Da wir hier über Falträder reden: Der überwiegende Teil wird als Verkehrs- oder Transportmittel benutzt (jedenfalls nicht oder nur im Ausnahmefall als apriori Wettbewerbsrad wie Rennräder oder Mountainbikes). Wobei Mountainbikes überwiegend auch nicht als Wettbewerbsrad eingesetzt werden

Eine StVZO-konforme Ausstattung gehört daher zur Grundausstattung der Falträder. Deswegen ist die Beleuchtung (anders als zB Kotflügel oder Gepäckträger, die als Zubehör eingeordnet werden müssen) ein Fahrradteil wie Rahmen, Gabeln ,Reifen oder die Laufräder u.a.

Daher ordne ich meinen Beitrag über Beleuchtung lieber in Umbau als in Zubehör ein.

Wer eine Fahrrad-Beleuchtung braucht, muß (welch triviale Weisheit !) gewisse Entscheidungen treffen.
Die erste Entscheidung ist, ob man zur Energieversorgung ein Kraftwerk (Dynamo) nimmt oder, ob auch ein Energie-Speicher (Akku) für diesen Zweck ausreicht. Klar dürfte sein, daß ein Radler, der täglich zweimal (Weg zur Arbeit o.ä.) auf eine Beleuchtung angewiesen ist, mit einem Nabendynamo am besten fährt. Nabendynamos sind Betriebs-sicher und haben Wirkungsgrade bis über 70% und mit einer elektrischen Leistung von 3 [Watt], genauer davon 2,4 [Watt] für die Front, kann man inzwischen auch eine ordentliche Front-Beleuchtung bauen und diese auch kaufen. Zur Orientierung nenne ich die Werte 80 [Lux] (= Auftreff-Helligkeit) und 200 [Lumen] (= Lichtstrom einer Lichtquelle). Mit 2,4 [Watt] können derzeit etwa 200 [Lumen] erreicht werden. Wieviel Entwicklungspotential die LED-Technik in Zukunft bereit stellt, möchte ich hier nicht thematisieren. Auch Angaben über "Fahrrad-Lampen" mit 2000 [Lumen], die im Internet herum geistern, können dies nur mit höherer elektrischer Leistung erbringen. Nach einfacher Rechnung braucht man dafür 24 [Watt]. Fahrrad-Dynamos für diese Leistungs-Klasse gibt es nicht, da die dann einfach zu groß und zu schwer werden. Von den Kosten gar nicht zu reden. Das geht dann nur mit Energie-Speichern (Akkus), die ebenfalls groß, schwer und Kosten-trächtig sind. Für eine 24 [Watt]-Frontlampe mit 6 [Volt] Nennspannung müßte der Akku dann ca 4 [Ampere] Stromstärke bereitstellen. Für 3 stündige Einsatz-Zeit ist man dann mit 12 Ah-Stunden bei einer Motorrad-Battery.
Ein Dynamo mit 70 % Wirkungsgrad zapft der Muskel-Leistung des Radlers für 3 [Watt] Beleuchtung etwa 4,3 [Watt] ab, was selbst für einen schwachen Einkaufs-Radler mit 60 [Watt] Dauerleistung zu verkraften ist. Die alten Seitenläufer-Dynamos mit 25 % Wirkungsgrad brauchten dafür 12 [Watt].
Auch, wer nur gelegentlich Beleuchtung benötigt, ist mit einer Dynamo-gestützten Energieversorgung ausgezeichnet bedient. Die (ständige ?) Beobachtung (Ladezustand des Akkus) der Energie-Versorgung entfällt, und das System ist Betriebs-sicher sowie jederzeit abrufbar.
Wenn die Dynamo-gestützte Energieversorgung für täglichen und seltenen Betrieb optimal ist, warum gibt es dann überhaupt Energiespeicher (Akku-Batteryen) für den gleichen Zweck ?
Die Antwort ist einfach: Weil eine Battery (Amerikanisch = Akku oder Einmal-Batterie) auch an mehreren Rädern benutzt werden kann, bzw, es gilt Ähnliches für zwei Laufradsätze.
Selbst eine hochwertige Frontleuchte aus der Battery-Ecke kann unter Verwendung zweier zB fest installierter Halter an zwei Rädern verwendet werden. Die, die gerne mit Gummiringen eine Befestigung herstellen, kann man nun nicht wirklich ernst nehmen. Höchstens für den Fall, daß sie einen mal wieder blenden.
Nun stand ich selbst seit der Vollendung meines Fitness-Rades (Ostern 2015) vor der Entscheidung, welche Beleuchtung soll es konkret sein.
In die Auswahl kam ein B&M Cyo-Premium-Scheinwerfer, 80 Lux, (ca 55 €) mit einem Sekula Rücklicht (ca 17 €) an einem Shutter Precision SD-8 ca (100 €), also Gesamtpaket ca 172 €. Dazu weiterhin neue (passende) Speichen. Das Einspeichen hätte ich selbst erledigt.
Knackpunkt war der Preis vom Nabendynamo, da ich wegen eines zweiten Laufradsatzes einen zweiten gebraucht hätte. Außerdem wollte ich für ein Rad, das als Verwertungs-Objekt von vorhandenen Teilen aufgebaut wurde, nicht schon wieder weitere Teile (Speichen und Naben) für die Kiste produzieren.
Da seit 2013 Akku- (Batterie-) Beleuchtung nach StVZO an allen Rädern gestattet ist, habe ich mich in diesem Bereich mal umgesehen. Sehr schnell war klar, daß es dann die E-BIke (= 6-42 [Volt] Gleichstrom-Version des B&M Cyo-Premium-Scheinwerfer (ca 55 €) mit einem Sekula Rücklicht (ca 17 €) werden könnte. Bei dem Akku hätte ich gern 2 18650-Zellen (je 3,7 [Volt] und 3,4 [Ah]) genommen.(Preis Netzteil inclusive 2 Zellen ca 36 €), im Gesamtpreis wäre eine Summe von 108 € (Exclusive Ausgaben für Akku-Behälter) zusammengekommen.
Da möcht ich @P.Pibach loben, der sich seit einiger Zeit für diese neuere Art (LiIon-Akku) eingesetzt hat.
Von der Energiedichte, Selbstentladung und vom Gewicht her sind diese den klassischen NiMh-Zellen deutlich überlegen. Leider hat sich das bei den Herstellern noch nicht herumgesprochen.
Für mich wäre dafür ein Ladegerät zu kaufen gewesen . Dazu war ich schon bereit. Wirklicher Knackpunkt war aber der Akku-Behälter. Am Markt zu kaufen gibt es für das Fahrrad bisher noch nichts. Also selber Bauen. Da schwebte mir eine Stabbattery mit 2 seriellen Zellen vor, die ich gern von oben in das Gabelschaftrohr hinein gehängt hätte. Mit einiger Rumfrickelei wäre das evtl auch gegangen. Die käuflichen Standard-Aufnahmen (Zellen-Behälter, viereckiger Querschnitt, abgerundete Kanten) waren leider in der Diagonalen um Millimeter zu groß und es gab sie auch nicht im seriellen 2-er-Pack.
Deshalb konzentrierte ich mich zuletzt auf die erprobte NiMh-Akku-Technik mit AA-Zellen (Mignon-Zellen). Einmal verwendbare Zellen (Obwohl das im Notfall möglich ist und hilfreich sein kann) kamen nicht in Frage genausowenig wie Standard-NiMh-Zellen. Deren Selbstentladungsrate (Nach 1 Tag nur noch 80 % Kapazität, nach 5 Wochen gar keine) ist zu groß, um nicht in den Überwachungs-Stress zu geraten. Die seit 2012 erhältlichen Eneloop-Akkus versprachen da die Lösung. Und richtig, es gibt sie seit gut einem Jahr sogar als Eneloop Pro-Version mit einer Kapazität von 2,45 [Ah] und geringer Selbstentladung (Nach einem Jahr noch 85 % Kapazität bei Nichtgebrauch). Das sind dann immer noch 2,08 [Ah]. Mit 4 Zellen in Reihe erreiche ich ca 5,0 [Volt] und benötige für 2,4 [Watt] einen Strom von ca 0,5 [Ampere]. Damit bleibt nach einem Jahr noch eine Betriebsdauer von 4,16 [h] , konservativ gerundet (abgerundet) auf 3,5 [h], möglich. Das ist im Hinblick auf meine Fahrstrecken (vorwiegend am Tag, wenige Male im Herbst bei Dunkelheit) ausreichend.
An Akku-Leuchten wurde hier im Forum die Philips Frontleuchte Safe Ride 80 [Lux] mit integriertem Battery-Behälter und Lenker-Befestigung positiv erwähnt. Leider wird diese nicht mehr hergestellt, und der offizielle Preis (nicht der Abverkaufspreis von 2014) von ca 100 € wäre mir auch zu viel gewesen.
In die engere Auswahl kam dann die B%M Ixon IQ Premium (80 [Lux]). Die hat auch einen integrierten Behälter für 4 x AA-Zellen und darüber hinaus kann eine Befestigung für die Gabelbrücke nachgerüstet werden. Diese Lampe kostet nackt 54 €, der Gabelbrücken-Halter nochmal 8 € (sehr teuer


Der Gesamtpreis ist dann 105 €. Für die Aufladung der Akkus steht in meinem Fundus ein ordentliches Ladegerät zur Verfügung (Kostete zu DM-Zeiten 130 [DM]

Die ersten (Probe-) Fahrten sind absoviert. Leucht-Teppich und Helligkeit sind gegenüber den von mir im Gebrauch befindlichen Cyo (40 [Lux]) Scheinwerfer deutlich verbessert. Alle Kritiken zu Leuchtteppich und Helligkeit, die ich im Netzt lesen konnte, waren positiv.
Eine verbesserungswürde Festigkeit des Halters für die Gabelbrücke oder der Klemmung konnte von mir auch nicht festgestellt werden. Die geäußerte Kritik bezieht da evtl auf den Lenkerhalter.
Trotzdem muß ich sagen, daß die Anbringung der Halter-Klemmung am hinteren Ende der Lampe (und nicht mittig, gleich unter dem Schwerpunkt) schon den Eindruck "Auf-Kante-genäht" vermittelt. Irgendwann bekomme ich einen Rappel und säge das Befestigungs-Auge am Halter ab und drehe es um 180 [Grd] in die Mitte.
Ein erstes Fazit ist große Zufriedenheit. Weitere Einzelheiten aus der Praxis (ZB über die wichtige Battery-Kapazität) gibt es im nächsten Frühjahr. Anschließend einige Bilder zum Anbau, zum Battery-Wechsel und zum Rücklicht.
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MfG EmilEmil