Re: Promillegrenze für Radfahrer
Verfasst: Di Sep 30, 2014 2:54 pm
Wobei die Grenze zwischen "laissez-faire" und "Scheissegalhaltung" fliessend ist (und auch schon immer war) und in Berlin in nahezu allen Lebensbereichen letztere mehr und mehr die Oberhand gewinnt ist mein Eindruck: Keiner ist mehr bereit für irgendwas Verantwortung zu übernehmen oder sich an irgendwelche Spielregeln zu halten (die man dennoch lautstark für andere fordert). Verwaltung, Politik und Justiz haben in weiten Teilen nicht nur die bewusste Gestaltungsfähigkeit sondern mittlerweile auch die Reaktionsfähigkeit verloren, die Stadt verrottet an allen Ecken und Enden, Flughafen haben wir immer noch keinen und sogar der regierende Partymeister hat mittlerweile gemerkt, dass das so nicht ewig weitergehen kann und macht sich aus dem Staub, bevor ihm noch einer an den Karren pinkelt. So was wie "Gemeinwesen" gibt es maximal noch auf Kiezebene und sehr kleinteilig - ansonsten kommt mir die Stadt mehr und mehr vor wie ein vernachlässigter Kinderspielplatz, der von einer Bande saufender, kiffender und rauchender Halbwüchsiger in Geiselhaft genommen worden ist, inclusive Vermöbeln und Terrorisieren der anwesenden Kleinkinder (aka der "normalen Bürger") und Zerstören der Infrastruktur. Ob die Rolle der "Halbwüchsigen" dabei von hedonistischen Hipstern, fiesen Finanzinvestoren, radikalen Refugees, hohlen Hooligans, marodierenden Migrationshintergrundjugendlichen, lautstarken Linksradikalen, rudelweise Rumänen, pseudoschlauen Politikern, melancholischen Mafiosi, rüpelhaften Rockern oder stinknormalen Spiessbürgren besteht ist eigentlich egal - das Ergebnis bleibt das gleiche. Verantwortlich für die Stadt, ihre Infrastruktur und die Unversehrtheit ihrer Bürger fühlt sich offensichtlich niemand - das Geld wird von der öffentlichen Hand mit beiden Händen ausgegeben, bewirkt wird nichts, auf die Schulter geklopft trotzdem. Avanti Dilettanti. Schade eigentlich.Pibach hat geschrieben:Berlin hat nach wie vor gewisses "laissez-faire".derMac hat geschrieben: Ich halte Berlin auch für recht "undeutsch", finde aber, dass sich das in letzter Zeit ändert. Das Verkehrsverhalten z.B. ist in den letzten Jahren in Berlin gefühlt deutlich aggressiver geworden. Und diese spezielle "Berliner Art", die eine gewisse "Lässigkeit" beinhaltete, hat nachgelassen. Das kann daran liegen, dass man in Berlin immer weniger "echte" Berliner trifft, aber vll. täusch ich mich auch, ich hab da ja immer nur Stichproben.
Ich meine da auch zunehmend entspannteres Verhalten gegenüber Radfahrern und vor allem auch Inline Skatern zu beobachten.
Speziell in Kreuzberg. Die Zahl der Nichtberliner ist dem wohl eher zuträglich.