derMac hat geschrieben:EmilEmil hat geschrieben:Vergleich mal für eine glatte Oberfläche ein 60-559 Laufrad mit einem 60-622 Laufrad: Also gleiche Reifen für "kleineres" und "größeres" Rad bei gleichem Luftdruck und gleicher Last, dann federt das große Rad weniger ein (ca 6 %). Und damit ist auch über den Rollwiderstand eine qualitative Aussage gemacht: Das Rad mit der geringeren Einfederung hat den geringeren Rollwiderstand.
Warum wollen immer alle bei gleichem Druck vergleichen? Der Druck ist doch dem Radfahrer egal (in den Grenzen der Belastbarkeit). Ihn interessieren Federung Durchschlagfestigkeit und Rollwiderstand. Also wäre z.B. mal wieder Rollwiderstand bei gleicher Federung zu vergleichen. Und da ist für mich erstmal nicht zwingend, dass das kleine Rad schlechter ist. Bin aber für erklärungen offen.
Die Kesselformel beschreibt den Spannungszustand in einer Zylindermembran. Die Membrantheorie setzt die Biegeschlaffheit der behandelten Flächen vorraus. Für die Konstruktion eines Reifens kann man sich mit den Membranspannungen einen Überblick verschaffen, was im Reifen an Belastung auftritt. Für Biegezustände, wie sie beim "Walken" auftreten, und damit für den Rollwiderstand, ist die Membrantheorie Vorraussetzungs-gemäß nicht anwendbar. Da beim 20"-Rad etwa 8 % Dehnung (Stauchung) der "Außenflächen (Innenflächen)" auftritt, muß jeder selbst entscheiden, ob er die Membrantheorie (Version als Kessel-Formel) auf den Torus anwendet oder nicht. Der Unterschied von Außen nach Innen beträgt immerhin ca 16 %.
Ich hab nirgends geschrieben, dass die Kesselformel fürs "walken" taugt. Das ein durchschnittlicher 20" Reifen außen ca 8 % länger ist als innen ist richtig. Warum er um 8% gedehnt und gestaucht werden soll ist mir nicht ganz klar, der ist auch schon ohne Spannung 8% länger. Wo die 16% herkommen ist mir auch nicht klar.
Mac
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Ihn interessieren Federung Durchschlagfestigkeit und Rollwiderstand°
Sehr gut Mac, aber denke bitte daran, daß man bei vielen, sich gleichzeitig ändernden Parametern am Ende gar nichts erkennen kann. Wer den Einfluß des Feuchte-Gehaltes der Luft auf das Wachstum von Pflanzen studieren möchte, sollte andere Einflüsse wie Licht, Druck und Temperatur u.a. möglichst konstant halten.
Das scheint das Problem von Peter Pibach zu sein, er will alles auf einmal bedenken . Jedenfalls wurde die Diskussion so geführt.
Und @Mac bitte nicht einen Schuh anziehen, der gar nicht da ist: Was ich über "Kesselformel und Walken" gesagt habe, war eine Erläuterung und nicht auf Dich gemünzt (Es lesen ja noch andere hier mit (nicht nur @Mac und @Pibach)).
"Dehnen und Stauchen" des 20" Reifens: Ist schlecht von mir ausgedrückt und meint Folgendes:
Man kann einen Zylinder der Länge 2xPixR in einen Torus formen, wo dann der Bezugskreis des Rings diese Länge hat. Der Kreisquerschnitt (Meridian) bleibt gleich und auch das Volumen. Vergleicht man Innen-Ring und Außenring, so hat man 8 % Verkürzung bzw. Verlängerung. D.h. eine äußere (kleine) Segmentfläche ist größer und eine innere (kleine) Segmentfläche entsprechend kleiner. Da der Innendruck einer Membran durch Normalspannungen aufgenommen wird, sind diese in den Randfasern entsprechend größer oder kleiner. Im vergleich zu den Spannungen der ungelängten (ungekürzten) Fasern sind die Normalspannungen in Ringrichtung 8 % größer oder kleiner. In der Summe also eine Änderung 16 % von außen nach innen (Die Kesselformel hat für den Zylinder den einen konstanten Wert (Mittelwert)).
Dann zu Christian Smolik : Dieser von mir sehr geschätzte und leider schon verstorbene Autor hat neben vielem Richtigen und Sinnvollem auch die Unterscheidung von "
Walkwiderstand und Abrollwiderstand" eingeführt, was ich für wenig sinnvoll halte. Der Rollwiderstand resultiert immer aus einer Deformation der Reifenoberfläche. Die Reifenabplattung (Latsch) im Fall des ruhenden Rades bedeutet eine Deformation einer Rotationsoberfläche in eine Ebene mit seitlichen Wülsten, die aus überschüssigen Längen quer und längs resultueren. Bei einer Rotation des Rades werden diese Wülste am Auflauf (Vorn) "verdickt" und am Ablauf (Hinten) "verdünnt". Die Latsch-Fläche ist beim Rollen gleichfalls ständiger Defromation unterworfen. Der Mittelpunkt des Rades bleibt beim Rollen in konstantem Abstand über der Fahrbahn. Ein Wulst (Kante,Kippkante) der überstiegen werden müßte, ist keine Ziel-führende Modell-Bildung. Diese "
Kippkante" geistert bedauerlicherweise durch zahlreiche Vertöffentlichungen. Leider kann ich mit Herrn Smolik darüber nicht mehr in einen wissenschaftlichen Disput eintreten.
Bei meinem letzten Diagramm "(
Kraft-Weg (60-559,622/1,5...2,5 bar)" ist der Reifendruck in drei Stufen als Parameter eingetragen. Es bleibt Dir unbenommen, daraus Schlüsse zu ziehen, was den "Normal-Radler" anbetrifft.
Wenn Du ein spezielles Diagramm brauchst, wo gewisse Bereiche detaillierter sind, mußt Du Dich nur bei mir melden. Es braucht aber gewisse Zeit, Handauflegen funktioniert bei mir leider nicht.
Und wenn hier zu viele Seiten (Da gibts schon einige, die nur ewige Wiederholung bedeuten) mit zu wenig Gehalt geschrieben werden, hab ich keine Lust, mich da durchzufieseln. Ich hab leider nicht die Zeit, alle hier verfassten Seiten gründlich zu studieren. EmilEmil ist leider ein bißchen beschränkt. So long
PS: Das Wort Durchschlagfestigkeit ist vielleicht etwas irreführend, man sollte es durch Durchschlagsicherheit ersetzen. Denn es meint ja im Vergleich zum Einfederungspunkt ein notwendiges Vielfaches, bevor der Reifen durchschlägt. Einen bestimmten, festen Wert gibt es dafür ja nicht ! Was meint Ihr ?
MfG EmilEmil