FALTRADFORUM

Na ja, nach dem was Du im Eingangsposting schreibst hat das eezz sagen wir mal "deutliches qualitatives Potential nach oben" schon bei Basisfunktionen wie "funktionierende Schaltung" (ohne Grundlegendes wie die Konstruktion überhaupt anzugucken), was man in der 1000 Euro-Klasse jetzt nicht unbedingt erwarten würde (zumindest ich nicht)... Und akzeptieren würde ich das auch nicht. Daher halte ich mich meist an "ich bin zu arm um was Billiges zu kaufen".

Dass Emil sich immer ein bissi schwer tut wenn ein Fahrrad nicht seinem Idealbild und Anforderungsprofil - dem Äquivalent eines robusten, sparsamen, schnellen, preiswerten, $ganzvieleadjektive Familienkombis mit Allradantrieb, Tradition und durchgängig brillianten technischen Lösungen entspricht (also schon mal nicht VW ) ist davon unbenommen. Aus seiner Perspektive sind vermutlich Cabrios Geldverschwendung (- die haben ja nicht mal ein Dach), Sportwagen unnütz mangels Kofferraum, Kleinwagen nicht technisch ausgebufft genug. Eine S-Klasse muss es schon sein, auch wenn's nur in's Schwimmbad im Nachbardorf geht. Notfalls wird sie halt auf Basis eines 70er Jahre Käfers selbst gebaut... Muss einen jetzt nicht stören, wenn die eigenen Bedürfnisse andere sind. Was technische Details und Prinzipien angeht hat er aber oft recht, wenn man den Grantlerpart rausfiltert aus seinen Postings.

@Emil,

warum soll ich mich mit überflüssigen Gedanken belasten? Ich gebe zu, meine Beiträge sind geprägt von meiner Suche nach dem für mich brauchbarsten Faltrad. Alle Nachteile (seien sie real oder fiktiv) aller Modelle zu sezieren, bringt mich nicht weiter, weil ich EIN Modell suche, daß meinen Anforderungen einigermaßen entspricht. Meine Suche ist vielleicht zu einfach strukturiert, aber ich bin schon ziemlich weit. Auch wenn ich kein Brompton kaufe, wofür es zahlreiche Gründe gibt, finde ich die Faltung unter strukturmechanischen Aspekten klasse, andere Gesichtspunkte habe ich garnicht bewertet, bspw. Kinematik ist überhaupt nicht mein DIng. Eine tiefschürfende Auseinandersetzung, auch mit Nachteilen, findet man fast nirgends - jedenfalls nicht als Laie. Umso mehr freue ich mich, hier von kritischen Ansätzen aus verschiedenen Ecken zu lesen.
Nebenbei bemerkt ist die Ausführung der Drunterfaltung alles andere als optimal, aber auch da gilt für mich, daß ich dafür keine Verbesserung suchen muss, ich will ja kein Faltrad bauen.

@berlinonaut:

schöne Grafik, wenn da 2015 nicht wäre. Die Gemeinkosten sind drastisch gestiegen und dadurch wird der Rohgewinn gesenkt, aber rd. 10% Rohgewinn sind so schlecht nicht. Der Zusammenhang zwischen Umsatz und Herstellkosten ist über alle Jahre gleich, d.h. keine Lohnkostenüberraschungen, die nicht durch mehr pressure ausgeglichen würden, für technische Innovationen bei der Produktion gibt es keine Hinweise, das passt zur Aussenwirkung in Bezug auf Optik und Haptik der belle epoche.

Dani.M hat geschrieben: @berlinonaut:

schöne Grafik, wenn da 2015 nicht wäre. Die Gemeinkosten sind drastisch gestiegen und dadurch wird der Rohgewinn gesenkt, aber rd. 10% Rohgewinn sind so schlecht nicht.

Dazu muss man den Kontext verstehen, deswegen war da ein Link untendran... Meckern ohne Kontextverständnis ist nicht so wahnsinnig sinn- und gehaltvoll. Brompton ist Ende 2015 in eine neue Fabrik umgezogen - von irgendwas mussten sie die ja bezahlen.

Dani.M hat geschrieben: Der Zusammenhang zwischen Umsatz und Herstellkosten ist über alle Jahre gleich, d.h. keine Lohnkostenüberraschungen, die nicht durch mehr pressure ausgeglichen würden, für technische Innovationen bei der Produktion gibt es keine Hinweise, das passt zur Aussenwirkung in Bezug auf Optik und Haptik der belle epoche.

So pflegt halt jeder seine Vorurteile. Brompton hat seit den frühen 2000ern und noch deutlicher seit 2008 in eine effizientere Produktion investiert. Weiss man halt nur, wenn man auch mal nachschaut anstatt nur zu behaupten. Man könnte auch ganz ohne Nachschauen mal überlegen wie erfolgversprechend wohl der Plan wäre ein hochwertiges und hochpreisiges Produkt in einem Konkurrentenfeld aus Billiglohnländern an einem Hochlohnstandort wie London zu produzieren durch schwer zu bekommende qualifizierte Fachkräfte und dann durch schlechte Behandlung der Angestellten zu versuchen die Effizienz zu steigern...

Technischer Innovationstreiber sind sie sicherlich nicht (wobei: Titanteile am Falter sieht man z.B. nicht so häufig, bei Brompton gibt es die seit 2005). Was passiert ist eine laufende, kleinteilige Modellpflege statt jedes Jahr mit Kawumms ein komplett neues, total anderes Modell mit der neuesten Shimanogruppe launchen als jährliche Neuerfindung des Rades mit allen Macken eines ersten Wurfs und zeitgleichem Einstampfen des Vorgängers. Wenn Du ein Brommi von 1990 mit einem von heute vergleichst ist annähnernd kein Bauteil identisch. Aber die modernen Bauteile sind abwärtskompatibel, deswegen bekommst Du auch für ein 25 Jahre altes Rad alle Teile (mit extrem wenigen Ausnahmen im Bereich Vorbau und Gabel vor 1992). Entweder original oder neuere Versionen. Das gibt es im Faltradbereich nirgendwo sonst - nicht bei r-m und schon gar nicht bei Dahon. Ist halt kein Wegwerfrad sondern was für länger. Wer das nicht braucht oder nicht will - kein Problem. Wer es nicht sieht und sich dann auch noch drüber lustig macht ist selber schuld. Der zahlt halt dann u.U. bei der Konkurrenz über die Jahre ein Mehrfaches, wenn er nur auf den Anschaffungspreis guckt und das Rad auch regelmässig benutzt. Man muss weder das Brompton mögen noch die Firma und kaufen muss man schon gleich gar keins und na klar hat es seine Macken und Einschränkungen - dass es - u.a. dank der konservativen Modellpolitik - so ziemlich das ausgereifteste, nachhaltigste und wertstabilste Faltrad auf dem Markt ist sagen sogar die Leute, die es nicht ausstehen können.

Kurz gesagt: Wer so ohne Kenntnis des Gegenstand seiner Kritik meckert sollte eigentlich mindestens beweisen, dass er es besser kann. Dann mal los. Ich für meinen Teil habe grossen Respekt vor der Lebensleistung von Andrew Richie, erst das gute Stück zu erfinden, dann trotz aller Widrigkeiten fast 15 Jahre lang an der Sache dranzubleiben und mit dem Ergebnis seiner Arbeit in weiteren inzwischen bald 30 Jahren den Umsatz mal eben mehr als zu verhundertfachen und 250 Leuten das Auskommen zu sichern. Ohne grossartiges Fremdkapital, nur aus eigener Kraft. Mit einem einzigen Nischenprodukt, das langlebiger und nachhaltiger kaum sein könnte. In einem Markt voller Billigkonkurrenz. Wenn Du das besser hinkriegst darfst Du auch gerne meckern.

Warum wird jeder Thread mit diesem Bromptonthema gekapert?

Pibach hat geschrieben:Warum wird jeder Thread mit diesem Bromptonthema gekapert?

Entschuldigung.

berlinonaut hat geschrieben:................
Dass Emil sich immer ein bissi schwer tut wenn ein Fahrrad nicht seinem Idealbild und Anforderungsprofil -
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Was technische Details und Prinzipien angeht hat er aber oft recht, wenn man den Grantlerpart rausfiltert aus seinen Postings.

Sehr schön, @berlinonaut, daß Du Dir Gedankem um meinen Kopf machst, wenn es um technische Anforderungen für ein Faltrad geht.
Leider vergißt Du dabei immer, Deine Brompton-Brille abzusetzen.
Was mich betrifft, bin ich bezüglich der Falträder (Modelle und Typen) viel liberaler als Du Dir das vorstellen kannst und hier artikuliert hast.
Bedauerlicherweise, richtiger: Ärgerlicherweise sehe ich in der momentanen Faltrad-Welt, die ich seit 8 Jahren intensiv studiere, keinen Fortschritt bei der Konstruktion bezüglich grundsätzlicher Eigenschaften, die man von einem Faltrad fordern sollte. Warum soll ein Faltrad nicht so gut sein, wie es sein könnte ? Für das gleiche Geld !
Diese Forderungen, die ich ja in etlichen Beiträgen dieses Forums erhoben und dokumentiert habe, will ich hier nicht wiederholen. Nebenbei, ich fahre seit 38 Jahren ein Faltrad über 40 000 [km] und habe einen 20" Falter konstruiert (Ausgenommen die Grundstruktur des Rahmens, wo ich gern etwas Ähnliches in Leichtbauweise gebaut hätte), ausgestattet und die gröbsten (Lebens-gefährlichen) konstruktiven Katastrophen beseitigt.
Da ich aber Ingenieur und kein Rahmenbauer bin, und ich es mir finanziell (Ich lebe im Ruhestand !) nicht leisten kann, so etwas in Auftrag zu geben, muß das unterbleiben ).Zum Leben gehört auch und vielleicht am Wichtigsten, daß man irgendwann mal sagen kann, "okay, das muß nun unterbleiben....".
Da sage keiner, daß ich nicht weiß, wovon ich spreche, wenn ich das all-gegenwärtige Grattlertum aufs Korn nehme. Und Vokabeln wie "Grantlerpart" sind einfach nur ungehörig.
Und mit der Brille abnehmen, meine ich genauso, wie ich es gesagt habe.
Es soll aber keiner aufstehen und mir Vorwürfe machen, weil ich Dinge anspreche, die nicht in Ordnung sind. So nun keine Lust mehr, ich gehe zum Radeln !

EmilEmil