Sehr schön, @Weinbergschnecke,
mit der lausigen Konstruktion, Abdichtung des inneren Lagers, hast Du recht, ebenso mit dem Öl.
Normalerweise werden Kugellager mit Wälzlagerfett geschmiert. Das gibt bei Pedalen auch einen besseren Schutz gegen Schmutzwasser und Partikel vom Vorderreifen.
Bei guter Pflege sollte so ein Lager aber dennoch 10 000 [km] halten.
"Pedalen mit Kugellagern im Plastikkäfig scheinen generell Müll zu sein, diese ganz gewiss". Das ist etwas irreführend:
Plastikkäfige (Polyamid = Nylon) sind ein übliches Material für die "ringförmigen Leiter", in denen die Kugeln geführt werden.
Du meinst aber warscheinlich den Pedalkörper aus Kunststoff, der die Lager aufnimmt. Zwischen den Kugeln und dem Kunststoff befindet sich üblicherweise eine Torus-förmige Lagerschale (Konus) aus Stahl (Innen fest eingepresst und außen durch zwei Muttern gekontert).
Das scheint alles (selbst bei günstiger Ausführung) haltbar zu sein bis auf die mangelnde Abdichtung. Diese ist allerdings Ursache für den plötzlichen Lagertod. Man sollte, um dieses Problem zu minimieren, gleich beim neuen Radl einen schützenden Fettmantel installieren. Alternativ/Und kann man auch einen O-Ring mit etwas Spannung auf die Pedalachse schieben.
Dann halten auch Kunststoff-Pedale > 20 000 [km]. Beispiel dafür: An meinem 24" Falter halten die nicht klappbaren Polyamid Pedale schon
ca. 24 000 [km]. Die sind leicht und kosteten zu DM-Zeiten ca 5 [DM].
Die durch das Umklappen erzeugten Probleme (Wackelei durch zuviel SpieL) ist dagegen nicht lösbar, wenn die Konstruktion lausig ist.
Das liegt dann daran, daß der Konstrukteur das Prinzip der schiefen Ebene nicht begriffen hat.
Wie es richtig gemacht wird (schiefe Ebene), sieht man sehr gut an dem von Motte verlinkten Pedal FD7.
Da wird auch mit einer guten Abdichtung geworben. Bei ca. 40 € für so ein Pedal gegenüber dem Tacx-Pedal für 8.75 € kann man eigentlich ein perfektes Teil verlangen. Nun bin ich generell kein Freund von gegossenen Teilen an einem Leichtbau-Produkt wie dem Fahrrad. Herstellung günstig, Wanddicken meist überflüssig groß. Man vergleiche mal geschmiedete mit gegossenen Leichtmetallrädern der Auto-Industrie. Aber Hauptsache es sieht nach was aus ! Nach was eigentlich ?
Auch häufig mit dem Verfahren "CNC-gefräst" hergestellte und beworbene Teile entpuppen sich als Dauerbruch-gefährdet. Die Dauerbruch-Gefahr ist größer als bei gegossenen Teilen !
Deswegen mein Ratschlag an die, die ein neues Pedal kaufen: Drei Dinge am möglichst angebauten Teil prüfen:
1) Wackelt der Pedalkörper (enthält die Kugellager) gegenüber der im Kurbelarm festgeschraubten Achse
2) Wie gut ist die Abdichtung
3) Wackelt der Pedalkäfig gegenüber dem Pedalkörper, weil Drehzapfen und Rastzapfen zuviel Spiel haben.
Punkt 1) und 2) kann man vielleicht heilen , Punkt 3) sicher nicht !
Mfg EmilEmil