Ch.Bacca hat geschrieben: ↑So Mär 10, 2019 5:21 pm
Ist das wirklich ein wahrnehmbares Problem?
Also bei den alten Schaltwerken ist das durchweg so, dass die diagonal laufen, nicht horizontal. Wenn die vertikal beschleunigt werden, gehen die aufs nächstkleinere Ritzel. In MTB Rennen ist das ein erhebliches Problem, weil man über Unebenheiten nicht druckvoll pedalieren kann, ohne Gefahr zu laufen, dass einem ständig der Gang verspringt. Das Problem besteht wohl vor allem bei Vollfederung, weil da der Hinterbau höheren Beschleunigungen ausgesetzt ist. Auf Straße treten solche Unebenheiten ja selten auf, aber z.B. über Kopfsteinpflaster kann man das gut selber testen. Wenn man im Wiegetritt fährt und den Hinterbau voll über die Erschütterungen rasseln lässt, verspringen die Gänge. Das ist erst mit den 1x11 Schaltwerken der neuen Generation behoben worden, die ja jetzt alle horizontal laufen und dazu so eine Wippe als Kettenspanner haben. Ich vermute in erster Linie, damit die Kette auch auf dem Kettenblatt sicherer läuft, auch ohne Kettenführung (durch Umwerfer).
Mir ist am Mu SL immer die Kette abgefallen über Kopfsteinpflaster, daher bin ich ja auf das Mu EX gewechselt mit Umwerfer. Im normalen Alltagsfahren entsteht das Problem aber nicht.
Das Schaltwerk verspringt bei Schlägen nach unten und zum Rad hin (die andere Richtung blockiert der Schaltzug). Sieht man auch hier. Wobei da keiner pedaliert
Pibach hat geschrieben: ↑Mo Mär 11, 2019 6:56 am
Das Schaltwerk verspringt bei Schlägen nach unten und zum Rad hin ...
Also zum größeren Ritzel und nicht zum kleineren.
In dem Video sieht man nur, dass die Kette schwingt und der Käfig wackelt; nicht jedoch, dass das Parallelogramm seine Position verändert. Das Kettenschwingen kann auch die Waage von Rotor nicht verhindern.
Nochmal:
Wo steht, dass das ein wahrnehmbares Problem ist? Ich finde dazu nichts.
SRAM selber schreibt dazu:
"X-HORIZON™ technology provides more responsive shifting and eliminates ghost shifting, a common problem on DH bikes"
Edit:
Wird hier im Forum bestätigt: "Nachteil: weniger Bandbreite und normales Ghost-Shifting (das kommt bei 1x11 Produkten von SRAM dank X-Horizon-Technologie nicht vor)."
Shimano hat sich anders als SRAM offenbar für gewisses "Ghost Shifting" zugunsten der schmaleren Bauweise entschieden.
Beide haben auch Ansätze, den Kettenschlag zusätzlich zu reduzieren (Shadow Plus, bzw. Type 2).
"Ghost Shifting" entsteht danach vorrangig durch Belastung der Schaltzüge - bedingt durch die Bewegung im gefederten Rad. Dem kann man eventuell durch ein unempfindlicheres Schaltwerk entgegenwirken oder größerer Seileinholwege (hat SRAM ja zunächst versucht). Sofern die Hydraulik-Leitung nicht durch starke Biegung (und damit Kompression) belastet wird, hat sie solche Probleme natürlich nicht.
Bleibt abzuwarten, wie bei Rotor der Wandler (Öldruck/Bewegung) langfristig mit dem Dreckbeschuss am Schaltwerk klar kommt. Beim Rennrad hatten die noch eine offen liegende Schubstange.
"Durch die X-Horizon Technologie bewegt sich das Schaltwerk in einem Parallelogramm entlang seiner horizontalen Achse. Ghostshifting (ungewolltes Schalten durch auftretetende Querkräfte am Schaltwerk auf ruppigen Trails) wird damit unmöglich."
Motte hat geschrieben: ↑Mo Mär 11, 2019 8:23 am
"Ghost Shifting" entsteht danach vorrangig durch Belastung der Schaltzüge...
Gibt halt mehrere Ursachen für solches "Geisterschalten".
https://www.sram.com/tech-page-content/x-horizon
Ich bin immer skeptisch bei unreflektierten der Nutzung von "Werbesprech der Hersteller" durch Influencer. (auch wenn es übersetztes Werbesprech ist)
Hersteller haben auch schon mal Lösungen ohne passendes Problem.