V-Brake Bremsklötze an normaler Felgenbremse: OK?

[Weinbergschnecke]

An älteren Rädern fehlt die Aufnahme für eine V-Brake ganz, auch öfters bei neueren Rädern mit Nabenschaltung hinten.
Da habe ich mir jetzt zusätzlich zum Rücktritt eine normale Felgenbremse montiert, um bei Glätte und Spontanbremsung weniger schnell den Abflug zu machen. Leider ist die Bremswirkung mau, obwohl alles neu und passend ist. Ich überlege deshalb, Bremsklötze von einer V-Brake zu montieren. Passen würde das.
Hält das die Felgenbremse (Point neu) aus oder sollte man das lieber lassen?
Oder gibt es andere Möglichkeiten? Viel Geld ( Scheibenbremse o.ä.) wolte ich nicht reinstecken. Brächte das Anrauhen der glatten Alufelge was?

[Motte]

Mit anderen Bremsklötzen kann man aus den meisten Felgenbremsen mehr heraus holen. (Auch aus V- Brakes) Ist auch meist die günstigste Möglichkeit. Ich hab ein altes Rad mal mit langschenkligen hochwertigen Dual Pivot Bremsen ( Shimano 105) nachgerüstet. Das geht nur bei schmalen Reifen (so bis 37mm) und bei mir musste ein selbst geschnitzter Alu Adapter her, um die Bremse etwas tiefer montieren zu können.

Die Bremswirkung war unwesentlich schlechter als meine XT V-Brakes am Reiserad. Die Justage der Bremse selbst war um Lichtjahre einfacher. (Da dreht man einfach zwei Schräubchen rein oder raus)

Man kann sich selbst auch aus dickem (3 oder 4mm ) Alu einen U Bügel schnitzen und eine V- Brake oder eine Magura (HS 11 oder 33) montieren. Einfache Felgenbremsen für dicke Reifen funktionieren nie gut. Die verwinden sich an den langen Bremszangen viel zu sehr, statt zuzubeißen.

Gruß

Udo

[bikeingold]

Wenn die Felge für Felgenbremse geeignet ist, würde ich 2 Sachen überprüfen:

1. Wie ist den die Zugverlegung gelöst. Oft muss man bei Faltern ja unmögliche Schleifen legen. Das wirkt sich sehr negativ auf die Bremsleistung aus. (mgl. gerade, und mgl kurz.) Alternative helfen eventuell Nokon Bremszughüllen die sind nicht längselastisch, damit kann man auch gute Ergebnisse bei großen Schleifen und sehr langen Zuglängen erreichen.
2.passen das Materiel der Bremsschuhe zum Felgenmaterial. Da muss man manchmal etwas ausprobieren. Bei Alu nicht zu hartes nehmen, die "ziehen" Späne und sorgen für vorzeitigen Verschleiss.

An meinem Vitesse muss ich immer wieder zum Meister bis die Bremsen mal ordentlich waren und alles meinen Vorstelungen entsprach.

Zu deiner Ausgangsfrage kann ich aber leider nichts erhellendes beitragen Wobei ich aber auch den Lösungansatz nicht ganz verstehe. Du bremst dann also mit 3 Bremsen gleichzeitig?

Grüße
Ingo

[Weinbergschnecke]

Ich bin das Bremsen mit 2 V-Brakes gewöhnt. Habe ich am Rad nur die Vorderradbremse und einen Rücktritt, benutze ich bei plötzlichen (nicht vorhersehbaren) Bremsvorgängen erstmal spontan die Vorderradbremse. Den Rücktritt bekommt man ja nicht unbedingt derart schnell zu fassen oder ungünstig. Irgendwann im Herbst hatte ich da mal den Abflug gemacht. Deshalb hatte ich jetzt die zusätzliche Bremse montiert und würde gerne ähnliche Verzögerungen mit beiden Bremshebeln haben.
Der Zug ist neu und geht leicht, die kleinen neuen Bremsklötze sollen für Alufelgen sein. Da stimmt also alles.

[Motte]

Da würde ich erst einfach mal andere Bremsklötze probieren. Fibrax oder Cool Stop - so was wie die hier: http://www.roseversand.de/artikel/kool- ... aid:378743

[EmilEmil]

Hallo @Weinbergschnecke,
V-Bremsklötze an Felgenbremse (Ich geh mal von einer Doppel-Gelenkbremse aus ) sind nicht nur OK, sondern haben wegen der sphärischen Einstellscheiben auch die besseren Einstellmöglichkeiten. Die Auswahl ist größer und sie sind i-A. vom Material her besser an die Aluminium-Felgen angepasst. Ich verweise auf folgenden Link:
viewtopic.php?f=77&t=425#p16504
Den anschlie0enden Beitrag von @Rone (ebenda) solltest Du auch lesen.
Ein Aufrauhen der Felgenflanken erübrigt sich. Da ich am 24" Falter diese Doppel-Gelenk-Bremsen von Point montiert habe, wenige Ergänzungen: Falsche Hebelarme der Handgriffe können die Bremswirkung erheblich vermindern (Ich hatte mal Shimano V-Bremshebel, die etwas leichter waren, montiert; das passte aber gar nicht). Die anvisierten Avid-SD7-Hebel (einstellbarer Druckpunkt) einzubauen, dazu bin ich noch nicht gekommen.
@Bikeingolds Vorschlag auf reibungsarme Verlegung und Züge zu achten ist gut; für die sehr teuren Nokons gibt es aber mit den Jagwire Ripchord L3 (die sind beschichtet und haben eine Dauerschmierung) eine günstigere Alternative. Zwar sind ca. 27 € für das Bremszugset kein Sonderangebot. Da ich diese am Folding*Star bei den mechanischen Scheibenbremsen Avid BB7 verbaut und überaus positiv erfahren habe, sage ich, die sind jeden Euro wert.
Bei der Bremskraft-Verteilung ist zu beachten, daß der größte Anteil (ca 70-80 %) von der vorderen Bremse geleistet wird, da die im Schwerpunkt angreifenden, resultierenden Trägheitskräfte das Vorderrad be- und das Hinterrad entlasten. Trotzdem ist es sinnvoll, die schlechten Rückschritt- Bremsen durch besser zu dosierende, nicht zum Blockieren neigende Typen zu ersetzen. Denn bei einer Notfall-Bremsung (plötzliches Hindernis) kann der Radler es sich nicht leisten, Bremsverzögerung zu verschenken. Beim Nebeneinander einer Felgenbremse und Rückschietbremse hinten sollte man die Rückschietbremse aus der Nabe entfernen. Gewicht ohne Funktion ist mit Sicherheit kein Leichtbau.
Die von @Motte zitierten KoolStop Bremsklötze find ich sehr ästhetisch, aber auch sehr teuer. Beläge mit einvulkanisierten Bolzen sollten für den halben Preis ebenso gut bremsen,
MfG EmilEmil