derMac hat geschrieben:PS Schau dir mal die
Diagramme von EmilEmil an, da federt der schmale Reifen trotz mehr als doppelt so hoher Drücke mindestens genauso gut wie die breiten.
Hm, wie siehst Du das?
Der schmale reifen federt erstmal "schlechter", denn es wird bei
gleicher Kraft
weniger Weg zurückgelegt. Dadurch, dass der Reifen konvex ist und der mit kleinerem Querschnitt daher zunächst eine schnellere Flächenprogression hat, wird weniger Weg zurückgelegt als beim Breitreifen, also geringere Eindelltiefen. In den Diagrammen gut zu erkennen.
Die Progression kehrt sich allerdings um, wenn etwa 50% der Reifenbreite von der Berührfläche überschritten wird (darüber federt der schmalere Reifen besser, also mehr Weg pro Kraft). In der Praxis fährt man aber wohl unterhalb dieser Kräfte. Kommt natürlich auf die Fahrbahn und den Luftdruck an.
In den Diagrammen von Emil kann man die Reifen nicht so leicht vergleichen, da die x-Achsen varieren und auch mehr die hohen Kraftbereiche dargestellt sind. Ausserdem sieht man nicht die Aufstandsflächen sowie Aufstandslängen.
@Emil, kannst Du mal 2 Reifen in einem Diagramm gegeneinander vergleichen? Im Bereich der typischen Kräfte, also um vielleicht 400N. Und Aufstandsflächen sowie Aufstandslängen mit reinnehmen Dann sieht man das wohl besser.
Die Rollwiderstände dürften bei gleichen Aufstandslängen in ähnlichen Regionen liegen, wobei wegen der höheren durchwalkten Masse und der größeren Walktiefen beim Breitreifen der schmale Reifen dann etwas besser rollt. Wählt man den Luftdruck allerdings so, dass Eindelltiefen identisch sind (und damit vielleicht etwa gleicher Komfort) dürfte der breitere Reifen eben etwas besser rollen, überwiegend weil die Aufstandsfläche dann kürzer ist. Wobei der breite Reifen mehr von seinen Materialeigenschaften abhängig ist, weil hier mehr Walkung auftritt.
Bei allen Rucklern, die schmaler sind als Reifenbreite (typisch wäre also z.B. Granulat auf Asphalt) überrollt der breite Reifen diese punktuellen Hindernisse wegen seines geringeren Luftdruckes leicher, d.h. geringere Kräfte, mehr Komfort, leichterer Lauf. Bei "queerenden" Hindernissen, die also so breit oder breiter der Reifenbreite sind ist der Effekt etwas geringer, wegen der geringeren Berührflächenprogression nehme ich hier aber auch Vorteile beim Breitreifen an.
Pibach hat geschrieben:
Nehmen wir mal einen 25mm versus einen 50mm breiten Reifen. Der breite Reifen hat vielleicht 4 bar der schmale 8. Der 4 bar Reifen erzeugt beim selben Fahrzeuggewicht dann die doppelte Aufstandfläche, um die Gegenkraft aufzubringen, diese ist dann doppelt so breit aber gleich lang, und die Eindellung gegenüber der Kreisbahn ist gleich tief.
Hier hatte ich ohne die konvexe Form überschlagen, wenn man die berücksichtigt ist bei o.a. Parametern die Eindelltiefe dann eben nicht gleich. Denke das ist auch wesentlicher Unterschied, wenn man das mit Autoreifen vergleicht (wo Breitreifen ja etwas schlechter rollen).