EmilEmil hat geschrieben:Gerade die Reifenproblematik zeigt deutlich, daß allzu einfache Aussagen (Breite Reifen rollen besser als schmale) mehr Verwirrung als Aufklärung stiften.
Die Aussage heißt aber korrekt ... breite Reifen rollen besser als schmale bei gleichem Luftdruck.
Mit dem Kreuzotter Rechner lassen sich die vielfältigen Parameter die für die Geschwindigkeit maßgeblich sind gut darstellen.
Momomuck hat geschrieben:............
[Die Aussage heißt aber korrekt ... breite Reifen rollen besser als schmale bei gleichem Luftdruck.
..........
Mit dem Kreuzotter Rechner lassen sich die vielfältigen Parameter die für die Geschwindigkeit maßgeblich sind gut darstellen.
Bei Schwalbe heißt die Aussage korrekt so ("bei gleichem Luftdruck"); war aber von mir nicht konkret so zitiert und auch allgemeiner gemeint.
Aber auch bei gleichem Luftdruck hat der breite Reifen einen größeren Außendurchmesser (Die Differenz des Durchmessers (außen) ist im Vergleich Marathon Racer (40-406) zu Big Apple (55-406) 30 mm . Wenn jemand den besseren Rollwiderstand nur auf die Größen-Differenz zurückführt (bei der Annahme sonst gleicher Reifenkonstruktion (die bei dem Beispiel sicher nicht zutrifft !) , kann man nichts dagegen sagen, sofern man nicht bessere Erkenntnisse hat !
Der Hinweis auf "Kreuzotter" ist sehr schön, nur findet man dort bei den Reifenangaben nur eine grobe Einteilung in Kategorien, wo man genaue Geometrie-Daten und gemessene Rollwiderstandswerte nötig hätte.
MfG EmilEmil
Zuletzt geändert von EmilEmil am Sa Mai 19, 2012 8:02 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Breite reifen rollen insbesondere auch bei wenig Luftdruck gut, darum gehts doch.
Das hängt stark vom Untergrund ab.
Und vom Durchmesser.
Bei 28“ wurde ich einen 1,3“ breiten Reifen wählen, bei 20“ dann wohl eher 2“
Bei kleinen Rädern lassen sich leichter breite Reifen fahren, ohne zu viel Mehrgewicht.
Wenn hier schon in Kategorien von "Schnell" und "Langsam" gedacht wird, darf man nicht die Größenordnungen aus den Augen verlieren : Bei dem Rollwiderstand in Abhängigkeit zur Radgröße geht es um Prozentpunkte ; es wurde 3% mehr Widerstand für den 20"er im Vergleich zum 28"er gennannt. Also
103 % / 100 % . Da aber der Luftwiderstand schon ab ca. 15 km/h ( ~ Gleichheit von Luft- und Rollwiderstand) die dominierende Größe ist, kann man schon für Geschwindigkeiten über 30 km/h sagen, daß sich der Rollwiderstand gegenüber dem Luftwiderstand wie ein Fliegendreck zu einem Elefantenhaufen verhält. Das das in Wirklichkeit so ist , ersieht man in den folgenden Bildern
Schneller als 85 km/h plus 0,3 hinter Komma war der "Trekker als Stadtschlampe" auch nicht. Leider habe ich kein Bild von der Geschwindigkeit. Die Strecke und sonstige Bedingungen waren natürlich identisch. Die Reifenbreite bei beiden betrug 40 mm .
Um die zu erwartenden Diskussionen abzubiegen: Die Größe der Geschwindigkeit ist nebensächlich gegenüber der Feststellung, daß beide Räder ein stabiles (flatter- und pendelfreies, nicht wackeliges ) Fahrverhalten aufweisen.(Wie auch mein 24" Falter). Das Prädikat wackelfrei kann ich leider den von mir getesteten Exemplaren (naturgemäß nur eine Auswahl !) der bekannten Hersteller nicht vergeben. Da ist ein großer Entwicklungsbedarf !
MfG EmilEmil
Zuletzt geändert von EmilEmil am Do Mai 31, 2012 11:51 am, insgesamt 1-mal geändert.
Die Frage ist ja auch, welche Rädgröße ist wohl optimal?
Da bei UCI Fahrradrennen nur 28" zugelassen ist, denken alle, das sei besonders schnell, ist aber falsch. Kleinere Räder sind einfach verboten worden, weil sie einen zu großen Vorteil gaben (Windschattenfahren).
Ich denke die 28" sind auch der Grund, warum die alle so schmale Reifen fahren, breitere hätten zwar geringeren Rollwiderstand, aber mehr Luftwiderstand und würden auch zu viel rotierende Masse bedingen.
Von der Performance (Rollwiderstand + Luftwiderstand bei typischen Geschwindigkeiten auf Asphalt) dürfte vermutlich ein 24" mit 1,5" breiten Reifen in der Nähe des Optimums liegen, schätze ich. Hat aber wohl so genau noch niemand untersucht. Einige 24" Fahrräder haben aber vordere Plätze in nicht UCI Rennen geholt, u.a. das Airnimal Chameleon Bronze beim World Triathlon Championship. Auch auf 20" gibt es ein paar competitive Ergebnisse, am besten fasst das die Seite von Rob English (Faltradfahrer und Stundenrekort Britischer Meister) zusammen.
Jetzt habe ich auch schon eine Zeit hier mitgelesen, machmal wurde ich nachdenklich, manchmal mußte ich schmunzeln.
Wissenschaftliche Abhandlungen, praktische Erfahrungen, Vermutungen, Nonsens ... von allem etwas.
Ich kann leider nur meine subjektiven Erfahrungen beisteuern. Anfangs glaubte ich, das ich mit beiden Rädern ( 20"/26") gleich schnell wäre und habe begonnen alle meine Fahrten zu vergleichen ... Temperatur, Windstärke und Windrichtung, Puls, Trittfrequenz, Reifen ... leider mußte ich feststellen, das ich mit dem 26" Rad schneller war, aber warum?
Meine Standard Runde bin ich mit beiden Rädern recht oft gefahren, doch es herrschten jeweils andere Bedingungen ... Temperatur, Windrichtung und Windstärke waren unterschiedlich, auch der Luftdruck war verschieden ... ich kann beurteilen, welchen EInfluß Wind, Temperatur und Luftdruck auf die Geschwindigkeit hatten, aber ich kann aus den Daten nicht ableiten, mit welchem Rad ich schneller unterwegs bin ... mal mit dem einen Rad, mal mit dem anderen Rad.
Was ich im Moment definitv sagen kann ist, das ich, seit ich auf dem Falter die M+ drauf habe etwa 5% schneller bin ... aber auch das muß nicht an den M+ liegen, denn Wind,Temperatur und Luftdruck waren unterschiedlich - und damit nicht vergleichbar.
Die höchsten Durchschnittsgeschwindigkeiten habe ich aber tatsächlich mit dem 26" Rad gefahren (dort sind ebenfalls 47er M+ (allerdings in der Tour Version) montiert.
Der Grund, warum ich mit diesem Rad schneller bin liegt einfach daran, das ich den Falter nehme, wenn es eher eine "gemäßigte" Runde wird und das 26 Zöller, wenn ich auf Geschwindigkeit, hohen Puls und brennende Oberschenkel aus bin.
Fazit: Gefühlt bin ich mit beiden Rädern gleich schnell unterwegs, tatsächlich war ich aber bisher mit dem 26er schneller unterwegs
Was sind das denn für Räder? Ich muss auch mein Mu Ex bemühen, sonst wird es nichts.
Es gibt übrigens im Liegerad und Velomobil Forum interessante Tests zum Rollwiderstand der Räder/Reifen. Fazit ist, dass 20“ oder 26“ wenig Unterschied ausmachen.
Was wir als Kinder gerne gemacht haben, wir haben unsere Matchbox-Modellautos von einer Schräge rollen lassen, um zu sehen, welches Auto am weitestens rollt.
So könnte man dies auch mit Rädern machen, gleicher Berg, gleiche Steigung, gleiche Fahrbahn. Bei Windstille und ohne Treten wären so einige Vergleichsfahrten möglich, ob man aber die einzelnen Faktoren, die die Rollweite beeinflussen extrahieren kann bleibt abzuwarten.
Ich persönlich sehe folgende Faktoren:
Reifen: Material, Breite, Luftdruck, Profil
Fahrrad: Luftwiderstand, Gewicht, Reibungsverluste an Achsen, Tretlager und Schaltung
Fahrer: Gewicht, Luftwiderstand durch Kleidung, Körperhaltung und Figur
Wenn man diese Faktoren ausschließen kann, dann wäre auch Vergleichsfahren mit verschiedenen Radgrößen möglich
Natürlich haben am Abhang schwere Räder mit schwerem Fahrer Vorteile, darum wäre es noch besser, wenn der Abhang in einen Anstieg übergeht, hier ist ja wieder das Gewicht von Nachteil, um auszugleichen.
Ich persönlich lasse mich nach Anhöhen immer gerne ausrollen, um zu sehen wie weit ich komme, manchmal schaffe ich es bis zur Ampel, das andere Mal nicht, dann wird es wieder Zeit, seine Jacke zuzumachen, die Räder aufzupumpen und die Kette zu schmieren.
Für mich sind die großen Räder im Vorteil, da sie eine kleinere Auflagefläche bei gleichen Reifen und auch eine geringere Reibung an den drehbaren Teilen durch geringere Drehzahl aufweisen.
Um wieder an den Anfang des Beitrages zu kommen, damals in den siebzigern hatten Klappradfahrer, aber auch 24 und 26 Zoll-Tourenradfahrer keine Chance gehen die 28 Zoll Sporträder, zumindestens nicht auf befestigten Wegen.
Frank, ja die machen solche Ausrolltests. Oder Fahrtest mit bekannter Eingangsleistung, wird über spezielle Kurbeln gemessen.
frankd hat geschrieben:Für mich sind die großen Räder im Vorteil, da sie eine kleinere Auflagefläche bei gleichen Reifen und auch eine geringere Reibung an den drehbaren Teilen durch geringere Drehzahl aufweisen.
Um wieder an den Anfang des Beitrages zu kommen, damals in den siebzigern hatten Klappradfahrer, aber auch 24 und 26 Zoll-Tourenradfahrer keine Chance gehen die 28 Zoll Sporträder, zumindestens nicht auf befestigten Wegen.
Schon seit Alex Moulton weiß man, dass kleine Räder ebenbürtig schnell sein können. Damals erforderte das noch Federung. Heute gibt es sehr effiziente Breitreifen. Ab einer gewissen Geschindigkeit zählt dann eh der Luftwiderstand. Die Reibung in den Lagern ist vernachlässigbar.
Dass die alten Klappräder nicht mithalten können liegt nicht an der Größe der Räder, sondern unter andrem an der Geometrie und Steifigkeit des Rahmens sowie den verbauten Komponenten.
In den 80er Jahren hatten übrigens Time Trial Bikes häufig 24" Räder, bis das verboten wurde: