So, aktueller Stand und sofern nichts Tragisches passiert auch der "Abschlussbericht":
13.Juli 2014 - noch 3 Wochen und "wir" feiern den ersten Geburtstag.
Seit August letzten Jahres bin ich mit meinem Tern Rad knapp 2600 Km gefahren. Natürlich wird eine Neuanschaffung immer etwas häufiger benutzt als der Rest der (Faltrad) Bande, aber die muss ja auch noch bewegt werden.
Fazit vorweg. Ich bin mit dem Rad hochzufrieden. Von der Haptik her gefällt es mir von meinen Rädern zurzeit am besten. Es war ja auch das erste Rad, an dem ich ganz bewusst alle Teile danach ausgesucht habe, dass sie optisch zueinander passen. Die Schaltung funktioniert nach wie vor tadellos. Alle Anbauteile haben sich gut bewährt. Das Rad taugt als Lastesel im Alltag und als Tourenrad. Kann ich jedem, der ein ähnliches Anwendungsprofil hat, nur uneingeschränkt weiter empfehlen.
Hier mal ein Foto mit Cyclone Hänger:
http://abload.de/img/ternmithngerftjpl.jpg
(Ich hab mal spaßeshalber hochgerechnet - Hänger 100 Liter, HR - Taschen 40 Liter, Korb 20 Liter, gr. Lenkertasche9 Liter, wenn ich die Low Rider Taschen montiere, noch mal 25 Liter = 194 Liter Volumen - da mach ich so manchem Kleinwagen Konkurrenz)
Die Faltgeschwindigkeit ist nicht gerade riesig, so wie ich es aufgebaut habe, aber mir genügt es. Ich hab nicht den Zwang, dass es in 5 Sekunden gehen muss. Und länger als eine halbe Minute brauch ich auch nicht. Falten muss ich nur, wenn es ins Büro geht. Im Zug lediglich auf Reisen - im Alltag gar nicht. Zu Hause, wenn es in die Ecke gestellt wird.
Aber gerade der Faltvorgang ist etwas, was im Moment noch nicht so harmonisch abläuft, wie ich es mir wünsche. Den Zwischenschritt - Spanngurt los haken - Rad falten - Lenkrohr fixieren - Spanngurt wieder festmachen - empfinde ich als unbequem. Da werde versuchen zumindest beim Zusammenfalten eine bessere Lösung (mit stärkeren Magneten) hin zu bekommen, die meinen Kompass im GPS Gerät nicht stört. Den Spanngurt da hinten selbst behalte ich, werde ihn aber ein wenig umbauen. Da schwebt mir etwas mit leicht veränderbarer Länge vor. Dann kann man das auch gleich nutzen um das (ungefaltete) Rad im Zug mal eben fest zu machen. Oder eine Jacke quer über den Gepäckträger. Geht auch jetzt schon - aber durch die geringe Länge sind da enge Grenzen gesetzt.
Einige Dinge hab ich gegenüber dem letzten Bericht noch geändert:
Hab nun (in Vorbereitung der 55mm Big Ben Reifen) von Messingschlager breite Schutzbleche montiert. In 56 mm Breite, mit ausgesprochen stabiler Befestigung. (Gab es bei Zweirad Posdziech Bochum) Da musste man ein wenig basteln, um sie am Rahmen zu montieren. Die Halterungen sind anders und haben mehr und stabilere Streben. Hinten haben sie die unsäglichen Druckknöpfe für die Lichtleitung - aber das kann man ja ignorieren. Es passt alles und das neue Schutzblech vibriert auch nicht mehr. (was mich vorher gestört hat).
Damit die Frontleuchte nicht überall gegen schlägt, hab ich sie etwas zurück gesetzt. Wie schon berichtet, konnte man sie über einen selbst gebauten Adapter an der vorderen Schraubverbindung des Lowriders mit befestigen. Eine aufwändige Brücke über das Vorderrad war gar nicht nötig, sie hält auch einseitig befestigt. Hab den Adapter noch mit einem 3mm Edelstahldraht gegen Verstellen gesichert. Es vibriert nix und bislang hat sie sich auch noch nicht verstellt (trotz etlicher Rempler im Zug). Nach etlichen Touren im Dunkeln und der Dämmerung, hab ich beschlossen, dass der Edelux I durch einen Cyo T Premium ersetzt wird. In der Stadt geht mir doch das Tagfahrlicht ab und der Lichtkegel der neuen Scheinwerfer ist durch die größere Breite wesentlich angenehmer. Dürfte eigentlich nicht sein, aber gefühlt ist der Scheinwerfer heller als der "alte" Edelux.
Leider durfte ich dafür die Verkabelung im vorderen Bereich komplett erneuern. Immerhin konnte ich nun endlich eine vorstehende Schlaufe des Rücklichtkabels beseitigen und die Zuleitung zu meinem USB Werk integrieren. Der Reflektor des Scheinwerfers ist an die Seite gewandert, weil dieser sonst zu hoch baut und der Lenkertasche bedrohlich nahe kommen würde.
So sieht das nun aus:
http://abload.de/img/ternendausbauiaypx.jpg
Meiner Sattelstütze (Cane Creek Thudbuster), die unten nur blankes Alu Rohr hat, hab ich einen Gummistopfen spendiert, damit da nix verkratzt. Die Ersatzspitze vom Gehstock meines Vaters (hab eine ganze Tüte geerbt, das reicht für die nächsten 10 Terns) passte auf den Millimeter genau da rein.
Die Wellgo City Steckpedale haben sich (bei mir) auch bei Wanderschuhen und Regenwetter bewährt. Man rutscht dort kaum ab. Ganz im Gegensatz zu den eigentlich hochwertiger gelagerten Tourenpedalen. Dort rutscht man mit vielen Sohlen - gerade bei feuchtem Wetter. Bei dem Teil hab ich auf meiner ersten längeren Tour Ende November gleich zu Beginn zwei eingeklipste Pedalreflektoren gekillt. Seit ich dort die verschraubbare Version der Reflektoren (die auch am Birdy seit 9 Jahren hält) eingebaut habe, ist alles heil geblieben.
Da das Ausfallende neben dem Schacht für das Hinterrad noch eine weitere Bohrung aufweist, hab ich dort eine Möglichkeit geschaffen die Kupplung für meine Hänger bei Bedarf zu montieren.
Kann man hier schön sehen:
http://abload.de/img/ternhngerkupplungtej4c.jpg
Bis jetzt funktioniert alles einwandfrei. Außer Kette ölen und einmal das Scharnier am Vorbau etwas nachstellen die ein oder andere Schraube mal nachziehen und gelegentlich die Kettenschaltung justieren etc. musste ich bislang nichts weiter machen. Aber das sind Dinge, die jedes Fahrrad (eigentlich) seinem Besitzer abverlangt.
Doch - die Ventilkappe hinten ist zerbröselt.
Demnächst werde ich dann mal die 55er Big Ben Reifen ausprobieren. Ein klein wenig mehr Dämpfung am Lenker wäre nämlich schon ganz schön auf langen Touren.
Kleinigkeiten am Rande:
Hab an einem Regentag gleich mal die Schaltröllchen meines Neos 3.0 Schaltwerks gereinigt. Das sind beides einfache Gleitlager mit einer simplen Spaltdichtung. Gummidichtungen hab ich nicht erspäht. Fett auch keines. Letzteres wurde sodann gleich geändert und ich werde bei nächster Gelegenheit auf Tacx Röllchen mit Kugellager wechseln. Wer lange Freude an seinem Rad haben möchte, dem kann ich nur empfehlen da ebenfalls mal nachzuschauen. Meiner Meinung nach sollten Nylon Rädchen auf einfachem Stahllager nicht trocken laufen.
Nachdem das hier im Forum als Thema aufkam, hab ich gleich geschaut:
Auch bei mir konnte man die Madenschraube, die beim Rahmengelenk das Herausfallen des Lagerbolzens beim Verschluss sichern soll, ziemlich leicht raus drehen. Wer weiß - vielleicht hätte sie sich irgendwann raus gerappelt. Ich hab sie daher gleich neu mit "Loctite" gesichert.
Den Faltgelenken muss man gelegentlich etwas Fett gönnen, sonst knacken sie unangenehm. Nach 2600 Km (Allwetterfahrt) rubbelt die Kette und wird demnächst gewechselt. (Finde ich für ein Kettenschaltungsrad nicht ungewöhnlich - ich tausche auch lieber eher, als später Kassette und Kettenblatt mit tauschen zu müssen)
Die Marathon Supreme Reifen zeigen bislang keinerlei Verschleiß. Mal gespannt, wie lange das so bleibt. (der 50er Big Apple am Dahon hat jetzt 5011 Km weg und sich hinten in einen echten Slick verwandelt)
Der Lack ist zwar wesentlich besser als der am Dahon Speed TR (schlechter geht auch kaum noch), aber dennoch hat der unvermeidbare "Steinschlag" dem Tern Lack kräftig zugesetzt. Es gibt vorn eine Menge kleiner Stellen, wo er abgeplatzt ist. Der Gepäckträger zeigt erste zaghafte Scheuer stellen, wo die Beschichtung allmählich abgeht - insbesondere die Vaude Taschen setzten ihm zu. Die haben wohl ein härteres Kunststoffmaterial (das ist bei den anderen Gepäckträgern aber wesentlich drastischer).
Der Schultergurt der Lenkertasche macht die Beschichtung an meinen (selbst schwarz lackierten) Luggage Truss kaputt. Das war zwar nur billiger Bastellack, der nicht besonders abriebfest ist (den ich aber damals im Keller hatte) - aber da werde ich noch mal neu lackieren und mir noch einen Kunststoff Halter montieren, damit das aufhört. Vom Handling her ist das prima. Tasche ein-klicken und Gurt einfach Richtung Steuerrohr werfen. Er bleibt dann zwischen Steuerrohr und Lugagge Truss liegen - beim Fahren/Lenken stört das nicht weiter. Da schwenkt ja nix mit.
Fazit nach einem Jahr intensiver Nutzung:
Bis jetzt hat das Tern das gehalten, was ich mir davon erhofft habe. Es verhält sich im Großen und Ganzen unauffällig, funktioniert einfach und fährt so wie es soll. Dass man ihm alle paar Monate mal eine Lage Fett für die Faltgelenke gönnen soll, damit es dort nicht knackt, finde ich nicht weiter tragisch. So wie es aussieht komme ich auf diese Weise niemals zu einem Bike Friday
(Das zu kaufen hatte ich mir vorgenommen, wenn es nach der Pleite mit meinem Dahon Speed TR, auch mit dem Tern nicht hin haut)
Was noch bleibt? Fahren,fahren, fahren......
Gruß
Udo