Diesen schönen Thread hatte ich doch glatt die ganze Zeit übersehen...
Hast Du dein erstes Faltrad spontan oder nach gründlicher Überlegung gekauft?
Das erste war ein Geschenk und mein allererstes Fahrrad überhaupt, ein Mifa Klappi. Das erste selbst gekaufte ein spontaner Entschluss.
Was gab den Ausschlag für genau diese Wahl?
Es handelte sich um ein Dahon Speed 7 und die (Voll-)Ausstattung sowie der vergleichsweise gute Preis waren ausschlaggebend.
Von den exklusiven Rädern, die in einer höheren Liga spielen, hatte ich mal in einer Illustrierten gelesen und fand die Idee, wie die Hipster und gegelten Investmentbanker durch Londons City gurken, eher abtörnend. Schon deshalb wäre ein Brompton o.ä. nicht in Frage gekommen.
In einem MTB-Magazin gab es mal einen Birdy-Bericht und ich musste ob der wahnwitzigen Gabelkonstruktion heftig schmunzeln, mit so einer Karre hätte ich nie fahren wollen. Andere Falträder kannte ich nicht, von den billigen Supermarktdingern abgesehen. Da schien das Dahon ein weiser Entschluss zu sein.
Hast Du andere im Vorfeld um Rat gefragt?
Nein, dazu war keine Zeit.
Idee gehabt, Internet angeworfen, bestellt.
Wenn die Auswahl die gleiche wäre, wie damals - würdest Du heute eine andere Entscheidung treffen?
Wahrscheinlich nicht, damals gab es in der Preislage wohl nicht so viele Alternativen.
Bereust Du die damalige Wahl?
Eindeutig ja! So gut Spontaneität oft ist, beim Fahrradkauf ist es manchmal besser, ein paar Vorüberlegungen anzustellen und v.a. eine
Probefahrt zu machen, wenn irgend möglich. Hätte ich das getan, wäre nach wenigen Metern klar gewesen, dass ich mit dem Dahon nicht warm werden würde. Nach dem Blindkauf erkannte ich das viel zu spät und habe das Rad mit entsprechendem Verlust verkauft und glatt bis auf weiteres die Lust am Faltrad verloren.
Glücklicherweise kam sie (die Lust) später wieder. Das Dahon ist nur eins von -zig Rädern, die ich im Laufe der Zeit besessen habe, das wird halt unter "aus Fehlern wird man kluch" verbucht.
Aber die Dinge ändern sich, heute finde ich Brommies cool, die Detailverliebtheit und das ausgeklügelte Design sind schon eine Klasse für sich. Bei allen damit einhergehenden Nachteilen natürlich.
Derzeit fahre ich mein altes Hercules, bei dem mittlerweile außer Rahmen/Gabel/Steuersatz nichts mehr original ist und liebäugele (neben einem Brompotn, das ich aber nicht so richtig rechtfertigen kann) mit einem sportlichen Rahmenkit zum Aufbauen eines reinen Freizeit-, Wald- und Tourenfalters. Das Hercules bleibt jedenfalls, das hat sich zu einem bequemen und flotten und zuverlässigen Pendelrad entwickelt und wird täglich ausgiebig bewegt.