Es ist evtl. jetzt 2 Generationen (2x 25 Jahre) her, da mußte man Automobile ca 1000 [km] bis 2000 [km] einfahren und sollte nach der Einfahrzeit das Motoröl wechseln, damit der erhöhte Abrieb der Einfahrzeit vor Allem an den Kurbelwellen-Lagern und an den Zylinder-Wänden (enthalten im Öl !) gleich mit entfernt wurde.
In der Gegenwart ist Einfahren infolge der bei Fertigung engeren Passungen und der besseren Filterung des Öl nicht mehr so wichtig. Ölwechsel-Intervalle sind auch ca. 10-mal so lang wie früher !
Die Mechanismen der gegenseitigen Anpassung von sich relativ bewegenden Teilen sind immer noch gültig. Das gilt z B. auch für Fahrrad-Ketten und die Gelenke von Falträdern im Neuzustand. Daß dabei auf übermäßiges Fetten (manchmal gar kein Fett !) verzichtet wird, hat dabei praktische Gründe. Schließlich schraubt irgendjemand die Räder zusammen und macht sie Versand-fertig. Nichtgefettete Gelenkplatten oder Faltgelenke können dann zum Knarzen führen. Wen das Knarzen stört, der greift zu einem geeigneten Mittel und bekommt zugleich eine wichtige Lektion fürs Radl-Leben: Jedes Radl benötigt eine ständige Pflege und Wartung (Pflege kann man selber machen, für Wartung braucht man spezielle Kenntnisse oder Werkzeuge, die der Durchschnittsmensch nicht besitzt.)
Wer nicht mindestens die Pflege leisten will (sich nicht leisten will) oder kann, sollte nicht Radl fahren.
Was ist daran so seltsam ? Allenfalls eine gewisse (inzwischen weit-verbreitete ?) Schlaraffenland-Mentalität des Fragestellers. Das ist nicht bös gemeint oder eine Rummotzerei meinerseits, sondern beschreibt einen in unserer Gesellschaft leicht erkennbaren und kritikwürdigen Trend.
MfG EmilEmil