Jeder, der mit 20" Rädern ins Gelände fährt, sollte sich im Klaren darüber sein, daß er niemals die gleichen Strecken befahren kann wie mit einem 26" (29") Mtb. Schon die Betrachtung einer Hindernis-Höhe (max Treppenstufe <= 22 [cm]) im Vergleich zum Laufrad-Drehpunkt (Achshöhe = 26 [cm]) sowie zum Schwerpunkt (~120 [cm]) läßt nur den Schluß zu, daß 20"-er im Gelände ab einer bestimmten Hindernishöhe ein unzulänglicher Kompromiß (besser Kompro-Mist) sind.
Schon @PeterPibachs Vorliebe für zerlegte Räder (tausend und mehr Einzel-Teile in kleinen Koffern ! ) zeigt, daß es in diesem Segment keine Räder gibt, die mit dem Begriff Faltrad korrekt bezeichnet werden. Was es gibt, wurde mit "OX GAZELLE" und "Airnimal Rhino" dokumentiert.
Mtb's mit kleinen Rädern und notwendiger Korrektur der Tretlagerhöhe ergeben kein Gelände-Faltrad, selbst wenn man auch Zerlegeräder nicht ausschließt.
Falträder mit größeren Laufrädern wurden schon angeführt. In der Kategorie zwischen Asfalt-Falträdern (20") und Mtb (26"...) gibt es bei eingeschränktem Gelände-Gebrauch nur das Dahon Jetstream XP oder Ähnliche.
Denn konkret wurde hier nach einem Pendler-Faltrad 20" fürs Gelände gefragt "....dass ich ca. 50% Feldwege, grobe Feltwege, zur U-bahn fahren müsste und das gerne mit 20 Zöllern".
MfG EmilEmil
Re: geländegängiges Faltrad?
Verfasst: Fr Mär 29, 2013 12:33 pm
von Pibach
EmilEmil hat geschrieben:Jeder, der mit 20" Rädern ins Gelände fährt, sollte sich im Klaren darüber sein, daß er niemals die gleichen Strecken befahren kann wie mit einem 26" (29") Mtb. ...
Ne. 26" vs 29" ist ja ziemlich ähnlich, 20" hat vielleicht 3% Tempoverlust, müsste man testen. Mit Parallelogrammfedergabel kann man das Überrollen von Hindernissen durch die Raderhebungskurve deutlich beeinflussen. Und je nach Fahrtechnik ist es kein klassisches Überrollen, sondern man "hebt" das Rad über Hindernisse. Siehe z.B. hier, u.a. Minute 1:30
Könnte man schon auch faltbar konstruieren.
Re: geländegängiges Faltrad?
Verfasst: Fr Mär 29, 2013 1:40 pm
von EmilEmil
Schönes Video für ein 26" Mtb. Das man auch 26"-Räder faltbar bauen kann, ist unbestritten.
Aber hier will jemand ein 20" Pendler-Faltrad fürs Gelände haben. Deine 3 % Tempoverlust ist reine Kaffeesatz-Leserei. Aber nicht Bohnen-Kaffee, sondern Mukke-Fuck. Und Schieben kann man schließlich am Ende überall, sogar im Gelände. Und da Du gerne mit Eingangrad unterwegs bist , ist das dann nichts Neues für Dich.
Und die Parallelogramm-Federgabel heißt eigentlich Tigergabel, die hat man bei den Motorrädern schon Anfang der 1950-er Jahre entsorgt. Was dabei rauskommt, wenn man diese zum Mtb-Gebrauch benutzt, hast Du selbst mit Video dokumentiert: Die Buchsen von dem Dahon Jetstream XP der German A-Gabel des American Friend waren in übelster Weise ausgeschlagen. Ein technischer Hinweis: Jedes Gelenk braucht "Spiel", d.h. ein Gelenk hat einmal "Spiel", zwei Gelenke haben zweimal "Spiel" und ab drei Gelenken hat man ein "Spiel-Zeug".
Und wenn man eine Steigung mit 4 [km/h] hochschiebt statt mit 6 [km/h] hochzufahren, dann dauert das bei 4 [km] Steigungslänge eben 20 [min] länger. Also hat man mehr Zeit, die Landschaft zu geniessen...... Think PoPositiv !
Beim Video weiß ich leider nicht, was das mit einem 20"-Rad zu tun hat. Na ja, bin halt ein bißchen dumm, aber so dumm, wie mich manche gern hätten, bin nun denn auch wieder nicht.
MfG und Frohe Ostern
EmilEmil
Re: AW: geländegängiges Faltrad?
Verfasst: Fr Mär 29, 2013 3:00 pm
von Pibach
Gibt bisher nicht ordentliches für den Zweck, das hatten wir doch schon abgehakt, weitere Diskussion also spekulativ, was möglich wäre.
Das Video zeigt ein Rigid Bike auf einer Waldautobahn, sehr flott auch ohne Federung, das ginge wohl auch noch ganz gut mit 20“ Rädern. In verblocktem Gelände wär man damit aber wohl ziemlich machtlos, auf richtiger Trial-Strecke, also den ganz großen Blöcken, dann wieder im Vorteil.
Re: geländegängiges Faltrad?
Verfasst: Fr Mär 29, 2013 4:15 pm
von Harry
Die größte Schwachstelle an einem halbwegs klassischen Falter ist für mich die Lenksäule. Wie im Video schön zu sehen, geht man im Gelände aus dem Sattel und zerrt ordentlich am Lenker. Das kann einfach nicht so lange gut gehen. Ich versuche sogar im Alltag/in der Stadt größere Einwirkungen auf Lenker/Lenksäule zu vermeiden.
Re: geländegängiges Faltrad?
Verfasst: Di Mai 14, 2013 3:57 pm
von Pibach
Speedone SOR, ein Fully mit 26" Gabel und 451mm Rädern:
Mit interessanter Kameraposition - nicht ganz ungefährlich wenn das VR mit Steinen schmeißt.
Zum Inhalt - hier im Thread auf Seite 1 hab ich das ja schon gesagt. Solche Wege wie, auch hier im Video, kann man mit jedem Rad fahren. Notfalls eben etwas langsamer. ich würde es aber weder einem 20 Zoll Dahon, noch einem Birdy antun wollen, einen alten Bachlauf mit Querrillen und faustgroßen Steinen runter zu donnern. Da sind die kleinen Teile nicht für gemacht. (auch wenn es möglicherweise ein paar Mal gut geht)
Re: geländegängiges Faltrad?
Verfasst: So Jul 21, 2013 3:43 pm
von derMac
Die Gabel hat ja nicht sehr viel zu tun und an den wenigen Stellen, wo sie zu tun bekommt, merkt man auch gleich, dass die kleinen Laufräder mit dem geringen Federweg Probleme haben. Mit einem "richtigen" MTB würde man da ganz anders durchfahren.