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Neuer Gelenksicherungsknubbel

Sattel, Reifen, Anhänger, Bekleidung...
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bergauf
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Neuer Gelenksicherungsknubbel

Beitrag von bergauf »

Habt ihr auch manchnal Tage, wo ihr aus dem ewigen Hamsterrad rausmüßt? Den Chef Chef sein lassen, nicht an die ungeheuer wichtgen, dringenden Termine denken, die unerledigte Post liegen lassen, dreckiges Geschirr und Schmutzwäsche ignorieren, usw. und einfach mal was Witziges, Schönes, und vielleicht Sinnloses machen?

Ich hatte gestern so einen Tag. Neulich habe ich den Sicherungsknubbel für das Rahmengelenk während der Fahrt verloren (ich berichtete), weil sich die Halteschraube losgerüttelt hatte. Ich habe den Knubbel zwar wiedergefunden, aber erst, nachdem ein paar Autos drübergefahren waren. Da war er schon hin :-(

Leider hat sich der Kunststoff nicht kleben lassen. Nachkaufen kann man sowas nicht. Also entweder ohne Knubbel auskommen müssen, oder eben selber schnitzen.

Das habe ich gestern gemacht. Erst den zerbröselten alten Knubbel ausgemessen und eine grobe Skizze gemacht, und dann aus schwarzem Kunststoff ein Ersatzteil gesägt, gebohrt, gefräst, gefeilt, geschliffen...
knubbel-alt-und-neu.jpg
knubbel-auf-und-zu.jpg
Ist im Oberflächenfinish nicht ganz perfekt, aber gefällt mir trotzdem ganz gut. Paßt, als ob es das Originalteil wäre. Und man sieht die häßliche, aufgeschweißte Mutter nicht mehr.

Man darf den Aufwand natürlich nicht im Sinne von Zeit mal Stundensatz rechnen, da hätte ich besser ein neues Rad gekauft :-)
Aber es soll ja nur Spaß machen und was Nettes dabei rauskommen.

bergauf
Splithub
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Re: Neuer Gelenksicherungsknubbel

Beitrag von Splithub »

Sehr saubere Arbeit! Und das Rad ist um eine Anekdote und ein unscheinbares Individualteil reicher :-D
EmilEmil
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Re: Neuer Gelenksicherungsknubbel

Beitrag von EmilEmil »

Sehr gut gemacht. Verdient meinen Beifall !
In der Bautechnik (Hausbau) dienen solche Sicherungshaken dem Verschließen oder Verriegeln von Fensterflügeln und tragen den Namen "Vorreiber". Auch bei Fensterläden finden sich diese, um zB geöffnete Läden zu Verriegeln. Meist gibt es als Gegenstück eine leicht schräggestellte Metall-Schiene, damit es bei der Drehung zum Schließen zu anwachsender Kraft zwischen Schiene und Haken kommt. Da weiß ich aber nicht, ob Dahon dieses Prinzip verstanden hat. Die Schraube würde ich aber auf jeden Fall gegen Verlieren sichern. Loctite oder Ähnliches !

MfG EmilEmil
bergauf
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Re: Neuer Gelenksicherungsknubbel

Beitrag von bergauf »

Vielen Dank für das Lob. Das tut mir wohl, gerade jetzt :-)

EmilEmil, ein Vorreiber ist das eigentlich nicht. Sowas braucht das Rahmengelenk nicht, denn der Bügel vom Gelenk geht beim Zumachen ein wenig über den Totpunkt und hält sich dann selber. Das Rad fährt ohne den Knubbel ganz problemlos.
Der Knubbel ist offenbar nur für den (etwas schwer vorstellbaren) Fall, dass man während der Fahrt irgendwie am Bügel hängenbleibt und ihn aufzieht. Dementsprechend sitzt der Knubbel lose auf seiner Schraube und wird nur durch die Schwerkraft in seiner Position gehalten und steht nicht unter Spannung.

Und ja, ich habe Schraubensicherung verwendet.

bergauf
EmilEmil
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Re: Neuer Gelenksicherungsknubbel

Beitrag von EmilEmil »

bergauf hat geschrieben:.....................
Der Knubbel ist offenbar nur für den (etwas schwer vorstellbaren) Fall, dass man während der Fahrt irgendwie am Bügel hängenbleibt und ihn aufzieht. Dementsprechend sitzt der Knubbel lose auf seiner Schraube und wird nur durch die Schwerkraft in seiner Position gehalten und steht nicht unter Spannung.
...................
Wenn alle Toleranzen und Passungen eingehalten werden (Neuzustand) scheint der Sicherungshaken überflüssig zu sein. Dann ist die ganze Verriegelung im Prinzip ein "Kistenverschluß" , bei der ein Hebel über einen Punkt mit Maximalkraft gespannt wird. Nach Überschreiten der Maximalkraft entspannt der Hebel und müßte dann zum Offnen wieder bis über Maximalkraft gespannt werden.
Wie gesagt, normalerweise ist "Selbsttätiges Offnen" ausgeschlossen (Ich fahre selbst zwei Falträder, bei denen die Konstrukteure einen Sicherungshaken oder Ähnliches weggelassen haben. Da ist bisher (ca 50 000 [km]) nichts passiert ! Das Weglassen einer Sicherungseinrichtung habe ich immer als "fahrlässig" gebrandmarkt.
Es ist nicht nur eine theoretische Ableitung ala Murphy, sondern ich habe mit dem "Kistenverschluß" eine eigene Erfahrung gemacht: Wenn in dem System nach intensivem Gebrauch Spiel entstanden ist, so daß der Spannhebel nicht mehr weit genug über den Maximalpunkt schließt und praktisch unter Maximal-"Spannng" steht, reicht eine leichte Berührung, um das System zu öffnen.
Das geschah bei mir während eines Windenstarts in einem Segelflugzeug, wo sich die Haube öffnete (plötzlich hatte ich ein Cabrio mit heruntergeklappter Frontscheibe). Glücklicherweise (Trainieren kann man so etwas nicht !) habe ich richtig reagiert, und erst nach Beendigung des Windenstarts und Einnahme einer normalen Flugposition versucht, die Haube zu schließen. Das Schließen gelang dann auch trotz erheblicher Luftkräfte. Alles weitere verlief normal.
Bei dem von Dahon verbauten Sicherungshaken meine ich, bei "neueren" Systemen irgendwo eine Feder gesehen zu haben, die beim Betätigen gespannt wird.
Noch etwas zum Sicherungshaken: Der ist hier im Forum schon als °redundante Vorrichtung" mißverstanden worden und wegen offenbarer geringer Festigkeit als "überflüssig" klassiert worden.
Ein redundantes Sytem beim Faltgelenk wäre ein zweites, parallel geschaltetes Element gleicher Bauart mit gleicher Tragfähigkeit, das bei Versagen des ersten System die Funktion vollständig übernehmen kann. Das ist aber bei der leichten Zugänglichkeit (Sichtprüfung) des Faltgelenks (hier mittiges Faltgelenk) nicht notwendig.
Vielleicht mag sich @bergauf etwas besser vorstellen, daß die Gefahr durchaus real ist.
Gerade meine 5 Cent.

MfG EmilEmil
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