Re: Recht haben oder Ruhe haben?
Verfasst: Do Aug 13, 2015 7:42 pm
Zum Abschluss noch mal eine Ergänzung dazu
Da kann man sich vorstellen, wie viel man da verdienen kann. Von den 35ct geht btw. noch die Provision von 20% für Uber ab und noch mal ggf. 19% MwSt, die an den Staat abgeführt werden müssen. Hört sich nach einem lohnenden Geschäft an.
Vor der Reduzierung waren es übrigens 75 ct - das war das, was Uber selbst festgelegt hatte.
Vergleich in die andere Richtung: Die Taxitarife in Berlin sind jüngst relativ saftig erhöht worden (u.a. wegen des gesetzlichen Mindestlohnes). Jetzt kostet das Einsteigen 3,90 Euro (vorher 3,40 Euro), die ersten sieben Kilometer je 2 Euro (vorher 1,79 Euro) und jeder weitere 1,50 Euro (vorher 1,28 Euro). Kurzstrecke bis 2km kostet flat 5 Euro (vorher 4 Euro), wenn das Taxi rangewunken wird und nicht bestellt oder am Taxistand bestiegen.
Die bezahlten Besetztkilometer sind hier in Berlin bei Taxen in der Praxis in etwa 40 - 50% der gefahrenen Kilometer (das ist das was mir Taxifahrer seit vielen Jahren immer wieder unabhängig voneinander erzählen) - hängt natürlich immer etwas vom Stil des jeweiligen Fahrers ab. Dass Uber hier drastisch besser sein könnte ist schwer vorstellbar. (siehe dazu auch hier: http://gestern-nacht-im-taxi.de/wordpre ... 5/besetzt/). Da auch bei den Uberfahrern die Leerkilometer mitfanaziert werden müssen wird spätestens hier sehr offensichtlich, dass sich mit einem Konzept wie Uber-Pop absolut kein Blumentopf gewinnen lässt in Deutschland sondern man noch Geld mitbringen muss als Fahrer.
Ich kenne einige Taxifahrer hier in Berlin privat - wer nicht schon sehr lange im Gewerbe unterwegs ist oder sich sonst sehr geschickt anstellte ging in den letzten Jahren sehr oft mit 6 Euro pro Stunde nach hause (Fahrerlohn war hier in Berlin traditionell fast immer prozentual vom Umsatz, ich meine zuletzt meist um die 40%) - und natürlich gab es stark schwankendes Einkommen je nach Fahrgastaufkommen. Inzwischen bekommt der überwiegende Teil der Fahrer wohl Mindestlohn als Festgehalt (und auch die Taxiunternehmer fahren eher selten Ferrari
).
Die Tarife waren und sind also drastisch höher als bei Uber, dennoch ist Taxifahren für die Meisten ein Niedriglohnjob.
Dass Uber die Fahrer durch selbstfahrende Autos ersetzen will ist nicht neu (und wahrscheinlich mit ein Grund für die hohen Investitionen in das Unternehmen - wenn das in grossem Stil weltweit ausgerollt wird ist das vermutlich eine Gelddruckmaschine). Zitat vom Uber-Chef aus dem Mai 2014:
Geforscht wird da mittlerweile sehr munter: http://newsroom.uber.com/2015/02/uber-a ... es-center/
Ansonsten exemplarisch lesenswert für den, der sich für das tolle Modell von Uber interessiert:
http://www.manager-magazin.de/magazin/a ... 44460.html
http://www.gegenblende.de/32-2015/++co+ ... 540066f352
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpoli ... 89584.html
Weiterführende Informationen:
Zu den Kosten eines Autos pro Kilometer:
http://www.zukunft-mobilitaet.net/2487/ ... autofahrt/
https://www.adac.de/infotestrat/autodat ... utokosten/
http://www.adac.de/_mmm/pdf/autokostenu ... _47089.pdf
Berliner Taxitarif 2014: http://www.taxi-berlin.de/news/wp-conte ... berlin.pdf
Und zum Schluss noch ein sehr nettes Taxifahrerblog: http://gestern-nacht-im-taxi.de/ inclusive einer FAQ zu Uber Pop http://gestern-nacht-im-taxi.de/wordpre ... erpop-faq/ und einer rund um's Taxifahren http://gestern-nacht-im-taxi.de/wordpress/faq/
Da sollte sich nun jeder, den es interessiert, seine eigene Meinung bilden können.
Bei Uber-Pop kostete der km in Berlin im Gegensatz dazu zuletzt 35 ct - mit Fahrer.berlinonaut hat geschrieben: Bei Spotcar (https://www.spotcar.com/) dem Carsharingmodell von Opel für Selberfahrer, die nach Kilometern abrechnen statt nach Minuten wie Car2Go und Co, kostet der Kilometer Fahrt 68 ct und die Minute Stand 15 ct. Und die haben neue Autos mit geringem Reparaturrisiko, extrem hohe Effizienz in der Wartung und Opel als Finanzier in der Hinterhand. Und Fahrer gibt es auch keinen.
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/f ... -1.2446909Damit setzt Uber geltendes Gesetz um. Fahrgäste dürfen nicht mehr bezahlen, als der Fahrer für Benzin und Reifenverschleiß ausgibt.
Da kann man sich vorstellen, wie viel man da verdienen kann. Von den 35ct geht btw. noch die Provision von 20% für Uber ab und noch mal ggf. 19% MwSt, die an den Staat abgeführt werden müssen. Hört sich nach einem lohnenden Geschäft an.

Vor der Reduzierung waren es übrigens 75 ct - das war das, was Uber selbst festgelegt hatte.
Vergleich in die andere Richtung: Die Taxitarife in Berlin sind jüngst relativ saftig erhöht worden (u.a. wegen des gesetzlichen Mindestlohnes). Jetzt kostet das Einsteigen 3,90 Euro (vorher 3,40 Euro), die ersten sieben Kilometer je 2 Euro (vorher 1,79 Euro) und jeder weitere 1,50 Euro (vorher 1,28 Euro). Kurzstrecke bis 2km kostet flat 5 Euro (vorher 4 Euro), wenn das Taxi rangewunken wird und nicht bestellt oder am Taxistand bestiegen.
Die bezahlten Besetztkilometer sind hier in Berlin bei Taxen in der Praxis in etwa 40 - 50% der gefahrenen Kilometer (das ist das was mir Taxifahrer seit vielen Jahren immer wieder unabhängig voneinander erzählen) - hängt natürlich immer etwas vom Stil des jeweiligen Fahrers ab. Dass Uber hier drastisch besser sein könnte ist schwer vorstellbar. (siehe dazu auch hier: http://gestern-nacht-im-taxi.de/wordpre ... 5/besetzt/). Da auch bei den Uberfahrern die Leerkilometer mitfanaziert werden müssen wird spätestens hier sehr offensichtlich, dass sich mit einem Konzept wie Uber-Pop absolut kein Blumentopf gewinnen lässt in Deutschland sondern man noch Geld mitbringen muss als Fahrer.
Ich kenne einige Taxifahrer hier in Berlin privat - wer nicht schon sehr lange im Gewerbe unterwegs ist oder sich sonst sehr geschickt anstellte ging in den letzten Jahren sehr oft mit 6 Euro pro Stunde nach hause (Fahrerlohn war hier in Berlin traditionell fast immer prozentual vom Umsatz, ich meine zuletzt meist um die 40%) - und natürlich gab es stark schwankendes Einkommen je nach Fahrgastaufkommen. Inzwischen bekommt der überwiegende Teil der Fahrer wohl Mindestlohn als Festgehalt (und auch die Taxiunternehmer fahren eher selten Ferrari

Die Tarife waren und sind also drastisch höher als bei Uber, dennoch ist Taxifahren für die Meisten ein Niedriglohnjob.
Dass Uber die Fahrer durch selbstfahrende Autos ersetzen will ist nicht neu (und wahrscheinlich mit ein Grund für die hohen Investitionen in das Unternehmen - wenn das in grossem Stil weltweit ausgerollt wird ist das vermutlich eine Gelddruckmaschine). Zitat vom Uber-Chef aus dem Mai 2014:
Quelle: https://pando.com/2014/05/28/travis-kal ... be-a-dick/I love [self driving cars] all day long," he said. "The Uber experience is expensive because it's not just the car but the other dude in the car. When there's no other dude in the car, the cost [of taking an Uber] gets cheaper than owning a vehicle."
Geforscht wird da mittlerweile sehr munter: http://newsroom.uber.com/2015/02/uber-a ... es-center/
Ansonsten exemplarisch lesenswert für den, der sich für das tolle Modell von Uber interessiert:
http://www.manager-magazin.de/magazin/a ... 44460.html
http://www.gegenblende.de/32-2015/++co+ ... 540066f352
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpoli ... 89584.html
Weiterführende Informationen:
Zu den Kosten eines Autos pro Kilometer:
http://www.zukunft-mobilitaet.net/2487/ ... autofahrt/
https://www.adac.de/infotestrat/autodat ... utokosten/
http://www.adac.de/_mmm/pdf/autokostenu ... _47089.pdf
Berliner Taxitarif 2014: http://www.taxi-berlin.de/news/wp-conte ... berlin.pdf
Und zum Schluss noch ein sehr nettes Taxifahrerblog: http://gestern-nacht-im-taxi.de/ inclusive einer FAQ zu Uber Pop http://gestern-nacht-im-taxi.de/wordpre ... erpop-faq/ und einer rund um's Taxifahren http://gestern-nacht-im-taxi.de/wordpress/faq/
Da sollte sich nun jeder, den es interessiert, seine eigene Meinung bilden können.
