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Re: Gefahrenstellen in Berlin

Verfasst: So Feb 22, 2015 2:40 pm
von berlinonaut
Pibach hat geschrieben:Wo soll da Platz sein?
Eine Radspur würde die rechte Fahrbahnspur (Busspur) kosten.
So sieht es da aus:
FlashAnnotate.jpg
Ich fahr übrigens auch oft am Herrmannplatz lang, allerdings meist den Knick Hasenheide/Kottbusser Damm.
Das hilft natürlich total viel. Also: Fahr einfach mal da lang und guck Dir die Situation an. Ich tu das nahezu täglich und weiss daher, dass da mehr als hinreichend Platz ist und muss mich dazu nicht auf Mutmassungen und Google Streetview beschränken. Wobei in dem von mir verlinken Staellitenbildausschnitt ja schon sehr deutlich wird, dass da kein Platzproblem ist. Die Markierung sollte ja auch erst da anfangen, wo der benutzungsflichtige Radweg beginnt (kann man auf Deinem Ausschnitt erkennen). Kein Problem mit der Busspur.

Zur Einordnung für die Nichtberliner hier noch der Kartenausschnitt von OpenStreetMap:

http://openstreetmap.de/karte.html?zoom ... ers=0B00TT

Das blau gestrichelte sind die Radwege, das Stück ab Sonnenalle in den Kottbusser Damm ist benutzungspflichtig, auch wenn man geradeaus in die Urbanstrasse möchte.

Re: Gefahrenstellen in Berlin

Verfasst: So Feb 22, 2015 3:01 pm
von Pibach
Wenn man den Radstreifen erst nach der Ampel beginnen ließe, erkennen Autofahrer Dich schlecht (gibt dazu bestimmt eine Empfehlung) und müssten zudem noch paar Meter später auf den rückgesetzten Fußgängerüberweg achten. Nicht ideal.
berlinonaut hat geschrieben:...und weiss daher, dass da mehr als hinreichend Platz ist und muss mich dazu nicht auf Mutmassungen und Google Streetview beschränken.
Solche Sätze einfach verkneifen oder freundlicher formulieren. Ok?

Re: Gefahrenstellen in Berlin

Verfasst: So Feb 22, 2015 5:14 pm
von derMac
Pibach hat geschrieben:Noch mal konkreter zu der Maßnahmenliste. Bei näherem Hinsehen muss ich wieder zurückrudern, also Maßnahmen sind doch meist nebensächlich, unklar oder aufwändig, also kaum ein Quick Fix dabei.
Ich muss auch noch mal zurückrudern, du hast die Liste nicht schon nach 7 sondern erst nach 15 Posts in diesem Thread gelesen. Ich war zu optimistisch, tut mir leid.

Mac, der jetzt weder freundlich noch deeskalierend war, aber es soll hier ja korrekt zugehen

Re: Gefahrenstellen in Berlin

Verfasst: Mo Feb 23, 2015 5:43 pm
von Motte
Als Nichtberliner gucke ich da vermutlich anders drauf.
Aber gleich im ersten Link des ersten Beitrags in diesem Thread lese ich aus den Erläuterungen der Senatsverwaltung zu den Punkten: "worum geht es" und "was geschieht mit den Beiträgen" nicht, dass dort mittelbar oder unmittelbar etwas umgesetzt werden soll. Dort ist als Randnotiz ein Vorschlag an die Verwaltung allenfalls vage angedacht.
Die Einbindung subjektiver Ansichten über Gefährdung im Planungsprozess ist scheinbar noch nicht einmal Mittelpunkt des Projekts - sondern - so lese ich das - einer von vielen Aspekten.
(und Hauptaspekt dürfte sein, dass Berlin, wie andere Kommunen auch, möglichst viele Projekte und Projektmittel der EU abgreift - das erhält Stellen in der Verwaltung und macht sich gut in den Tätigkeitsberichten)

Und wen holt man sich, wenn man als Deutscher lernen möchte, wie Bürgerbeteiligung gehen kann? http://www.rosenstein-stuttgart.de/inde ... 8c5d4a604f :mrgreen:

Re: Gefahrenstellen in Berlin

Verfasst: Mo Feb 23, 2015 6:43 pm
von derMac
@Motte:
Pressemitteilung

Mac

Re: Gefahrenstellen in Berlin

Verfasst: Mo Feb 23, 2015 7:38 pm
von berlinonaut
Ergänzend hier noch die zum Start der Kampagne im November 2013:

http://www.stadtentwicklung.berlin.de/a ... t5104.html
Was geschieht mit den Beiträgen? Alle Beiträge werden nach der aktiven Dialogphase Mitte Dezember 2013 zusammengefasst und ausgewertet. Sie stellen den wichtigen Beitrag zum Erkennen von Problem- und Handlungsschwerpunkten und zur Ableitung von Maßnahmenprioritäten dar, auch wenn sicher nur an ausgewählten Punkten umgehend konkrete Maßnahmen umgesetzt werden können. Darüber hinaus werden die 20 Beiträge mit der meisten Unterstützung besonders intensiv geprüft.

Re: Gefahrenstellen in Berlin

Verfasst: Mo Feb 23, 2015 7:48 pm
von Motte
Mac - Hatte ich vor meinem Beitrag auch gelesen. Und ?
Berlinonaut - ja, das ein Auszug aus einem der Beiträge auf die ich mich bezog.

Könnte es sein, dass die Agitprop-Abteilung des Senats andere Zielvorstellungen hat (te) als die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt?

Denn da hat Berlinonaut ja völlig recht - auch wenn etwas länger dauern sollte (warum auch immer) dann wäre das im Rahmen einer bürgerorientierten Verwaltung zeitnah zu kommunizieren. Wer vor einem Jahr mitgemacht hat und bis heute kein einziges Resultat sieht, der muss sich ja verarscht vorkommen und wird nicht daran glauben, dass da noch etwas in der Pipeline ist.

Bremen braucht wenige Tage um z.B. eine Behelfsauffahrt auf einen Radweg zu basteln, wenn da baustellenbedingt ein Umweg zu fahren ist. Da wird dann einfach (was hier im Ruhrgebiet gänzlich unbekannt ist) eine Teerrampe an den Bordstein gebastelt, damit man da leicht hoch kommt. Die können auch gelbes Teerband sehr schnell verkleben um neue Spuren zu markieren. Das muss da scheinbar nicht durch 7 Lesungen in 4 kommunalen Entscheidungsgremien mit 3 Sondergutachten.

Re: Gefahrenstellen in Berlin

Verfasst: Mo Feb 23, 2015 8:08 pm
von derMac
Motte hat geschrieben:Mac - Hatte ich vor meinem Beitrag auch gelesen. Und ?
Pressemitteilung hat geschrieben:Das bedeutet - und das ist ein positives Ergebnis -, dass der Handlungsdruck an diesen Punkten bereits erkannt ist und in vielen Fällen auch schon direkt in Maßnahmen übersetzt wurde bzw. in naher Zukunft übersetzt wird.
Du schreibst:
Motte hat geschrieben:ich aus den Erläuterungen der Senatsverwaltung zu den Punkten: "worum geht es" und "was geschieht mit den Beiträgen" nicht, dass dort mittelbar oder unmittelbar etwas umgesetzt werden soll.
Ich habe die Pressemitteilung verlinkt, weil da eben seht, dass unmittelbar etwas geschehen soll.

Mac

Re: Gefahrenstellen in Berlin

Verfasst: Mo Feb 23, 2015 9:10 pm
von berlinonaut
derMac hat geschrieben: Ich habe die Pressemitteilung verlinkt, weil da eben seht, dass unmittelbar etwas geschehen soll.
Unmittelbar ist in Berlin eben sehr relativ. Wenn ich nur daran denke wie oft unsere Flughafenattrappe schon unmittelbar vor der Eröffnung stand... :lol:
Das pompöse Verkündigen von irgendwas mit anschliessener Nichtleistung, Totschweigen und empört guckend "nicht-dran-schuld"-Sein und "kein-Problem-erkennen-können" wenn irgendwann doch einer nachfragt ist ein elementares Kennzeichen der Berliner Politik und Verwaltung.

OT: Heute wurde beispielsweise die Kriminalstatistik für 2014 vorgestellt (http://www.tagesspiegel.de/berlin/poliz ... 09420.html). 543.156 erfasst Straftaten - 2013 waren es 503.165 und das war ein sehr deutliches langjähriges Hoch. Was sagt die Polizei dazu?
„Berlin ist keineswegs unsicherer geworden“ sagt Polizeipräsident Klaus Kandt. Die BVG sei schuld, sie habe nämlich 343% mehr Schwarzfahrer gemeldet wegen eines im Vorjahr kaputten Computers ( :lol: ) und verstärkter Kontrollen. Wenn man nachrechet sind das insgesamt rund 27.000 Fälle. Ohne den BVG-Effekt bleiben also immer noch rund 25.000 mehr gemeldete Straftaten als im Jahr zuvor, das seinerseits schon aussergewöhnlich hoch war. Aber soweit denkt schon keiner mehr mit und daher fragt auch keiner mehr nach. Bei offiziellen 3,3 Mio Einwohnern (http://www.berlin.de/berlin-im-ueberbli ... ex.de.html) heisst das mit anderen Worten: Statistisch ist 2014 jeder siebte Berliner Opfer einer gemeldeten (!) Straftat geworden. (Was zugegeben ein wenig polemisch ist, weil es weitere Delikte gibt, die sich nicht gegen konkrete Personen Richten wie etwa im Ausländerrecht.) Da viele Leute eh nix mehr Anzeigen wegen Nutzlosigkeit dürfte die Dunkelziffer erklecklich sein. Wohl auch bei den Fahrraddiebstählen - offiziell wurden 2014 in Berlin mehr als 30.000 Fahrräder gestohlen. Ein echtes Ruhmesblatt...

Allerdings ist der Senat gerade vollauf damit beschäftigt mit voller Aufmerksamkeit Kohle für die Olympiabewerbung rauszuschmeissen - klar dass da andere Dinge zurückstehen müssen. Wobei: Olympia darf man ja nicht sagen, das ist ein geschützer Begriff vom IOC bzw. DOSB (http://www.tagesspiegel.de/berlin/olymp ... 82454.html). Wir schmeissen also Geld raus und können nicht sagen wofür. Das immerhin hat in Berlin eine lange Tradition. :lol: Spruch und Logo haben übrigens 140.000 Euro gekostet (http://www.rbb-online.de/sport/thema/20 ... kannt.html) OT Ende

Persönlich bin ich ja der Meinung, dass ich mit meinen Steuern so was ähnliches wie einen Dienstleistungsvertrag mit Stadt und Staat abgeschlossen habe - vielleicht sollte ich mal anfangen wegen Schlechtleistung die Steuerzahlung zu kürzen oder einzustellen. :D

Re: Gefahrenstellen in Berlin

Verfasst: Di Feb 24, 2015 1:00 am
von Pibach
derMac hat geschrieben: Ich habe die Pressemitteilung verlinkt, weil da eben seht, dass unmittelbar etwas geschehen soll.
Damit sind aber Maßnahmen in Papierform gemeint. D.h. mit dem abgelieferten Leitfaden-Bericht ist das nun erstmal beendet:
Weitere Maßnahmenansätze zur Vermeidung von Abbiegeunfällen wird außerdem der Leitfaden vorstellen, der derzeit erarbeitet wird und der im Sommer dieses Jahres von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz und dem Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur (BMVI) vorgestellt wird. Der Leitfaden "Sicher geradeaus!" ist das Endprodukt des vom BMVI im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplans 2020 geförderten Projekts, innerhalb dem auch der Online-Dialog realisiert wurde.
Darüber hinaus werden die 20 Beiträge mit der meisten Unterstützung besonders intensiv geprüft.
Die sind nun "geprüft" worden und zu dem Bericht verarbeitet, sind da auch explizit im Teil "Inhalte des Online-Dialogs" aufgeführt - leider nicht als Ergebnis herausgestellt und geht damit ziemlich unter, hat eher den Charakter eines Anhangs.

Ich finde ja, dass die genannten Maßnahmen in dieser Top Liste viel interessanter sind, als die Verdichtung im Bericht, wo es sich ja wieder nur um abstrakte Maßnahmen ("Maßnamenansätze") dreht - so kommt man dann wohl kaum weiter. Mit dem Online Medium hätte man aber offenbar ein sehr leistungsfähiges Tool, um die tätsachlichen Maßnahmen viel konkreter und leistungsfähiger auszuarbeiten.