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von EmilEmil » Di 16. Nov 2021, 14:24
Bei 1.90 [m] Radumfang (506-er Felgen und 47 [mm] breite Bereifung) ergibt das bei 60/11 Übersetzung:
Emax = 1.90 x 60/11 = 10.36 [m]; maximale Entfaltung. Das ist selbst für trainierte Rennradler im olympischen Alter schon eine Heldenübersetzung. Bei mir kommt der Verdacht auf, daß Du mit viel Kraft und dafür aber geringerer Kadenz (60;70 ?) Unterwegs bist. Ich versuche, an allen meinen Rädern 1,50 bis 9.00 [m] Entfaltung einzustellen. Meine Trittfrequenz liegt bei 80 [1/Min], bergauf (> 13 %) allerdings bei 60. Da ich hin und wieder mit Knie-Schmerzen zu kämpfen habe, bin ich froh, daß ich z.B. bei 10 % Steigung kleinere Gänge mit höherer Frequenz fahren kann. Für extreme Steigungen (19 %) ist an solchen Tagen dann meinerseits ein Fahrverbot wirksam.
Nun kann jeder selbst entscheiden, was und wie fährt. Einen Hinweis darauf, daß es Dinge gibt, die lange unbemerkt bleiben und plötzlich als Problem ans Licht kommen, möchte ich mir nicht verkneifen. Mit höheren Kadenzen zu fahren, lernt man am besten in der Jugend. In meiner Jugend hat mich niemand darauf hin gewiesen und eine Informationsquelle wie das Internet gab es damals natürlich nicht. Von Kadenz hat da niemand gesprochen und Messungen der Trittfrequenz waren unbekannt. Ich habe das auch zum ersten Mal vor 5 Jahren gemacht, als ich einen zweiten Rad-Komputer an mein Fitnessrad geschraubt und mit einem Geber an der Tretkurbel die Umdrehungszahl gemessen habe.
Bzgl. Fitnessrad: Das hat immer noch eine zu weit außen liegende (7.5 [mm] ?) Kettenlinie mit dem Manko, daß die Kette beim Rückwärtstreten vom großen Kettenblatt abläuft (vom größten Ritzel auf das 3.größte !). Wenn man dann wieder vorwärts kurbelt, gibt es Ketten-Geschnetzeltes ! (Beim letzten Mal knöpfte ein Kettenbolzen (Ausknöpfkraft ca. 2 [kN] !) sogar aus der Außenlasche, daraufhin wurde das Fitnessrad erstmal still gelegt. Im Moment schraube ich die hintere Schwinge (Kettenstreben) auseinander, um für das Kettenblatt (38Z) mittels einer Einbeulung Platz zu schaffen, damit die Kettenlinie optimal verläuft (Kettenblatt und 6. Ritzel in einer Ebene !). Nach meinen bisherigen Untersuchungen sollte dann das Problem des "Ablaufens "nicht mehr auftreten. Ich weise deshalb daraufhin, weil dieses Problem in den Foren bisher nur am Rande existiert.
Bei den verrückten MtB-lern ist sowieso immer alles "super", erst vor kurzem gab es da mal was über Ketten-Ablaufen vom "Ritzel" beim Rückwärtstreten. Ich habe das Problem auch einige Zeit vor mir hergeschoben, weil ich dachte, der verbaute Chainglider Open sei allein schuld. Der führt zwar auch zum Ablaufen und wurde im Frühjahr erst mal abgebaut. Aber auch danach lief die Kette ab, die Schaltung wurde dennoch nicht von der zu weit außen liegenden Kettenlinie im Schalt-Verhalten negativ beeinflußt.
Deswegen mein Rat, auf eine richtige Kettenlinie zu achten. Es sei noch bemerkt, daß die Kettenlinie im Prinzip von der Klemmweite hinten und dem verbauten Ritzel-Paket festgelegt ist. Z.B 11-fach bei Klemmweite 135 [mm]: 1/2 Klemmweite = 67.5 [mm]; Ritzelpaket Mitte(11-fach) = 1/2 x 39 [mm] = 19.5 [mm] ; Abstand kleinstes Ritzel von der Klemmfläche = 4.5 [mm] gemessen bis Ritzelmitte. Durch Summation (Mein Fitnessrad) ergibt sich:
Kettenlinie (KL) = (67.5 - (19.5 +4.5)) = 43.5 [mm]
Die gemessene Kettenlinie ist:
Kettenlinie (KL) = 50.4 [mm]
Die Kettenlinie kann daher ca. 7 [mm] weiter nach innen liegen. Bei 11-fach liegen die Ritzel 3.9 [mm] auseinander. Wenn bei diesem Abstand (Innen-Verschienung) ein Ablaufen nicht mehr erfolgt, käme man mit einer KL = ca. 46.5 [mm] schon aus , um Ablaufen zu verhindern. Es ist nämlich evtl. problematisch, eine optimale Kettenlinie (43.5 [mm]) zu verwirklichen (Verfügbarkeit von Vierkant-Tretlagern !). Diese Probleme könnten evtl. die Ursache sein, daß weder die Dualdrive noch der Chainglider Open eine nennenswerte Verbreitung erfahren hat. Bei meinen Erfahrungen mit den Herstellern wundert mich das überhaupt nicht. Alles Grattler oder Was ?
MfG EmilEmil