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Hummingbird Bike (new kickstarter) 6,5kg

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flock
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Re: Hummingbird Bike (new kickstarter) 6,5kg

Beitrag von flock »

Pibach hat geschrieben: Fr Jan 25, 2019 9:51 am Andere (breitere) Reifen würden eh nicht gehen
Ist also ein Schönwetterrad für nicht unbedingt von deutschen Behörden gepflegte Großstadtstraßen.
Pibach
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Re: Hummingbird Bike (new kickstarter) 6,5kg

Beitrag von Pibach »

flock hat geschrieben: Fr Jan 25, 2019 10:01 am Ist also ein Schönwetterrad für nicht unbedingt von deutschen Behörden gepflegte Großstadtstraßen.
Also es kommt mit Schutzblechen. Die Kojak Reifen sind auch sehr gut bei Nässe. Für Schneematsch oder Schlick halt weniger. Typischer Einsatz dürfte London sein. In anderen Städten seh ich auch eher nicht die Zahlungsbereitschaft für sowas.

Insgesamt ein sehr schlichtes Konzept, reduziert auf das Wesentliche.
Müsste jetzt halt nur in günstig sein. Carbon ist dabei nicht so wichtig.
EmilEmil
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Re: Hummingbird Bike (new kickstarter) 6,5kg

Beitrag von EmilEmil »

Schon Sir Alex Moulton hatte in den 1950-ern erkannt, daß kleine Radgrößen eine Federung benötigen (Da gab es aber noch keine breiten Reifen mit wenig Rollwiderstand. Immerhin baute er eine akzeptable Federung ans Radl.
Wer wenig Gewicht aufbauen möchte, sollte statt einer Federung mindestens die Möglichkeit vorsehen, breite Reifen zu montieren (Breit >= 50 [mm], Straßenbetrieb).
Ich weiß aus Erfahrung, wie wichtig breite Reifen für ein Faltrad mir kleinen Radgrößen sind. Der Folding Star (Mit 406-er Felge größer als bei diesem Radl !) hatte zuerst 47 [mm]-Kenda-Reifen aus Altbestand (Nicht schlecht, aber auch nicht haltbar: Blasen in der Seitenwand), dann 47 [mm] Continental Tour Ride mit zuviel Rollwiderstand, dann 40 [mm] Marathon Racer mit schlechtem Pannenverhalten und dann bis zur Gegenwart die 50 [mm] MowJoe-BMX Wettbewerbsreifen, die evtl. ein Optimum aller Eigenschaften darstellen. Da läuft der Test eigentlich noch.
Gar keine Breitreifen geht gar nicht. Man fragt sich , welche Menschen konstruieren. Wissen in der Festigkeitslehre sollte vorhanden sein (Technische Mechanik allgemein), Kenntnisse, was gebaut wurde und persönliche praktische Radl-Erfahrung. Scheint nicht viel zu sein, aber birgt doch einen Berg von kaum überschaubaren Erkenntnissen. Trotzdem muß ich mich immer wundern, warum anscheinend ständig irgendwelche Design-Flatulenzen lanciert werden, die am Ende nur in der Vitrine (fast hätte ich Latrine geschrieben) wandern, wandern müssen.

MfG EmilEmil
Pibach
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Re: Hummingbird Bike (new kickstarter) 6,5kg

Beitrag von Pibach »

Das sehe ich auch so. Allerdings gibt es in der Radgröße keine geeigneten Breitreifen. Da ist der Kojak schon klar am besten. Fährt sich insgesamt recht komfortabel. Die kleinen Reifen werden auch etwas durch die lange Sattelstütze kompensiert, das flext ca 1cm, ist daher nicht unbedingt unkomfortabler als ein normales Tourenrad.

Wenn man bei einem leichten Rad aus dem Sattel geht, dann arbeitet das ganze Rad als eine Art Federung unter einem. Erst bei mehr ungefederter Masse braucht man wirklich Federung bzw. Breitreifen.

Letztlich ist ein Faltrad auch immer ein Kompromiss. Ein paar der Fahreigenschaften werden zugunsten eines kompakten Faltmaßes eingetauscht, bzw. hier eben zugunsten des Gewichts. Da ist das Hummingbird erfreulich durchdacht und konsequent und eben nicht so wie die vielen rein auf Design ausgelegten Pseudoinnovationen.

Kritisieren würde ich aber den zu hohen Lenker, der müsste für meinen Geschmack kürzer sein und mehr Vorwärtswinkel erhalten. Passt dann aber wahrscheinlich nicht mehr unterachsig bzw unter die Schwinge.

Die Übersetzung ist mit 60 Gear Inches ja zu niedrig und müsste erstmal umgebaut werden. Hinterradnabe dürfte eine BMX-Race Nabe sein. Die haben 110mm Achsweite. Der Umbau des Ritzels kann dabei schwierig sein, meist one-piece Driver.

Ansonsten sieht die Hinterbauschwinge nach gestanztem Alublech aus. Sowas hat schlechte Seitensteifigkeit.
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Re: Hummingbird Bike (new kickstarter) 6,5kg

Beitrag von superfalter »

Kurz: Faltrad Haupteinsatz ist Großstadt oder Camper/Freizeit. Großstadt hat selten optimale Untergründe, daher erweitert die BigApple Fähigkeit den Nutzungs/Nutzerkreis immens. Kopfsteinpflaster und Kojak sind keine Freunde (Spaltmaße). Und Kopfsteinplaster gibts leider viel zu oft. Das Tyrell IVE ist daher richtig klasse - es kann BigApple - selbst das Dahon K3 kann BigApple. Ein wirklicher Vorteil.

Das Hummingbird ist zu nischig in der Micronische. Ich denke Hauptfehler ist die Carbonproduktion in UK = extrem teuer. Dazu kommen dann funktionelle Einschränkungen. Daraus kann keine ernsthafte Firma wachsen, nicht in einer solchen Nische.
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