berlinonaut hat geschrieben:
Geisterfahrer auf der Autobahn werden meist auch erst dann in einen Unfall verwickelt, wenn ihnen einer entgegenkommt. Also sind die schuld, die auf der Autobahn in die richtige Richtung fahren...
Du bestätigst hier im Grunde meine Aussage. Durch die rethorische Verzerrung in "Geisterfahrer" und Abheben auf die hier völlig gehaltlose "Schuldfrage" vernebelt man den Zusammenhang zur Gefährdung durch KFZ (siehe Diskussion zu eingebrachtem Verkehrsrisiko). Mit KFZ-Geisterfahrern auf Autobahnen hat es ja kaum Gemeinsames.
Pibach hat geschrieben: Ohne Autos gefährden und verletzen sich Radfahrer dagegen nur selten, schon gar nicht schwerwiegend.
Falsches wird durch Wiederholung nicht richtiger:
Falsch?
Oder Verständigungsproblem?
Es ging hier um die von der Polizei erfassten Unfälle bei "Fahren auf den Radwegen in der falschen Richtung" . Nicht um allgemeine Situationen, nicht um Alleinunfälle und auch nicht um "Bagatellfälle". Das hast Du da reingelesen. Dass Dir dabei nicht auffällt, dass sich so Unsinn ergibt, sondern, dass Du Dich darüber Deinen selber kreierten Unsinn mokierst, finde ich ziemlich merkwürdig.
Diese Ausführungen der UDV zu Alleinunfällen sind hier jedenfalls ganz anderes Thema.
Sie sind ansonsten - wie immer - stark gefärbt.
Am besten in die
Unfallzahlen des Bundesamtes reinschauen. Ab Seite 96 sind die Beteiligten-Tabellen.
Das sind z.B. bei Unfällen mit Personenschaden:
Fußgänger/Fahrradfahrer: 2406+1524=3930
Fahrradfahrer/Fahrradfahrer: 4638
PKW/Fahrradfahrer: 32863+10595=43358
LKW/Fahrradfahrer: 1656+528+206+68+63+379+134+66+22=3122
PKW/Fußgänger: 15465+4943=20408
Das Risiko eines Radfahrers, mit einem PKW zu verunfallen, ist also circa 9 mal höher, als mit einem anderen Radfahrer zu verunfallen. Zumindest nach den polizeilichen Erfassungsdaten.
Welcher der "Beteiligten" hier verletzt wurde sowie die Schwere der Verletzungen wird in den Statistiken leider nicht genauer aufgeschlüsselt (sonst ließe sich das "eingebrachte Risiko" direkt bestimmen).
Es wir auch nicht auf die Situation "Geisterradler" aufgeschlüsselt. Ob da vermehrt Radfahrer zusammen knallen oder vermehrt Abbiegeunfälle durch KFZ entstehen erfährt man daraus leider nicht.
Die hohe Quote der Alleinunfälle wird übrigens auch
hier vom ADFC diskutiert. Da wird die euphemisierende Sprache zum Teil übernommen ("
Unfälle mit Todesopfern und Beteiligung von Radfahrern"), aber auch auf gewisse Merkwürdigkeiten hingewiesen ("
galt der Polizei der – wahrscheinlich getötete – Radfahrer als Hauptverursacher")
Ansonsten gibt es von der UDV auch eine vieldiskutierte
Untersuchung zu Abbiegeunfällen. Auch da wird versucht, die Gefährdung von Radfahrern durch KFZ über gewisse rhetorische Kniffe verharmlosend darzustellen, z.B. "43% aller Unfälle mit Personenschaden sind Unfälle mit Radverkehrsbeteiligung". Immerhin wird aber konstatiert: "
Die Unfalluntersuchungen zeigten, dass Kfz-Fahrer in mehr als 90 % Hauptverursacher der Unfälle waren."