Re: Promillegrenze für Radfahrer
Verfasst: Fr Aug 29, 2014 3:21 pm
Ich verrate dir mal ein Geheimnis. Du "verwirrst" hier ständig ganz viele. Es hilft nur nicht, dich darauf hinzuweisen.Pibach hat geschrieben:Ich glaub ich hab Dich verwirrt.
Wie ich schon die ganze Zeit schreibe: ja, ich sehe das anders. Dir gelingt es nicht, zwischen dem erstmal neutralen Fakt, dass es einen Unfall gab und den Folgen (Personenschaden) zu unterscheiden. Das Zustandekommen des Unfalls hat aber eventuell ganz andere Ursachen als die Schwere der Folgen. An beidem kann man arbeiten.Wenn sich z.B. ermitteln lässt, dass wenn weniger Autos fahren auch weniger Personen verunfallen, folgt daraus ganz schlicht, dass Autos irgendwie eben genau die entsprechende Risikodifferenz einbringen. Sie sind also die Ursache. Genauso wie der Stier die Ursache für einen toten Matador ist. Oder siehst Du das anders?
Ich sehe nicht, das Verursachung irgendwie mit "Schuld" belegt wäre. Aber darum geht es gar nicht. Es geht darum, dass man getrennt sowohl über die Entstehung der Unfalls als auf über die Ursachen für die Schwere der Unfalls nachdenken kann (und IMO auch sollte).Man könnte das also auch "verursachen" nennen, dieser Begriff ist aber (unglücklicher Weise) bereits durch schuldhafte Verursachung belegt, bzw. führt oft zu Mißverständnissen. Es spielt dabei aber für das erhöhte Risiko keine Rolle, ob dessen Erhöhung konform oder nicht konform mit irgendwelchen Maßstäben von Schuld einher geht. Siehe Stiere im Verkehr.
Du hast bisher praktisch argumentiert, dass eine Diskussion der Verhaltensweisen unsinnig wäre und es nur auf die Schwere der Wirkung ankäme. Aber schön, dass wir uns da endlich einig sind.Selbstverständlich steht das eingebrachte Risiko im Zusammenhang mit den Verhaltensweisen der Teilnehmer. Man kann also sowohl an der Zahlenverhältnissen als auch an den Verhaltensweisen was ändern. Ob das eine oder das andere erfolgsversprechender ist, kann man diskutieren. Das kommt auch stark darauf an, mit welchen Mitteln man auf diese Faktoren einwirken möchte und wie stark das dann tatsachlich wirkt.
Über Unfallursachen zu diskutieren und dabei festzustellen, dass auch das Verhalten der Radfahrer Unfallursache sein kann führt nicht zwingend dazu, die Radfahrer stärker zu beregeln, auch wenn viele Politiker auf alle Probleme gern mit mehr Regeln reagieren. Es kann aber dazu führen, sinnvolle Maßnahmen zu ergreifen.Meine Hypothese lautet dabei: Durch Beregelung von Radfahrern reduziert man im wesentlichen nur deren Quote und der daraus resultierend negative Effekt auf die Verkehrssicherheit übersteigt wohl denkbare positive Effekte durch Änderung der Verhaltensweisen bei weitem.
Mac