Neulich, in der Tageszeitung:
http://www.freiepresse.de/LOKALES/CHEMN ... 673965.php
Der Abschnitt zu den Sch(m)utzstreifchen ist zum Zungenschnalzen. Natürlich kann es sein, dass ein völlig ahnungsloser Redakteur Aussagen ins Gegenteil verdreht (in der FP schon dagewesen...), aber hier paßt es einfach zu gut, wenn man den Unfug im Blick hat, der sukzessive auf die Straßen gemalt wird.
Ich bin ja schon immer dafür, den Fahrradverkehr auf der Fahrbahn zu führen, und diese Wegelchen und Streifchen gar nicht erst zu bauen. Dann müßte man als Radfahrer auch nicht die Unzulänglichkeiten der Fahrradbehinderungs- und Gefährdungsinfrastruktur "in Kauf nehmen".
Allerdings finde ich das Eingeständnis "wir machen Murks und finden es gut" (sinngemäß) erfrischend ehrlich. Oder ist es einfach bloß besonders dreist?
Ich wickle einen großen Teil meines täglichen Mobilität mit dem Fahrrad ab und distanziere mich von den "Radlern" die "noch viel Bedarf beim Ausbau der Infrastruktur" sehen. - Man könnte jetzt noch einhalten, da die Stadt noch nicht flächendeckend ruiniert ist, und die schlimmsten Ecken wieder zurückbauen. Wird man leider nicht machen
Nach dem, was ich andernorten sehe, ist die Chemnitzer Verwaltung weder besonders schlecht noch besonders gut. Das läuft eigentlich überall nach dem Motto "wir pfuschen vor uns hin". Nur betreibt man den Unsinn anderswo mit viel mehr Aufwand, auch beim Schönreden. Insofern sind die im FP-Artikel geschilderten Zustände durchaus bundesweit vorzufinden.
trotzdem gute Fahrt,
bergauf
Streifchenpinseln in C (und anderswo)
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Re: Streifchenpinseln in C (und anderswo)
Meiner Meinung nach liegt es am Unwillen und der Unfähigkeit vieler Menschen - auch der Planer und Politiker sich andere Fahrzeuge als Kraftfahrzeuge vorzustellen. Oder überhaupt unter dem Begriff "Verkehr". Das Rad als Freizeitspaß - o.k. das ist denkbar, seit die 48 Stunden Woche der Vergangenheit angehört. Bei uns klagt gerade jemand gegen die Fahrradstraßen. Und ich muss ihm in der Sache Recht geben - genau wie die Schutzstreifen sind das reine politische Schauveranstaltungen. In den Fahrradstraßen, die ich kenne, läuft der Verkehr genau so ruppig wie in jeder anderen Straße.
Zum Schutzstreifen - wen schützt der eigentlich? Eventuell den Schutzmann?
Wie hier im Bild sieht es fast überall aus: Nur mal zur Erinnerung - Parken ist dort grundsätzlich verboten - Benutzt werden darf er nur bei Bedarf z.B. Begegnungsverkehr - nie aber im Regelfall oder bei Behinderung des Radverkehrs. Allein bei der Wortwahl "Bedarf" sind aber schon die Verkehrsrechtler - erst recht die Autofahrer uneins, was das genau bedeutet. Nicht eindeutige, schwer zu erfassende Regeln für Alltagssituationen sind aber immer schlechte Regeln. Weil sie keine Hilfestellung zur Lösung eines drohenden Konflikts bieten.
Zum Schutzstreifen - wen schützt der eigentlich? Eventuell den Schutzmann?
Wie hier im Bild sieht es fast überall aus: Nur mal zur Erinnerung - Parken ist dort grundsätzlich verboten - Benutzt werden darf er nur bei Bedarf z.B. Begegnungsverkehr - nie aber im Regelfall oder bei Behinderung des Radverkehrs. Allein bei der Wortwahl "Bedarf" sind aber schon die Verkehrsrechtler - erst recht die Autofahrer uneins, was das genau bedeutet. Nicht eindeutige, schwer zu erfassende Regeln für Alltagssituationen sind aber immer schlechte Regeln. Weil sie keine Hilfestellung zur Lösung eines drohenden Konflikts bieten.
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Re: Streifchenpinseln in C (und anderswo)
Das hätte fast von mir stammen können.Motte hat geschrieben:Meiner Meinung nach liegt es am Unwillen und der Unfähigkeit vieler Menschen - auch der Planer und Politiker sich andere Fahrzeuge als Kraftfahrzeuge vorzustellen. Oder überhaupt unter dem Begriff "Verkehr". Das Rad als Freizeitspaß - o.k. das ist denkbar, seit die 48 Stunden Woche der Vergangenheit angehört. Bei uns klagt gerade jemand gegen die Fahrradstraßen. Und ich muss ihm in der Sache Recht geben - genau wie die Schutzstreifen sind das reine politische Schauveranstaltungen.
Ein Schutzstreifen direkt neben Längsparkern, ohne den "Sicherheitstrennstreifen" der verhindern soll, dass Radfahrer mit unbedacht geöffneten Autotüren kollidieren?Motte hat geschrieben: Zum Schutzstreifen - wen schützt der eigentlich? Eventuell den Schutzmann?
Wie hier im Bild sieht es fast überall aus:Schmutzstreifen.jpg
Nur mal zur Erinnerung - Parken ist dort grundsätzlich verboten - Benutzt werden darf er nur bei Bedarf z.B. Begegnungsverkehr - nie aber im Regelfall oder bei Behinderung des Radverkehrs. Allein bei der Wortwahl "Bedarf" sind aber schon die Verkehrsrechtler - erst recht die Autofahrer uneins, was das genau bedeutet. Nicht eindeutige, schwer zu erfassende Regeln für Alltagssituationen sind aber immer schlechte Regeln. Weil sie keine Hilfestellung zur Lösung eines drohenden Konflikts bieten.
Dieser Planungsfehler ist mir aus Chemnitz auch bekannt. Murx dieser Art ist ein flächendeckenedes Phänomen, wie schon angedeutet...
bergauf
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Re: Streifchenpinseln in C (und anderswo)
Geht auch anders. So
http://road.cc/content/news/211675-san- ... -permanent
oder so
http://www.berliner-kurier.de/berlin/ki ... --25131622
Falls man dann von Pankow nach Lichtenberg fährt geht das mit dem Parken andersrum, sonst wird's teuer:
http://www.berliner-kurier.de/berlin/ki ... n-24106276
Alles nicht so einfach offenbar. In Kreuzberg wiederum ist eh alles wurscht - da parkt man unbehelligt z.B. so:
Der Radweg geht übrigens geradeaus, also sozusagen durch das Auto durch - gut erkennbar, wenn da kein Auto parkt. Ist btw. eine mehrspurige Hauptstrasse da und der Typ parkt mitten auf einer Kreuzung. Streifenpinseln hilft also nicht - da braucht man schon Torpedos.
http://road.cc/content/news/211675-san- ... -permanent
oder so
http://www.berliner-kurier.de/berlin/ki ... --25131622
Falls man dann von Pankow nach Lichtenberg fährt geht das mit dem Parken andersrum, sonst wird's teuer:
http://www.berliner-kurier.de/berlin/ki ... n-24106276
Alles nicht so einfach offenbar. In Kreuzberg wiederum ist eh alles wurscht - da parkt man unbehelligt z.B. so:
Der Radweg geht übrigens geradeaus, also sozusagen durch das Auto durch - gut erkennbar, wenn da kein Auto parkt. Ist btw. eine mehrspurige Hauptstrasse da und der Typ parkt mitten auf einer Kreuzung. Streifenpinseln hilft also nicht - da braucht man schon Torpedos.
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Re: Streifchenpinseln in C (und anderswo)
Ja, das gibt es hier auch häufig. Lieferdienste glauben eh mittlerweile (weil ihnen niemals eine Sanktion droht) sie hätten eine Art Freifahrtschein im Straßenverkehr.
Zu meinem verlonkten Bild. Es zeigt die Krayer Straße in Essen Kray. Es gibt hier Geschäfte und heftigen Durchgangsverkehr in die Gewerbegebiete dahinter. Früher wurde dort vermehrt in zweiter Reihe geparkt und die zweispurige Straße eingeengt. Irgend ein Scherzkeks glaubte nun mit dem Schutzstreifen 2 Dinge lösen zu können. Erstens die Falschparker eindämmen (wie man sieht, sind die mächtig beeindruckt) und zweitens für die Radfahrer eine Ost- West Verbindung zu schaffen. Nur müssen die Radfahrer vorher über die Krayer Platte:
https://www.google.de/maps/@51.4642462, ... 312!8i6656
(mein Foto ist hinter der Kirche entstanden - leider Street View etwas veraltet - eigentlich schade, dass Google nicht mehr in Deutschland filmt)
Wer das lebend schafft, braucht dann ganz bestimmt einen Schutzstreifen um angstfrei weiter zu fahren - dachte sich ein autofahrender Bürohengst, der offensichtlich keine 3 Meter mehr zu Fuß läuft.
Jetzt mal ernsthaft - die Mehrzahl der Radfahrer, die diese Straße so durchqueren, kommt aus dieser Position. Wie kann man ernsthaft auf die Idee kommen, dass ein Radfahrer danach auf der leicht abschüssigen Straße eines Schutzstreifens bedarf? Der schwimmt wie vorher ganz normal im Verkehr mit oder er schiebt eh die ganze Zeit. Wie "bergauf" schon vermutet hat - Reiner Politzirkus.
Zu Pankow: Ist schon erstaunlich welche Besitzansprüche Autofahrer und ihre Schreiberlinge entwickeln. Haben die Anlieger die Parkplätze denn gekauft oder gemietet?
Zu meinem verlonkten Bild. Es zeigt die Krayer Straße in Essen Kray. Es gibt hier Geschäfte und heftigen Durchgangsverkehr in die Gewerbegebiete dahinter. Früher wurde dort vermehrt in zweiter Reihe geparkt und die zweispurige Straße eingeengt. Irgend ein Scherzkeks glaubte nun mit dem Schutzstreifen 2 Dinge lösen zu können. Erstens die Falschparker eindämmen (wie man sieht, sind die mächtig beeindruckt) und zweitens für die Radfahrer eine Ost- West Verbindung zu schaffen. Nur müssen die Radfahrer vorher über die Krayer Platte:
https://www.google.de/maps/@51.4642462, ... 312!8i6656
(mein Foto ist hinter der Kirche entstanden - leider Street View etwas veraltet - eigentlich schade, dass Google nicht mehr in Deutschland filmt)
Wer das lebend schafft, braucht dann ganz bestimmt einen Schutzstreifen um angstfrei weiter zu fahren - dachte sich ein autofahrender Bürohengst, der offensichtlich keine 3 Meter mehr zu Fuß läuft.
Jetzt mal ernsthaft - die Mehrzahl der Radfahrer, die diese Straße so durchqueren, kommt aus dieser Position. Wie kann man ernsthaft auf die Idee kommen, dass ein Radfahrer danach auf der leicht abschüssigen Straße eines Schutzstreifens bedarf? Der schwimmt wie vorher ganz normal im Verkehr mit oder er schiebt eh die ganze Zeit. Wie "bergauf" schon vermutet hat - Reiner Politzirkus.
Zu Pankow: Ist schon erstaunlich welche Besitzansprüche Autofahrer und ihre Schreiberlinge entwickeln. Haben die Anlieger die Parkplätze denn gekauft oder gemietet?