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Re: Lohnt sich ein Faltrad? Ein Rückblick über die Einsatzfä
Verfasst: Di Jan 24, 2012 12:17 pm
von Uli
Störung!
Re: Lohnt sich ein Faltrad? Ein Rückblick über die Einsatzfä
Verfasst: Do Jan 26, 2012 9:49 pm
von EmilEmil
Seit Oktober 1978
ist und war mein einziges Rad der 24" Falter (in gelb) bis 2003. Ursprünglich als Kofferraumrad für einen Kombi gekauft, hat er sich auf Camping-Urlauben, Segelflug-Geländen und Landeplätzen bewährt. Die Mitnahme in einer Piper Archer von Florida auf die Bahamas hat der Falter geradezu genossen. Auf dem Mittelmeer hat er Segel-Törns kennengelernt. Besonderer Dank an ihn, weil er mich einmal aus Krafstoff-Not gerettet hat (Ein Flieger-Kollege hatte Tank und vor allem Reserve-Kanister leergefahren!). Auch auf dem Weg zum Büro habe ich ihn einige Zeit benutzt.
ÖPNV-Erfahrung har er dagegen nicht. Hat sich einfach nicht ergeben. Seit 2003 benutze ich ihn ab 10 ° Plus 2x wöchentlich (ca 100 km ) als Fitnessrad. Seine guten Fahreigenschaften halten jeden Vergleich mit einem Rad mit größeren Laufrädern stand. Die Wohnungswechsel von größeren und flachen Städten in bergige Gegenden erforderten eine Anpassung der Entfaltung. Von 3-Gang-Nabe über 7-Gang-Nabe ist er jetzt mit 9 Gängen (i-Motion 9) ausgerüstet. Bei einer Entfaltung von 2,20 m bis 7,48 m sind 13 % Steigung drin. Die Dokumentierte Geschwindigkeit liegt bei 87 km/h. Ich schätze meine eigene Leistungsfähigkeit auf ca 300 Watt ein.
Ich will nicht verschweigen, daß dies Rad original mit einigen Fehl-Konstruktionen ausgestattet war. Diese sind heute aber beseitigt. (Lenker-Klemmung, Faltgelenk, Sattelstütze). Zu schwer vom Gewicht war er mir von Anfang an. Er startete mit 15,6 kg und liegt jetzt bei 17,8 Kg. Beim Zusatzgewicht gehen allein auf die Nabe ca 1 kg und auf das Kabelschloß 600 g. Das Faltmaß ist 85 cm x 75 cm x 33 cm. Noch kleiner geht nur mit kleineren Laufrädern. Das geht bei vielen Konstruktionen auf Kosten der Langstrecken-Tauglichkeit ( > 100 km ).
Daß ich daneben noch einen Trekker besitze, ist die Folge eines Schenkungsaktes.
Das Projekt 20" Faltrad habe ich deswegen gestartet, weil ich wissen wollte (theoretisch und praktisch) , ob ein 20 " Falter Freihändig fahrbar und ob er für Langstrecken geeignet ist. Die Entfaltung ist von 2,20m bis 7,48 m; in der Doppel-Kettenblatt Version von 1,65 m bis 8,44 m. Alle meine Vorgaben sind seit ca. 1 Jahr erfolgreich erfüllt worden. Den Rückschlag im August letzten Jahres mit dem Speichenbruch habe ich , wie ich meine , im Griff. Da kann ich noch DD-Speichen verwenden und mit der Kreuzungszahl auf 1 zurückgehen. Da hat der Chefkonstrukteur noch zwei Asse als Alternative im Ärmel stecken. Das Faltmaß ist 77 cm x 66 cm x 33 cm.
Für einen Ingenieur gibt es nichts Schöneres als eine konstruierte Sache selber zu testen und zu sagen "Ja OKAY".
Ich denke, wer einen gut gemachten 20" Falter besitzt, kann soviele Bereiche damit "er fahren", daß er kein anderes Rad nötig hat.
Natürlich sind Wettbewerbs-Räder wie Rennrad und MtB davon ausgenommen.
MfG EmilEmil
Re: Lohnt sich ein Faltrad? Ein Rückblick über die Einsatzfä
Verfasst: Sa Feb 11, 2012 6:23 pm
von zornzorro
Tja, es kommt halt darauf an wo man lebt und was man braucht oder möchte.
Prinzipiell finde ich Falträder äußerst reizvoll, aber hier in Deutschland entspricht kaum ein Faltrad den straßenverkehrsrechtlichen Anforderungen. Und wenn dann auch noch die Polizei- und Ordnungsamtpräsenz sehr hoch ist, dann macht so etwas schon unter diesen rechtlichen Erwägungen keinen Sinn.
Die Lösung: Umziehen (kommt für mich nicht in Frage), Ignorieren (keine Alternative, weil zu teuer) oder Umdenken (gute Lösung: z. B. Kombination von 50er/125er Roller mit faltbarem kleinen Tretroller).
Die letztgenannte Kombi funktioniert hier tadellos, minimale Kosten, maximaler Zeitgewinn und Spass - ich kann das nur empfehlen, sofern die regionalen Gegebenheiten passen.
Hier müssen zB Autofahrer überall rel. hohe Parkgebühren blechen, ausnahmslos, die öffentlichen Verkehrsmittel sind sauteuer. Mit nem Roller oder Motorrad hingegen kann man überall in gekennzeichneten Zonen kostenlos parken - und so ein Roller verbraucht extrem wenig Sprit (für den Preis eines lausigen Normalzonen-Tickets über eine Distanz von zB 5 km kann ich mit dem Roller locker 70 km fahren - und ich habe noch Spass dabei

)). Unter solchen Umständen besteht absolut kein Bedarf bzgl. eines teuren und auch noch schweren Faltrads.
Woanders kann es aber natürlich auch ganz anders ausschauen...
Re: Lohnt sich ein Faltrad? Ein Rückblick über die Einsatzfä
Verfasst: Sa Feb 11, 2012 8:45 pm
von Pibach
zornzorro hat geschrieben:
Die Lösung: Umziehen (kommt für mich nicht in Frage), Ignorieren (keine Alternative, weil zu teuer) oder Umdenken (gute Lösung: z. B. Kombination von 50er/125er Roller mit faltbarem kleinen Tretroller).
Jetzt würde mich schon mal interessieren, wo in Deutschland die Pozilei so platt durchgreift und auch, welchen Tretroller Du fährst, der mit einem Faltrad konkurrieren kann.
Re: Lohnt sich ein Faltrad? Ein Rückblick über die Einsatzfä
Verfasst: Sa Feb 11, 2012 9:01 pm
von Muc-Falter
zornzorro hat geschrieben:..... aber hier in Deutschland entspricht kaum ein Faltrad den straßenverkehrsrechtlichen Anforderungen. Und wenn dann auch noch die Polizei- und Ordnungsamtpräsenz sehr hoch ist, dann macht so etwas schon unter diesen rechtlichen Erwägungen keinen Sinn....
Ein Faltrad gemäss StVO auszurüsten ist kein Problem!
Meine Falträder sind so ausgerüstet, das Edelweiss habe ich selbst nachgrüstet, das E Versa war von Haus aus StVo konform.
Re: Lohnt sich ein Faltrad? Ein Rückblick über die Einsatzfä
Verfasst: Sa Feb 11, 2012 9:17 pm
von Rone
Muc-Falter hat geschrieben:Ein Faltrad gemäss StVO auszurüsten ist kein Problem! (...) das E Versa war von Haus aus StVo konform.
Gerne vergessen wird der rückseitige zweite rote Reflektor! Hast Du den auch? Also Rücklicht plus einen weiteren Reflektor?
StVZO §67 hat geschrieben:(4) Fahrräder müssen an der Rückseite mit
1. einer Schlußleuchte für rotes Licht, deren niedrigster Punkt der leuchtenden Fläche sich nicht weniger als 250 mm über der Fahrbahn befindet,
2. mindestens einem roten Rückstrahler, dessen höchster Punkt der leuchtenden Fläche sich nicht höher als 600 mm über der Fahrbahn befindet,
3. einem mit dem Buchstaben "Z" gekennzeichneten roten Großflächenrückstrahler
ausgerüstet sein. Die Schlußleuchte sowie einer der Rückstrahler dürfen in einem Gerät vereinigt sein.
Beiwagen von Fahrrädern müssen mit einem Rückstrahler entsprechend Nummer 2 ausgerüstet sein.
Re: Lohnt sich ein Faltrad? Ein Rückblick über die Einsatzfä
Verfasst: Sa Feb 11, 2012 9:41 pm
von Motte
Von allen meinen Falträdern (waren bis jetzt 7 unterschiedliche) war einzig und allein das Utopia Timor der StVZO gemäß ausgestattet. (in allen Punkten).
Ist aber wie schon gesagt, kein Beinbruch - das lässt sich nachrüsten. Und diesen Mangel haben mind. 50% der "nichtfaltbaren Räder" auch. Das wäre für mich daher kein Grund Falträder abzuwerten. Wenngleich es schön wäre, wenn alle verkauften Räder wenigstens an diesem Tag für die Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr geeignet wären.
Re: Lohnt sich ein Faltrad? Ein Rückblick über die Einsatzfä
Verfasst: Sa Feb 11, 2012 10:12 pm
von Pibach
Motte hat geschrieben:Wenngleich es schön wäre, wenn alle verkauften Räder wenigstens an diesem Tag für die Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr geeignet wären.
Ähem, mal lieber das Pferd von vorne aufzäumen: überlegen was sinnvoll ist und dann gemeinsam Änderung der StVO durchsetzen. Bzw. erstmal ein Umdenken bei den Ordnungshütern (klappt in Berlin bereits akzeptabel).
Re: Lohnt sich ein Faltrad? Ein Rückblick über die Einsatzfä
Verfasst: Sa Feb 11, 2012 10:13 pm
von Muc-Falter
Rone hat geschrieben:
Gerne vergessen wird der rückseitige zweite rote Reflektor! Hast Du den auch? Also Rücklicht plus einen weiteren Reflektor?
Beim Edelweiss habe ich zwei Rückstrahler da das normale Rücklicht mit Rückstrahler höher als gefordert verbaut ist.
Beim E-Versa ist es nicht notwendig, da reicht anscheinend das Kombiteil.
Re: Lohnt sich ein Faltrad? Ein Rückblick über die Einsatzfä
Verfasst: Sa Feb 11, 2012 10:17 pm
von Muc-Falter
zornzorro hat geschrieben:- und so ein Roller verbraucht extrem wenig Sprit (für den Preis eines lausigen Normalzonen-Tickets über eine Distanz von zB 5 km kann ich mit dem Roller locker 70 km fahren - und ich habe noch Spass dabei

)). Unter solchen Umständen besteht absolut kein Bedarf bzgl. eines teuren und auch noch schweren Faltrads.
Woanders kann es aber natürlich auch ganz anders ausschauen...
Was braucht denn Dein Roller an Sprit? Und welchen Roller fährst Du?
Meiner braucht so um die 3l auf 100km, ist eben Stadtverkehr...
Wie kommst Du eigentlich auf teure und schwere Falträder? Teuer und schwer im vergleich zu was? Motorrollern wohl nicht...