Pibach hat geschrieben:
.......Edit:
Noch mal genauer: E(ges)= E(lin)+E(rot). E(rot) entspricht etwa der Energie, die Aussenmasse der Räder auf die (Linear-)Geschwindigkeit des Gefährtes zu bringen. Angenommen 1,5kg "Aussenmasse" der Räder,
d.h. Felgen plus Reifen, beispielsweise am 28" Rad mit Durano oder ähnlichem. Dann sind das bei 50km/h (13,8m/s). Bei E=1/2 mv^2 ergeben sich 143 Joule Rotationsenergie der Räder Nehmen wir 100kg Komplettgewicht (Fahrer+Rad+Räder) an, ergibt das
9522 Joule für die Energie der Linearbewegung. Zwei 20" Räder hätte vielleicht 1kg "Aussenmasse". E(rot) hätte dann 95 Joule bei 50km/h. Differenz: 48 Joule (angenommen das Rad wäre trotzdem gleich schwer). Wären ca 0,5%. Also nicht wirklich relevant. Das Verhältnis ist übrigens unabhängig von der Geschwindigkeit.
@Emil: kannst Du das noch mal nachrechnen und ggf. korrigieren? Die
Rotationsenergie habe ich dabei ja nur ungefähr überschlagen.
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Ja, hallo ,
alles richtig gerechnet und auch die Rotationsenergie nicht unterschlagen. Dazu folgendes :
Die Rotationsmasse (Massenträgheitsmoment) ist definiert als Summe aller Elementarmassen multipliziert mit dem Abstandsquadrat zur Bezugsachse.
Theta = S dm * r² (S=Summe; dm = Elementarmasse; r = Abstand)
Man stelle sich die Felge + Nippel + Schlauch + Mantel + Luft als Ansammlung von Stecknadelköpfen vor, und nehme ihren Abstand zur Drehachse (Nabe!) zum Quadrat. Der Rest (Summation) ist Erbsenzählerei.
Da das ja keiner gern macht, greift man auf Ergebnisse zurück, die die Physiker schon in früheren Jahren etabliert haben.
Ein überschaubarer Körper, der dem äußeren Laufrad nahe kommt, ist zB ein Hohlzylinder , der Felge + Reifen usw Modell-haft darstellen kann. Für diesen ergibt sich eine Rot-Masse (Ra = Aussenhalbmesser; Ri = Innenhalbmesser; M = Masse (zB geschätzt oder gewogen) :
Theta = M * (Ra² + Ri²)/2
ZB sei Ra der Außenhalbmesser des Reifens, Ri der halbe Wert des Effective Rim Diameter, dann definiere ich einen "mittleren" Radius a zu :
Ri < a < Ra
Mit diesem mittleren Radius vereinfacht sich die Formel für Theta , wenn näherungsweise Ra = a und Ri = a gesetzt wird, zu (Die Breite des Hohlzylinders ist in der Masse enthalten!):
Theta = M * (Ra² + Ri²)/2 = M * ( 2 a²)/2 = M * a²
Theta = M * a²
Bei geigneter Wahl von a stimmt diese Formel exakt. a ist dann der "Trägheitsradius". Falls ich gern einen bestimmten Radius als Bezug nehme, kann ich auch bei bekanntem Theta eine "reduzierte" Masse einführen, um den exakten Theta-Wert darzustellen.
ZB kann Ich für a den dynamischen Rollradius Rdyn des Laufrads ( es gilt Ri < Rdyn = a < Ra) nehmen und setze die Drehbewegung zur Translation über (Omega ist die Winkelgeschwindigkeit)
Omega = v/a
in Beziehung.Die Rotations-Energie des Laufrades schreibt sich :
Erot = 1/2 * Theta * Omega² = 1/2 * M * a² * (v/a)² = 1/2 * M * v²
Mit
Erot = 1/2 * M * v²
ist die Rotationsenergie auf einen equivalenten Ausdruck in der Translation zurückgeführt.
Wenn man ganz genaue Werte haben möchte, bestimmt man Theta über einen Schwingungsversuch und kann den dynamischen Reifendurchmesser über die Formal von Prof. Rill bestimmen, das Ergebnis ist dann eine Bezugsmasse ( die natürlich etwa gleich der real zu messenden Masse sein muß ), die in der Literatur unter dem Namen "Reduzierte Masse" geläufig ist. Pibach hat das als "Aussenmasse" bezeichnet, weil dabei nur der äußere Teil des Laufrades berücksichtigt wird.
Zu @katapults Idee, das angetriebene Laufrad als Schwungmasse (Stichwort" Runder Tritt") für den Antrieb in Erwägung zu ziehen, ist zu sagen, im Prinzip ja, aber nach den Berechnungen von Pibach ist der
Einfluß vernachlässigbar.
Denn es gibt es drei Möglichkeiten : Grundlage ist Omega = v/a
a) das Laufrad ist synchron mit der Fahrgeschwindigkeit v , dann ist
alles o.k. ( Keine Wirkungen und Rückwirkungen).
b) das Laufrad ist schneller, dann wird beschleunigt (da gibt
die Drehmoment-Abgabe im Tretlager-Bereich den Takt (Ungleichförmigkeitgrad) vor).
c ) das Laufrad ist langsamer, dann wird das Laufrad durch die Trägheit des Gesamtsystems in Richtung Synchronität beschleunigt (Der Rahmen treibt das Laufrad über das Ausfall-Emde vorwärts) Nach den Berechnungen von Pibach ist die
Translations-Energie des Gesamtsystem im Vergleich zur Rotations-Energie eines Laufrades viel größer und kann infolgedessen einem "fußkranken" Laufrad einen Energie-Riegel abgeben.
MfG EmilEmil