Pibach hat geschrieben:Ich liste mal die bislang bekannten Faktoren
zu breit versus schmal hinsichtlich Rollwiderstand:
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h) Materialspannung bei selben Luftdruck wächst, und zwar laut
Kesselformel linear zum Reifendurchmesser, der Luftdruck ist dafür geringer, auch etwa linear zum Reifendurchmesser, um eine vergleichbare Durchschlagfestigkeit beizubehalten (@Emil: kannst Du das prüfen?). Das hebt sich also etwa auf, d.h. Materialfestigkeit kann vergleichbar gewählt werden -> kaum Änderung für den Walkverlust
i) breitere Stirnfläche -> mehr Luftwiderstand
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Hallo @PeterPibach,Du hast ja da eine Vielzahl von gegensätzlichen Einflußfaktoren aufgelistet, deren Fazit doch wohl ist, daß man ohne genauere Messungen und/oder Berechnungen keine seriösen Aussagen machen kann.
Die Aussage, daß breite Reifen besser rollen als schmale, kann ich aus den mir bekannten Erklärungen zB über die Form der Ellipsen nicht herleiten (Der Vergleich von "runderen" Ellipsen bei breiten Reifen zu "länglicheren" bei schmaleren Reifen ist eine richtige, aber mit Sicherheit unzulässige Vereinfachung der Problematik: Selbst der Zusatz "bei gleichem Druck" wird der Sache nicht gerecht. Denn ein breiter Reifen baut auf der Felge höher auf und vergrößert damit den Aussendurchmesser des Laurades.
Ein Laufrad mit größerem Durchmesser rollt leichter als ein kleineres.
Die Einfederung spielt zB auch eine entscheidende Rolle). Bei Belastung plattet der Reifen ab, und im Längsschnitt sowohl als auch im Querschnitt ergibt sich "überschüssiges" Material (Die Sehne ist halt kürzer als der Kreisbogen), das seitlich an der Ellipsenberandung Falten bildet, deren Deformation Ursache für den Rollwiderstand ist. Die Deformation dabei ist von elastischer und dissipativer Art. Diese um die Ellipse umlaufenden Falten müssen bei Bewegung zusätzlich um den Radumfang wandern.Diese dissipative Deformation hat den Charakter einer Trockenreibung ( ist de facto unabhängig von der Fahrgeschwindigkeit). Hier muß man den Rollwiderstand (Kraft !) von der Rollwiderstandsleistung unterscheiden. Die Rollwiderstandsleistung (Kraft x Geschwindigkeit) wächst linear mit der Fahrt.
Bei Aussagen über einen schwierigen Sachverhalt sollte man die Problematik möglichst einfach halten. Wenn man das Grundprinzip der Rollreibung für einen Reifen auf einer ebenen Fahrbahn erklären kann, ist viel gewonnen. Fragen des Untergrundeinflußes, der Aerodynamik und des Federungswiderstandes sind vorerst zurüchzustellen.
Der Hinweis auf die Kesselformel ist interessant, diese Formel muß aber auf einen Kreisringtorus angepaßt werden (Der Torus ergibt sich aus dem Kreiszylinder durch Biegung: Dehnung der äußeren Flächen und Stauchung der inneren Flächen)-
Sorry, mehr kann ich im Moment nicht beitragen.
MfG EmilEmil
PS: denkt auch an die Forum-Leser, die einfach nur gewisse Informationen über Reifen haben möchten (Meinungen,Erfahrungen,Preise ?)