Linker Kurbelarm lockert sich dauernd
Verfasst: Fr Sep 13, 2019 12:57 pm
Ereignisbericht:
Vor etwa 2 Jahren passierte es zum ersten Mal, daß sich unterwegs die linke Befestigungsschraube (M8x1 Feingewinde, Betätigung: Andrehen, Losdrehen über 8 [mm] Innensechskant) am Folding*Star gelockert hatte. Zum Glück war eine mir bekannte Motorrad-Werkstatt nur 100 [m] entfernt, Werkzeug (Ratsche mit 20 [cm] Hebelarm) ausleihen, andrehen und der Fisch war geputzt (Meinte ich !).
Vor 4 Wochen war es wieder so weit (Aber diesmal war auch die Schraube verloren gegangen), zum Glück diesmal nicht so weit von meiner Hütte entfernt (ca. 4 [km]) und die Elevation des "Verlust"-Ortes 40 [m) über der von meiner Hütte, so daß nach Abnehmen des Kurbelarms und Tiefstellen des Sattels die Heimkehr im Draisinen-Modus zurückgelegt werden konnte. Für weitere Fahrten wurde die Schraube von einem anderen Rad ausgeliehen, montiert und ein Paar (2 Stück, Rechts und Links sind gleich !) neue Kurbelschrauben bestellt (In dem fernen China, da ich gern die gleiche Bauart wieder verwenden wollte). Die Bestellung war nach 10 Tagen im Briefkasten. Leider hatte man nur 1 Schraube in den Umschlag gelegt. Es wurde moniert, aber die Ersatz-Lieferung ist noch unterwegs.
Bei der nächsten Ausfahrt war die Schraube schon nach 25 [km] locker, aber noch vorhanden. Nach einiger Suche, um in den temporären Besitz eines Werkzeugs zu gelangen, half mir ein freundlicher Motorradfahrer. Noch mal ein herzliches Dankeschön !
Zurück in meiner Hütte (Nach weiteren 50 [km]) erkannte ich, daß ich mich diesem Problem mit mehr Gründlichkeit stellen mußte. Zunächst habe ich mir das Andrehmoment mal rausgesucht: 40 [Nm]. Da war mir schon klar, daß ich mit meinem 8 [mm] Inbusschlüssel deutlich drunter bleibe (Hebelarm 8 [cm], Betätigungskraft 200 [N], ergibt 16 [Nm]). So ein Werkzeug ist in Wahrheit ein "Nasenbohrer".
Drum also erstmal Asche auf mein Haupt ! Selber Schuld, allen anderen gönne ich die Schadenfreude.....
Problem-Analyse und Revue von Lösungen:
Wie das Problem lösen ? Im Internet gibt es da auch so einige Abhandlungen (Fast in jedem Radforum !), deren Fazit eher auf Tränen (Problem ungelöst !) als auf eine saubere (dauerhafte !) Lösung hinaus läuft.
Ich erinnerte mich, daß ich aus den Rostlaubenpieper-Zeiten noch einen Drehmomenten-Schlüssel besaß, den ich eigentlich nur für die Radmuttern eingesetzt hatte. Das dafür erfoderliche Drehmoment war nach meiner Erinnerung ziemlich groß und der Antrieb für die Nüsse eines vorhandenen Kastens war auch groß (Nämlich 1/2 "). Einen 8 [mm] Sechskant-Bit hatte ich im Fundus für eine kleine Ratsche. Den fehlenden Adapter zwischen 1/2" Antrieb des Drehmoment-Schlüssels und Antrieb des 8 [mm] Sechskants konnte ich im Bauhaus erwerben (Knapp 10 €). Der Antrieb des Bits ist ein 1/4" Sechskant.
Der erste Lösungs-Ansatz ist der, mit den richtigen Hersteller-Vorgaben (Hier: Richtiges Drehmoment) an die Sache ran gehen.
Ein zweiter Ansatz wäre der, für eine verbesserte Schraubensicherung zu sorgen (Im Rahmen des Möglichen):
Größere Reibung (Stoffschluß*) im Gewinde: 1) Teflon-Dichtband aus dem Sanitär-Bereich 2) Schraubensicherungs-Lack 3) Epoxidharz auf das Gewinde träufeln-Festwerdenlassen
Größere Reibung zwischen Flansch der Befestigungsschraube und dem Klemm-Absatz des Kurbelarms: 1) Normale Zahnscheibe 2) Sperrzahnscheibe (= verbesserte Zahnscheibe) 3) Schnorr- oder Nordlock-Scheibe (= noch weiter verbesserte Zahnscheiben)
Ein dritter Ansatz wäre der, eine Stehbolzen Lösung einzusetzen. Da wird die Schraube aufgelöst in einen Gewinde-Bolzen, der in das vorhandene Innen-Gewinde (M8x1) der Tretlagerachse eingeklebt (2K) wird. Den äußeren Abschluß macht dann eine M8x1 Mutter mit Flansch und Sperrzahn, die evtl. zusätzlich als Sicherungsmutter ausgebildet ist. Beim Bolzen könnte man, falls nötig, im mittleren Teil das Gewinde runter drehen und dadurch eine Dehnschraube erhalten.
Ob nach dem Einstellen des richtigen Andrehmomentes weitere Maßnahmen nötig werden, ist eine Sache der praktischen Erprobung. Jeder, der möchte, kann dazu etwas sagen.
Praktische Durchführung und Wertung der Modifikationen:
Wie angedeutet, wurde die erste Maßnahme ("Richtiges Drehmoment") durchgeführt mit dem Ergebnis, daß bisher keine Beanstandungen nötig sind (Es hält...). Nach nur 140 [km] bisheriger Fahrpraxis kann natürlich keine endgültige positve Bewertung abgegeben werden. Ich werde nach ca. 3000 [km] wieder berichten, nur für den Fall, daß es früher wieder zu einer Lockerung kommt, melde ich es zeitnah.
Anschließend einige Bilder, um die trockene Materie etwas anschaulicher zu machen.
Drehmoment-Überprüfung auf der rechten (bisher unproblematischen) Seite. Der Drehmoment-Schlüssel ist schon ein großes Trumm:

Drehmoment-Überprüfung auf der linken (bisher problematischen) Seite:

Drehmoment-Schlüssel, Adapter und 8 [mm] Sechskant-Bit

Drehmoment-Skala mit den krummen Britischen Dimensionen (pounds foot) **)

Schraubenflansch mit (leichter ?) Sperrverzahnung und ohne. Verbaut ist im Moment die Schraube ohne eine Rändelung.

*) Edit : Sicherungslack ist ein Stoffschluß (vgl. Einteilung: Reibschluß, Stoffschluß, Formschluß)
**)Edit : Wer hantiert schon mit "pounds foot" ? Eine [Nm]-Skala gibt es nur über Umwege, also die Basis ist eine [kg m]-Skala (Multiplikation mit "10" ergibt dann [Nm]), die auf der britischen Skala beruhen und deswegen von 1,4 -2,8-4,2...….laufen. Die Zwischenschritte benutzen die 10-er Teilung: Geht dann von 1,4 auf 1,54 auf 1,68 usw., so daß einem rein schwindelig in der Birne wird. Wer so etwas macht, gehört geteert und gefedert. Aber der gemeine Deutsche ist ja noch schlimmer, der drückt bei Automobilen die Leistung in [PS] aus und das Drehmoment in [Nm]. Mit den E-Autos ist das hoffentlich Geschichte !
***) Edit: Kilometer-Stand bei Drehmomentüberprüfung: 7480 [km]
MfG EmilEmil
Vor etwa 2 Jahren passierte es zum ersten Mal, daß sich unterwegs die linke Befestigungsschraube (M8x1 Feingewinde, Betätigung: Andrehen, Losdrehen über 8 [mm] Innensechskant) am Folding*Star gelockert hatte. Zum Glück war eine mir bekannte Motorrad-Werkstatt nur 100 [m] entfernt, Werkzeug (Ratsche mit 20 [cm] Hebelarm) ausleihen, andrehen und der Fisch war geputzt (Meinte ich !).
Vor 4 Wochen war es wieder so weit (Aber diesmal war auch die Schraube verloren gegangen), zum Glück diesmal nicht so weit von meiner Hütte entfernt (ca. 4 [km]) und die Elevation des "Verlust"-Ortes 40 [m) über der von meiner Hütte, so daß nach Abnehmen des Kurbelarms und Tiefstellen des Sattels die Heimkehr im Draisinen-Modus zurückgelegt werden konnte. Für weitere Fahrten wurde die Schraube von einem anderen Rad ausgeliehen, montiert und ein Paar (2 Stück, Rechts und Links sind gleich !) neue Kurbelschrauben bestellt (In dem fernen China, da ich gern die gleiche Bauart wieder verwenden wollte). Die Bestellung war nach 10 Tagen im Briefkasten. Leider hatte man nur 1 Schraube in den Umschlag gelegt. Es wurde moniert, aber die Ersatz-Lieferung ist noch unterwegs.
Bei der nächsten Ausfahrt war die Schraube schon nach 25 [km] locker, aber noch vorhanden. Nach einiger Suche, um in den temporären Besitz eines Werkzeugs zu gelangen, half mir ein freundlicher Motorradfahrer. Noch mal ein herzliches Dankeschön !
Zurück in meiner Hütte (Nach weiteren 50 [km]) erkannte ich, daß ich mich diesem Problem mit mehr Gründlichkeit stellen mußte. Zunächst habe ich mir das Andrehmoment mal rausgesucht: 40 [Nm]. Da war mir schon klar, daß ich mit meinem 8 [mm] Inbusschlüssel deutlich drunter bleibe (Hebelarm 8 [cm], Betätigungskraft 200 [N], ergibt 16 [Nm]). So ein Werkzeug ist in Wahrheit ein "Nasenbohrer".
Drum also erstmal Asche auf mein Haupt ! Selber Schuld, allen anderen gönne ich die Schadenfreude.....
Problem-Analyse und Revue von Lösungen:
Wie das Problem lösen ? Im Internet gibt es da auch so einige Abhandlungen (Fast in jedem Radforum !), deren Fazit eher auf Tränen (Problem ungelöst !) als auf eine saubere (dauerhafte !) Lösung hinaus läuft.
Ich erinnerte mich, daß ich aus den Rostlaubenpieper-Zeiten noch einen Drehmomenten-Schlüssel besaß, den ich eigentlich nur für die Radmuttern eingesetzt hatte. Das dafür erfoderliche Drehmoment war nach meiner Erinnerung ziemlich groß und der Antrieb für die Nüsse eines vorhandenen Kastens war auch groß (Nämlich 1/2 "). Einen 8 [mm] Sechskant-Bit hatte ich im Fundus für eine kleine Ratsche. Den fehlenden Adapter zwischen 1/2" Antrieb des Drehmoment-Schlüssels und Antrieb des 8 [mm] Sechskants konnte ich im Bauhaus erwerben (Knapp 10 €). Der Antrieb des Bits ist ein 1/4" Sechskant.
Der erste Lösungs-Ansatz ist der, mit den richtigen Hersteller-Vorgaben (Hier: Richtiges Drehmoment) an die Sache ran gehen.
Ein zweiter Ansatz wäre der, für eine verbesserte Schraubensicherung zu sorgen (Im Rahmen des Möglichen):
Größere Reibung (Stoffschluß*) im Gewinde: 1) Teflon-Dichtband aus dem Sanitär-Bereich 2) Schraubensicherungs-Lack 3) Epoxidharz auf das Gewinde träufeln-Festwerdenlassen
Größere Reibung zwischen Flansch der Befestigungsschraube und dem Klemm-Absatz des Kurbelarms: 1) Normale Zahnscheibe 2) Sperrzahnscheibe (= verbesserte Zahnscheibe) 3) Schnorr- oder Nordlock-Scheibe (= noch weiter verbesserte Zahnscheiben)
Ein dritter Ansatz wäre der, eine Stehbolzen Lösung einzusetzen. Da wird die Schraube aufgelöst in einen Gewinde-Bolzen, der in das vorhandene Innen-Gewinde (M8x1) der Tretlagerachse eingeklebt (2K) wird. Den äußeren Abschluß macht dann eine M8x1 Mutter mit Flansch und Sperrzahn, die evtl. zusätzlich als Sicherungsmutter ausgebildet ist. Beim Bolzen könnte man, falls nötig, im mittleren Teil das Gewinde runter drehen und dadurch eine Dehnschraube erhalten.
Ob nach dem Einstellen des richtigen Andrehmomentes weitere Maßnahmen nötig werden, ist eine Sache der praktischen Erprobung. Jeder, der möchte, kann dazu etwas sagen.
Praktische Durchführung und Wertung der Modifikationen:
Wie angedeutet, wurde die erste Maßnahme ("Richtiges Drehmoment") durchgeführt mit dem Ergebnis, daß bisher keine Beanstandungen nötig sind (Es hält...). Nach nur 140 [km] bisheriger Fahrpraxis kann natürlich keine endgültige positve Bewertung abgegeben werden. Ich werde nach ca. 3000 [km] wieder berichten, nur für den Fall, daß es früher wieder zu einer Lockerung kommt, melde ich es zeitnah.
Anschließend einige Bilder, um die trockene Materie etwas anschaulicher zu machen.
Drehmoment-Überprüfung auf der rechten (bisher unproblematischen) Seite. Der Drehmoment-Schlüssel ist schon ein großes Trumm:

Drehmoment-Überprüfung auf der linken (bisher problematischen) Seite:

Drehmoment-Schlüssel, Adapter und 8 [mm] Sechskant-Bit

Drehmoment-Skala mit den krummen Britischen Dimensionen (pounds foot) **)

Schraubenflansch mit (leichter ?) Sperrverzahnung und ohne. Verbaut ist im Moment die Schraube ohne eine Rändelung.

*) Edit : Sicherungslack ist ein Stoffschluß (vgl. Einteilung: Reibschluß, Stoffschluß, Formschluß)
**)Edit : Wer hantiert schon mit "pounds foot" ? Eine [Nm]-Skala gibt es nur über Umwege, also die Basis ist eine [kg m]-Skala (Multiplikation mit "10" ergibt dann [Nm]), die auf der britischen Skala beruhen und deswegen von 1,4 -2,8-4,2...….laufen. Die Zwischenschritte benutzen die 10-er Teilung: Geht dann von 1,4 auf 1,54 auf 1,68 usw., so daß einem rein schwindelig in der Birne wird. Wer so etwas macht, gehört geteert und gefedert. Aber der gemeine Deutsche ist ja noch schlimmer, der drückt bei Automobilen die Leistung in [PS] aus und das Drehmoment in [Nm]. Mit den E-Autos ist das hoffentlich Geschichte !
***) Edit: Kilometer-Stand bei Drehmomentüberprüfung: 7480 [km]
MfG EmilEmil