Mein neues Tern Link P 24 H als Reiserad
Verfasst: Mo Aug 26, 2013 11:36 am
Da sich der Ausbau meines neuen Terns nun so langsam dem vorläufigen Ende nähert, wollte ich schon mal damit beginnen dies hier zu verewigen. Damit andere Forenmitglieder, die eine oder andere Anregung für den eigenen Ausbau oder eine Kaufentscheidung für sich daraus ableiten können.
Fotos kommen dann so nach und nach – muss ich erst noch knipsen…..
Die Tern Story.
Aaalso, wenn ich im Sommer 2011 gewusst hätte, dass man bereits im Frühjahr 2012 in Deutschland ein Tern Link P 24 H bekommt, hätte ich gewartet und damals nicht das Dahon Speed Tr gekauft. Aber da ich genau so zappelig bin, wie andere hier im Forum, konnte ich natürlich nicht auf unbestimmte Zeit warten.
Mein Anliegen damals war es mein Lieblingsreisefaltrad – das Birdy Grey – mit einem ähnlich leistungsfähigem (aber günstigeren) Rad zu ergänzen. Um meinen Gästen eine gleichwertige „Mitfahrgelegenheit“ zu verschaffen, mir selber eine Ausweichmöglichkeit und einen Lastesel für den Alltag. Eine breite Entfaltung, Bergtauglichkeit und höhere Zuladung mit bis zu 4 Packtaschen war somit Pflicht. Schnelles Falten und winziges Packmaß waren nicht so wichtig.
Die Frage Alu oder Stahl beim Rahmen war für mich damals nicht sooo entscheidend. Die bruchgefährdeten Komponenten (Vorbau, Lenker, Stütze) beim Faltrad sind ohnehin meist aus Alu. Aber das wichtigste Teil - der Rahmen - hat beim Tern, jedenfalls theoretisch, alle positiven Voraussetzungen, um lange zu halten und er versprach eine hohe Grundsteifigkeit. Gerade das Stahl Dahon (also die Speed Baureihe) hat ein ausgesprochen zierliches Rahmengelenk und ist daher theoretischer auch anfälliger für Faltgelenkprobleme am Hauptrahmen, wenn man es intensiv nutzt. In der Praxis scheint das zumindest außerhalb der Vielfahrer kein Massenphänomen zu sein. Denn im Netz gibt es nur spärliche Infos dazu. Die kommen, soweit man das erkennen kann, von Menschen die es lange und häufig einsetzen.
Mich (also mein Speed TR) hat es jedenfalls (im Anfangsstadium) erwischt. Ob das ein Einzelfall war, kann ich natürlich nicht beurteilen. Bisher war ich mit dem Speed TR hochzufrieden. Sowohl beim Einkaufen, auf dem Weg zur Arbeit und auf zahlreichen Radtouren hat es sich tapfer geschlagen. Die entsprechenden Lobeshymnen kann man in meinem Speed Tr Thread nachlesen. Der Hinterbau ist bei hoher Gepäckzuladung stabiler als der des Dahon Mü, das ich vorher fuhr. Noch macht sich das Spiel im Gelenk (bei hoher Vorspannung des Verschlusses) nur bemerkbar, wenn man auf den Rahmen drückt oder sich auf den Sattel setzt. Beim Fahren selbst stört es noch nicht. Aber ich fürchte, wenn ich es weiterhin derart intensiv nutze, wird das nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Und so bekommt es eben einen würdigen Nachfolger und darf sich, bis auf gelegentliche Einkaufstouren und Fahrten mit meinen Gästen, ausruhen. (Betreffs der Nachfragen - klar, versuche ich dem Herrn Doktor Hon einen neuen Rahmen abzuschwatzen. Ob es gelingt, werden wir sehen)
Hier noch mit der alten Sattelstütze http://abload.de/image.php?img=img_0377jrs8h.jpg
Das Tern ist um einiges teurer als das Dahon Speed seinerzeit. Und es kommt, obwohl es so angepriesen wird, im Verkaufszustand so gar nicht als Reiserad daher. Ihm fehlen (mindestens): gescheites Licht, richtige Klingel, vernünftige, haltbare Pedale, für große Gepäcktaschen nutzbare Gepäckträger, vernünftige Bremsen, und ein gescheiter Lenkergriff, der mehrere Griff-Positionen zulässt.
Man muss also, wenn man das Rad (natürlich mit meinen ganz persönlichen Ansichten von Nutzbarkeit) ernsthaft als Reise- und/oder belastbares Alltagsrad nutzen möchte, noch mal so grob um die 400 Euro investieren.
Für eine Lenkertasche ist am Lenker und an der Lenksäule (im Gegensatz zum Dahon) kein gescheiter Platz. Für den Klick-Fix Caddy (die "Rohrschelle" mit Klick Fix Halter) würde es recht eng, zwischen Andros Vorbau und dem hoch bauenden Falthebel (der aber genau deshalb gut zu greifen ist).
Also hab ich den rahmenfesten Halter in Betrieb genommen und einen Tern "Luggage Truss" mit abschließbarem "Klickfix" Lenkertaschenhalter montiert. Mit 42 Euro erscheint der recht teuer. Das täuscht, wenn man bedenkt, dass alleine ein abschließbarer "Klickfix" Lenkertaschenhalter im Laden um 26 Euro kostet. Der Vorteil des Tern Lugagge Truss, gegenüber den hauseigenen Klickfix Lösungen ist, dass er höher baut als diese. Taschen und Körbe somit nicht so tief hängen.
Hier zu sehen: http://abload.de/image.php?img=img_0474ays1q.jpg
Kleine Info am Rande: Laut Auskunft von "Marine Sales" hat der scheinbar baugleiche Dahon "Lugagge Truss" einen anderen Adapter, der nur an die eigene Dahon Lenkertasche passt und nicht an "Klickfix" kompatible Taschen.
Zusammen mit dem Tern eigenen Low Rider namens "Spartan Rack" ergibt sich eine vielfältige Mitnahmemöglichkeit von Gepäck. Im Gegensatz zu Dahons eigenem Frontgepäckträger (der am Speed Tr verbaut ist) stören sich die beiden nicht, weil der Spartan Rack tiefer baut. (aber 2 Kg weniger Last verträgt). Die Ablage oben auf dem Frontgepäckträger von Dahon hab ich so gut wie nie genutzt, daher kann ich beim Tern leicht darauf verzichten.
Der Klick-Fix Halter am "Luggage Truss" kann auch eine (schaufelartige) Platte namens "Kanga Rack" aufnehmen - auf dem man mit seinem Gurtsystem jede Art von Rucksack festschnallen kann. Alle Klick-Fix kompatiblen Sachen passen, so auch meine Ortlieb-Lenkertaschen und der Lenkerkorb. Da oberhalb des Rahmenadapters, dank des anderen Kabelbaums am Tern, nichts im Weg steht, wäre grundsätzlich auch die Montage des Bromptonadapters denkbar. Das schied bei mir von vornherein aus, weil ich jede Menge Klickfix Zubehör habe und alle Brompton Taschen damals zusammen mit meinem Brommie verkauft hab.
Hinten habe ich mich für einen "Racktime Addit" Gepäckträger entschieden. Der Dahon "Tour Rack" ist in schwarz nur schwer zu bekommen und die Farbe nicht besonders haltbar. Der Racktime Träger scheint mir stabiler zu sein. Er baut ca. 1cm höher als der "Tour Rack". Beide haben eine zweite tiefer liegende Reling und eine geschützt liegende Position für das Rücklicht. Beim Dahon "Tour Rack" müsste ein gewöhnliches Rücklicht jedoch mit einem Zwischenstück tiefer gesetzt werden, weil es sonst nur die Strebe anstrahlt. Sonst passt dort nur das Original Batterielicht, weil es die Linse unten hat.
Der Racktime Träger konnte interessanterweise ohne jede Änderung montiert werden. Wären die vorderen Befestigungen 3 mm kürzer gewesen, hätte ich andere bestellen müssen. Wären sie 4mm länger gewesen, hätte ich sägen müssen. So musste ich nur schrauben.
Als Pedale hab ich mich für Wellgo Steckpedale entschieden und gleich die City und die Trekking- Pedale gekauft. Sodass ich nun, je nach Schuhwerk, zwischen Gummipedale und profilierteren Käfigpedale wechseln kann. Gefällt mir bisher besser, als die MKS Steckpedale mit ihren beiden asymmetrischen Seiten. Das Stecksystem selbst bedient sich leichter. Hin und wieder klemmt es ein wenig, beim Entfernen.
Von den Dahon/Tern Promax Bremsen war ich noch nie begeistert. Beim Tern waren sie zumindest funktionsfähig und sauber verarbeitet. Beim Speed Tr war das damals anders. Ich hab sie trotzdem gleich vor der ersten Fahrt gegen Shimano Deore XT V - Bremsen getauscht. Damit bremst das Tern so, wie ich es von meinen anderen Rädern gewohnt bin.
Auch Tern nutzt diese seltsame Mini Klingel - sie wurde gegen eine "Charly" aus dem Hause "Mounty Special" getauscht - den großen lauten Bruder von „Billy“. Im Vorderrad rotiert nun ein SON XS und speist über die Schmidtsche Koaxialleitung zurzeit eine Lichtanlage aus Edelux Scheinwerfer und BuM Toplight Line Plus Rücklicht. Der Scheinwerfer ist an der entsprechenden Öse vorn am Lowrider-Bügel befestigt. Da ich im Stadtverkehr mehr Rücksichtnahme durch Autofahrer erlebe, wenn ich mit „Tagfahrlicht“ unterwegs bin, überlege ich ob ich dort den neuen Luxos B von BuM montiere. Der würde jedoch eine andere – eigene – Befestigung erfordern, weil er sonst übersteht und im Alltag bruchgefährdet wäre.
Mit einem Ständer hinter dem Tretlager werde ich mich wohl auch nie anfreunden können. Auch wenn das Rad damit bisher stabil steht. Beim rückwärts rangieren nervt es einfach, wenn man den jedes Mal vorher einklappen muss. Also hab ich stattdessen einen im Keller vorrätigen Hinterbauständer (Humpert X-Act 26 Zoll – „mit gekürztem Bein“) montiert.
Nach mehreren Probefahrten über Stock und Stein mussten (jedenfalls für mich) die Kontaktstellen besser werden. Also wurden weichere Griffe mit Hörnchen (Ergons) montiert und meine Lieblingsfedersattelstütze (die Cane Creek Thudbuster LT) montiert.
Die Cane Creek Stütze ist durch einen kleinen kunststoffummantelten Stahldraht gegen „Spontanklau“ geschützt. Der dient auch gleich mit als Endanschlag für die richtige Auszugshöhe. Der Draht führt durch das Loch, wo ursprünglich der Radständer am Tretlager befestigt war. Eine alte Kettenblattschraube verjüngt das Loch so, dass man ihn unten mit einer (alten) Lochschraube einer Schutzblechhalterung (SKS) einspannen kann. Dadurch kann man den Draht ohne Probleme in der richtigen Länge einspannen. Wer so was (mit einem 7 mm Steckschlüssel) aufschraubt – der kneift auch den Draht durch. Ein richtiger Diebstahlschutz lässt sich an der Stelle eh nicht verwirklichen, wenn man noch mit vertretbarem Zeitaufwand losfahren möchte.
So sieht es zur Zeit aus: http://abload.de/image.php?img=img_0473s8scz.jpg
Da ich zu der Zeit noch die korrekte Sattelhöhe erprobt habe, war der Draht noch nicht gespannt.
Das hartnäckige Knacken - irgendwo im Lenkbereich - rührte hauptsächlich vom Faltgelenk vorn. Dieser Hinweis http://www.ternbicycles.com/support/tec ... ion-physis kam aus dem Tern Forum und half auch in meinem Fall sofort. Kann ich nur empfehlen. Was die Geräuschortung am Fahrrad angeht hab ich mich zum x-ten Mal geirrt. Ich war fest davon überzeugt, dass es am Andros Stem selbst knackt.
Die Schaltschritte des Neos Schaltwerkes laufen entgegen gesetzt zu denen der Dual Drive, was mir entgegen kommt, weil sie der Schaltrichtung an meinen Rohloff Rädern entspricht. Die Schritte sind kürzer als beim SRAM X7 Schaltwerk (am Dahon Speed Tr), was ich erst mal unangenehmer finde. Die Schaltung selbst braucht höhere Bedienkräfte. Ob das an der sehr gelungenen Tern Verkabelung (nach Velowerk) oder an der Schaltfeder liegt, kann ich nicht feststellen.
Die Sattelklemme am Tern (Syntace) sieht sehr edel und aufgeräumt aus. Im Gegensatz zur "Turtle Neck" am Dahon liegt der Schlitz hinten, sodass der Fahrtwind keinen Staub rein bläst. Auch mich hat zunächst eine rutschende Sattelstütze geärgert. Die Lösung war aber recht einfach und eure Schilderungen hier im Forum haben mich dann auf die folgende Idee gebracht:
Man kann die Sattelklemme im geöffneten Zustand einfach abziehen. Und kommt so an die Hülse, welche man einfach etwas zusammendrückt und sie ebenfalls raus zieht. Ich habe an der Hülse außen, oben (auf der Seite, die mit dem Rahmen Kontakt hat) über den vollen Umfang einfach eine Lage Alu-Klebeband aufgeklebt. Bekommt man im Baumarkt. Den Kleber abbinden lassen (so 2 Stunden) und die Hülse wieder eingeschoben. Alu Klebeband wird nach meiner Erfahrung (im Gegensatz zu Tesa und Co ) nicht aufgerieben und gibt kaum nach. Nach kurzer Probefahrt kam noch eine zweite Lage hinzu. Seitdem hält die Stütze und rutscht nicht mehr. Die Reibfläche des Exzenter-Hebels hab ich gefettet, damit er sich leichter bedient.
Die Originaldaten sind ja auf der Tern Homepage nachlesbar. Sie aufzuführen erspare ich mir.
Was man nicht so auf den ersten Blick sieht:
Am Speed Tr war das bei mir kein Problem, aber Tern verbaut hier vorsorglich und serienmäßig eine Kettenführung am Kettenblatt um Abspringen zu verhindern.
Das Tern kann man prima tragen. Dadurch, dass sich das Rahmenrohr hinter dem Gelenk teilt, ergeben sich vor und hinter dem Sattelrohr zwei wunderschöne Punkte zum Anfassen (je nachdem wo gerade aufgrund der Beladung der Schwerpunkt liegt), die weder durch Schrauben, noch durch Schaltseile verbaut sind. Anders als beim Dahon Mü, läuft das Rohr unten auch nicht so spitz zu, dass es drückt.
Die gesamte Optik ist stimmiger (als beim Dahon Mü oder beim Speed TR). Das Rändelrad an der Sattelklemme steht nicht über, die Klemme hat keine tausend Riffeln, in denen sich der Schmutz festsetzt. Der T-Stem (also der Lenkerschaft) hat zwei farblich passende Abschlusskappen. Die Tern -Griffe (die mir zu hart sind) sind verschraubt und nicht verklebt. Die normale Sattelstütze hat eine Höhenskala, was die Ausrichtung erleichtert.
Die Griffe für die Faltgelenke liegen nicht vollflächig und eng am Rahmen (was sie unauffällig machen würde, aber auch die Handhabung erschwert), sondern liegen mit einer Kante am Rahmen und laufen dann hinter dem Rahmenrohr frei weiter. Sodass man einerseits nicht selbst (oder ein Ast) versehentlich dran kommt, sie aber andererseits sehr gut fassen kann.
Heute, nach ca. 200 Km Probefahrt könnte ich subjektiv nicht sagen, ob der Rahmen und der Vorbau wirklich fühlbar steifer ist, als jener des Speed Tr. Wenn es so sein sollte, dann spielt sich das in Dimensionen ab, für die ich nicht feinfühlig genug bin. Wobei mein Speed auf 50er Big Apple rollt und das Tern auf 42er Marathon Supreme, was den direkten Vergleich erschwert.
Bei Lenkerschaft/Vorbau bilde ich mir ein einen Unterschied zu bemerken. Der flext wirklich noch weniger als jener beim Speed, den ich persönlich aber schon für steif genug halte. Er hat selbstverständlich immer noch mehr Spiel als ein kurzer dicker Vorbau am 26er MTB oder Reiserad mit fettem Lenker. Das wird man auch nie mit vertretbarem Gewicht/Aufwand ändern können, so lange dort ein Faltgelenk verbaut wird.
Die ersten Erfahrungen mit dem Rad haben für mich ergeben, dass es prima fährt. Ans Falten muss ich mich noch gewöhnen. Der Magnetverschluss am Rahmen taugt nicht. Nachdem mir das Rad jetzt mehrfach beim Tragen auseinander geklappt ist, hab ich den Magneten und den Gegenhalter abmontiert, bis mir eine gescheite Lösung einfällt. Im engen Treppenhaus hätte es beinahe die Leuchte beim unfreiwilligen Ausfalten zerlegt. Einstweilen muss es also der gute alte Gummispanngurt mit Haken aus dem Autozubehör tun.
Fortsetzung (+ weitere Bilders) folgt………..
Gruß
Udo
Fotos kommen dann so nach und nach – muss ich erst noch knipsen…..
Die Tern Story.
Aaalso, wenn ich im Sommer 2011 gewusst hätte, dass man bereits im Frühjahr 2012 in Deutschland ein Tern Link P 24 H bekommt, hätte ich gewartet und damals nicht das Dahon Speed Tr gekauft. Aber da ich genau so zappelig bin, wie andere hier im Forum, konnte ich natürlich nicht auf unbestimmte Zeit warten.
Mein Anliegen damals war es mein Lieblingsreisefaltrad – das Birdy Grey – mit einem ähnlich leistungsfähigem (aber günstigeren) Rad zu ergänzen. Um meinen Gästen eine gleichwertige „Mitfahrgelegenheit“ zu verschaffen, mir selber eine Ausweichmöglichkeit und einen Lastesel für den Alltag. Eine breite Entfaltung, Bergtauglichkeit und höhere Zuladung mit bis zu 4 Packtaschen war somit Pflicht. Schnelles Falten und winziges Packmaß waren nicht so wichtig.
Die Frage Alu oder Stahl beim Rahmen war für mich damals nicht sooo entscheidend. Die bruchgefährdeten Komponenten (Vorbau, Lenker, Stütze) beim Faltrad sind ohnehin meist aus Alu. Aber das wichtigste Teil - der Rahmen - hat beim Tern, jedenfalls theoretisch, alle positiven Voraussetzungen, um lange zu halten und er versprach eine hohe Grundsteifigkeit. Gerade das Stahl Dahon (also die Speed Baureihe) hat ein ausgesprochen zierliches Rahmengelenk und ist daher theoretischer auch anfälliger für Faltgelenkprobleme am Hauptrahmen, wenn man es intensiv nutzt. In der Praxis scheint das zumindest außerhalb der Vielfahrer kein Massenphänomen zu sein. Denn im Netz gibt es nur spärliche Infos dazu. Die kommen, soweit man das erkennen kann, von Menschen die es lange und häufig einsetzen.
Mich (also mein Speed TR) hat es jedenfalls (im Anfangsstadium) erwischt. Ob das ein Einzelfall war, kann ich natürlich nicht beurteilen. Bisher war ich mit dem Speed TR hochzufrieden. Sowohl beim Einkaufen, auf dem Weg zur Arbeit und auf zahlreichen Radtouren hat es sich tapfer geschlagen. Die entsprechenden Lobeshymnen kann man in meinem Speed Tr Thread nachlesen. Der Hinterbau ist bei hoher Gepäckzuladung stabiler als der des Dahon Mü, das ich vorher fuhr. Noch macht sich das Spiel im Gelenk (bei hoher Vorspannung des Verschlusses) nur bemerkbar, wenn man auf den Rahmen drückt oder sich auf den Sattel setzt. Beim Fahren selbst stört es noch nicht. Aber ich fürchte, wenn ich es weiterhin derart intensiv nutze, wird das nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Und so bekommt es eben einen würdigen Nachfolger und darf sich, bis auf gelegentliche Einkaufstouren und Fahrten mit meinen Gästen, ausruhen. (Betreffs der Nachfragen - klar, versuche ich dem Herrn Doktor Hon einen neuen Rahmen abzuschwatzen. Ob es gelingt, werden wir sehen)
Hier noch mit der alten Sattelstütze http://abload.de/image.php?img=img_0377jrs8h.jpg
Das Tern ist um einiges teurer als das Dahon Speed seinerzeit. Und es kommt, obwohl es so angepriesen wird, im Verkaufszustand so gar nicht als Reiserad daher. Ihm fehlen (mindestens): gescheites Licht, richtige Klingel, vernünftige, haltbare Pedale, für große Gepäcktaschen nutzbare Gepäckträger, vernünftige Bremsen, und ein gescheiter Lenkergriff, der mehrere Griff-Positionen zulässt.
Man muss also, wenn man das Rad (natürlich mit meinen ganz persönlichen Ansichten von Nutzbarkeit) ernsthaft als Reise- und/oder belastbares Alltagsrad nutzen möchte, noch mal so grob um die 400 Euro investieren.
Für eine Lenkertasche ist am Lenker und an der Lenksäule (im Gegensatz zum Dahon) kein gescheiter Platz. Für den Klick-Fix Caddy (die "Rohrschelle" mit Klick Fix Halter) würde es recht eng, zwischen Andros Vorbau und dem hoch bauenden Falthebel (der aber genau deshalb gut zu greifen ist).
Also hab ich den rahmenfesten Halter in Betrieb genommen und einen Tern "Luggage Truss" mit abschließbarem "Klickfix" Lenkertaschenhalter montiert. Mit 42 Euro erscheint der recht teuer. Das täuscht, wenn man bedenkt, dass alleine ein abschließbarer "Klickfix" Lenkertaschenhalter im Laden um 26 Euro kostet. Der Vorteil des Tern Lugagge Truss, gegenüber den hauseigenen Klickfix Lösungen ist, dass er höher baut als diese. Taschen und Körbe somit nicht so tief hängen.
Hier zu sehen: http://abload.de/image.php?img=img_0474ays1q.jpg
Kleine Info am Rande: Laut Auskunft von "Marine Sales" hat der scheinbar baugleiche Dahon "Lugagge Truss" einen anderen Adapter, der nur an die eigene Dahon Lenkertasche passt und nicht an "Klickfix" kompatible Taschen.
Zusammen mit dem Tern eigenen Low Rider namens "Spartan Rack" ergibt sich eine vielfältige Mitnahmemöglichkeit von Gepäck. Im Gegensatz zu Dahons eigenem Frontgepäckträger (der am Speed Tr verbaut ist) stören sich die beiden nicht, weil der Spartan Rack tiefer baut. (aber 2 Kg weniger Last verträgt). Die Ablage oben auf dem Frontgepäckträger von Dahon hab ich so gut wie nie genutzt, daher kann ich beim Tern leicht darauf verzichten.
Der Klick-Fix Halter am "Luggage Truss" kann auch eine (schaufelartige) Platte namens "Kanga Rack" aufnehmen - auf dem man mit seinem Gurtsystem jede Art von Rucksack festschnallen kann. Alle Klick-Fix kompatiblen Sachen passen, so auch meine Ortlieb-Lenkertaschen und der Lenkerkorb. Da oberhalb des Rahmenadapters, dank des anderen Kabelbaums am Tern, nichts im Weg steht, wäre grundsätzlich auch die Montage des Bromptonadapters denkbar. Das schied bei mir von vornherein aus, weil ich jede Menge Klickfix Zubehör habe und alle Brompton Taschen damals zusammen mit meinem Brommie verkauft hab.
Hinten habe ich mich für einen "Racktime Addit" Gepäckträger entschieden. Der Dahon "Tour Rack" ist in schwarz nur schwer zu bekommen und die Farbe nicht besonders haltbar. Der Racktime Träger scheint mir stabiler zu sein. Er baut ca. 1cm höher als der "Tour Rack". Beide haben eine zweite tiefer liegende Reling und eine geschützt liegende Position für das Rücklicht. Beim Dahon "Tour Rack" müsste ein gewöhnliches Rücklicht jedoch mit einem Zwischenstück tiefer gesetzt werden, weil es sonst nur die Strebe anstrahlt. Sonst passt dort nur das Original Batterielicht, weil es die Linse unten hat.
Der Racktime Träger konnte interessanterweise ohne jede Änderung montiert werden. Wären die vorderen Befestigungen 3 mm kürzer gewesen, hätte ich andere bestellen müssen. Wären sie 4mm länger gewesen, hätte ich sägen müssen. So musste ich nur schrauben.
Als Pedale hab ich mich für Wellgo Steckpedale entschieden und gleich die City und die Trekking- Pedale gekauft. Sodass ich nun, je nach Schuhwerk, zwischen Gummipedale und profilierteren Käfigpedale wechseln kann. Gefällt mir bisher besser, als die MKS Steckpedale mit ihren beiden asymmetrischen Seiten. Das Stecksystem selbst bedient sich leichter. Hin und wieder klemmt es ein wenig, beim Entfernen.
Von den Dahon/Tern Promax Bremsen war ich noch nie begeistert. Beim Tern waren sie zumindest funktionsfähig und sauber verarbeitet. Beim Speed Tr war das damals anders. Ich hab sie trotzdem gleich vor der ersten Fahrt gegen Shimano Deore XT V - Bremsen getauscht. Damit bremst das Tern so, wie ich es von meinen anderen Rädern gewohnt bin.
Auch Tern nutzt diese seltsame Mini Klingel - sie wurde gegen eine "Charly" aus dem Hause "Mounty Special" getauscht - den großen lauten Bruder von „Billy“. Im Vorderrad rotiert nun ein SON XS und speist über die Schmidtsche Koaxialleitung zurzeit eine Lichtanlage aus Edelux Scheinwerfer und BuM Toplight Line Plus Rücklicht. Der Scheinwerfer ist an der entsprechenden Öse vorn am Lowrider-Bügel befestigt. Da ich im Stadtverkehr mehr Rücksichtnahme durch Autofahrer erlebe, wenn ich mit „Tagfahrlicht“ unterwegs bin, überlege ich ob ich dort den neuen Luxos B von BuM montiere. Der würde jedoch eine andere – eigene – Befestigung erfordern, weil er sonst übersteht und im Alltag bruchgefährdet wäre.
Mit einem Ständer hinter dem Tretlager werde ich mich wohl auch nie anfreunden können. Auch wenn das Rad damit bisher stabil steht. Beim rückwärts rangieren nervt es einfach, wenn man den jedes Mal vorher einklappen muss. Also hab ich stattdessen einen im Keller vorrätigen Hinterbauständer (Humpert X-Act 26 Zoll – „mit gekürztem Bein“) montiert.
Nach mehreren Probefahrten über Stock und Stein mussten (jedenfalls für mich) die Kontaktstellen besser werden. Also wurden weichere Griffe mit Hörnchen (Ergons) montiert und meine Lieblingsfedersattelstütze (die Cane Creek Thudbuster LT) montiert.
Die Cane Creek Stütze ist durch einen kleinen kunststoffummantelten Stahldraht gegen „Spontanklau“ geschützt. Der dient auch gleich mit als Endanschlag für die richtige Auszugshöhe. Der Draht führt durch das Loch, wo ursprünglich der Radständer am Tretlager befestigt war. Eine alte Kettenblattschraube verjüngt das Loch so, dass man ihn unten mit einer (alten) Lochschraube einer Schutzblechhalterung (SKS) einspannen kann. Dadurch kann man den Draht ohne Probleme in der richtigen Länge einspannen. Wer so was (mit einem 7 mm Steckschlüssel) aufschraubt – der kneift auch den Draht durch. Ein richtiger Diebstahlschutz lässt sich an der Stelle eh nicht verwirklichen, wenn man noch mit vertretbarem Zeitaufwand losfahren möchte.
So sieht es zur Zeit aus: http://abload.de/image.php?img=img_0473s8scz.jpg
Da ich zu der Zeit noch die korrekte Sattelhöhe erprobt habe, war der Draht noch nicht gespannt.
Das hartnäckige Knacken - irgendwo im Lenkbereich - rührte hauptsächlich vom Faltgelenk vorn. Dieser Hinweis http://www.ternbicycles.com/support/tec ... ion-physis kam aus dem Tern Forum und half auch in meinem Fall sofort. Kann ich nur empfehlen. Was die Geräuschortung am Fahrrad angeht hab ich mich zum x-ten Mal geirrt. Ich war fest davon überzeugt, dass es am Andros Stem selbst knackt.
Die Schaltschritte des Neos Schaltwerkes laufen entgegen gesetzt zu denen der Dual Drive, was mir entgegen kommt, weil sie der Schaltrichtung an meinen Rohloff Rädern entspricht. Die Schritte sind kürzer als beim SRAM X7 Schaltwerk (am Dahon Speed Tr), was ich erst mal unangenehmer finde. Die Schaltung selbst braucht höhere Bedienkräfte. Ob das an der sehr gelungenen Tern Verkabelung (nach Velowerk) oder an der Schaltfeder liegt, kann ich nicht feststellen.
Die Sattelklemme am Tern (Syntace) sieht sehr edel und aufgeräumt aus. Im Gegensatz zur "Turtle Neck" am Dahon liegt der Schlitz hinten, sodass der Fahrtwind keinen Staub rein bläst. Auch mich hat zunächst eine rutschende Sattelstütze geärgert. Die Lösung war aber recht einfach und eure Schilderungen hier im Forum haben mich dann auf die folgende Idee gebracht:
Man kann die Sattelklemme im geöffneten Zustand einfach abziehen. Und kommt so an die Hülse, welche man einfach etwas zusammendrückt und sie ebenfalls raus zieht. Ich habe an der Hülse außen, oben (auf der Seite, die mit dem Rahmen Kontakt hat) über den vollen Umfang einfach eine Lage Alu-Klebeband aufgeklebt. Bekommt man im Baumarkt. Den Kleber abbinden lassen (so 2 Stunden) und die Hülse wieder eingeschoben. Alu Klebeband wird nach meiner Erfahrung (im Gegensatz zu Tesa und Co ) nicht aufgerieben und gibt kaum nach. Nach kurzer Probefahrt kam noch eine zweite Lage hinzu. Seitdem hält die Stütze und rutscht nicht mehr. Die Reibfläche des Exzenter-Hebels hab ich gefettet, damit er sich leichter bedient.
Die Originaldaten sind ja auf der Tern Homepage nachlesbar. Sie aufzuführen erspare ich mir.
Was man nicht so auf den ersten Blick sieht:
Am Speed Tr war das bei mir kein Problem, aber Tern verbaut hier vorsorglich und serienmäßig eine Kettenführung am Kettenblatt um Abspringen zu verhindern.
Das Tern kann man prima tragen. Dadurch, dass sich das Rahmenrohr hinter dem Gelenk teilt, ergeben sich vor und hinter dem Sattelrohr zwei wunderschöne Punkte zum Anfassen (je nachdem wo gerade aufgrund der Beladung der Schwerpunkt liegt), die weder durch Schrauben, noch durch Schaltseile verbaut sind. Anders als beim Dahon Mü, läuft das Rohr unten auch nicht so spitz zu, dass es drückt.
Die gesamte Optik ist stimmiger (als beim Dahon Mü oder beim Speed TR). Das Rändelrad an der Sattelklemme steht nicht über, die Klemme hat keine tausend Riffeln, in denen sich der Schmutz festsetzt. Der T-Stem (also der Lenkerschaft) hat zwei farblich passende Abschlusskappen. Die Tern -Griffe (die mir zu hart sind) sind verschraubt und nicht verklebt. Die normale Sattelstütze hat eine Höhenskala, was die Ausrichtung erleichtert.
Die Griffe für die Faltgelenke liegen nicht vollflächig und eng am Rahmen (was sie unauffällig machen würde, aber auch die Handhabung erschwert), sondern liegen mit einer Kante am Rahmen und laufen dann hinter dem Rahmenrohr frei weiter. Sodass man einerseits nicht selbst (oder ein Ast) versehentlich dran kommt, sie aber andererseits sehr gut fassen kann.
Heute, nach ca. 200 Km Probefahrt könnte ich subjektiv nicht sagen, ob der Rahmen und der Vorbau wirklich fühlbar steifer ist, als jener des Speed Tr. Wenn es so sein sollte, dann spielt sich das in Dimensionen ab, für die ich nicht feinfühlig genug bin. Wobei mein Speed auf 50er Big Apple rollt und das Tern auf 42er Marathon Supreme, was den direkten Vergleich erschwert.
Bei Lenkerschaft/Vorbau bilde ich mir ein einen Unterschied zu bemerken. Der flext wirklich noch weniger als jener beim Speed, den ich persönlich aber schon für steif genug halte. Er hat selbstverständlich immer noch mehr Spiel als ein kurzer dicker Vorbau am 26er MTB oder Reiserad mit fettem Lenker. Das wird man auch nie mit vertretbarem Gewicht/Aufwand ändern können, so lange dort ein Faltgelenk verbaut wird.
Die ersten Erfahrungen mit dem Rad haben für mich ergeben, dass es prima fährt. Ans Falten muss ich mich noch gewöhnen. Der Magnetverschluss am Rahmen taugt nicht. Nachdem mir das Rad jetzt mehrfach beim Tragen auseinander geklappt ist, hab ich den Magneten und den Gegenhalter abmontiert, bis mir eine gescheite Lösung einfällt. Im engen Treppenhaus hätte es beinahe die Leuchte beim unfreiwilligen Ausfalten zerlegt. Einstweilen muss es also der gute alte Gummispanngurt mit Haken aus dem Autozubehör tun.
Fortsetzung (+ weitere Bilders) folgt………..
Gruß
Udo