Es bringt nichts sich mit Pibach darüber zu streiten. Den zivilen Ungehorsam - wenn es dem eigenen Vorteil dient - predigt er hier mit missionarischem Eifer seit Jahren.
Ich halte viel von gesellschaftlichen Änderungen, hin zu mehr sozialem Verhalten (also mit weniger Regeln) - auch beim Straßenverkehr, in dem wir uns ja täglich begegnen. Aber herzhaft wenig davon, wenn das als rücksichtsloses Verhalten Einzelner daher kommt.
Warum jetzt alle so den Fokus auf die "undisziplinierten" Radfahrer (oder die Berliner Radfahrer) richten, kann ich allerdings auch nicht nachvollziehen. Ich würde mal dreist behaupten, dass heute kaum noch eine Autofahrt ohne Regelübertretung statt findet. (Ich nenne mal stellvertretend Gehwegparken, Parken entgegen der Fahrtrichtung, illegale Radwegbenutzung, Parken in der zweiten Reihe, überhöhte Geschwindigkeit, Rotlicht- Verstöße, Seitenabstand beim Überholen, Missachtung von Stoppschildern und Haltelinien, Nichtbenutzung des Fahrtrichtungszeigers......)
Wenn man das Wort "Rüpel" dafür verwendet, dann dürfte das auf 98% der Autofahrer anwendbar sein. Nur ist das Fehlverhalten dort längst akzeptierter Alltag - die Radfahrer sind relativ neu in dem Spiel. Die Betroffenen zu heroischen Streitern einer neuen besseren Ideologie zu machen, halte ich aber für daneben. Die werden sich Ideen wie den "Shared Spaces" auch widersetzen, weil sie dann nicht so schnell voran kommen.
Übrigens:
Radler dürfen bei Rot über die Ampel fahren
Das wäre mir viel zu mühselig. Ich mach das nicht mal bei Grün. Zudem haben wir hier viele mehrspurige Straßen und entsprechend Bogenampeln - das ist noch schwieriger als bei den geraden Masten. Zumindest weiß ich jetzt, warum Pibach gern leichte Räder fährt.