Vor ca. 2 Wochen wurde der Folding'Star von Bielefeld nach Hessisch Oldendorf gefahren. Die Fahrt begann um 14:30 [h] und wurde immer weiter verlängert, weil es so wunderbar rollte, trotz der 4 oder 5 fünf herausfordernden Steigungen. Eine für eine solche Strecke eigentlich angemessene Planung gab es nicht (Asche auf mein Haupt !). Es war eine Fahrt ins Blaue



Nun wer A sagt, muß auch B folgen lassen: Gestern war also Preussisch Oldendorf an der Reihe. Es gab keine Probleme außer meiner schlampigen Vorbereitung. Einfach das Radl nehmen und losfahren. Wasser nehme ich natürlich mit, aber für eine solche lange Strecke sollte man auch Wegzehrung mit nehmen. Es soll auch so etwas geben, das man mit Hungerast bezeichnet.
Es kommen etwa 100 [km] (genau 101 [km]) zusammen. Irgendwo südlich von Bünde (Hinweg) verfahre ich mich regelmäßig. Östlich vom Hücker Moor gibt es kleine (Radfahrer ?)-Straßen, die eine exakte Navigation verlangen. Da kann man schon mal die richtige Brücke über die Else verpassen. Aber es hätt ja immer noch jut gegange….
Vielleicht muß ich mir doch mal wieder einen Farbdrucker anschaffen, damit das Bild von der Streckenplanung die richtigen Weggabeln lesbar anzeigt. Naja den Rückweg habe ich schon ohne eine besondere Streckenplanung geschafft.
Nun sind mit 130 [km] und 101 [km] 2 von 3 Strecken-Pflichtaufgaben des Jahres erledigt. Die 130 [km] sind die bisher längste Strecke, die ich in den letzten Jahrzehnten zustande gebracht habe. Da muß ich selber schon staunen. Anschließend noch ein paar Bilder.

Der Folding*Star auf der Kanalbrücke in Preußisch Oldendorf

Der Folding*Star im Hafen von Preußisch Oldendorf

Blick auf die Kanalbrücke von Preußisch Oldendorf (Mittellandkanal)

Die Weserbrücke (neue Brücke) von Hessisch Oldendorf

Die St.-Marien-Kirche von Hessisch Oldendorf
Eine Anmerkung zur Geschichte: Hessisch Oldendorf gehörte wirklich einmal (als Exklave) zu Hessen. Preußisch Oldendorf gehörte im Mittelalter zur Grafschaft Ravensberg, die der Kurfürst von Brandenburg im 17. Jahrhundert erbte, endgültig nach Ende des 30-jährigen Krieges.
Beim Radfahren bekommt man so einiges mit.....
PS: Manches auch, was man gar nicht haben möchte. Die Sattelstütze hat, und das sieht nicht nur auf den Fotos so aus, inzwischen einen Biegewinkel zwischen dem Teil, der im Sitzrohr steckt (80 [mm]), und dem "freien" Teil (320 [mm]). Da muß ich mal die weitere Entwicklung abwarten. Da das Überschreiten der "Fließgrenze" zu diesem Biegewinkel geführt hat, d.h. die Randfasern haben nach Überdehnung quasi einen neuen Werkstoff mit höherer Fließgrenze gebildet, ist die Frage offen, ob dieser "neue" Werkstoff bei Betriebslast nur noch elastisch beansprucht wird. Eine weitere Frage ist, ob infolge dynamischer Belastung nicht Risse auftreten, die das Ende der Sattelstütze bewirken. Immerhin ist die Dauerfestigkeit bei 10 ^^8 Lastwechseln nur etwa 1/4 der Fließgrenze (Untersuchungen, ob bei Erhöhung der Fließgrenze durch "Überdehnung" auch die Dauerfestigkeit größer wird, sind mir nicht bekannt !). Und bei Alu-Legierung sinkt die Dauerfestigkeit danach noch weiter ab. Spätestens beim Auftreten von Rissen muß diese Sattelstütze ausgetauscht werden.
Wenn man nicht Alles selber konstruiert und selber fertigt; die Grattler schaffen es immer wieder, einem ein Bein zu stellen....
MfG EmilEmil