Pibach hat geschrieben:
Das sind interessante Zahlen, ja. Aber:
a) bräuchte man wie beschrieben für bestimmte Analysen die Radkilometer, absolut und auch relativ zum Autoverkehr.
b) gibt es das für Berlin, für die meisten andere Städte wohl nicht, hab ich zumindest noch nicht gesehen. Am besten dokumentiert ist wohl Münster und Copenhagen. Eine umfassende statistische Dokumentation des Verkehrsgeschehens ist jedenfalls Basis vieler Überlegungen. Das bestimmt auch das weitere Vorgehen, also u.a. Priorisierung der kritischen Stellen sowie Entscheidung und Qualitätprüfung der Maßnahmen.
c) braucht man Zahlen auch streckenbezogen. Wenn man Verkehrsaufkommen je Verkehrsfläche kennt, kann man Maßnahmen besser priorisieren.
d) Es wäre auch interessant, in Sommer/Winter zu differenzieren. Evtl kann man bestimmte Straßen oder Verkehrszonen im Sommer für Radverkehr und im Winter für MIV deklarieren. Wenn man wirklich große Teile des Verkehrsaufkommens aufs Farrad bringen möchte, muss man jedenfalls eine Lösung für dieses Saisonproblem erarbeiten.
Also noch mal: Du sagst (nicht zum ersten mal), jedes Verkehrsmittel auf der Strasse bringt ein für das Verkehrsmittel individuelles typisches Risiko in den Strassenverkehr ein. Das könne man ausrechnen
und zwar auf Basis vorhandener Zahlen. Das Ergebnis sei so klar und eindeutig, dass sämliche anderen Aspekte für die Verkehrsplanung zur Makulatur verkämen und man könne aus diesem Risikokoeffizienten auch klar und eindeutig individuelle Massnahmen ableiten.
Pibach hat geschrieben:das eingebrachte Risiko wird nicht berücksichtigt. Das ist wohl mit Abstand das größte Problem der bisherigen Ansätze, da der Unterschied PKW zu Fahrrad bei Faktor >100 liegen dürfte. Damit sind praktisch alle anderen Überlegungen Makukatur. Der genaue Zusammenhang sollte besser herausgearbeitet werden (das lässt sich anhand bisheriger Zahlen bereits ausrechnen) und alle Maßnahmen daran bewertet bzw. priorisiert.
Wenn man Dich dann darum bittet, das doch einfach mal zu tun und zwar transparent, damit man zumindet mal versuchen kann zu verstehen was das sein soll und ob das überhaupt geht, kommst Du mit dem Argument um die Ecke, dass das alles total kompliziert ist und man myradenweise Zahlen bräuchte, die man nicht hat. Obwohl Du ja sagst das liesse sich problemlos auf Basis vorhandener Zahlen berechnen. Gleichzeitig behauptest Du aber, das Verhältnis der Verkehrsrisiken zwischen Auto und Fahrrad bereits zu kennen, denn Du sagst es sei grösser als 1 : 100.
Wenn dann z.B. derMac und ich darauf hinweisen, dass dieser mysteriöse Faktor, wenn er irgendeine Aussagkraft haben soll, sich auf ein konkretes System beziehen muss, weil ja z.B. u.a. die Unterschiede zwischen Stadt und Land durchaus erheblich sein dürften und Du Dich der Einfachheit vielleicht auf eine Stadt (wie z.B. Berlin) beschränken solltest für den Anfang, um es nicht gar zu aufwändig werden zu lassen führt das schon wieder dazu, dass Du immer neue Einflussfaktoren für Deinen Koeffizienten findest und Gründe, warum er mangels Zahlen nicht berechenbar ist.
Mir scheint, Du willst mal wieder die Weltformel erfunden haben (allerdings als reine Kopfgeburt) und jeder Versuch, Dich dazu zu bringen
einmal klar und
eindeutig zu definieren
a) was das denn nun genau sein soll
b) welche Einflussfaktoren da miteinfliessen in welchem Verhältnis
c) welche (vorhandenen!) Zahlen man dazu verwendet
d) welche Aussagekraft das am Ende hat und wo ggf. die Beschränkungen sind
scheitert. Allein schon deswegen, weil Dein Kopf offenbar Karusell fährt und Du hochfrequent sowohl Definition als auch Einflussfaktoren änderst, immer weiter verkomplizierst und immer wieder neue gute Gründe findest, warum Du das nicht ausrechnen kannst. Du sorgst sozusagen selbst dafür, dass das unmöglich ist. Was Dich nicht davon abhält weiterhin zu behaupten dass das ein Killerargument sei und problemlos auf Basis vorhandener Zahlen auszurechen. Und zwar weltweit. Als eine einzige Zahl. Das ist nicht nur albern, das ist schizophren. Also ein weiteres (und hoffentlich letztes) mal:
Beantworte bitte einmalig und eindeutig a) bis d) und rechne (ob lokal oder global) den Wert aus. Wenn Du das nicht kannst oder willst ist das Ganze nichts als ein gewaltiger Hirnfurz von Dir.
Es ist im übrigen gute wissenschaftliche und auch wirtschaftliche Praxis bei neuen Herangehensweisen sich an einen Wert und eine Herangehensweise ranzutasten, auch wenn die Basisdaten unvollkommen oder unvollständig sind. D.h. wenn - entgegen Deiner Aussage - Zahlen eben doch nicht vorhanden sind dann berücksichst Du die halt nicht und lebst damit (und machst auch transparent) dass der Koeffizient daher aktuell eben nicht korrekt ist im ersten Schritt. Oder Du schränkst Dein Untersuchungsgebiet geografisch deutlich ein - z.B. auf eine einzige Strasse - dann kannst Du die Zahlen selbst erheben. Im ersten Schritt geht es ja nicht mal um ein Killerargumentsergebnis sondern um den Nachweis, dass die Herangehensweise grundsätzlich irgendwelche halbwegs relevanten Ergebnisse produzieren kann bzw. überhaupt irgendwelche und wie man denn konkret dahinkommt. Hauptsache Du lieferst mal IRGENDWAS. Aber scheinbar willst Du das ja auf Teufel komm raus vermeiden - das wäre ja mit Arbeit verbunden und mit sich auf irgendwas festlegen müssen....