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Radfahren in Berlin

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berlinonaut
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Re: Radfahren in Berlin

Beitrag von berlinonaut »

derMac hat geschrieben: Eigentlich steht in Polizeistatistiken schon drin, worauf sich die Zahlen beziehen und wenn man das weiß, haben sie auch einen gewissen Aussagewert (nur nicht immer den, den man selbst gern hätte). Nur sind die Journalisten oft nicht fähig, das auch richtig zu lesen. Aber die berliner Polizeistatistik kann man ja online bekommen, war AFAIK auch in diesem Forum schon verlinkt, ich bin jetzt aber zu faul zum suchen.

Mac
At your service :) und sorry für die langen Zitate. So richtig viel schlauer bin ich nicht geworden, was die von Karsten angesprochenen Einschränkungen der Aussagekraft durch Systemirrsinn wie oben angesprochen angeht...

http://www.berlin.de/polizei/kriminalitaet/pks.html

"Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) ist eine statistische Zusammenstellung aller der Polizei bekannt gewordenen strafrechtlichen Sachverhalte. (...) Eingeschränkt wird die Aussagekraft der Polizeilichen Kriminalstatistik dadurch, dass der Polizei ein Teil der begangenen Straftaten nicht bekannt wird. Art und Umfang dieses Dunkelfeldes hängt naturgemäß auch von der Anzeigebereitschaft der Bevölkerung und der Kontrollintensität der Polizei ab.(...)"

http://www.berlin.de/imperia/md/content ... n_2013.pdf

Da steht zum Fahrraddiebstahl auf Seite 12:

"Ladendiebstahl (34.897 Fälle, -816 Fälle, -2,3%, AQ: 91,4%) und Fahrraddiebstahl (26.513 Fälle, +484 Fälle, +1,9%, AQ: 4,0%) sind gemäß der absoluten Zahlen zwei der be- deutsamsten Diebstahlsdelikte, zu denen es im Vergleich zum Vorjahr aber nur geringfügige Änderungen gegeben hat."


Das dann zur Seriösität der Berliner Zeitung... Zum Thema "Datengrundlage" konnte ich auf die Schnelle nichts finden - es ist aber in jedem Fall z.B. anhand des Ladendiebstahls mit einer Aufklärungsquote von 91,4% offensichtlich, dass die Statistik nur einen Teil der Wirklichkeit abbildet (und abbilden kann). Dort dürfte die Dunkelziffer wohl im Bereich vieler 100% sein...

Für 2013 gibt es bisher lediglich die Kurzfassung der Statistik, im Jahrbuch 2012 gibt es ein paar mehr Erläuterungen:

"Die Aussagekraft der Polizeilichen Kriminalstatistik wird dadurch eingeschränkt, dass der Polizei ein Teil der begangenen Straftaten nicht bekannt wird.
Der Umfang dieses Dunkelfeldes ist abhängig von der Art des Deliktes und von dem Einfluss variabler Faktoren, die sich im Zeitablauf ändern können, wie z. B.:
 Anzeigebereitschaft der Bevölkerung
 Intensität der Verbrechensbekämpfung
 Wandel von Kontroll- oder Sicherungseinrichtungen usw.
Es kann daher nicht von einer feststehenden Relation zwischen tatsächlich begangenen und statistisch erfassten Straftaten ausgegangen werden.(...) In der Polizeilichen Kriminalstatistik werden die von der Polizei bearbeiteten Verbrechen und Vergehen einschließlich der mit Strafe bedrohten Versuche gemäß Straftatenkatalog und die von der Polizei ermittelten Tatverdächtigen erfasst. Einbezogen sind auch die unter Mithilfe des Zolls bearbeiteten Rauschgiftdelikte.
Die Polizeiliche Kriminalstatistik stellt immer die Informationen zu allen polizeilich abschlie- ßend bearbeiteten Fällen dar. Das bedeutet, dass sich darunter auch Fälle mit einer länger zurückliegenden Tatzeit befinden können.
Die Polizeiliche Kriminalstatistik ist mit der Strafverfolgungsstatistik der Justiz wegen unter- schiedlicher Erfassungsgrundsätze, -daten und -zeitpunkte nicht vergleichbar.(...) Antragsdelikte sind auch dann statistisch zu erfassen, wenn der Strafantrag nicht gestellt oder zurückgezogen wurde.
Die Polizeiliche Kriminalstatistik des Landes Berlin wird nach den Richtlinien erstellt, die seit 1953 einheitlich für das Bundesgebiet gelten.(...)
In der PKS werden nur Fälle erfasst, die hinreichend konkretisiert sind: Dazu müssen über- prüfte Anhaltspunkte zu dem Tatbestand (Erfüllung aller Tatbestandsmerkmale einer Straf- rechtsnorm), dem Tatort und der Tatzeit/dem Tatzeitraum (mindestens das Jahr) vorliegen. Vage, nicht überprüfbare Angaben allein - insbesondere über die Zahl begangener (Straf-) Taten - reichen nicht aus, um als Fall in die PKS aufgenommen zu werden.
Bekannt gewordener Fall
ist jede im Katalog aufgeführte rechtswidrige (Straf-) Tat einschließlich der mit Strafe be- drohten Versuche, denen eine (kriminal-) polizeilich bearbeitete Anzeige zugrunde liegt.
Aufgeklärter Fall
ist die Straftat, zu der nach dem (kriminal-) polizeilichen Ermittlungsergebnis mindestens ein Tatverdächtiger namentlich bekannt wurde.
Nachträglich aufgeklärter Fall
Werden Straftaten, die bereits als bekannt gewordene Fälle gemeldet worden sind, nach- träglich aufgeklärt, werden die Fälle nicht nochmals gezählt, sondern nur die Aufklärung er- fasst."



http://www.berlin.de/imperia/md/content ... h_2012.pdf
Karsten
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Re: Radfahren in Berlin

Beitrag von Karsten »

Moin,
Ich weiß vor allem, daß ich nix genaues weiß.
Der Ausdruck, >>Grobes Schätzeisen<< gefällt mir und ich hoffe schon, daß die Zahlen wenigstens dafür taugen, aber gesichert ist das auch keineswegs.
Ich hab' ja auch noch den berühmten "Koffer in Berlin" , mir waren damals in sechs Jahren weder eines der Fahrräder abhanden gekommen, noch war jemals irgendwas aus meinem Golf gestohlen worden,den ich wegen eines defekten Türschlosses nie verschließen konnte.
Dafür wurde mir meine Brieftasche mit allen Papieren und allem Bargeld, die ich in einem Einkaufszentrum verloren hatte, noch am selben Tag wiedergebracht.
Ich wäre im Falle eines Diebstahles eines Fahrrades allerdings ganz sich auch keinesfalls zur Polizei gegangen, um das anzuzeigen.
@ Motte:
:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
(Abgesehen davon,daß so'ne Kategorie für mich seit der Entdeckung des Faltrades für mich eh nicht mehr vorkommt, sehe in der Verknüpfung der beiden Daten eher einen Ausdruck von Anti-Polnischen Ressentiments.)

Gruß Karsten
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Re: Radfahren in Berlin

Beitrag von derMac »

berlinonaut hat geschrieben:So richtig viel schlauer bin ich nicht geworden, was die von Karsten angesprochenen Einschränkungen der Aussagekraft durch Systemirrsinn wie oben angesprochen angeht...
Ist doch in deinem Zitat alles erklärt. Ich kann Karstens Vorwurf, dass der Bericht "mit den anerkannten Grundsätzen und der wissenschaftlichen Lehre der Statistik" nichts zu tun hätte nicht nachvollziehen. Dazu müsste man statistische Fehler nachweisen. Allenfalls kann man der Polizei vorwerfen, nicht noch klarer und in fett ihre Bezugsdatenbasis herauszustellen. Ich sehe den Fehler aber eigentlich bei den Journalisten, die aus "von der Polizei bearbeitete Fälle" ein "begangene Straftaten" macht. Da das aber praktisch jedes Jahr wieder passiert, gehe ich davon aus, dass es System hat und kein Versehen ist.

Mac
berlinonaut
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Re: Radfahren in Berlin

Beitrag von berlinonaut »

Karsten hat geschrieben:Moin,
Ich hab' ja auch noch den berühmten "Koffer in Berlin" , mir waren damals in sechs Jahren weder eines der Fahrräder abhanden gekommen, noch war jemals irgendwas aus meinem Golf gestohlen worden,den ich wegen eines defekten Türschlosses nie verschließen konnte.
Dafür wurde mir meine Brieftasche mit allen Papieren und allem Bargeld, die ich in einem Einkaufszentrum verloren hatte, noch am selben Tag wiedergebracht.
Ich wäre im Falle eines Diebstahles eines Fahrrades allerdings ganz sich auch keinesfalls zur Polizei gegangen, um das anzuzeigen.
Da hast Du aber Glück gehabt. Mir wurden in Berlin bisher zwei Fahrräder gestohlen. Ausserdem ein Motorroller, mehrfach die Aussenspiegel vom Auto und vielleicht noch einiges, was ich verdrängt habe. Einmal wurde mir der Scheinwerfer vom Motorrad geklaut. :shock: Das habe ich angezeigt - war Sonntagnachmittag und ich hatte Zeit. Ich sass dafür drei Stunden auf dem Abschnitt, ca. 30 Minuten davon dauerte das Aufnehmen der Anzeige mit Hilfe eines historischen Computers. Eine Woche später bekam ich einen Anhörungsbogen der Kripo, in den ich all das, das am Abschnitt bereits aufgenommen wurde noch mal eingetragen sollte. :shock: Am nächsten Tag kam per Brief die Benachrichtigung über die Einstellung des Verfahrens. Zum Glück hatte ich den Bogen noch nicht ausgefüllt. Ging ja eh nur drum, dass das in der Statistik auftaucht. Seitdem habe ich nix mehr angezeigt, dazu ist mir meine Zeit zu schade.
Karsten hat geschrieben: , sehe in der Verknüpfung der beiden Daten eher einen Ausdruck von Anti-Polnischen Ressentiments.)

Gruß Karsten
Das geht aber Vollgas "back to sender": Von Polen hat niemand was geschrieben. Osteuropa ist gross. Und mit Südosteuropa noch grösser. Und es ist leider Fakt, dass seit dem Wegfall der Grenzkontrollen gen Osten die Diebstähle von ungefähr allem vom Auto bis zum Betonmischer drastisch zugenommen haben (vor allem in grenznahen Regionen, das zieht sich aber noch bis weit über Berlin hinaus und bei Autos sogar bis nach Westdeutschland für beliebte Modelle), genauso wie Einbrüche und einige andere Straftaten und da sehr häufig osteuropäische Kriminelle dahinterstecken, bandenmässig organisiert. Schau mal in die Kriminalstatisitk und verfolge die lokalen Medien... Unbestritten ist aber auch, dass es genauso reichlich Langfinger mit deutschem Pass gibt.
Zuletzt geändert von berlinonaut am Do Mär 27, 2014 6:44 pm, insgesamt 1-mal geändert.
berlinonaut
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Re: Radfahren in Berlin

Beitrag von berlinonaut »

derMac hat geschrieben:
berlinonaut hat geschrieben:So richtig viel schlauer bin ich nicht geworden, was die von Karsten angesprochenen Einschränkungen der Aussagekraft durch Systemirrsinn wie oben angesprochen angeht...
Ist doch in deinem Zitat alles erklärt. Ich kann Karstens Vorwurf, dass der Bericht "mit den anerkannten Grundsätzen und der wissenschaftlichen Lehre der Statistik" nichts zu tun hätte nicht nachvollziehen.
Das meinte ich auch, hatte das aber offenbar missverständlich ausgedrückt. Erkennbare Ungenauigkeiten in der Statistik sehe ich in

- Dunkelziffer (logisch, was nicht angezeigt wird kann da nicht auftauchen)
- Granularität der Fallaufnahme (ich hatte neulich irgendwo gelesen, dass teilweise aus Effizienzgründen dem prähistorischen COmputersystem sei Dank mehrere Einzelfälle gebündelt aufgenommen werden - das zählt dann als ein Fall)
- der Tatsache, dass nur polizeilich abgeschlossene Fälle in die Statistik einfliessen - das sorgt dann mindestens für ein zeitliches Delay. Da die Polizei ja nichts einstellen kann, sondern nur Ermittlungsbehörde ist müssten ja eigentlich absolut alles als Fall in der polizeilichen Statistik auftauchen, auch Sachen die nichts als heisse Luft sind - sobald es ein Aktenzeichen hat taucht es auf.

Hier setzt vermutlich der Vorwurf von Karsten an. In der polizeilichen Statistik ist das aber per Definition nicht zu vermeiden - für alles andere gibt es dann die von der Justiz. Den Vorwurf "dem Polizisten war langweilig, deswegen hat er sich 'nen Fall erfunden, der dann in der Statistik auftaucht" kann man weder beweisen noch widerlegen. Wird, wenn das vorkommt, auf jeden Fall im Vergleich zur Dunkelziffer sehr gering ausfallen ausser vielleicht bei so was wie "Widerstand gegen die Staatsgewalt".

Was den Umgang der Presse mit diesen Statistiken angeht: Die Lernresistenz und Vereinfachungsneigung von Journalisten bei komplexen Sachverhalten ist legendär. "Und ist der Korrespondent auch noch so fleissig - es bleibt doch bei 1:30" (mit Bezug auf die Länge eines typischen Berichts in den Fernsehnachrichten) erklärt dieses Verhalten teilweise, entschuldigt es aber nicht...
Karsten
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Re: Radfahren in Berlin

Beitrag von Karsten »

Moin,
(Polen, Osteuropa...back to Sender)
Treffer ertappt! (soviel mal wieder zur Wahrnehmung)
Wobei Polen, besonders die ex deutschen Gebiete, natürlich das aktuell meistbereiste osteuropäische Reiseland speziell beim Radreisen ist.
Die Idee, daß ausgerechnet gewerbliche Radverleiher Fahrraddiebstähle in Deutschland in Auftrag geben, halte ich für Grotesk.

Kann es nicht auch sein, daß Du in Berlin Pech hattest?

Ach ja,die Erfahrung bei und mit der Polizei hatte ich durchaus auch in etwa vergleichbar. Empfand ich wie eine zweite Tat gegen mich, tu ich mir doch nicht freiwillig an.
Gruß aus der Provinz
Karsten
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Re: Radfahren in Berlin

Beitrag von berlinonaut »

Karsten hat geschrieben: Die Idee, daß ausgerechnet gewerbliche Radverleiher Fahrraddiebstähle in Deutschland in Auftrag geben, halte ich für Grotesk.

Karsten
Aus dem weiter oben verlinkten Artikel der Berliner Zeitung:

"Es gibt allerdings auch professionelle Täter, die direkt auf Bestellung Räder an ihre Auftraggeber liefern. Das musste Uwe H. aus Köpenick erfahren. Sein Rad war aus seinem Hausflur entwendet worden. Das war 2012 im Herbst. Als er ein Jahr später mit seiner Freundin eine Radtour durch die Weinberge in Eger in Ungarn unternehmen wollte, bot ihm ein Fahrradverleiher ein Rad an. Er stutzte. Es war seins. Der Verleiher sagte, dass er es von einem Großhändler gekauft habe. Uwe H. hat es dem Verleiher wieder abgekauft.(...)
Täter
Viele der Täter stammen aus osteuropäischen Ländern und stehlen nach Bestellung. So gibt es nach Informationen der Polizei Erkenntnisse darüber, dass vor der Sommersaison Pensionsbesitzer bei Großhändlern bestimmte Radmodelle bestellen, um sie später an Urlauber auszuleihen. Auch der Ersatzteilhandel nimmt zu, weil spezielle Gangschaltungen für Pensionsinhaber nicht erschwinglich sind."


http://www.berliner-zeitung.de/berlin/g ... 65104.html
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Re: Radfahren in Berlin

Beitrag von Adler28 »

berlinonaut hat geschrieben: Kommentar: Zur Einordnung: Das macht bei rd. 3,4 Mio Einwohnern 1,62 Euro im Jahr pro Einwohner.
Gleich nebenan ist man etwas ehrgeiziger:
http://www.pnn.de/potsdam/841195/
Macht rund 6,60 Euro pro Jahr und Einwohner. also etwa das Vierfache.
Ziel: 2020 33 % Radler-Anteil am Verkehr.

Die Berliner sind halt bescheiden :lol:
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Re: Radfahren in Berlin

Beitrag von Karsten »

berlinonaut hat geschrieben:
Karsten hat geschrieben: Die Idee, daß ausgerechnet gewerbliche Radverleiher Fahrraddiebstähle in Deutschland in Auftrag geben, halte ich für Grotesk.

Karsten
Aus dem weiter oben verlinkten Artikel der Berliner Zeitung:

"Es gibt allerdings auch professionelle Täter, die direkt auf Bestellung Räder an ihre Auftraggeber liefern. Das musste Uwe H. aus Köpenick erfahren. Sein Rad war aus seinem Hausflur entwendet worden. Das war 2012 im Herbst. Als er ein Jahr später mit seiner Freundin eine Radtour durch die Weinberge in Eger in Ungarn unternehmen wollte, bot ihm ein Fahrradverleiher ein Rad an. Er stutzte. Es war seins. Der Verleiher sagte, dass er es von einem Großhändler gekauft habe. Uwe H. hat es dem Verleiher wieder abgekauft.(...)
Täter
Viele der Täter stammen aus osteuropäischen Ländern und stehlen nach Bestellung. So gibt es nach Informationen der Polizei Erkenntnisse darüber, dass vor der Sommersaison Pensionsbesitzer bei Großhändlern bestimmte Radmodelle bestellen, um sie später an Urlauber auszuleihen. Auch der Ersatzteilhandel nimmt zu, weil spezielle Gangschaltungen für Pensionsinhaber nicht erschwinglich sind."


http://www.berliner-zeitung.de/berlin/g ... 65104.html

Moin,
Ja ja, Vermutungen und dunkle Andeutungen.

Was ist so erwähnenswert daran, daß ungarische Beherbergungsunternehmer Fahrräder für ihre Gäste bei einem Großhändler kaufen?
Berliner Zeitung gehört sicher nicht zum Boulevard, aber dieser Artikel verstößt klar gegen mehrere journalistische Grundsätze.
So ist es z.b Blödsinn, daß die erwähnten Leute als Fahrraddiebe "überführt" sind.
Bis ein Richter nach einem rechtstaatlichen Verfahren darüber entschieden hat, sind sie das eben nicht.
Für die polizeilichen Zahlen hingegen für alle Zeiten schon.
Verdächtige namentlich benannt-->Fall "geklärt".
Das wird auch nicht mehr geändert, wenn sich in jenem rechtstaatlichen Verfahren die Unschuld der Leute erweisen sollte.
Und selbst wenn sich in dem Verfahren z.b. Verdachtsmomente gegen den Halter ergeben sollten, wird denen praktisch nie nachgegangen.
Will ich hier nicht weiter ausführen. Mein Fazit bleibt: Nix genaues wissen wir nicht.
Die Polizeizahlen sind aus verschiedenen Gründen sehr unzuverlässig. Helfen nicht bei der Erhellung.

Gruß Karsten
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Re: Radfahren in Berlin

Beitrag von Karsten »

derMac hat geschrieben:(...) Ich kann Karstens Vorwurf, dass der Bericht "mit den anerkannten Grundsätzen und der wissenschaftlichen Lehre der Statistik" nichts zu tun hätte nicht nachvollziehen. Dazu müsste man statistische Fehler nachweisen. Allenfalls kann man der Polizei vorwerfen, nicht noch klarer und in fett ihre Bezugsdatenbasis herauszustellen. Ich sehe den Fehler aber eigentlich bei den Journalisten, die aus "von der Polizei bearbeitete Fälle" ein "begangene Straftaten" macht. Da das aber praktisch jedes Jahr wieder passiert, gehe ich davon aus, dass es System hat und kein Versehen ist.

Mac
Moin,
Die Datenerhebung erfolgt nach rein rein subjektiven Kriterien ist in keiner Weise reproduzierbar und der Datenerheber distanziert sich ausdrücklich von jeder Überprüfung.
Das ist so ziemlich das Gegenteil von Wissenschaft.

Gruß Karsten
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