häretiker" passt hier wohl nicht als Begriff, oder gegen welchen "orthodoxen Glauben" vergleichst Du es?