Moin Raimund,
ich würde sagen, dass es in deinem Fall wohl eine Fehlbedienung war. Ob von Dir, oder ob Du nur das Opfer das Vorbesitzers bist, der das schon so ausgenudelt hat, kann ich aus der Ferne nicht sagen. Bei einem intakten Dahon merkt man schon recht deutlich, wenn man eine V-Clamp so falsch schließen will. Erstens geht es nur mit sehr deutlichem Widerstand und zweitens fällt auf, dass die Klammer dann deutlich schräg steht oder vor schaut und nicht bündig abschließt.
---------------------------------------------------- ich mach hier mal einen deutlichen Trennstrich, damit Raimund das Folgende nicht auf sich bezieht.
Allgemein gilt:
Eine Fehlbedienung kann bei jeder Schnellklemmvorrichtung vorkommen. Auch beim Auto, wenn ich die Motorhaube nicht korrekt schließe. Es gibt Konstruktionen, da wird es etwas schwieriger sie falsch zu bedienen. Die mit einer Schraube zu klemmende V förmige offene Klappe, wie sie früher an meinem Batavus verbaut war, würde ich dazu zählen und auch den Verschluss beim Brompton. Schließe ich die nicht sorgfältig, geht das Scharnier nicht gleich auf, sondern nur das Gelenk kaputt. Beide bekommt man aber auch kaputt, wenn man sie hinreichend falsch bedient. Dann schiebt die V Klemme, bei der ersten größeren Belastung des Rahmens, die defekte Flügelmutter zurück und das Gelenk kann auffalten.
Ich hab an anderer Stelle mal erwähnt, dass das Kniehebelprinzip der Tern Verschlüsse da etwas sicherer gegen Fehlbedienung als die Dahon Verschlüsse ist.
Bei einem gut gepflegten Faltrad sollten die Scharniere richtig schließen, wenn man sie korrekt bedient. Eines sollte aber jedem klar sein. Bei
jedem Faltrad sind die Verschlüsse ein potentieller Schwachpunkt. Schwachpunkt in dem Sinne, dass hier etwas im alltäglichen Gebrauch geöffnet und geschlossen wird. Und das sachgemäße Verschließen beim Fahren „lebenswichtig“ ist. Als Benutzer muss dort besonders sorgfältig vorgehen. (Hier liegt auch ein grundsätzliches Risiko, wenn zu junge Kinder ein Faltrad fahren).
Darüber hinaus muss man oft bewegte Teile „warten“ – also regelmäßig nachschauen ob noch alles sicher funktioniert. Und bei den Gelenkverschlüssen muss man sich regelmäßig um die Vorspannung der Verschlüsse kümmern (steht deshalb ja auch in der Bedienungsanleitung) Das gilt auch für das normale Rad, wenn dort Schnellverschlüsse verbaut sind (z.B. am Vorbau oder der Sattelstange).
Der Hersteller kann es einem dabei leicht oder schwer machen. Da stehen sich dann in den meisten Fällen "Umständlichkeit beim Verschließen" und "Risiko bei Fehlbedienung" gegenüber. Mein Lenkerscharnier am Timor hat z.B. neben einem Schnellspanner, der das Gelenk klemmt einen gefederten Sicherungsstift, der immer zusätzlich betätigt werden muss. Schließt man den Schnellspanner nicht richtig, schlabbert der Lenker zwar ziemlich – kann aber nicht umklappen. Auf der anderen Seite dauert das Umlegen der Lenksäule länger und erfordert mehrere Handgriffe. Darüber hinaus ist das ganze Gelenk entsprechend groß und schwer.
Leute, die Fahrräder für eine Sache halten, die man billig kauft und dann ohne weitere (vom Ketten schmieren und Luftpumpen mal abgesehen) Zuwendung 10 Jahre fahren kann, werden mit einem Faltrad sicher früher oder später, massive Probleme bekommen. (egal welche Marke sie wählen). Mit ein Grund, warum ich möglichen Fehlern gerne auf den Grund gehe. Denn aus dem Fehlverhalten eines „rücksichtslosen Grobmotorikers“ (-
Vorsicht Übertreibung -) kann ich für mich überhaupt keine Konsequenzen ableiten.
Außer ihm niemals mein Rad zu leihen.
