FALTRADFORUM

Könnt Ihr mir etwas helfen, was die Unterschiede dieser beiden Serien sind?
Ich hatte gehofft, dass die Tern Seite diese beiden Serien besser beschreibt.

Moinmoin

Vor geraumer Zeit gab es auf der Tern Seite noch eine ausgiebige Beschreibung der Unterschiede. Das ist (leider) beim Relaunch der Seiten im Spätherbst verschwunden.

Der Rahmen und die Ausstattung bei den Verge Rädern sind anders. Ich vermeide bewusst das Wort hochwertiger. Sie sind steifer, belastbarer, bei geringerem Gewicht. Auch das "Stadtrad" Verge S11 setzt eher auf sportliche Komponenten mit Systemlaufrädern.
Rahmenmaterial ist "Hydroforming 7005 Aluminium". Man könnte böse sagen - es sind die nobleren Räder.

Die Beschreibung der Link Serie mit "Arbeitsbiene" sagt eigentlich alles.
Hier wird 6061 Aluminium in herkömmlicher Verarbeitung eingesetzt - sie wiegen ein wenig mehr und haben die schweren Zubehörteile (Nabe/Felge Speichenzahl etc) . Das Material ist aber auch wesentlich unempfindlicher im Alltag. Gegen aggressive Salzlösungen und beim Bruchverhalten.

Zum Thema Rahmenmaterial gab es neulich im Reiseradforum einen interessanten Link auf die Seite des Rahmenbauers Georg Blaschke. Den reiche ich hier gerne weiter, weil er Vor- und Nachteile der einzelnen Sorten recht gut beschreibt. http://www.gebla.de/Technik/Rahmenmaterialien.html


Zur Rahmenform: Ich hab ein Tern Link P 24 H und ein Tern Verge S 27 H. Wenn ich diese beiden beim Fahren vergleiche, dann bin ich nicht sensibel genug zu sagen dieses fährt sich steifer - weil ja auch die Komponenten und Anbauteile nicht gleich sind (das Verge hat z.B. die neue geschmiedete Lenksäule ohne Schweißnaht - die ist angeblich noch stabiler)

Das Hauptrahmenrohr des Verge ist voluminöser (breiter und höher) gestalten. Es gibt Versteifungsrippen, die unterhalb des Steuerrohres beginnen und auf das Scharnier zulaufen. Das Rohr schließt bündig mit dem Scharnier ab. (Der Link Rahmen ist schmaler als das Scharnier). Die Hinterbaustreben sind ebenfalls voluminöser. Hinter dem Scharnier läuft der Rahmen noch ein ganzes Stück als ein Rohr weiter und teilt sich erst kurz vor dem Sattelrohr. (beim Link teilt er sich direkt nach dem Scharnier) Das Sattelrohr wird weiter (in der Höhe) von den Sattelstreben umschlossen. (Beim Link schaut das Sattelrohr weiter raus). Die Kettenstreben werden hinter dem Sattelrohr beim Link mit einer Platte (die Schutzblechhalterung über ein Winkelstück und Ständer aufnimmt) und beim Verge mit einem Rohr verbunden und versteift. In das Rohr ist eine Gewindehülse für die Schutzblechschraube eingelassen.
Dem Gucken nach, müsste der Rahmen des Verge stabiler sein. Ich finde den des Link schon genügend steif.
Ich kann das bei meinen beiden Rädern aber nicht allgemein testen. Den mein spezielles Reiseverge hat einen anderen Hinterbau (länger und für Scheibenbremsen), eine Stahlgabel mit 100mm Achsweite und eine andere Bodenplatte - mit einem Exzenter am Tretlager, wodurch die Rohre natürlich bei diesem Verge Rahmen voluminöser sind - was den Tretlagerbereich auch ordentlich versteift. (Das merkt man beim Wiegetritt mit viel Gepäck) Das wäre für mich jetzt kein soo wichtiger Punkt. Gleiches gilt für die Farbe - logischerweise bietet Tern da mehr Schick für seine teuren Räder.

Gruß

Udo

Danke für die tolle ausführliche Erklärung und den Link.
Ich muss mir wohl beide ansehen, bevor ich was kaufe

Ich hatte vor kurzem die Gelegenheit, ein gebrauchtes Tern Verge P9 zu bestaunen, Ausstattung war schön, Gewicht war niedrig, zusammengefaltet war das Bündel ca. 45 cm breit? Das habe ich nur schlampig mit einem und einem halben Blatt Papier gemessen, mir kommt das sehr breit vor. vielleicht war´s auch nicht optimal gefaltet? Der Lenker war aussen, ist das richtig? Der Besitzer meinte, er macht das immer so.

In der Urversion wiegen Tern Link P 24 H und Tern Verge S 27 H etwa gleichviel, oder?
Falten die auch etwa gleichbreit, nämlich "ziemlich" breit?

Ich kenne bei Tern nur die Faltung mit Lenker nach außen. Kenne dort aber auch nicht alle Modelle.

Zu Gewicht und Faltmaß
Man muss ja immer den Verwendungszweck im Auge behalten.
Das Verge Tour ist ein Reisefaltrad. Und als solches vorrangig dafür gedacht viel Gepäck zu schleppen, mit höherem Geradeauslauf und geringer Verwindungsfreude unterwegs zu sein.
(der Achsabstand beim Verge Tour ist größer, weil der Hinterbau ca. 4 cm länger ist – das Ding fährt dadurch ruhiger und kennt keine Fersenprobleme an Packtaschen)
Das ist schon ein schwerer breiter Brocken. Nix fürs Pendeln im Alltag, mit ständigen Trage- und Faltpassagen, würde ich sagen. Es wiegt ab Werk inkl. Pedale, original Sattel, Lowrider und Gepäckträger knapp über 16 Kg. (Hat dann aber die Pumpe in der Sattelstütze)
Aufgrund des breiten Lowriders und der 100mm Gabel faltet es breiter als das Link P 24 H.
Das kam ab Werk übrigens damals mit dem kleinen Tern Standard Gepäckträger – ohne Lowrider. Dann faltet es schmaler. Aber immer noch breiter als ein Dahon Mü mit Lenker innen.

Wenn die Maße wichtig sind, würde ich bei Gelegenheit mal genau messen.

@ Motte

Vielen Dank für den link zu GEBLA.

Gruß vom spargelix

Motte, danke. Ich nehme für mich mit, daß Tern wohl eher breiter faltet als Dahon.
1 1/2 Blatt Papier (29,7 cm x 1,5) zu 1 Blatt Papier (29,7 cm), so ungefähr.
Das Tern Verge P9 wiegt "etwas" weniger als dein Reisefalter: knapp 11 kg.

Nicht nur Tern - im Regelfall faltet auch Dahon breiter, wenn der Lenker außen ist. Konnte ich eine Zeit lang gut vergleichen, weil mein Dahon Speed TR den Lenker außen hatte und mein Dahon Mü innen.

Ich würde primär immer gucken was der Hauptanwendungszweck ist. Wenn man z.B. häufig tragen muss und wohl möglich noch ein längeres Stück, dann sind die Räder mit Unterfaltung immer besser zu fassen. Und schlagen - weil sie alle eine geringe Faltbreite haben - nicht so leicht gegen die Knie. Ich hab noch kein Tern und auch kein Dahon kennengelernt, dass sich gefaltet wirklich gut tragen ließ. Ungefaltet lässt sich bei meiner Handgröße ein Tern (Link oder Verge) besser tragen als ein Dahon Mü oder das Dahon Speed Tr. Am unangenehmsten war das Dahon Mü XL, weil genau an der Stelle wo man es anfasst (ungefaltet) der Rahmen spitz zuläuft und der Schaltzug verläuft. Das trägt man dann nicht gern.