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Und schon wieder ein toter (?) Radfahrer

allgemein zum Thema Fahrräder
bikeingold
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Und schon wieder ein toter (?) Radfahrer

Beitrag von bikeingold »

Abermals ein Abbiegeunfall mit LKW-Beteiligung.
Aber Totewinkelspiegel für alle und sofort - nö, das ist doch wirklich nicht nötig :evil:
Und überhaupt - Radwege sind nur zum Schutz der Radfahrer. :evil:
Wann lernen die das endlich - Radwege sind Sch*!

http://www1.wdr.de/themen/infokompakt/n ... t7012.html

Ich wünsche der Radfahrerin ("lebensgefährlich verletzt") dass sie wieder auf die Beine kommt, so sie überlebt hat.

Grüße
bikeingold
Motte
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Re: Und schon wieder ein toter (?) Radfahrer

Beitrag von Motte »

Schon in meiner Kindheit gab es den Spruch: "Ampel auf dem Schulweg erst ab drei toten Kindern"

Daran hat sich wenig geändert.

Die sofortige Aufhebung aller Radwege wäre ersten gar nicht im Sinne vieler Radler und würde an der Gefährlichkeit auch nur wenig ändern - dann werden eben schnelle Fußgänger und Kinder auf Rädern oder Roller erlegt. Es ist die verdammte Pflicht derer, die abbiegen entsprechend aufzupassen und Vorsorge zu tragen alles zu sehen was im Wege sein könnte. Ich kann als Radfahrer auch keinen Fußgänger umnieten und darauf verweisen, dass meine Bremsen zwar die vorgeschriebene Verzögerung liefern, aber diese eben nicht reicht.
vmax
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Re: Und schon wieder ein toter (?) Radfahrer

Beitrag von vmax »

Motte! Also ich bin zb. auch Motorradfahrer, wenn ich so unterwegs bin rechne ich immer mit Fehlern der anderen, denn ich weiß genau, mache ich einen oder übersehe den Fehler eines anderen bin ich hinüber, da kann ich mich tausendmal drüber aufregen, es ist einfach so.... das Auto ist einfach besser geschützt,
und die Fahrer fahren dementsprechend, im übrigen fahre ich auch Auto,wenn ich mir anschaue wie einige Fahrradfahrer die Regeln übertreten,(ich mache das mit dem Fahrrad hin und wider auch) wundert mich die eine oder andere Statistik nicht.

Tipp für vorsichtigeres Fahren auf Deutschen Straßen: schau auf einschlägige Portale für Verkehrsunfälle,
wer sich das regelmässig anschaut,fährt automatisch vorsichtiger......
Motte
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Re: Und schon wieder ein toter (?) Radfahrer

Beitrag von Motte »

Wir wissen ja nicht, was genau passiert ist. Ich möchte aber ohne dieses Wissen nicht einfach dem Radler eine " moralische Teilschuld" zusprechen. Mangelnde Fahrdisziplin haben (gefühlt) 90% aller Lieferwagenfahrer auch.

Hier im Ruhrgebiet wird mehrheitlich nicht "geblinkt" vor dem Abbiegen. Da hast Du ganz oft überhaupt keine Chance zu erkennen, dass ein KFZ dir gleich die Vorfahrt nimmt.

Wenn ich eine Situation nicht erkennen kann, dann darf ich nicht fahren. Dann muss ich mich notfalls einweisen lassen. Das ist beim Ausfahren aus Grundstücken und beim Rückwärtsfahren Stand der Rechtsprechung. Termindruck und "machen doch alle so" zählt dann nicht. Von daher ist bei mir der Abbieger vorrangig in der Pflicht - denn der ändert seine Fahrrichtung. Wenn ihm eine Hilfseinrichtung zu teuer ist (bei 200.000 Euro Neupreis eines LKW eher unwahrscheinlich) - dann darf er an solchen Stellen eben nicht abbiegen.
bikeingold
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Re: Und schon wieder ein toter (?) Radfahrer

Beitrag von bikeingold »

Hi,

heute nach 4 Wochen Urlaub wieder zur Arbeit gemußt :(

Von Bahnhof Köln-Mülheim Richtung Höhenhaus auf der Fahrbahn mit ca. 0,5m Seitenabstand zum Bordstein und etwas mehr zu geparkten Autos gefahren. Auf dem Abschnitt gibt es keinen Radweg. Ein Autofahrer hat mich überholt und auf meiner Höhe dann nach rechts gezogen bis ich auf den Gehweg ausweichen musste. An einer anderen Stelle in Vingst (ebenfalls ohne Radweg) die gleiche Situation. Musste auch wieder auf den Gehweg ausweichen, sonst wäre ich gegen den Bordstein gekommen und gestürzt. Beide Fahrer haben dann noch angehalten, sind ausgestiegen und in meine Richtung gelaufen. Beide male konnte ich GsD "Fersengeld" geben.

Der eine war ein Mitbürger mit Migrationshintergrund der eine "Ische" mit im schicken neuen VW EOS hatte - wollte wahrscheinlich zeigen, was für toller Kerl er ist. Okay, sorry, mieses Vorurteil, aber.... Der andere war son Macker - Bodybuilderfigur, Anzug, niegelnagelneuen 5er BMW, ebenfalls augenscheinlich mit Migrationshintergrund. Füllte sich wahrscheinlich genötigt, weil er in einer Tempo 30 Zone mit 25 hinter mir herfahren musste.

Sch* ist das trotzdem. Bin mir keiner Schuld bewusst. Habe keine roten Ampeln mißachtet, .... einfach nur Radgefahren. Ich war ja schon soweit meinen Falter verkaufen zu wollen wegen des Aggressionslevels in Köln, aber damit verlängert sich mein Arbeitsweg auf min. 1,5 Std./Strecke. Das habe ich auch nicht lange ausgehalten. Insofern war ich eigentlich ganz froh, dass der Käufer kurzfristig abgesprungen war.

Jedenfalls habe ich ab sofort CS-Gas dabei und werde einer solchen Konfrontation nicht mehr aus dem Weg gehen! Mittelfristig bleibt aber wohl nur mir einen neuen Job in einer anderen Stadt zu suchen - so extrem wie in Köln habe ich das noch nirgends erlebt. Und morgens mit dem Gedanken "Och nö, nicht schon wieder in diese Drecksstadt Köln, nicht heute, nicht ich,..." aufzuwachen und dann doch loszuziehen - weil:Irgendwo muss das geld ja herkommen - kostet auch mächtig Energie, dass kann ich euch sagen. das ist Köln - keinen Bock mehr drauf, aber so was von nicht!

Na ja, ...
Ingo
vmax
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Re: Und schon wieder ein toter (?) Radfahrer

Beitrag von vmax »

Köln ist doch eigentlich eher von entspannteren Menschen besiedelt.......ist noch immer gut gegangen,
usw.



Das ist auch keine Lösung....

"Jedenfalls habe ich ab sofort CS-Gas dabei und werde einer solchen Konfrontation nicht mehr aus dem Weg gehen!"

Außer bei akuter Gefahrenabwehr, es gibt doch eine Art konflikttraining, dort wird ua. natürliche Autorität
geübt.
TomK
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Re: Und schon wieder ein toter (?) Radfahrer

Beitrag von TomK »

Krass - sowas habe ich noch nie erlebt und ich lebe ja auch in Köln.
bikeingold
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Re: Und schon wieder ein toter (?) Radfahrer

Beitrag von bikeingold »

vmax hat geschrieben:Köln ist doch eigentlich eher von entspannteren Menschen besiedelt.......ist noch immer gut gegangen,
usw.
1. Nicht auf der Schäl Sick - da löppt gefühlt 80% Pack rum. Sagen selbst Kollegen die dort geboren wurden und seit >20 Jahren leben (und liebendgerne in anderen Stadtteilen wohnen würden wenn es denn bezahlbar wäre)
2. In Köln wurden in 2010 und 2011 von den Boulevard-Medien (Express, KSTA) mit Unterstützung der Polizei eine regelrechte Hasskampange geführt. Hatte wir hier glaube ich auch irgendwo mal angesprochen im Forum.
Entsprechend ist besonders auf der Schäl Sick das Klima vergiftet. Leider ist mein Arbeitsplatz auf der Schäl Sick in Porz.
vmax hat geschrieben: Das ist auch keine Lösung....

"Jedenfalls habe ich ab sofort CS-Gas dabei und werde einer solchen Konfrontation nicht mehr aus dem Weg gehen!"

Außer bei akuter Gefahrenabwehr, es gibt doch eine Art konflikttraining, dort wird ua. natürliche Autorität
geübt.
Da mir das ja leider in Köln schon mehrfach passiert ist (und immer wenn ich mit dem Falter unterwegs bin; aber noch nie wenn ich das Reiserad gefahren bin) - gibt es da eventuell ein Zusammenhang zwischen "Kleinrad" und Aggression? Kein Ahnung.

Jedenfalls kann und will ich es auch nicht mehr hinnehmen dass mir irgendwelche Vollpfosten meine Rechte beschneiden. Das Ausweichen auf den Gehweg, das "kuschen" vor deren Aggression - super die A* haben ein Erfolgserlebnis und ich steh wieder wie der letzte Depp dar. So ein Erlebnis beschäftigt jedenfalls mich tagelang - Was habe ich eventuell falsch gemacht, hätte ich anders reagieren können, schon wieder "Schwanz eingezogen", ...

Erste Lösung für mich:

Problem meiden:
a. Also neuer Job in anderer Stadt. Geht nicht weil,ich kann derzeit krankheitsbedingt nicht so ohne weiteres wechseln. Neuer Job muss ja auch erstmal gefunden werden, und bei meinem aktuellen AG wissen sie um meine Erkrankung und nehmen weitgehend Rücksicht.
b. Also Verzicht aufs (Falt-)Rad für den Arbeitsweg. Geht nicht weil; verlängert denselben um 1/3 auf 3 Std./Tag - das ist mehr als ich akzeptieren kann und will nur weil immer mal wieder irgendwelche unreifen Macker ihr Auto als Waffe missbrauchen. _Die_ machen doch Fehler, nicht ich, da muss man doch eigentlich ansetzten, oder nicht?

Zweite Lösung:
Weitermachen wie bisher und wenn das nächste mal jemand aussteigt und Stress macht gibt es eben eine Ladung CS in die Fresse und dann die Polizei rufen. Außer gut trainierter Beine sieht man mir an, dass ich nicht wirklich stark bin. Bin auch tendenziell eher kurz geraten und meine Stimme ist in Stresssituationen eher Richtung "Hohes C" :oops: - da hat sich nichts mit "natürlicher Autorität". Und unter diesen Umständen nimmt man mir die Notwehr und den Gebrauch von CS auch locker ab. Das muss der Autofahrer erstmal erklären wie ich es als Radfahrer geschafft habe ihn als erstes anzugreifen, und ein Auto anzuhalten, auszusteigen und auf eine Radfahrer zuzurennen - wenn man das nicht als Bedrohung interpretieren kann weiß ich nicht.

Die erste Lösung würde mir auch besser gefallen, entspricht auch eher meinem Naturell - bloss keinen Streit, aber wie gesagt...

Grüße
bikeingold
bikeingold
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Re: Und schon wieder ein toter (?) Radfahrer

Beitrag von bikeingold »

TomK hat geschrieben:Krass - sowas habe ich noch nie erlebt und ich lebe ja auch in Köln.
Ich auf der Schäl Sick leider mittlerweile schon mehr als ein halbes Dutzend mal (in 2,5 Jahren die ich dort radfahre)

Selbst in HH habe ich das nicht so schlimm erlebt wie in Köln. In HH sind die Radwege in einem erbärmlichen Zustand, die Radverkehrsführung voll daneben aber Aggression von Autofahrern gegen mich habe ich dort nie gehabt! Dabei bin ich da monatelang im dichten Berufsverkehr quer durch den Freihafen. Okay, im Bereich der Shell auf der Veddel die LKWs haben manchmal arg dicht überholt aber nie vorsätzlich wie ich das heute (mal wieder) in Köln erleben musste.

Und HH wird ja gerne als die Horrorstadt für Radfahrer geschildert.

Grüße
bikeingold
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Re: Und schon wieder ein toter (?) Radfahrer

Beitrag von alterfalter2 »

@ bikeingold

"Und HH wird ja gerne als die Horrorstadt für Radfahrer geschildert."

..ganz so schlimm empfinde ich das nicht, obwohl ich immer wieder brenzlige Situationen erleben muß. Ich fahre seit gut 30 Jahren mit dem Faltrad durch Hamburg zur Arbeit, zwischendurch auch immer mal unter Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel für Teilstrecken. Inzwischen radele ich 28km aus dem Westend in die Innenstadt und nachts wieder zurück, habe mir dafür eine relativ ruhige Wegstrecke gesucht, die etwas länger ist, als der direkte Weg - das funktioniert gut. Die Radwege sind leider oft miserabel in der Oberfläche und sehr eng. Trotzdem bleibe ich hin und wieder auf dem Radweg, obwohl ich wesentlich schneller auf der Straße vorankäme, einfach deshalb, weil der Verkehr zu dicht ist und bei Stau auf der Straße der Radweg frei. Es gibt aber immermal wieder Autofahrer, die extrem dicht überholen. Dagegen hilft nur, so weit in der Straßenmitte zu fahren, daß der Überholende auf die Gegenspur fahren muß, um vorbei zu kommen und sich nicht bei Gegenverkehr am Radfahrer vorbeiquetschen kann. Das erzeugt manchmal Frust beim Autofahrer, zumal dann - wenn er an der nächsten Ampel stehenbleiben muß, während ich weiterradeln kann (auf den Radweg gewechselt). Dann rechne ich schon mal mit einer eher aggresiven Fahrweise.. und bleibe auf dem Radweg. Außerdem versuche ich beim Abbiegen direkten Augenkontakt zum nachfolgenden Fahrer aufzunehmen und deutlich Zeichen zu geben, meist wird das entsprechend wahrgenommen.
Ich hatte bisher nur zwei heftige Unfälle mit dem Rad unter Beteiligung von Auto / LKW-Fahrern und hatte beide Male Glück, hoffe, das bleibt dabei.. ..und trage seitdem Helm und! Handschuhe, auch wenn ich "nur mal kurz" etwas besorgen möchte.

Gruß TIL
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