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Dreifach-Kettenblatt beim Jetstream P8?

Verfasst: Di Mär 01, 2011 6:21 pm
von Raffineur
Hallo EmilEmil und alle anderen Interessierten,
zuerst wieder einmal herzlichen Dank für Deine wirklich wertvollen Tips :idea: Ich erwäge schon, mein Dahon nach Dir EmilEmil zu taufen ;) Nachdem ich festgestellt hatte, daß ich die Tretlagerschraube mit einem 8er-Inbus lösen konnte (mit einem riesengroßen Hebel; ich habe dazu den Dachgepäckträger meines Autos verwendet), habe ich zweierlei gemerkt: Erstens kriege ich die Kurbel ohne Abzieher trotzdem nicht runter, und zweitens brauche ich das zunächst auch nicht, weil ich das 36er-Kettenblatt auch über den Kurbelstern nach hinten brachte :D Die Montage der beiden Zahnkränze klappte dann auch. Zumindest soweit ich die Kettenblattschrauben ohne Gegenhalter anziehen konnte. Auch diejenige hinter der Kurbel habe ich reingekriegt, und zwar mit der Inbusschraube nach innen. So war es auch bei der alten gewesen. Ach ja, und den Teflongleiter habe ich provisorisch auch schon aufgeklebt. Sieht aus wie eine Art Verband und besteht aus zwei Schichten dickem doppelseitigem Klebeband (zwecks Dämpfung), umwickelt mit bekanntlich äußerst dünnem Teflonband:
Bild
Das Schaltkabel mußte ich mithilfe eines Kabelbinders umleiten, weil es sonst im Weg gewesen wäre:
Bild
Vorhin die erste Probefahrt. Umgeschaltet habe ich von Hand. Wusch, jetzt saust das Dahon viel leichter den Berg hinauf :D Obwohl immer noch weniger leicht als mit dem Mountainbike im kleinsten Gang. Aber das war ja zu erwarten. Außerdem zwei neue Erkenntnisse:
• Erstens konnte ich mit dem kleinen Kettenblatt nur die größten vier Ritzel fahren. Schon im vierten berührte die Kette die Kontermuttern der Kettenschutzscheibe. Das heißt ich müßte auf den Kettenschutz verzichten. Na ja, halb so wild. Mein MTB hat auch keinen, und wofür gibt es Hosenbänder.
• Zweitens berührt die Kette das Lager der Hinterradschwinge seitlich. Also braucht es dort entweder ebenfalls Teflon, oder ich müßte den 3-mm-Distanzring der 40-mm-Schelle des Amerikaners einsetzen.
Zunächst ist erst einmal der Umwerfer dran. Habe bereits einen bestellt. Und zwar vom Typ „Direct Mount“. Wenn der da ist, kann ich sehen, ob der Platz für die Montage ausreicht. Vermutlich muß ich die sowieso bereits abgebrochene Kunststoff-Kettenführung abnehmen. Ich melde mich wieder.
Wie weit bist Du mit Deinem Umwerfer?
Bis denne
Stefan

Dreifach-Kettenblatt beim Jetstream P8?

Verfasst: Do Mär 03, 2011 12:05 pm
von EmilEmil
Hallo Raffineur,
bei mir noch nichts Neues,
aber Fragen habe ich zum Direct Mount Umwerfer : Hast Du eine Aufnahme am Rahmen für Direktmontage ?; und welche Version; es gibt 2-fach Umwerfer ja, aber bisher sind mir nur welche für Mtb mit maximal 45 Zähnen bekannt. Hoffentlich hast Du dann einen zweifach Umwerfer passend für Dein 53 Blatt. Vom normalen 44-er Mtb-Blatt zu einem 53-er gibt es doch von ~10 cm Radius zum ~11,5 cm Radius eine Differenz von ~1,5 cm. Die Krümmung des kleinen Radius bleibt (beim Umwerfer für 45-er Blatt) und müßte durch Höhersetzen ausgeglichen werden. Der äußere Teil des Umwerferkäfigs muß über Dein großes Kettenblatt passen. Hoffentlich geht das. Und hoffentlich hast Du keinen Dreier Umwerfer. Theoretisch geht auch das. Das mittlere Kettenblatt würde entfallen, aber dann müßtest Du das kleine Blatt auf den "Dreier"-Abstand bringen. Ob das dann noch schaltet?. Und Deine Platzverhältnisse lassen das bestimmt nicht zu oder Du mußt Deine Kettenlinie durch ein breiteres Innenlager nach außen verschieben (Ist das noch sinnvoll?).
Na ja spannend ist es allemal.
Noch zu Deiner Bandage für die Kettenstrebe. Die Teflonbänder dürften nicht lange halten. Warscheinlich wäre ein Nylon-Rad oder anderes Rad nach Art eines Einfach-Kettenspanners oder einer Einfach-Kettenführung eine dauerhaftere Lösung. Ob und wie man das anbringen kann, stelle ich mir nicht einfach vor. Versuchsweise könntest Du Dir mal eine Nylon Seilrolle in der Nautik-Abteilung des Baumarkts oder im Spezialgeschäft ansehen, ob man in die mit einer schrägen Durchdringung (evtl zwei Sägeschnitte als einseitigem Ausschnitt) an Deiner Kettenstrebe anbringen kann (ein fester Schleifklotz) oder mit einem Hebel doch als Rolle.
MfG EmilEmil
PS : Den Kettenschutzring könntest Du doch von Innen mit Senkschrauben befestigen, die Mutter dann nach außen (Flachmutter,flache Hutmutter oder ,falls möglich, sogar eine Hülsenmutter mit Senkkopf (Linsenkopf). Das hängt aber von der Verschraubungslänge ab.(Evtl kürzen ?). M5 Gewinde sollte reichen (Muß ja nur "sich selbst" tragen). Die Senkung braucht ca. 9 mm Durchmeser am "Kraterrand".
Infos zum "Direct Mount" gibts bei :
http://thebikeblog.de/tag/antrieb-dresden/

Dreifach-Kettenblatt beim Jetstream P8?

Verfasst: Do Mär 24, 2011 10:35 pm
von Raffineur
Hallo EmilEmil,

zuerst mal wieder danke für Deine Tips :) Nein, mein Rahmen hat keinen Aufnehmer für einen Direct-Mount-Umwerfer. Aber mittlerweile ist (5 Tage nach der Bezahlung mit PayPal! Was auf der Website nicht deutlich wird, ist, daß zu den $46 noch $17 Porto kommen) die 40-mm-Schelle von Thorusa eingetroffen. Die funktioniert nur mit Direct Mount. Allerdings nicht mit meinem X-7 Umwerfer :cry: Habe mir dann dieses Bild noch einmal genauer angesehen: Bild

Und dabei gesehen, daß Thor einen Shimano-Ultegra-Umwerfer verwendet. Natürlich einen zweifachen. Jetzt bin ich ebenfalls danach auf der Suche. Was mich dabei beunruhigt: Er hat "nur" 16 Zähne Kapazität. Mein 53er- minus das 36-Kettenblatt sind aber 17 :( Ob ich es trotzdem wage? Ich habe schon nach anderen Zweifach-Umwerfern gesucht, aber die haben alle nur 16 oder sogar nur 15 Zähne Kapazität. Optimal wäre natürlich ein Umwerfer, bei dem man den Käfig aufschrauben könnte. Dann muß ich die Kette nicht öffnen.

Der "Verband" aus Klebe- und Teflonband war eigentlich nur als Provisorium für die Probefahrt gedacht. Ich habe bereits ein etwas robusteres Stück PTFE bestellt, aber darauf warte ich noch. Und hoffe, ich kriege es irgendwie montiert. Teflon klebt ja bekanntlich nicht ;) Wenn das klappt, kann ich mir die Rolle sparen. Die müßte davon abgesehen recht breit sein, weil die Kette ja je nach Gang mal weiter innen, mal weiter außen zu liegen käme.

Der Tip mit den Senkkopfschrauben für den Kettenschutzring war mal wieder Gold wert :idea: Darauf wäre ich nie gekommen :oops:

Was gibt es bei Dir Neues? Man liest sich, Grüßle
Stefan

Dreifach-Kettenblatt beim Jetstream P8?

Verfasst: Fr Mär 25, 2011 2:36 pm
von EmilEmil
Hallo,
bei mir nichts Neues. Warte immer noch auf die Schweisserei vom Schlosser, der wiederum auf Ersatz-Teile für sein WIG-Gerät wartet. Habe in den letzten Tagen mal Zeit gefunden, hier meine beiden Falträder zu posten (Unter Sonstige)

Nimm den Umwerfer, der praktisch beides kann, Rennrad-Normal ("Heldenkurbel") 53/39 Zähne und Kompakt (für die Fahrer mit den "elastischen Beinen") 50/34 Zähne. Heldenkurbel kann meist auch 54 Zähne und nach unten hast Du 34. Sind 20 Zähne Differenz, das würde ich aber nicht versuchen auszureizen. 18 Zähne sollte gehen, mit 17 dürftest Du kein Problem haben.

Der auf dem R&M gezeigte Umwerfer ist ein Anlötsockel-Typ, den man mit Adapter ? auch als Schellen-Umwerfer verwenden kann.
PS : Dein Beispiel für das Birdy stammt wohl von der ThorUSA Homepage. Alle dort gezeigten Beispiele sind vom Typ "Anlötsockel". Deine Schelle ist eine modifizierte Schelle für den Anlötsockel-Typ. Modifiziert ist diese Schelle im Hinblick auf die "etwas andere Position" des Dahon-Sitzrohres (weiter hinten) und bezüglich des Winkels (steht flacher) mit der der "Anlötsockel-Umwerfer" angeschraubt wird. Ich enpfehle Dir, den gleichen Umwerfer wie ich (Campagnolo Veloce) zu benutzen. Der kostet ca 22 € und sollte sowohl passen (ohne den Käfig verändern zu müssen) als auch funktionieren.

Deinen Klotz kannst Du mit einer M5 Gewindeschraube befestigen. Für M5 brauchst Du ein 4,2 mm Loch und dann einen M5 Gewindebohrer. Die Steigung ist 0,8 mm. Wenn die Kettenstrebe 2,5 mm Wanddicke hat, kommst Du auf > 3 Gewindegänge, sollte reichen. Aber Vorsicht , Alu ist eigentlich nicht so optimal für Gewinde. Bei Problemen kann Du auch eine Blindnietmutter M5 (aus ALU) verwenden. Braucht für M5 außen 6,7 mm Durchmesser.

Falls Du das mit dem Gewinde machst, das Loch in die Spannungsfreie (-arme) Zone der Kettenstrebe setzen, also von seitlich in die Mitte der vertikalen Fläche.

MfG EmilEmil

PS : Raffineur, hol Dir für Deine Kette ein Verschlußteil mit Bajonett-System. Dann kannst Du die Kette einfach öffnen und wieder verschließen. Das empfiehlt auch zum Reinigen der Kette. Zum Reinigen kommt die Kette bei mir in ein Reinigungsbad (Diesel,Petroleum oder Waschbenzin) , nach mehrfachen Spülungen und anschließender Trocknung liegt die Kette 24 Std im Ölbad (zB Motoröl 15 W 50), das Öl braucht Zeit, um bis in die Spalte zwischen Bolzen,Hülsen und Kragen zu kriechen. Danach muß die Kette Abtropfen ( über Nacht). Anschließend wird außen möglichst das ganze Öl abgewischt (Jedes Öl außen zieht nur unnötig Sandkörner an, die mit dem Öl eine wunderbare Schmirgelpaste bilden). An meinen Chainglider Rädern gibts jährlich nur noch einmal Kettenpflege. Die Lebensdauer Kette, Blatt und Ritzel war bei mir ohne Chainglider schon 16000 km (Getriebenaben) , und liegt mit Chainglider sicher über 20000 km.

Dreifach-Kettenblatt beim Jetstream P8?

Verfasst: Mi Apr 06, 2011 3:30 pm
von EmilEmil
Hallo Raffineur,
bei mir ist nun alles in trockenen Tüchern. Bild gibts auch schon. Eigentlich überflüssig zu erwähnen, daß es so funktioniert, wie der Herr Inschenör sich das ausgedacht hat. Kapazität ist 18 Zähne ( von 36 auf 54 !) Bild
[/img])

Die Kette ist auf dem Bild vollkommen trocken (Aus Montagegründen), sie kommt vielleicht schon heute Nacht ins Ölbad.
MfG EmilEmil

Dreifach-Kettenblatt beim Jetstream P8?

Verfasst: Do Apr 07, 2011 2:26 pm
von Raffineur
Hallo EmilEmil und alle Anderen,

nachdem mein Sram X-7-Umwerfer nicht an die Schelle von Thorusa paßte, habe ich mich mal im Weltnetz schlau gemacht. Der einzige Zweifach-Umwerfer, der auch offizell eine Kapazität von 18 Zähnen hat und Kettenblätter mit mehr als 50 Zähnen bewältigt, ist??? Shimano FD-6207 aus der 600EX-Serie. (Achtung: FD-6401 oder FD-6600 gehen nicht!) Das Teil stammt aus den 80er Jahren. Offenbar seither kein größerer Fortschritt in der Umwerfer-Technologie :( Das Tüpfelchen auf dem "i" ist, daß man den Käfig aufschrauben kann und ich somit die Kette nicht öffnen muß. (Obwohl das mit den Einlegen ins Ölbad mal wieder ein Klasse Tip war :idea: ) Ich habe mir also in der Bucht einen besorgt, der heute gekommen ist. Ich kann ihn auch an der Schelle von Thorusa anschrauben, und er hält, aber er sitzt nicht gerade wie angegossen. Montieren werde ich ihn erst, wenn auch der Schaltgriff und das Kabel da sind.

Ups, ehrlich gesagt wollte ich in meinen Rahmen lieber kein Loch bohren, wenn es sich vermeiden läßt. Das Teflon-Teil ist recht groß. Ich könnte die beiden Enden wohl unter der Kettenstrebe mit einer Schraube verbinden.

Habe mir für den Kettenschutzring im Baumarkt fünf rostfreie M4-Senkkopfschrauben geholt. Kürzer als 16 mm gab es leider nicht. Und ich habe keine Eisensäge, d.h. im Moment sieht die Befestigung des Kettenschutzrings etwas seltsam aus ;) Natürlich gleich getestet, ob die Kette die Schraubenköpfe immer noch berührt, bzw. bis zu welchem Ritzel. Bis auf die beiden kleinsten kann ich jetzt alle auch mit dem kleinen Kettenblatt fahren :) Das dürfte für den Hausgebrauch reichen.

Gratuliere zur erfolgreichen Fertigstellung Deines kleinen Schmuckstücks! :) So gut wird es mir wohl nicht gelingen. Aber ich bin ja auch kein Ingenieur :roll: Noch eine Frage: Hast Du Deine Pedale oder Dein Tretlager mit einem Distanzring nach rechts verschoben?

Weiterhin frohes Schalten und Walten wünscht
Stefan

Dreifach-Kettenblatt beim Jetstream P8?

Verfasst: Fr Apr 08, 2011 1:34 am
von EmilEmil
Hallo Raffineur,
schön, daß es vorwärts geht. Bezüglich der Fortschritte in der Umwerfer-Technologie meine ich, daß einfach kein Bedarf an Umwerfern für Kettenblätter größer als max 55 Zähne besteht. Die Standardausrüstung ist ja 53/39 Z. Mit einer Übersetzung von 53 : 11 schafft ein Rennrad eine Entfaltung von 10,40 m. Die muß man erstmal treten können. Bei meinem "Folding*Star" habe ich nun ca 8,5 m, die ich in der Ebene nur noch im Wiegetritt rumkriege ( Bei einer Trittfrequenz von 105 ergibt das immerhin ca 53 km/h, da wäre ich dann im Bereich des Stunden-Weltrekordes ). Diese 8,5 m sind von mir nur für Gefäll- und Rückenwind-Strecken angedacht. Die große Entfaltung von 10,40 m dürfte auch für die meisten Profi-Rennfahrer nur bergab (oder bei starkem Rückenwind) relevant sein, evtl. noch angemessen im Zielsprint.

Für Faltradfahrer (20") müßte man für so große Entfaltungen entsprechend große Kettenblätter fahren. Der Bedarf dafür ist bei der geringen Zahl der 20" Falter weltweit kaum vorhanden. Technologisch ist ein Umwerfer für 20 Zähne Kapazität und Kettenblätter über 60 Zähne imho machbar. Investitions-Kosten und Nutzen (Gewinn) müssen dann aber in einem akzeptablen Verhältnis stehen.

Wenn Du keine Eisensäge hast, dann kannst Du die notwendigen Bolzen-Kürzungen statt mit einer 35 cm langen Standard-Metallsäge auch mit einer kleinen Bügelsäge (Blattlänge ca 15 cm ) machen. Die benutze ich auch statt meiner "großen", ja selbst für M8 Edelstahl-Bolzen. Der Schnitt ist viel feiner und die abgenutzten Sägeblätter sind kostengünstig zu ersetzen. Ich bin schon verwundert, wie oft man Bolzen kürzen muß (eine häufigsten Handwerk-lichen Tätigkeiten überhaupt !) und anschließend plan schleifen sowie eine Fase befeilen. Daß es dafür noch kein Werkzeug gibt, mit dem man ein wenig Zeit spart, wundert mich schon seit Jahren.

Ja, und Rostfrei-Schrauben verwenden ist absolut angesagt (Wie häßlich sieht es aus, wenn ein total verosteter Bolzen (Mutter) das ansonsten schöne Rad verschandelt).

Wenn die Befestigung des Schleifklotzes ohne Bohren und Gewindeschneiden geht, ist das absolut in Ordnung.

Beim Tretlager gibt es einen Distanzring im eigentlichen Sinne nicht, wohl habe ich einen von mir erdachten Schutzbügel (aus zwei Kettenschutzbrillen) beidseitig dazwischen geklemmt. Das Tretlager ist, soweit ich mich erinnere, ein 113 mm, und sorgt mit der Truvativ-Kompakt-Kurbel für eine Kettenlinie von 50 mm auf der Außenbahn. Die i-Motion 9 braucht 48,8 mm Kettenlinie. Die 1,2 mm Differenz waren und sind für mich vernachlässigbar. Da mein Standard-Kettenblatt (54-er) auch jetzt auf der Außenbahn beheimatet ist ( das 36-er gibt mir drei zusätzliche Berggänge, die viel seltener gebraucht werden), sehe ich wegen der Kettenlinie keinen Handlungsbedarf.

Da ich aus Interesse auch mal kurz in der Bucht nach Deinem Umwerfer geschaut habe, ist mir aufgefallen, daß der Shimano-Umwerfer zwischen der Schraube und der zylindrischen, "vertikalen", eigentlichen Anlagefläche noch so eine Art zylindrischen Kragen besitzt. Könnte es sein, daß dieser "Kragen" einen perfekten Sitz an Deiner Umwerferschelle verhindert ? (Bei meinem Veloce Umwerfer ist ein solcher Kragen nicht vorhanden.

MfG EmilEmil

Dreifach-Kettenblatt beim Jetstream P8?

Verfasst: So Apr 10, 2011 5:24 pm
von Raffineur
Hallo EmilEmil,

der FD-6207 schafft wohl auch nicht wesentlich mehr als 54 Zähne, aber das Entscheidende scheint mir die Differenz von 18 Zähnen. Das schafft außer ihm offenbar keiner. Obwohl es für uns 20-Zoll-Räder-Radler ja sehr sinnvoll wäre. Aber für den japanischen Giganten & Co. wie du schreibst vermutlich ein zu kleiner Markt :(

So eine Laubsäge hätte ich auch gehabt, aber glücklicherweise war ich kürzlich bei einem metallverarbeitenden Betrieb und durfte dort eine richtige Eisensäge und -feile verwenden. Die Schrauben sind jetzt gekürzt, allerdings ca. 1 mm zu wenig :oops: Dafür habe ich das große Kettenblatt noch etwas mit dem Bohrer bearbeitet. Der Stahl muß wohl ziemlich hart sein. Aber jetzt sind die Senkkopfschrauben fast völlig versenkt :) Gleich ausprobiert, ob ich jetzt auch die beiden kleinsten hinteren Ritzel mit dem kleinen Kettenblatt fahren kann: Negativ :( Und zwar deshalb, weil die Kette jetzt innen am großen Kettenblatt reibt. Von daher wäre eine etwas weiter außen liegende Kettenlinie schon nicht schlecht. Wie hast Du die 1,2 mm hingekriegt? Bei der Schelle von Thorusa lag ja ein 3-mm-Distanzring mit dabei. Aber dafür brauche ich ein 3 mm breiteres Tretlager, und eigentlich wollte ich mein bisheriges drinlassen :roll:

Keine Ahnung, wieso Umwerfer und Schelle nicht so recht zusammenpassen wollen. Hier ein Bild:
Bild
Vielleicht schaue ich mal wieder bei dem oben erwähnten Betrieb vorbei, und die Experten machen beides passend ;)


Grüßle
Stefan

Dreifach-Kettenblatt beim Jetstream P8?

Verfasst: So Apr 10, 2011 7:56 pm
von EmilEmil
Raffineur hat geschrieben: Hallo EmilEmil,

So eine Laubsäge hätte ich auch gehabt, aber glücklicherweise war ich kürzlich bei einem metallverarbeitenden Betrieb und durfte dort eine richtige Eisensäge und -feile verwenden. Die Schrauben sind jetzt gekürzt, allerdings ca. 1 mm zu wenig :oops:

.... Wie hast Du die 1,2 mm hingekriegt? Bei der Schelle von Thorusa lag ja ein 3-mm-Distanzring mit dabei. Aber dafür brauche ich ein 3 mm breiteres Tretlager, und eigentlich wollte ich mein bisheriges drinlassen :roll:

Keine Ahnung, wieso Umwerfer und Schelle nicht so recht zusammenpassen wollen. Hier ein Bild:

Stefan
Hallo Raffineur, ich bin heute mit dem "Folding*Star" auf einer Standardrunde von ca. 50 km unterwegs gewesen. Die Steigungen sind da so, daß ich auch mit dem 54-er Blatt (kleinste Entfaltung ~ 2,48 m ) alle Steigungen fahren kann. Die erste Steigung ( 2 km und 10%) hat mir aber alles abverlangt, da ich nach der Winterpause konditionell noch nicht bei 100% bin. Die zweite Steigung (auch 2 km und 10% ) habe ich dann mal auf dem 36-er im dritten Gang (Entfaltung evtl. 2,25 m ?) befahren. Genaueres muß ich mal berechnen und zusammenstellen.

Geschaltet hat es ganz ordentlich, beim Steigen von klein auf groß dauert es etwas länger (Ich könnte ja noch Steighilfen verwenden). Schon fast zu Hause, hab ich nochmal von groß auf klein und wieder zurückgeschaltet, da fiel leider die Kette ab. Zu Haus hab ich dann nachgeschaut, da schienen mir die Einstellungen verstellt zu sein. Das ist ganz normal, da sich die Teile ein wenig aufeinander einarbeiten müssen, und vor allem der Bowdenzug wegen der nun ständigen Last sich etwas gerade zieht. Das erscheint dann so, wie wenn der Zug sich längt. Bischen korrigiert und schon schaltet alles wieder im grünen Bereich. Trotzdem denke ich über die Steighilfen nach.

Über Deine Laubsäge habe ich geschmunzelt, die ist für Bolzen sicher nicht geeignet. Ich meinte eine kleine Bügelsäge mit Sägeblatt 150 mm x 6 mm, wobei der Bügel nur eine Ausladung von 4 cm bis 6 cm hat. Diese Bügel-Säge macht natürlich einen noch schwachbrüstigeren Eindruck als eine Laubsäge.

Die 1,2 mm haben sich einfach ergeben, sie könnten von der Dicke des Schutzbügels herrühren. Normalerweise sollten die Tretlager eine seitliche Verschiebung von 3 mm ohne Probleme verkraften (Was rechts weiter rausgeschoben wird, rutscht natürlich links weiter rein). Einen Distanzring dazwischen klemmen geht selbstverständlich nur dann, wenn man das auf der Festlagerseite macht, weil nur da i.A. ein Bund vorhanden ist. Üblich ist die Seite mit dem Bund beim Kettenblatt zu verbauen. Die Gewindelänge ist mit ca 15 mm groß genug, um diese zusätzlichen 3 mm zu verkraften (eingeschraubte Gewindelänge dann nur noch 12 mm!). Meinen Schutzbügel werde ich irgendwann in Alu-Legierung (2 mm Blech) ausführen, dann kommt das Blatt nochmal 0,8 mm nach außen. Links muß die Gewindeschale dann aber noch so weit rausschauen, daß der Bügel noch gelagert ist.

Bei Deiner Umwerfer-Befestigung scheint es so zu sein, daß der Shimano-Werfer hinter der zylindrischen Anlage-Fläche plötzlich einen "Bauch" bekommt und sich nicht nah genug an die Zylinder-Aufnahme-Fläche der Thorusa-Schelle schieben läßt. Da wird wohl nur die Feile helfen (oder der Dremel oder Proxxon, habe ich beides nicht, aber wohl eine biegsame Welle für eine normale Bohrmaschine). Gutes Gelingen !

MfG EmilEmil

Dreifach-Kettenblatt beim Jetstream P8?

Verfasst: Do Apr 14, 2011 9:21 am
von EmilEmil
Pibach hat geschrieben:Ich hab an meinem Mu Ex ja 2fach vorne, 55/44 Zähne, das finde ich ganz gut passend, sollte auch für das Jetstram P8 taugen, wobei ich in Berlin ohnehin kaum Gänge nutze. Für 3-fach Umwererlösung gibt es wohl keine entsprechenden Blattgrößen, das Problem ist das große Blatt, da müsstest Du schon mindestens ein 60er wählen, für das kleinste macht kleiner als 40 kaum Sinn, das übersetzt sonst zu niedrig. Ausserdem ist für einen Long Cage Dereilleur zu wenig Platz am 20" Rad.

Dies ist der Grund, warum trotz ihrer vielen Nachteile meist die Dual Drive bei 20" Rädern verbaut wird.
Ab 451mm Durchmesser beginnt eine 3-fach Umwerferlösung sinvoll zu sein, siehe etliche Bike Friday Konfigurationen.
Was ist denn an 55/44 ganz gut passend. Die Spreizung der Übersetzung beträgt 55 : 44 = 1,25 (Reziprok 0,8 ); da hat man noch nicht mal so viel wie bei der "2-fach-Heldenkurbel" ( 53 : 39 = 1,36) aus dem Rennradbereich. Ein Blatt größer als 60-er ist schon zu bekommen (für viel Geld) , einen Umwerfer für diese Größe gibts nun mal gar nicht.

"für das kleinste macht kleiner als 40 kaum Sinn" - das kann nur jemand behaupten, der ständig nicht mit der optimalen Trittfrequenz fährt (Single-Speed Wiegetrittler ? ). Bei einem Blatt von 35 Zähnen und hinten einem Teller von 34 hat man eine Primärübersetzung von 35 : 34 = 1,03 . Mit dieser ergibt sich bei einer Trittfrequenz von 75 [1/min]- (etwa das Optimum für die meisten Radler)- und einem Radumfang von U = 1,525 m bei einem 20" Rad (Bereifung 40-406) eine Geschwindigkeit von v = 1,03 x 1,525 [m] x 60 [min/h] x 75 [1/min] = 7 068 [m/h] ~ 7,1 [km/h] . Mit 7,1 km/h eine steilere Steigung ganz zu befahren ist weitaus besser als mit zu viel Kraft bei geringerer Kadenz nach 100 m ganz außer Puste absteigen und den Rest schieben zu müssen (Schieben mit Rad ist auch bei 4 km/h und 15 % Steigung ganz schön anstrengend !)

Die Situation für den 3-fach Umwerfer ist auch bei einer Felgengröße von 451 mm Durchmesser nicht entscheidend besser, da zwar 45 mm mehr Felgen-Durchmesser ( = 22,5 mm beim Radius) zur Verfügung stehen, (2,25 cm mehr für einen längeren Käfig des hinteren Schaltwerks), aber die nicht vorhandenen Umwerfer für größere Kettenblätter diese Idee nach wie vor scheitern lassen. Denn soviel größer als bei den 406-er Felgen ist der Abrollumfang eines Rades 451-er Felgen auch nicht (etwa 11 % bei 40 mm breiten Reifen), zumal, weil die 451-er Felgen fast immer mit schmalen (damit auch weniger hoch bauenden Reifen) kombiniert werden.

Als Fazit kann man sagen, daß für 20" Räder und darunter eine Drei-fach Kettenschaltung nicht sinnvoll ist. Wenn ein Hersteller so etwas macht, geht es nur darum, dem "Eisdielenposer" die überflüssige Kaufkraft aus der Tasche zu ziehen (Es war schon immer etwas besonderes ,einen teuren Geschmack zu haben). Den möglichen großen Übersetzungsbereich einer Kettenschaltung kann man bei den kleinen Radgrößen nicht ausspielen. Daher bleiben, falls man einen Übersetzungsbereich von > 500 % bis > 600% verwirklichen will a) nur die Rohloff-Nabe (526 %) oder b) Kombinationen (Naben-Ketten-Schaltungen) übrig. Bei den Kombinationen etabliert ist die Sram DualDrive 3x9 (576 %), oder man kann die Alfine 2x11 Kombi ( ~ 600% ) versuchen, die ich aber noch an keinem Faltrad gesehen habe. Die von mir etablierte 2x9 i-Motion Lösung erreicht 1,5 x 340 % = 510 % Übersetzungsbereich. Die Kombi-Lösungen haben neben Vorteilen auch immer einige Nachteile, so daß die Rohloff-Nabe im Grunde das meiste Potentzial in Richtung Optimum hat. Als Verbesserungen wünscht man sich 1) einen geringeren Preis ( ca. 500 €), 2) ein geringeres Gewicht (-400 g ?)3) einen größeren Entfaltungsbereich ( 580 % ?).

Wie man beim Studium der Faltrad-Kataloge erkennnen kann , haben schon viele Hersteller Probleme damit, dem Faltrad die angemessene Übersetzungsbandbreite zu verpassen. Um so weniger erstaunt es, daß eines der hartnäckigsten Vorteile gegen die Falträder ( Räder < = 20") beinhaltet, daß man "unendlich schnell treten müsse, um überhaupt vom Fleck zu kommen". Wenn dann noch Singlespeed-Fans überrepräsentativ auftreten.....

MfG EmilEmil