FALTRADFORUM

alterfalter2 hat geschrieben: ..da hast Du völlig Recht! Genau das mache ich auch mit meinem Rad mit Gangschaltung: ich nutze nur einen Gang und habe Dein beschriebenes Erlebnis und die Herausforderung. Wozu brauche ich also dann ein zweites Rad als Singlespeed?

Im Prinzip ja. Wäre in etwa so, als ob Du eine Federgabel immer im Lockout fährst. "Brauchen" ist auch so eine Sache. Das dürfte Dir mit Deiner Sammlung ja am ehesten klar sein. Ich finde beim Singlespeed den geräuschlosen und effizienten Kettenlauf toll. Und die Kette läuft eben etwas sicherer, man kann jederzeit voll in die Pedalen steigen, ohne dass da irgendwas in der Schaltung ächzt. Ansonsten entfällt einiges, das ganze Handling wird dadurch im wahrsten Sinne des Wortes "leichter". Im normalen Alltagsverkehr ist man genauso flott. Im Stadtverkehr bleiben die Strecken ja i.d.R. unter 20km. Und man kann sich vor Ampeln immer wieder mal ausruhen. Und da stellt sich dann die Frage, ob man Gänge "braucht". Fixed Gear wäre auch mal interessant, müsste man für das Faltrad aber entsprechend neues Hinterrad aufbauen. Den Aufwand hab ich bisher gescheut.

Ich finde aber auch, das SingleSpeed-Fahren hat klare Einschränkungen. Z.B. sobald man Gepäck dran hat, das im Wiegetritt schlackert ist man stark reduziert. Außerdem kann man bei einem Faltrad schlecht im Wiegetritt voll Druck geben, das hält der Lenker nicht aus. Auch auf längeren Strecken würde ich persönlich ungern SingleSpeed fahren - auch wenn das andere durchaus schaffen. In Bergen würde ich es mir auch nicht zutrauen, außerdem müsste man da die Übersetzung jeweils anpassen an die Strecke.

derMac hat geschrieben: Minimalismus. Ein wirklich leichtes, halbwegs bezahlbares, faltbares und nahezu wartungsfreies Rad kann man am besten als Singlespeeder realisieren. Für die meisten Ballungsgebiete Deutschlands würde das für "mittelsportliche" Fahrer auch ausreichen.

Genau. Bei einem Falter geht man ohnehin gewisse Kompromisse ein und es kommt nicht so unbedingt auf Performance an. Einer der effektivsten Kompromisse, also gemessen an Performancenachteil versus Gewichts- und Packmaß-Vorteil ist das weglassen der Gangschaltung. Man könnte dass daraufhin auch weiter obtimieren. Die Achsbreite hinten reduzieren, den Antrieb nach innen falten ohne auf ein mögliches Schaltwerk Rücksicht zu nehmen. Und ein innenfaltender Lenker würde trotzdem noch unterachsig passen. Das sollte mit 16" Rädern und entsprechendem Faltwinkel hinhauen, also keine Große Änderung an bisherigen Seitenfaltern nötig und damit günstig zu produzieren.

Aber brauchen: Den großen Markt, den Pibach da zu sehen scheint seh ich nicht.

Ja, alles relativ.
Das Dahon Mu scheint jedenfalls gut angekommen zu sein. Auch so ein Tern Duo mit SRAM Automatix scheint Kunden zu finden.
Kommt letztlich auch auf den Preis an.

So ein FSIR SPIN ist auch interessantes Konzept. Wiegt nur 7kg bei ca 200,- EUR (in China).
Wenn man das für <300,- EUR hier in Europa anbieten könnte, würde das imho schon ordentlich Absatz finden.
Also als immerdabei Rad für die letzte Meile. Dafür müsste man das aber mal fahren, wie gut das wirklich taugt.

Hi,

die Singlespeedsache ist irgendwie eine Frage der inneren Einstellung. Natürlich hat man einen Vorteil, wenn man in einem für die Situation passenden Gang fahren kann. Ist man aber der Meinung, man muss nur seinen passenden Gang für alles suchen und rüstet das Fahrrad so zurück, dass nur noch das passende Kurbelblatt und das passende Ritzel übrig bleiben, stellt man fest, dass damit viel mehr völlig problemlos geht, als man gedacht hätte. Und wenn man die puristischen Sachen einfach gerne mag, so war es bei mir, dann stimmen Fahrrad und Seelenfrieden überein, bergauf, bergab, gegen Starkwind und mit oder ohne Gepäck

Grüße
Silke