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Radfahren in Berlin

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Motte
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Re: Radfahren in Berlin

Beitrag von Motte »

Da wäre ich - in Bezug auf Berlin - aber vorsichtig.
Mit zunehmendem Radfahreranteil steigt die Wahrscheinlichkeit auf einen zu treffen. :mrgreen:
(das kann jetzt jeder deuten wie er mag)


Auf der einen Seite:
Die anderen Verkehrsteilnehmer rechnen also eher mit Radverkehr. Das senkt das Unfallrisiko für den einzelnen Radfahrer. Das wird aber bei einem gewissen Anteil in die "Sättigungsphase" kommen.

Auf der anderen Seite:
Steigt die absolute Zahl der Unfälle mit der Zahl der teilnehmenden Radfahrer. Auch wenn sie prozentual sinkt.
Von daher wird es mehr zu berichten geben - weil dort ja Einzelschicksale im Vordergrund stehen.
Pibach
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Re: Radfahren in Berlin

Beitrag von Pibach »

berlinonaut hat geschrieben: Meinst Du wirklich "voraussichtlich"...
"voraussichtlich" passt da nicht ideal, weil es sich nicht direkt auf zukünftiges Ereignis bezieht, an dem man das dann verifizieren könnte, ok. Andererseits werden sich Theorien in der Zukunft normalerweise mit wachsendem Erkenntnisgewinn bestätigen (oder entkräften). Wobei 100% Gewissheit bei so multifaktoriellen Zusammenhängen ohnehin kaum erreichbar sein dürfte (siehe Diskussion zu Optimierung). Hier wird sich das aber wohl schon verdichten, da sich der Radfahranteil vrstl in diversen Ländern stark entwickeln wird und man dann (hoffentlich) die statistischen Zahlen so erheben wird, das sich das geeignet auswerten lässt. Deine genannten Begriffe wären andererseits zu schwach, da es hier schon nahe an Gewissheit kommt. Es ist ja nicht nur "meine Meinung" sondern tritt auch in diversen Studien deutlich hervor. Und lässt sich auch anhand von Modellen begründen. Nicht zuletzt ist das eingebrachte Risiko eines PKW-Kilometers wohl um das ca 100-fache größer als das eines Radkilometers und mit jeder Verschiebung von PKW- zu Radkilometern sollte man also deutlichen Rückgang der Unfallzahlen beobachten können.

Ich versuche solche Begriffe immer sehr präzise zu verwenden, um Wahscheinlichkeiten, Fakten und Meinungsaußerungen zu differenzieren. Und gebe auch, wenn möglich, Referenzen dazu an. Du bist vielleicht den genauen Sprachgbrauch nicht so gewöhnt? Und dadurch kommen dann diese Missverständnisse auf?
Pibach
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Re: Radfahren in Berlin

Beitrag von Pibach »

Motte hat geschrieben: Mit zunehmendem Radfahreranteil steigt die Wahrscheinlichkeit auf einen zu treffen. :mrgreen:
Du musst das kompensatorisch sehen. Wenn bestimmte Strecken mit dem Rad zurückgelegt werden, werden sie nicht mit dem Auto zurückgelegt. Wenn weniger PKWs fahren, sollte die Zahl der Unfälle mit PKW-Beteiligung sinken. Die Gesamtstreckensumme ist zwar nicht kostant, aber in Relation zur Verschiebung der Anteile nahezu schon.
Leider wird das soweit mir bekannt nicht so genau statistisch erfasst. Ich gehe aber davon aus, dass z.B. die Autos der im Berliner Stadtzentrum lebenden Menschen recht wenig bewegt werden - u.a. da diese viele Wege per Fahrrad zurücklegen.

Der Safety in Numbers-Effekt für wachsenden Radfahreranteil beruht aber wohl nicht nur rein auf diesen Zahlen, sondern ist komplexer:
Die anderen Verkehrsteilnehmer rechnen also eher mit Radverkehr. Das senkt das Unfallrisiko für den einzelnen Radfahrer. Das wird aber bei einem gewissen Anteil in die "Sättigungsphase" kommen.
Wie die Zusammenhänge der Safety in Numbers genau sind, weiß man nicht und kann da bisher nur spekulieren. Vielleicht liegt es daran, dass Autofahrer, die auch selber Fahrrad fahren, den Radfahrern gegenüber aufmerksamer sind? Oder dass die Verkehrsinfrastruktur mit wachsendem Radfahranteil besser darauf angepasst wird? Oder dass eine bestimmte Geisteshaltung in der Bevölkerung aufkommt?
Jedenfalls kann anhand der vielen Statistiken, die das bestätigen, der Effekt als gesichert angenommen werden. Bisher ist man da wohl weit von einer "Sättigung" entfernt. Es könnte sogar sein, dass der Effekt mit weiterer Verlagerung Richtung Radfahranteil sogar zunimmt.
Steigt die absolute Zahl der Unfälle mit der Zahl der teilnehmenden Radfahrer. Auch wenn sie prozentual sinkt.
Nein. Die absolute Zahl der Unfälle sinkt auch!
Sie steigt ggf. bei den verunfallten Radfahrern wegen deren starken Zunahme (sinkt da aber relativ) - je nachdem. Dafür verunfallen weniger Fußgänger und PKW-Insassen.
Z.B. aus der oben verlinkten Quelle Angaben für Berlin:
"Berlin, Germany
Between 1975 and 2001, the total number of bicycle trips almost quadrupled. Between 1990 and 2007, the share of trips made by bicycle increased from 5% to 10%. Between 1992 and 2006, the number of serious bicycle injuries declined by 38%.
"
berlinonaut
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Re: Radfahren in Berlin

Beitrag von berlinonaut »

OT
Pibach hat geschrieben: Ich versuche solche Begriffe immer sehr präzise zu verwenden, um Wahscheinlichkeiten, Fakten und Meinungsaußerungen zu differenzieren. Und gebe auch, wenn möglich, Referenzen dazu an. Du bist vielleicht den genauen Sprachgbrauch nicht so gewöhnt?
Ich würde sagen das Gegenteil ist der Fall. ;) Möchte aber bitte keine umfängliche Diskussion zum Thema Sprache und deren präzise Verwendung hier lostreten - das wäre km-weit OT und maximal anstrengend. Lass es mich so formulieren: präzise Sprache gehört seit vielen Jahren zu meinem beruflichen Handwerkszeug, daher würde ich sagen dass Du hier falsch liegst.
Den argumentativen Dreh

- Du verwendest ein offensichtlich ungeeignetes Adjektiv
- ich frage nach, ob Du das wirklich meinst und bitte um sprachliche Präzisierung
- Du sagst, nein, Du meinst in der Tat was Anderes und das fragliche Adjektiv sei nicht passend
- das gewählte Wort sei trotzdem super (und im übrigen sei das Wort per se ein minderwertiges, weil nicht erfüllbar - ein Fehler des Wortes und der realen Verhältnisse, nicht des Verwenders).
- anschliessend sagst Du, dass Du durchgängig versuchst sehr präzise zu argumentieren und ,so vorhanden, grundsätzlich Referenzen angibst (was vermutlich - wenn nicht gar voraussichtlich - einem guten Teil Deiner Mitdiskutanten hier ein erstauntes Kopfschütteln entlocken dürfte aus den Erfahrungen der Vergangenheit)
- und wirfst mir direkt im Anschluss pauschal vor, ich hätte Verständnisprobleme und sei genauen Sprachgebrauch nicht gewöhnt

finde ich allerdings beeindruckend. ;) Sprich aus einem Fehler von Dir wird binnen weniger Sätze ein grundsätzliches, persönliches Problem von mir und ich bin zudem schuld. Für diese Argumentation braucht es schon sehr viel Chuzpe oder ein gewaltiges reality-distortion-field. :lol:

Nochmal: daraus jetzt bitte keine epische Diskussion machen - aber vielleicht mal im stillen Kämmerlein über die Mechanismen nachdenken, die Dich zu solchen Argumentationen verleiten, den "Fehler" immer und ausschliesslich bei anderen zu suchen, bevorzugt mit der ganz grossen Kelle und egal wie absurd das in der jeweiligen Situation ist...
/OT

Und nu wieder back to Topic: Radfahren in Berlin!
Pibach
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Re: Radfahren in Berlin

Beitrag von Pibach »

berlinonaut hat geschrieben:präzise Sprache gehört seit vielen Jahren zu meinem beruflichen Handwerkszeug
Hm. Tatsächlich? Das überrascht mich dann aber. Wie kommt es dann zu diesem ständigen Unfug?
derMac
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Re: Radfahren in Berlin

Beitrag von derMac »

Pibach hat geschrieben:Wie kommt es dann zu diesem ständigen Unfug?
Dafür, dass du so allergisch auf solche Worte wie "Unfug" reagierst, benutzt du sie erstaunlich oft.

Mac
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Re: Radfahren in Berlin

Beitrag von Pibach »

Hier eine Grafik, die den Zusammenhang wachsender Personenradfahrkilometer und sinkendem Radfahrrisiko darstellt:

Bild

Aus dieser Broschüre.

"Research suggests that a doubling of cycling would lead to a reduction in the risks of cycling by around a third, ie. the increase in cycle use is far higher than the increase in cyclists’ casualties.
There are plenty of examples to show that steep increases in cycling can go with reductions in cycle casualties.
"
Pibach
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Re: Radfahren in Berlin

Beitrag von Pibach »

derMac hat geschrieben: Dafür, dass du so allergisch auf solche Worte wie "Unfug" reagierst, benutzt du sie erstaunlich oft.
WIe würdest Du es denn nennen?
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Re: Radfahren in Berlin

Beitrag von berlinonaut »

Zur Abwechslung mal nicht "Radfahren in Berlin" sondern "Radfahren nach Berlin":

http://www.tagesspiegel.de/berlin/von-b ... 95748.html
Von Bonn nach Berlin mit dem Fahrrad
Radweg "Deutsche Einheit" soll 2018 fertig sein
Mit dem Ausbau solle noch in diesem Jahr begonnen werden.Für die rund 1100 Kilometer lange Strecke habe man bisher 4,8 Millionen Euro bereitgestellt, sagte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) jetzt dem Tagesspiegel. Er hat das Projekt initiiert. Die Route auf vorhandenen Radwegen, die aber teilweise noch saniert werden müssen, und die durch sieben Bundesländer führt, wird mit besonderen „Radstätten“ ausgestattet.

An ihnen können Elektrofahrräder aufgeladen werden, was erforderlich sein kann, weil es auch über kräftige Steigungen gehen wird. Zudem gibt es an den „Radstätten“ einen öffentlichen WLAN-Zugang, einen Internetzugriff auf die weitere Routenplanung oder auf Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke. (...)
Bild

Verdächtig wenig Kapital für so eine Strecke, verdächtig sportlicher Zeitplan. Schaun wer mal: Wenn es mit dem Fluchhafen nix wird kann man ja Berlin vielleicht dann wenigstens per Rad erreichen... ;)
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Re: Radfahren in Berlin

Beitrag von derMac »

berlinonaut hat geschrieben:Verdächtig wenig Kapital für so eine Strecke, verdächtig sportlicher Zeitplan. Schaun wer mal: Wenn es mit dem Fluchhafen nix wird kann man ja Berlin vielleicht dann wenigstens per Rad erreichen... ;)
Jo, wenn ich das mit den "Radstätten" so lese, wird da wohl das meiste Geld in eben diese fliesen und nicht in den Weg. Hoffen wir mal, dass die schon vorhandenen Radwege nicht ganz mies sind.

Mac
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