Das Hauptproblem ist noch nicht mal die schlechte Technik der Rückschrittnaben (Lahme Verzögerung ~2,5 [m/sec²] (Zeitgemäßer Standard 5,0 [m/sec²]; langer Leerweg beim Zurücktreten; schlechte Dosierbarkeit, schlechte Wärmeableitung, die bei längerer Bergabbremsung zum Verbacken der Sperrklinken einer Getriebenabe führt), sondern die von Kindesbeinen an geübte und gepflegte Technik der alleinigen Bremsung mit der Rücktrittbremse.
Dies führt dazu, daß im Gefahrenfall (Adrenalinbremsung) auch nur hinten gebremst wird. In einem solchen Fall hat man nun wirklich keinen Meter Bremsweg zu verschenken. Das geschilderte Beispiel (Unfall von @PetraS; ist hoffentlich glimpflich ausgegangen und/oder die Folgen inzwischen überwunden !) läßt ja nur den Schluß zu (wenn man von einer "fehlenden" Rücktrittbremse absieht), daß vorne gar nicht gebremst wurde. Unter Technikern ist unstrittig, daß die Vorderradbremse die wirkungsvollere ist. Wer in der Fahrschule den Motorrad-Führerschein gemacht hat, kennt das Verhältnis 80% zu 20% der Bremsleistung Vorn/Hinten. Auch wenn zwischen Radl und Motorradl nicht alles 1:1 übertragen werden kann, ist in diesem Fall das Verhältnis von gleicher Größenordnung.
Wenn ich das richtig mitbekommen habe, wohnt @PetraS im Rurgebiet und das ist eben nur zum Teil ebene Strecke. Das landschaftlich reizvolle Ruhrtal mit dem Baldeneysee bietet so einige Steigungen. Das sollten sich die Flachland-Tyroler dieses Forums mit ihren von Scheuklappen diktierten Ansichten mal etwas zurückhalten.
Und @PetraS empfehle ich unbedingt, an Ihrer Bremstechnik zu arbeiten. Bremsen beim Fahrrad ist ein komplexer Vorgang, der von vielen nicht richtig verstanden und ausgeübt wird. Unfälle wegen alleiniger Rücktrittbremsung gab es in meiner Verwandschaft auch schon. Desgleichen den Fall der Überbremsung mit Abflug über den Lenker (Gestandener Rennradler zum ersten Mal auf dem MtB mit Scheibenbremsen unterwegs !). Rennradbremsen sind eben auch ein bißchen schlapp, dafür aber i.A. wesentlich teurer !
Bei einem Verkehrsunfall geht der Abflug über den Lenker für den Betroffenen meist glimpflicher aus als wenn Rad und Radler durch eine querende Rostlaube abrupt ( Verzögerung 80-fache Erdbeschleunigung oder größer ?) gestoppt werden.
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Leichtbau und Rücktrittbremse geht nur mit geringem Mehrgewicht ;
Schnelles Fahren (Bergab ?) und Rücktrittbremse geht eigentlich gar nicht;
Zitat @PetraS "RÜCKTRITT ? Ich fahre seit 35 Jahren nur mit Rücktritt und kann mich nicht mehr umstellen"
Da unterschätzt Du Deine eigenen Fähigkeiten aber gewaltig. Gerade die schlechte Erfahrung sollte Ansporn sein, vom alleinigen Rücktrittbremsen los zu kommen. Ohne Willen zur Änderung und begleitender Übung geht das nicht. Übung macht das MEISTE !
Dann ist es am Ende auch egal, ob hinten eine Rücktrittbremse, eine Vau-Bemse oder eine Scheibenbremse werkelt. Eine Rücktrittbremse für vorn gibt es meines Wissens nicht.
MfG EmilEmil