Re: Warum jährlich Felgenriss am Hinterrad des Tern Link D8?
Verfasst: Do Mai 07, 2020 10:31 pm
Ich kann bei dem "Schlauch-Verdacht" nicht folgen. Wenn ein Maximal-Druck angegeben ist, muß sich der Radler auch auf diese Angabe verlassen können. Ein nicht anliegender Schlauch ist mir viel zu spekulativ.
Der Riß (Umfangsrichtung !) der Felgenflanke liegt eindeutig im Bereich des größten Biegemoments. Das Biegemoment wird aus 2 Quellen "gespeist": Einmal aus dem Innen-Druck des Reifens, der die Felgenflanke nach außen biegt, zum zweiten durch die Querkomponente der Membranspannung, die das Felgenhorn ebenfalls nach außen biegt. Wenn man den äußerlich sichtbaren Riß gedanklich auf die Innenseite der Felgenflanke projeziert, ist man an der Übergangsstelle, wo die Felgenflanke auf den Felgenboden trifft oder an einer Design-Knickstelle. Beides Orte mit Spannungs-Überhöhungen. An einer beliebig auf dem Umfang befindlichen Schwachstelle tritt der Riß, ausgehend von der Innenseite (Zugseite !) als Ermüdungsbruch auf. Nach der berichteten Kilometer-Leistung ist als weitere Charakterisierung ein Kurzzeit-Bruch oder ein Bruch im unteren Zeit-Bereich wahrscheinlich.
D.h. meine Vermutung ist ein strukturelles Versagen verursacht durch eine zu schwache Dimensionierung oder falsche Material-Auswahl.
In wie weit hier einem Hersteller eine Schuld zugewiesen werden kann, ist bei Problemen an der Schnittstelle zweier Hersteller immer schwierig. Veröffentlichte Daten von Felgen-Herstellern sind sehr selten und daher schwer zu bekommen.
Da wird dem TE wohl nichts übrig bleiben als die Reparatur selbst in die Hand zu nehmen. Bei der Felge würde ich mich an seiner Stelle mal umhören, ob es in der Größe eine besonders bewährte Felge großer Festigkeit gibt. Seinem Mechaniker weiterhin so großes Vertrauen entgegen zu bringen wie bisher, würde ich mir nach dem Fehlschlag der ersten Reparatur schon verkneifen. Gute Radschrauber sind nicht unbedingt gute Festigkeits-Ingenieure. Ein bißchen weniger Luftdruck schadet aber bestimmt nicht.
MfG EmilEmil
Der Riß (Umfangsrichtung !) der Felgenflanke liegt eindeutig im Bereich des größten Biegemoments. Das Biegemoment wird aus 2 Quellen "gespeist": Einmal aus dem Innen-Druck des Reifens, der die Felgenflanke nach außen biegt, zum zweiten durch die Querkomponente der Membranspannung, die das Felgenhorn ebenfalls nach außen biegt. Wenn man den äußerlich sichtbaren Riß gedanklich auf die Innenseite der Felgenflanke projeziert, ist man an der Übergangsstelle, wo die Felgenflanke auf den Felgenboden trifft oder an einer Design-Knickstelle. Beides Orte mit Spannungs-Überhöhungen. An einer beliebig auf dem Umfang befindlichen Schwachstelle tritt der Riß, ausgehend von der Innenseite (Zugseite !) als Ermüdungsbruch auf. Nach der berichteten Kilometer-Leistung ist als weitere Charakterisierung ein Kurzzeit-Bruch oder ein Bruch im unteren Zeit-Bereich wahrscheinlich.
D.h. meine Vermutung ist ein strukturelles Versagen verursacht durch eine zu schwache Dimensionierung oder falsche Material-Auswahl.
In wie weit hier einem Hersteller eine Schuld zugewiesen werden kann, ist bei Problemen an der Schnittstelle zweier Hersteller immer schwierig. Veröffentlichte Daten von Felgen-Herstellern sind sehr selten und daher schwer zu bekommen.
Da wird dem TE wohl nichts übrig bleiben als die Reparatur selbst in die Hand zu nehmen. Bei der Felge würde ich mich an seiner Stelle mal umhören, ob es in der Größe eine besonders bewährte Felge großer Festigkeit gibt. Seinem Mechaniker weiterhin so großes Vertrauen entgegen zu bringen wie bisher, würde ich mir nach dem Fehlschlag der ersten Reparatur schon verkneifen. Gute Radschrauber sind nicht unbedingt gute Festigkeits-Ingenieure. Ein bißchen weniger Luftdruck schadet aber bestimmt nicht.
MfG EmilEmil